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Hydraulische Abspannvorrichtung für einen Förderer Bei den bekannten
Abspannungen für Förderer, insbesondere Doppelkettenkratzförderer, an denen ein
Hobel oder eine andere Gewinnungsmaschine geführt ist, ist es erforderlich, nicht
nur die in Längsrichtung des Förderers wirkenden Kräfte aufzunehmen, sondern auch
zusätzlich die Möglichkeit zu schaffen, den Förderer in Abbaurichtung fortlaufend
nachzurücken. Dies geschieht in bekannter Weise mit Hilfe von Abspannbalken, die
quer zum Förderer diesen unterfassen und an denen der Förderer über Rollen, Gleitkufen
od. dgl. verschiebbar ist. Auch sind Konstruktionen bekannt, bei denen am Ende des
Förderers, durch spannbare Mittel mit dem Förderer verbunden, Laufkatzen angeordnet
sind, die an dem Spannbalken verschiebbar sind. Die bekannten Abspannungen haben
den Nachteil, daß der lange Balken nach beiden Seiten weit über die Breite des Förderers
hinausragt und daß dadurch lange und tiefe Hobelställe erforderlich sind. Des weiteren
wird auch auf der Bergestoßseite viel Platz beansprucht. Außerdem erfordert die
manuelle Bedienung derartiger Abspannungen einen erheblichen Arbeitsaufwand, zumal
der Förderer gesondert abgespannt werden muß, sobald der Balken selbst gegenüber
dem Förderer nachgerückt werden muß.
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Es liegen daher schon Vorschläge vor, sogenannte selbsttätig wandernde
Ausbaugestelle so mit dem Förderer zu verbinden, daß sie die Abspannung und das
Nachrücken des Förderers mit übernehmen. Bei derartigen Abspannungen stellte sich
jedoch heraus, daß Förderer und Ausbaugestell, verursacht durch die zur Strebmitte
hin gerichteten Zugkräfte, langsam abwandern und von Zeit zu Zeit Maßnahmen erforderlich
waren, um das Fördererende und die Abspannung wieder in die richtige Lage zu bringen.
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Es wurde daher weiterhin schon vorgeschlagen, die Ausbaugestelle so
auszubilden, daß ihr schrittweises Vorrücken nicht nur in einer, sondern in zwei
Richtungen möglich war. Dies geschah dadurch, daß außer einem Rückzylinder, der
bei beiden Rahmen des Ausbaugestells parallel zueinander schrittweise vorrücken
ließ, auch ein Rückzylinder quer zu dieser Richtung angeordnet war, der ein zusätzliches
Rücken der Ausbaugestelle in Streblängsrichtung ermöglichte. Bei der Anwendung derartiger
Ausbaugestelle für das Abspannen der Antriebsenden von Förderern ergab sich daraus
der große Vorteil, daß die Marschrichtung am Antriebsende des Förderers beliebig
den jeweiligen Verhältnissen anpaßbar gewählt werden konnte.
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Gegenstand des Hauptpatentes 1114 765 ist eine hydraulische Abspannvorrichtung
für einen Förderer mit zwei in Abbaurichtung gegeneinander verschiebbaren und in
Förderrichtung im Abstand voneinander veränderbaren Rahmen, von denen einer das
Ende des Förderers bildet, während der andere freie Rahmen an der dem Fördererende
abgewandten Seite mit dem ersten Rahmen verbunden ist und die Parallelführung für
die Verbindungslasche zum freien Rahmen am Fördererende senkrecht zur Fördererebene
schwenkbar ist. Diese Vorrichtung ermöglicht es, bei geringem konstruktivem Aufwand
das Ausbaugestell mit dem Fördererende so zu vereinigen, daß praktisch kein Platzbedarf
über die übliche Breite des Förderers hinaus entsteht. Dabei wird die Abspannung
eine konstruktive Form gegeben, die eine weitmögliche Anpassung an die örtlichen
Verhältnisse, d. h. insbesondere an die halbsteile Lagerung, ermöglicht, in der
durch die Unebenheiten des Hangenden und Liegenden Verwindungen der beiden Ausbaurahmen
zueinander auftreten können, die den Einsatz normaler Ausbaugestelle nicht mehr
gestatten.
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Die Erfindung sieht eine weitere Verbesserung der genannten hydraulischen
Abspannvorrichtung dadurch vor, daß die Verbindungslasche mit dem Rückzylinder-
über ein Achse senkrecht zur Fördererebene zu einem Gelenkkreuz verbunden ist und
die freien Enden der den Rückzylinder durchsetzenden Kolbenstange mit Spiel zwischen
zwei Anschlagflächen der Parallelführung geführt sind. Hierdurch wird der Platzbedarf
der Vorrichtung weiter verringert, weil zur Unterbringung des Rückzylinders
eine
bergestoßseitig auskragende Schiene vermieden und andererseits eine ausreichende
gegenseitige Beweglichkeit der einzelnen Teile der Vorrichtung gewährleistet ist.
Dabei besteht nach wie vor eine Verschiebungsmöglichkeit der Lasche gegenüber dem
Fördererende durch die Rollenführung. Die Rollenführung erlaubt aber auch der Lasche
eine Verdrehung gegenüber dem Fördererende um ihre Längsachse. Da die Kolbenstange
nicht mehr fest mit dem Fördererende verbunden ist und auch der Zylinder nur frei
an der Lasche aufgehängt ist, können bei Verdrehung der Lasche Zylinder und Kolben
diese Bewegung mitmachen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die
die Kolbenstangenenden einfassenden Anschlagflächen an der Stirnseite eines T-Trägers
angeordnet sind, der am Fördererendeinvertikaler Ebene schwenkbar befestigt ist
und als Führungsschiene für Rollen dient. Dabei sind zweckmäßig die auf einer einen
Schlitz des Steges des T-Trägers durchfassenden Achse gelagerten Rollen mit Spiel
gegenüber dem Steg verlagert, und zwar derart, daß die Lasche auch gegenüber dem
T-Träger in beliebigen vertikalen Ebenen in gewissen Grenzen verschwenkbar ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, die die
Zugkräfte zwischen dem Fördererende und dem Rahmen übertragende Lasche mit ihrem
einen Ende an das Ende der Kolbenstange eines fest mit dem Grundrahmen verbundenen
Zylinders anzuschließen, wobei Mittel vorgesehen sind, die die Lasche stets zu dem
Zylinder parallel halten, aber ein Schwenken des ganzen Rahmens mit seinem Zylinder
um die Kolbenstange als Achse ermöglichen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist es ferner zweckmäßig, die hydraulischen
Stempel in dem einen Rahmen bildenden Ende des Förderers in an sich bekannter Weise
nur in entsprechenden, die Stempel mit Spiel umfassenden Löchern zu führen, während
ihre Fußteile auf einer gleitkufenartigen Liegendkappe befestigt sind, die gegenüber
dem Fördererende beliebige Winkel einnehmen kann.
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Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die bei dem Einsatz derartiger Abspannungen
unter ungünstigen Lagerungsverhältnissen auftretenden starken Verwindungskräfte
durch eine in allen Ebenen mögliche Bewegungsfreiheit der beiden Ausbaurahmen zueinander
zu erreichen, was vor allem dadurch erreicht wird, daß der Rückzylinder nur durch
die Lasche gehalten und sonst allseits frei beweglich ist.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die Abspannung eines
Doppelkettenkratzförderers dargestellt, an dem ein Kohlengewinnungsgerät geführt
ist.
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Die Ketten 10 des Doppelkettenkratzförderers 11 werden von einem Motor
12 über ein Getriebe 13 sowie einen Kettenstern 14 angetrieben. Der Antrieb des
in der Zeichnung nicht dargestellten Kohlengewinnungsgerätes erfolgt durch den Motor
15 über ein Getriebe 15' und eine Kette 15".
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Das Ende des Förderers 11 ist zu einer Grundplatte 16 erweitert,
die gemeinsam mit zweckmäßig hydraulischen Stempeln 17 und gegebenenfalls einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Hangendkappe einen Ausbaurahmen bilden. Dieser
Ausbaurahmen bildet praktisch das Ende des Förderers 11.
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An dem Ausbaurahmen ist an seiner dem Förderer 11 abgekehrten Seite-
eine Schiene 19 angeordnet, und zwar über Verbindungsteile 16' und 19'. Die Teile
16' werden von der Grundplatte 16, die Teile 19' von der Schiene 19 getragen, wobei
die Verbindungsteile 16' und 19' durch quer zur Längsrichtung des Förderers verlaufende
Bolzen l9" miteinander verbunden sind. Die Schiene 19 ist um diese Bolzen 19" in
vertikaler, in Längsrichtung des Förderers 11
verlaufender Ebene schwenkbar.
Sie ist als Doppel-T-Träger ausgebildet, an dessen Flansche an der dem Förderer
11 abgekehrten Seite ein Zylinder 20 angeordnet ist, der in Abbaurichtung
wirkt. Die durchgehende Kolbenstange 21 des Druckzylinders 20
stützt
sich dabei gegen plattenartige Fortsätze 22 der Schiene 19 ab. Wesentlich ist dabei,
daß die Länge der Kolbenstange 21 kürzer bemessen ist als der Abstand der dem Zylinder
20 zugekehrten Begrenzungsflächen der plattenartigen Fortsätze 22.
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Stirnseitig des Förderers 11 und seines das Fördererende bildenden
Rahmens 16, 17 ist ein zweiter Ausbaurahmen 23 angeordnet, der aus einer Grundplatte
bzw. -schiene 24 sowie hydraulischen Stempeln 25 und 26 besteht. Außerdem können
eine oder mehrere in der Zeichnung nicht dargestellte Hangendkappen vorgesehen sein.
Die Verbindung zwischen beiden Ausbaurahmen erfolgt durch eine Lasche 27, deren
dem Förderer 11 zugekehrtes Ende sich über Rollen 28 an den Flanschen
der Schiene 19
abstützt. Der Steg der Schiene 19 ist mit einem Langloch 29
versehen, durch welches die Achse der Rollen 28 hindurchgreift.
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Die Befestigung des zweiten Endes 30 der Lasche 27 an dem zweiten
Ausbaurahmen 23 geschieht über einen Druckzylinder 31, der an dem Rahmen 23 fest
angebracht ist, während seine Kolbenstange 32 mit der Lasche 27 über einen Bolzen
33 verbunden ist.
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Die Stempel 26 des zweiten Ausbaurahmens 23 können an ihrem oberen
Ende zum Förderer 11 hin geneigt angeordnet sein, so daß sie als Abspreizstempel
wirken und somit ein ungewolltes Verschieben des zweiten Rahmens 23 auf Grund der
an ihm angreifenden Kräfte mit Sicherheit verhindern. Die Stempel 17 des
ersten, das Fördererende bildenden Ausbaurahmens können ebenfalls als Abspreizstempel
angeordnet sein. Andererseits ist es selbstverständlich auch möglich, die Stempel
17 bankrecht zu stellen und zusätzlich Abspreizstempel vorzusehen.
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Die Betätigung der Vorrichtung geschieht in der Weise, daß, ausgehend
von der in der Zeichnung dargestellten Anordnung der Teile zueinander, zunächst
der das Fördererende bildende Rahmen 16, 17 gegen das Gebirge verspannt und der
Rahmen 23 gelöst wird. Nunmehr wird über die Zuleitung 34 Druck in den Zylinder
20 gegeben, wodurch, da die Kolbenstange sich an ihrem linken Ende gegen den linken
plattenförmigen Fortsatz 22 abstützt, der Zylinder 20 mit der Lasche 27 und dem
Ausbaurahmen 23 nach rechts verschoben wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß,
wie bereits erwähnt, der erste Rahmen 16, 17 gegen das Gebirge verspannt ist. Nach
Beendigung dieser Bewegung, wenn also das die Rollen 28 tragende Ende der Lasche
27 an der rechten Begrenzung des Langloches 28 angelangt ist, werden die Stempel
25 und 26 und damit der gesamte Rahmen 23 gegen das Gebirge verspannt und
die Stempel 17 des Ausbaurahmens 1.6, 17 gelöst, so daß nun bei Beaufschlagung des
Zylinders 20 durch die Eintrittsöffnung 35 der Kolben 36, der- sich im Gegensatz
zu
seiner in der Zeichnung dargestellten Lage nun in seiner linken Endlage befindet,
nach rechts bewegt wird und den Ausbaurahmen 16, 17 und den Förderer 11 in Richtung
auf den Kohlenstoß 36 verschiebt. Dies geschieht in Abhängigkeit von den einzelnen
Hobelzügen so oft, bis die Teile wieder die in der Zeichnung dargestellte Lage eingenommen
haben. Dann folgt wieder ein Vorschieben des oberen Rahmens 23.
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Durch entsprechende Betätigung des Zylinders 31 ist auch ein Strecken
des Förderers 11 bzw. ein Verschieben des Förderers 11 in seiner Längsrichtung möglich.
Zu diesem Zweck werden zunächst der Rahmen 23 gegen das Gebirge verspannt und der
Rahmen 16, 17 gelöst. Bei Beaufschlagung des Zylinders 31 durch die Eintrittsöffnung
36 wird der Kolben in Richtung des Pfeiles 37 verschoben, wobei über die Rollen
28 die Schiene 19 und damit der Ausbaurahmen 16, 17 und der Förderer 11 mitgenommen
werden. Danach kann der Rahmen 16,17 gegen das Gebirge verspannt und der Rahmen
23 gelöst werden, wobei dann bei Beaufschlagung durch den Zulauf 38 der Zylinder
31 nach oben, also in Richtung des Pfeiles 37 verschoben wird und dabei den Rahmen
23 mitnimmt, so daß gegebenenfalls, falls notwendig, ein weiterer Rückvorgang in
Richtung des Pfeiles 37 durchgeführt werden kann.
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Wesentlich ist, daß durch die Bemessung der Kolbenstange 21, die etwas
kürzer ist als dem Abstand der beiden Fortsätze 22 entspricht, diese sich zwischen
den beiden Fortsätzen gegenüber dem Förderer 11 bzw dem Ausbaurahmen 16, 17 schräg
stellen kann. Diese Schrägstellung der Kolbenstange 21 und damit auch des Zylinders
20 wird begrenzt durch einen Rand 39 an den Fortsätzen 22 und durch die stirnseitige
Fläche 18 der Schiene 19. Dabei wird durch den an der dem Zylinder 20 zugekehrten
Seite angebrachten Rand 39 der Fortsätze 22 verhindert, daß die Kolbenstange 21
sich ungewollt aus der Halterung 22 löst. Praktisch legt sich die Kolbenstange 21
bei irgendwelchen Rückbewegungen in Abbaurichtung immer nur an einem Ende an einen
der Fortsätze 22 an, also z. B. beim Vorrücken des Ausbaurahmens 23 aus der in der
Zeichnung dargestellten Lage nach rechts gegen den linken Fortsatz 22. Wird dagegen
der Förderer 11 nachgezogen, wobei der Ausbaurahmen 23 verspannt und der Rahmen
16, 17 gelöst wird, stützt sich der Kolben 21 gegen den rechten Fortsatz 22 ab.