DE1263237B - Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit

Info

Publication number
DE1263237B
DE1263237B DE1965N0026075 DEN0026075A DE1263237B DE 1263237 B DE1263237 B DE 1263237B DE 1965N0026075 DE1965N0026075 DE 1965N0026075 DE N0026075 A DEN0026075 A DE N0026075A DE 1263237 B DE1263237 B DE 1263237B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glass
mechanical strength
high mechanical
production
objects
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE1965N0026075
Other languages
English (en)
Inventor
Johannes Cornelissen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Koninklijke Philips NV
Original Assignee
Philips Gloeilampenfabrieken NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Philips Gloeilampenfabrieken NV filed Critical Philips Gloeilampenfabrieken NV
Publication of DE1263237B publication Critical patent/DE1263237B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/50Nitrous acid; Salts thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C21/00Treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by diffusing ions or metals in the surface
    • C03C21/001Treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by diffusing ions or metals in the surface in liquid phase, e.g. molten salts, solutions
    • C03C21/005Treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by diffusing ions or metals in the surface in liquid phase, e.g. molten salts, solutions to introduce in the glass such metals or metallic ions as Ag, Cu

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Surface Treatment Of Glass (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C03c
Deutsche Kl.: 32 b-21/00
Nummer: 1263 237
Aktenzeichen: N 26075 VI b/32 b
Anmeldetag: 14. Januar 1965
Auslegetag: 14. März 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit hoher mechanischer Festigkeit, die auch nach Beschädigung erhalten bleibt, und auf die auf diese Weise hergestellten Gegenstände.
Es ist bekannt, Glasgegenstände dadurch zu verstärken, daß in einer Oberflächenschicht des Glases ein Teil der vorhandenen Alkaliionen gegen Alkaliionen mit großem Ionenradius, z. B. Natriumionen gegen Kaliumionen, ausgetauscht werden. Dies erfolgt dadurch, daß der Glasgegenstand bei einer Temperatur, die um mindestens 75° C unter der Entspannungstemperatur des Glases liegt, mit einer solche Ionen enthaltenden Schmelze in Berührung gebracht wird. Durch diesen Austausch wird das Gitter in der Oberflächenschicht derart deformiert, daß diese auf Druckspannung beansprucht wird.
Im allgemeinen ist die so erhaltene Verstärkung bei normaler Verwendung der Gegenstände nicht dauerhaft. Durch Beschädigung der Oberfläche geht die erzielte Verstärkung größtenteils wieder verloren. Es wurde gefunden, daß in diesem Falle eine zu dünne Oberflächenschicht erzeugt worden war, die durch Beschädigung, wie diese im Gebrauch auftritt, ihre Wirkung verlor. Es stellte sich heraus, daß durch eine verlängerte Behandlung der Gegenstände mit einem solchen Austauschbad die Kaliumionen zwar tiefer in die Glasoberfläche eindrangen, daß jedoch die anfangs erhaltene Druckspannung dabei verschwand.
Es ist jedoch auch bekannt, daß bei bestimmter Wahl der Glaszusammensetzung des Gegenstandes eine Verstärkung erzielbar ist, die selbst schwere Beschädigung verträgt. Der zu diesem Zweck verwendete Standardbeschädigungsversuch besteht darin, ein behandeltes Stäbchen aus dem betreffenden Glas während einiger Zeit in Berührung mit feinem Schleifpapier zu rotieren. Ein Glas, das nach Austausch von Alkaliionen gegen Alkaliionen mit größerem Ionenradius dauerhaft verstärkbar ist, ist ein Glas auf der Grundlage von Alkalialuminosilikat mit mindestens 5'% Al2O3 und höchstens 20 % an andern glasbildenden Bestandteilen.
Der Austausch von Alkaliionen, und zwar Natriumoder Lithiumionen, gegen Kaliumionen kann, wenn eine Behandlungstemperatur über 500° C gewählt wird, zweckmäßig dadurch erfolgen, daß die Glasgegenstände während der erforderlichen Behandlungszeit in eine Schmelze aus Kaliumnitrat eingetaucht werden. Dies gilt insbesondere für die sogenannten »härteren Gläser«, d. h. Gläser mit einer hohen Erweichungstemperatur, die, wie die Erfah-Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit hoher mechanischer Festigkeit
Anmelder:
N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Auer, Patentanwalt,
2000 Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Als Erfinder benannt:
Johannes Cornelissen,
Emmasingel, Eindhoven (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 17. Januar 1964 (6 400 308)
rung lehrt, bei einer Temperatur über 500° C einen sehr raschen Austausch aufweisen.
Es stellte sich jedoch heraus, daß eine solche Schmelze durch allmähliche Zersetzung des Nitrits einen immer höheren Gehalt an freiem Kaliumoxyd erhielt. Infolgedessen wurden die in der Schmelze behandelten Glasgegenstände angegriffen, obgleich die entgültige Festigkeitssteigerung nicht abnahm. Es wurde gefunden, daß ein Kaliumnitritbad, das nur einige Stunden auf 550° C erhitzt worden war, bereits einen so hohen Gehalt an K2O hatte, daß ein Angriff der Glasgegenstände auftrat.
Es stellte sich heraus, daß die Behandlung in einer Schmelze, die verhältnismäßig kurz im Gebrauch war, so daß der Alkalioxydgehalt noch nicht so hoch war, daß sofortiger Angriff der Glasgegenstände während der Behandlung auftrat, die chemische Beständigkeit des Glases herabsetzt. Nach wenigen Wochen wurde die anfangs durchsichtige Oberfläche der behandelten Gegenstände allmählich matt und verwitterte.
809 518/268
Es wurde versucht, diese Erscheinung dadurch zu verhindern, daß der Schmelze saure Oxyde zugesetzt wurden. Dies ergab keine Verbesserung und manchmal, z. B. beim Zusetzen von Boroxyd, wurde die Zersetzung des Kaliumnitrits sogar beschleunigt.
Die Erfindung schafft ein Verfahren, bei dem dieser Nachteil völlig beseitigt ist, d. h., daß eine sogar auf 600° C erhitzte Schmelze wochenlang haltbar war, ohne daß die in ihr behandelten Glasgegenständen unmittelbar angegriffen wurden oder eine verringerte chemische Beständigkeit aufwiesen.
Das Verfahren nach der Erfindung, gemäß dem Glasgegenstände auf der Grundlage von Natrium- und/oder Lithiumaluminosilikat mit mindestens 5% Al2O3 und höchstens 2Ofl/o an anderen glasbildenden Bestandteilen bei einer Temperatur, die mindestens 500° C beträgt und um mindestens 75° C unterhalb der Entspannungstemperatur des Glases liegt, in ein aus geschmolzenem Kaliumnitrit bestehendes Bad eingetaucht werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Kaliumnitritbad Zinndioxyd, metallisches Zinn oder metallisches Aluminium zugesetzt wird. Die Menge an zuzusetzendem Zinndioxyd, Zinn oder Aluminium hängt von der Behandlungstemperatur ab und beträgt z. B. bei 550° C mindestens 2 g je kg Schmelze.
Es sei bemerkt, daß viele Zusätze versucht wurden, sich aber als unwirksam erwiesen. Es stellte sich z. B. heraus, daß wasserfreies Aluminiumoxyd oder wasserhaltiges Aluminiumoxyd ebenso wie Zinkoxyd und basische Oxyde, wie CaO oder MgO, unbrauchbar war. Es stellte sich weiter heraus, daß Mennige (Pb3O4) oder andere oxydierende Substanzen die Zersetzung des Kaliumnitrites sogar beschleunigten.
Der Zusatz der vorstehend erwähnten wirksamen Stoffe erfolgt vorzugsweise unmittelbar nach der Herstellung einer frischen Schmelze. Es ist jedoch möglich, ein durch Zersetzung unbrauchbar gewordenes Bad wieder völlig brauchbar zu machen.
Das erfindungsgemäß behandelte Bad ist nahezu unbeschränkt haltbar, d. h. bis zum Zeitpunkt, zu dem der Gehalt an Kaliumionen im Bad so stark verringert ist, daß entweder gar kein Austausch mehr auftritt oder die Austauschgeschwindigkeit zu gering geworden ist.
Die Menge an zugesetztem Stoff muß je kg Schmelze mindestens 2 g, z. B. etwa 5 g betragen. Eine größere Menge hat keinen Sinn, obwohl sie nicht schädlich ist. Die erwähnten Zusätze können in den verschiedensten Formen Verwendung finden, z. B. als Pulver, als gröbere Brocken, als Folie oder als Platte.

Claims (1)

Patentanspruch:
1. Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit hoher mechanischer Festigkeit, bei dem.auf übliche Weise.hergestellte Gegenstände aus Glas auf der Grundlage von Natrium- und/ oder Lithiumaluminosilikat mit mindestens 5o/o Al2O3 und höchstens 20% an anderen glasbildenden Bestandteilen bei einer Temperatur, die mindestens 500° C beträgt und um mindestens 75° C niedriger als die Entspannungstemperatur des Glases ist, in ein Bad aus geschmolzenem Kaliumnitrit eingetaucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kaliumnitritbad Zinndioxyd, metallisches Zinn oder metallisches Aluminium zugesetzt wird.
809 518/268 3. €8 © Bundesdruckerei Berlin
DE1965N0026075 1964-01-17 1965-01-14 Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit Pending DE1263237B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL6400308A NL6400308A (de) 1964-01-17 1964-01-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1263237B true DE1263237B (de) 1968-03-14

Family

ID=19789050

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1965N0026075 Pending DE1263237B (de) 1964-01-17 1965-01-14 Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit

Country Status (8)

Country Link
AT (1) AT252480B (de)
BE (1) BE658414A (de)
CH (1) CH475171A (de)
DE (1) DE1263237B (de)
DK (1) DK106290C (de)
FR (1) FR1422495A (de)
GB (1) GB1050861A (de)
NL (1) NL6400308A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US11358898B2 (en) * 2017-10-20 2022-06-14 Corning Incorporated Methods to improve ion exchange efficiency of glasses and glass ceramics

Also Published As

Publication number Publication date
FR1422495A (fr) 1965-12-24
NL6400308A (de) 1965-07-19
GB1050861A (de)
DK106290C (da) 1967-01-16
BE658414A (de) 1965-07-15
CH475171A (de) 1969-07-15
AT252480B (de) 1967-02-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1421845C3 (de) Verfestigter Glasgegenstand mit einer das Glasinnere umgebenden Oberflächen-Druckspannungsschicht und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2209797B2 (de) Verfahren zur mechanischen Verfestigung von Glasern des Systems SiO2 -Al 2 O3 -MgO-(CaO)-Na2 OK2 O durch den Austausch von Natriumionen aus dem Glas gegen Kaliumionen von außen unter Verwendung spezifischer Zusammensetzungen
DE2719250C3 (de) Optisches Glas mit einem Brechungsindex von 1^7 bis 1,98 und einer Abbe-Zahl von 18 bis 46
DE2159759C3 (de) Nb tief 2 0 tief 5 -haltige Borosilikatgläser mittlerer bis hoher Brechzahl, relativ großer Dispersion und hoher chemischer Beständigkeit, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102011009769A1 (de) Hochfestes Alkali-Alumo-Silikatglas
DE2034393A1 (de) Verfahren zur Verfestigung eines Glasartikels
DE2014232B2 (de) Tonerde-Silikatglas, das zur Erzielung hoher mechanischer Festigkeit durch Alkalimetallionen-Austausch hohe Austauschtemperatur und damit große Diffusionsgeschwindigkeit ermöglicht
DE1496586A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit
DE951391C (de) Gammastrahlen absorbierende Glaeser
DE944329C (de) Durchsichtiges, Cd-freies optisches Glas
DE1496644C2 (de) Silberhaltige Überzugsmasse
DE654973C (de) Borosilicatglas
DE2824797C2 (de) Glaszusammensetzung im System TiO↓2↓-BaO-ZnO-ZrO↓2↓-CaO-MgO-SiO↓2↓-Na↓2↓O/K↓2↓O mit einem Brechungsindex von über 2,10
DE1263237B (de) Verfahren zur Herstellung von Glasgegenstaenden mit hoher mechanischer Festigkeit
DE2257635A1 (de) Optisches glas ohne kadmiumoxyd- und thoriumoxydzusatz
DE1154242B (de) Nichtbraeunendes, durchsichtiges Phosphatglas
DE1496482B2 (de) Borfreie Glasfritte für säure- und laugenbeständige rißfeste Emailüberzuge für Heißwasserbehälter
DE1696063A1 (de) Verfahren zur mechanischen Festigkeitsverbesserung von Glasgegenstaenden durch Ionenaustausch
DE1193211B (de) Mikro-Glaskuegelchen zur Verwendung als Kern-brennstoff in Reaktoren
DE2144106A1 (en) Colourless uv transparent good weathering glass - contains oxides of zinc aluminium and barium
DE1258563B (de) Glas, insbesondere als Werkstoff zur Herstellung optischer Bauelemente
DE2035415C3 (de) Säurebeständiges, teilweise kristallisiertes Email
DE2010683B1 (de) Entglasungsfestes Borosihkatglas mit geringer Eigenradioaktivität und hoher Durch lassigkeit bis 350 nm sowie guter Verarbeit barkeit
DE1259029B (de) Verfahren zum Herstellen von Glasgegenstaenden grosser mechanischer Festigkeit
DE2131893C3 (de) In Wasser zersetzbarer Glasgegenstand auf der Basis von SiO tief 2 -Na tief 2 O