DE1262706B - Vorrichtung zum Herstellen eines dichten Anschlusses zwischen zwei Bauteilen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

F 16 j

Int. CL:

Deutsche KI.: 47 f -'22/11-

Nummer: 1262 706

Aktenzeichen: H 59295 XII/47 f

Anmeldetag: 3. Mai 1966

Auslegetag: 7. März 1968

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines dichten Anschlusses zwischen mindestens zwei rechteckigen oder quadratischen Hohlquerschnitt aufweisenden Bauteilen, wie Kanalrohren, Abschnitten eines Luft- oder Rauchführungskanales od. dgl., unter Verwendung von über Abkantungen der Stoßstellen der Bauteile schiebbaren, als Hohlschienen ausgebildeten Schienen, in deren Hohlraum eine Dichtung angeordnet ist.

Zur Abdichtung von Spalten und insbesondere zur Abdichtung von Flanschen ist es bekannt, die einander zugewandten Flächen mit Rillen oder Nuten zu versehen und in diese ein Dichtungsmittel einzubringen, das unter Wirkung eines geeigneten Mediums, wie Gas, Flüssigkeit od. dgl., expandiert. Als Dichtungsmittel verwendet man dabei meist durch Wärme aufschäumbare Schaumstoffe, die gegebenenfalls eine Verklebung der miteinander zu verbindenden Bauteile ermöglichen. Bauteile aus thermoplastischen Kunststoffen hat man des weiteren dadurch gegeneinander abdichtend miteinander verbunden, daß man ein hochfrequentes elektrisches Wechselfeld in den Bereich der Verbindungs- bzw. Dichtungsstelle legte, ein solches Wechselfeld erhitzt und erweicht dann den Kunststoff, wodurch eine Verbindung möglich wird.

Sollen wirklich dichte Anschlüsse zwischen einen Hohlquerschnitt aufweisenden Bauteilen, beispielsweise eines Luft- oder Rauchführungskanals, ermöglicht werden, dann versteht sich, daß einmal wegen des für solche Kanäle verwendeten dünnwandigen Bleches und zum anderen wegen des Gesichtspunktes wirtschaftlich zu vertretender, billiger Massenherstellung Verbindungen vorerwähnter Art nicht in Frage kommen. Man hat daher im Stand der Technik an den Stoßstellen der Bauteile diese mit Abkantungen versehen, welche über Hohlschienen gegeneinander festgelegt wurden, in dem Hohlraum dieser Hohlschienen ordnete man eine Dichtung an, deren Volumen so groß bemessen war, daß sie durch den durch die Hohlschiene ausgeübten Druck gegen die Abkantungen der Bauteile gepreßt wurden. Eine solche Verbindungsart ist deshalb sehr zeitraubend, weil zum Festlegen der Hohlschiene auf diese ein relativ großer, auch die Dichtung plastisch verformender Druck ausgeübt werden muß bei gleichzeitiger Gewährleistung, daß die Dichtung zwischen den Abkantungen der Bauteile nicht verschoben wird. Da solche Verbindungen an Baustellen meist unter Zeitdruck vorgenommen werden, hat sich oft nachträglich herausgestellt, daß sie nicht lecksicher sind, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß entweder das Ausgangsvolumen der Dichtungen zu klein bemessen Vorrichtung zum Herstellen eines dichten
Anschlusses zwischen zwei Bauteilen

Anmelder:

United Shoe Machinery Company AB,

Äbyvägen, Örebro (Schweden)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Lesser, Patentanwalt,

8000 München 61, Cosimastr. 81

Als Erfinder benannt:
Eric Gustav Hagelin,
Eric Odel Folke Lenngren,
Norköping (Schweden)

Beanspruchte Priorität:

Schweden vom 5. Mai 1965 (5885),
vom 31. Mai 1965 (7093),
vom 10. Januar 1966 (242)

war, oder daß sich die Dichtungen bei der Montage zwischen den Abkantungen verschoben.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine ihrer Art nach bekannte Vorrichtung zum Herstellen eines dichten Anschlusses zwischen mindestens zwei einen Hohlquerschnitt aufweisenden Bauteilen zur Verfügung zu stellen, die ein schnelles und daher wirtschaftlich vertretbares und doch sehr dichtes Anschließen der Bauteile ermöglicht. Diese Aufgabe wird nun dadurch gelöst, daß als Dichtung eine an sich bekannte, unter Wärmeeinwirkung ausdehnbare und den Hohlraum der über Abkantungen der Stoßstellen der Bauteile verschiebbaren Schiene nur teilweise ausfüllende Masse vorgesehen wird, die über einen Formkörper durch ein dem Formkörper zugeordnetes, pyrotechnisches Mittel erwärmbar ist. Über ein in der Schiene vorgesehenes Zündloch kann dieses pyrotechnische Mittel beispielsweise entflammt werden. Der Formkörper, welchem das pyrotechnische Mittel zugeordnet ist, kann etwa W-förmigen Querschnitt aufweisen, er kann auch die Form eines Rohres haben, dessen Mantelfläche mit der ausdehnbaren Masse bestückt und dessen lichter Raum mindestens teilweise mit dem pyrotechnischen Mittel ausgefüllt ist. Vorzugsweise sollte der Formkörper aus

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wärmeleitfähigem Werkstoff bestehen, um zu gewährleisten, daß die von dem pyrotechnischen Mittel nach Zündung erzeugte Wärme gleichmäßig verteilt und damit die Dichtung gleichmäßig ausgedehnt wird. Eine Vorrichtung, die erfindungsgemäß aus Verbindungsschiene, Formkörper, ausdehnbarer Masse und pyrotechnischem Mittel besteht, kann so zu einer bausatzmäßigen Einheit vereinigt werden.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Perspektivansicht einer Verbindung zwischen zwei rechteckigen Hohlquerschnitt aufweisenden Abschnitten eines Luft- oder Rauchführungskanals, ¹S

F i g. 2 bis 4 Querschnitte durch die Verbindungsstellen zweier Bauteile gemäß dreier Ausführungsformen nach der Erfindung und

F i g. 5 eine weitere Ausführungsform.

In der Zeichnung sind mit der Bezugsziffer 1 die ^ao Abkantungen von Abschnitten eines Luft- oder Rauchführungskanals bezeichnet, über welche als Hohlschienen ausgebildete Schienen 2 zur Verbindung der Bauteile geschoben werden. Die Schienen 2 hintergreifen also mit ihren waagerechten Schenkeln 3 ^a5 die Abkantungen 1 der Bauteile. In dem Hohlraum der Schienen 2 - ist nun erfindungsgemäß ein Formkörper 4 angeordnet, der gemäß den Fig. 2 bis 4 etwa W-förmigen Querschnitt aufweist und gemäß Fig. 5 die Form eines Rohres 7 hat. Diesem Formkörper ist nun als Dichtung eine an sich bekannte, unter Wärmeeinwirkung ausdehnbare Masse 5 bzw. 9 zugeordnet, welche, wie dies aus der Zeichnung eindeutig erkennbar ist, den Hohlraum der Schiene 2 nur teilweise ausfüllt. Weiterhin ist diesem Formkörper 4 bzw. 7 ein Erhitzungsmittel 6 bzw. 8 zugeordnet, welches nach der bevorzugten Ausführungsform ein pyrotechnisches Mittel ist. Dieses pyrotechnische Mittel· kann eine Mischung aus Siliziumeisen oder Eisen, Braunstein, Bariumnitrat, Holzkohle, Bindemittel und Wasser sein, es ist dann lediglich über eine in der Schiene 2 vorgesehene Öffnung 10 zu entflammen.

Sollen demzufolge die einzelnen Bauteile eines Luft- oder Rauchführungskanals miteinander verbunden werden, dann werden zunächst die Verbindungsschienen 2 über die Abkantungen 1 der Bauteile geschoben, so daß ein loser Verband gebildet wird. In den Hohlraum der Verbindungsschienen 2 wird dann jeweils eine aus Formkörper 4, 7 ausdehnbare Masse S, 9 und pyrotechnische Mittel 6, 8 gebildete bausatzmäßige Einheit eingebracht, so daß nach Zündung des pyrotechnischen Mittels 6, 8 die Masse 5, 9 erwärmt wird und dadurch sämtliche vorhandenen Fugen, wie gemäß Fig. 2 erkennbar, im Bereich der Stoßstelle ausgefüllt werden. Es sei darauf hingewiesen, daß in der Darstellung gemäß den Fig. 1,3 und 4 das pyrotechnische Mittel6 noch nicht gezündet ist. Selbstverständlich kann die aus Formkörper, ausdehnbare Masse und pyrotechnische Mittel gebildete bausatzmäßige Einheit auch noch mit der Verbindungsschiene, in deren Hohlraum sie angeordnet ist, zu einer größeren Einheit zusammengefaßt werden, dies hängt allein von den Gegebenheiten der Praxis ab.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Herstellen eines dichten Anschlusses zwischen mindestens zwei rechteckigen oder quadratischen Hohlquerschnitt aufweisenden Bauteilen, wie Kanalrohren, Abschnitten eines Luft-oder Rauchführungskanals od. dgl., unter Verwendung von über Abkantungen der Stoßstellen der Bauteile schiebbaren, als Hohlschienen ausgebildeten Schienen, in deren Hohlraum eine Dichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtung eine an sich bekannte, unter Wärmeeinwirkung ausdehnbare, den Hohlraum nur teilweise ausfüllende Masse (5, 9) angeordnet ist, die über einen Formkörper (4, 7) durch ein dem Formkörper zugeordnetes pyrotechnisches Mittel (6, 8) erwärmbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschiene (2) mit mindestens einer als Zündloch für das pyrotechnische Mittel (6, 8) dienenden Öffnung (10) versehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (4) etwa W-förmigen Querschnitt aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper die Form eines Rohres (7) hat, dessen Mantelfläche mit der ausdehnbaren Masse (9) bestückt und dessen lichter Raum mindestens teilweise mit dem pyrotechnischen Mittel (8) ausgefüllt ist.

5. Vorrichtung mindestens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (4,7) aus wärmeleitfähigem Werkstoff besteht.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper (4,7), ausdehnbare Masse (5,9), pyrotechnisches Mittel (6, 8) und gegebenenfalls Verbindungsschiene (2) zu einer bausatzmäßigen Einheit vereinigt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1823 483;
schweizerische Patentschrift Nr. 260146;
USA.-Patentschriften Nr. 2 815 549, 2 962 305;
»Machine Design« vom 27.10.1960, S. 73.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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