DE1262733B - Verfahren zum Herstellen von gegen das Anlaufen bestaendigen Silberoberflaechen durch Aufbringen eines lichtdurchlaessigen Metallueberzuges - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von gegen das Anlaufen beständigen Silberoberflächen durch Aufbringen eines lichtdurchlässigen Metallüberzuges Es ist oft erwünscht, Bleche bzw. Teile aus unedlen Metallen und Metallegierungen, z. B. Messingbleche, mit einem Silberüberzug zu versehen. Silber und versilberte Teile sind aber unbeständig gegen die Einwirkung von schwefelwasserstoffhaltiger Luft. Die blanke Silberschicht läuft an und verfärbt sich, wobei ein hoher übergangswiderstand auftritt. Dieser Vorgang beschränkt den Einsatz versilberter Teile, vornehmlich den Einsatz in der Elektrotechnik.
• Es war bereits bekannt, zum Verhüten des Anlaufens von Silber auf Silberoberflächen Metallverbindungen oder durchsichtige bzw. transparente Metallüberzüge aufzubringen. Das Aussehen so behandelter Silberoberflächen ist aber dann weitgehend verändert, insbesondere leiden Brillanz und Eigenfarbe des Silbers stark, und es sind ferner die physikalischen und elektrischen Eigenschaften der Silberoberfläche verändert.
• Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, das Anlaufen und die Verfärbungserscheinungen zu vermeiden, ohne Einbuße des gewünschten Versilberungseffekts, insbesondere unter Beibehaltung von Brillanz und Farbton, wenn ein dünner, noch lichtdurchlässiger Nickelüberzug, »Transparent-Nickel«, auf die Silberschicht aufgebracht wird. Erfindungsgemäß wird ein Nickelüberzug in einer Dicke von 75 bis 170 A aufgebracht.
• Ein derartiger Nickelüberzug haftet sehr fest auf der Silberunterlage, so daß ein bleibender Anlaufschutz der Silberoberfläche gesichert ist.
• Zur Verstärkung des Schutzes kann auch noch in üblicher Weise paraffiniert werden.
• Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in einfacher Weise möglich. So wurden beispielsweise versilberte Bleche in einem Bad, das z. B. folgende Zusammensetzung hat: 30 g/1 Nickelchlorid, 10 g/1 Natriumhypophosphit, 65 g/1 Ammoniumcitrat, 50 g/1 Ammoniumchlorid, Ammoniak bis pH 8 bis 10, der chemischen Vernickelung unterworfen. Die erhaltene Nickelschicht war 75 bis 170 Ä stark. Die mit Nickel überzogenen Muster unterschieden sich dem Aussehen nach nicht von den unbehandelten.
• Die Vernickelung kann auch durch kurzzeitige Elektrolyse mit niedriger Stromdichte oder durch Vakuumbedampfung vorgenommen werden. Man erzielt immer die gleichen günstigen Resultate. Die erzeugte Nickelschicht haftet vorzüglich auf dem Silberüberzug, und ein Anlaufen der Versuchsstücke an der Luft konnte nicht beobachtet werden, was durch einen Lagerungstest bewiesen wurde, dessen Ergebnis nachfolgend angeführt wird.
• Nach viermonatigem Lagern in einem bewohnten Raum waren sämtliche Muster, die mit einem Transparent-Nickelüberzug versehen waren, noch völlig blank, während die unvernickelten Vergleichsmuster stark fleckigbraun verfärbt waren.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von gegen das Anlaufen durch Einwirkung von schwefelwasserstoffhaltiger Luft beständigen Silberoberflächen durch Aufbringen eines lichtdurchlässigen Metallüberzuges, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nickelüberzug in einer Dicke von 75 bis 170 A aufgebracht wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelüberzug durch kurzzeitige galvanische Abscheidung mit niedriger Stromdichte aufgebracht wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelüberzug durch chemische Vernickelung aufgebracht wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelüberzug durch Vakuumbedampfen aufgebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 496 972, 863 277, 895 687; französische Patentschriften Nr. 1078 884, 1097 672; >Jahrbuch der Oberflächenteclinik«, 1958, S. 192; »Metalloberfläche«, 1953, Ausgabe B, S. 39/40.