DE1262256B - Verfahren zur Herstellung von Acrolein- und/oder Acrylsaeure durch katalytische Oxydation von Propylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acrolein- und/oder Acrylsaeure durch katalytische Oxydation von Propylen

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DE1262256B
DE1262256B DEA51625A DEA0051625A DE1262256B DE 1262256 B DE1262256 B DE 1262256B DE A51625 A DEA51625 A DE A51625A DE A0051625 A DEA0051625 A DE A0051625A DE 1262256 B DE1262256 B DE 1262256B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acrolein-und/oder Acrylsäure durch katalytische Oxydation von Propylen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acrolein- und/oder Acrylsäure durch katalytische Oxydation von Propylen bei hoher Temperatur in der Gasphase mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen.
  • Es sind bereits viele Verfahren zur Herstellung von Acrolein- und Acrylsäure aus Propylen bekannt, deren Wirtschaftlichkeit jedoch nicht voll befriedigt.
  • In der deutschen Patentschrift 1 125 901 und der belgischen Patentschrift 611 961 ist ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Aldehyden oder Ketonen und ungesättigten Säuren, insbesondere Acrolein- und Axrylsäure, aus Olefinen beschrieben. Dabei wird ein Katalysator verwendet, der aus Wismut-, Eisen-, Phosphor- und Molybdänoxiden auf einem Kieselsäureträger besteht. Der bei diesem Verfahren verwendete Katalysator wird durch Zusatz einer Eisenverbindung zu dem in der USA.-Patentschrift 2 941 007 beschriebenen Katalysator hergestellt. Dadurch wird die optimale Reaktionstemperatur gesenkt und die Katalysatoraktivität erhöht.
  • Bei diesem Verfahren beträgt der Propylenumsatz pro Durchgang 700/,, wobei eine Ausbeute von 84°/o Acrolein und einige Prozent Acrylsäure, bezogen auf das umgesetzte Propylen, erhalten werden. Ferner werden bei diesen Verfahren 58,70/, Acrylsäure und 130/o Essigsäure, bezogen auf das umgesetzte Propylen, erhalten, wenn man das erhaltene Acrolein im Kreislauf weiter umsetzt.
  • Weitere Untersuchungen des gemäß der deutschen und der belgischen Patentschrift beschriebenen Katalysators ergaben, daß die Bildung von 1\' ebenprodukten, wie Essigsäure und Acetaldehyd, verhindert und der Wirkungsgrad des Verfahrens erhöht wird, wenn man Boroxid zu dem in diesen Patentschriften beschriebenen Katalysator zugibt. Gleichzeitig erzielt man hierbei überraschenderweise eine stark erhöhte und gleichbleibend konstante Katalysatoraktivität.
  • Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Acrolein und/oder Acrylsäure durch katalytische Oxydation von Propylen bei hoher Temperatur in der Gasphase mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation mit einem Kataiysator der allgemeinen Formel BiaFeoPcBaMQ 20 durchgeführt wird, wobei a, b, c, d, 12 und e die jeweilige Anzahl der Atome bedeuten und a = 0,1 bis 12, b = 0,1 bis 12, c = 0,1 bis 2, d = 0,1 bis 4 und e = 35 bis 83 ist.
  • Der tatsächliche Bindungszustand der Bestandteile des erfindungsgemäß verwendeten Katalysators ist nicht genau bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, daß es sich um Oxide handelt oder daß einige diesel Oxide Heteropolusäuren bilden. Bekanntlich bildet Molybdänsäure mit Bor- und Phosphorsäure leicht eine Molybdän-Heteropolysäure. Der Sauerstoffgehalt des erfindungsgemäß verwendeten Katalysators kann je nach der Oxydationsstufe der jeweiligen Elemente schwanken; außerdem kann der Katalysator in einigen Fällen eine größere oder kleinere Wassermenge enthalten.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Katalysator mit oder ohne Träger verwendet werden.
  • Als Träger wird eine für herkömmliche Oxydationskatalysatoren verwendete Trägersubstanz, wie z. B.
  • Kieselerde, Tonerde, Kieselgur, verwendet. Der auf den Träger aufgebrachte Katalysator wird entweder als solcher oder nach herkömmlicher Behandlung verwendet.
  • Die verwendete Trägermenge beträgt normalerweise 20 bis 70 Gewichtsprozent.
  • Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator läßt sich beispielsweise auf folgende Weise herstellen: Man erwärmt salpetersaure wäßrige Lösungen von Molybdänoxid, Phosphor- und Borsäure und setzt wäßrige Lösungen aus Wismut- und Eisensalz zu.
  • Das entstandene Gemisch wird tropfenweise zu einer Trägersubstanz, vorzugsweise Silicasol, zugegeben, und die flüchtigen Stoffe werden verdampft. Der so erhaltene Katalysator wird bei 80 bis 150°C getrocknet und anschließend 3 bis 20 Stunden lang auf 300 bis 600°C erhitzt. An Stelle des Eindampfens kann vorteilhafterweise ein Trocknen durch Zerstäuben treten.
  • Als Molybdänverbindung wird z. B. Molybdänoxid (MoO3), Ammoniummolybdat oder Molybdänsäure verwendet. Als Wismutsalz läßt sich beispielsweise Wismutnitrat und als Eisensalz z. B. Eisen(III)-nitrat verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Festbett oder im Fließbett ausgeführt werden.
  • Die Umsetzungstemperatur bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt bei 250 bis 550"C, vorzugsweise 340 bis 450"C; also sind bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen günstige Ergebnisse möglich.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren spielt der Reaktionsdruslc keine besonders große Rolle; man erhält bei oder um Atmosphärendruck völlig zufriedenstellende Ergebnisse. Die scheinbare Kontaktzeit der Gasbeschickung schwankt je nach Umsetzungstyp; sie kann im Fall einer Festbettreaktion zwischen 0,2 und 4 Sekunden liegen. Diese Bedingung ist aber nicht kritisch. Die scheinbare Kontaktzeit ist durch nachstehende Formel definiert: scheinbares Katalysatorvolument im Reaktionsbehälter Scheinbare Kontakzeit= Volumen des pro Zeitenihheit in den Reaktionsbehälter eingeführten Materials Das Volumen des in den Reaktor eingeführten Materials wird dabei unter den Reaktionsbedingungen gemessen und die Kontaktzeit in Sekunden angegeben.
  • Gemäß der Erfindung kann die in der Beschickung enthaltene Sauerstoffmenge ungefähr 0,2 bis 4,2 Mol, vorzugsweise 0,7 bis 2 Mol pro Mol Propylen betragen. Der Sauerstoff kann beliebig in Form eines sauerstoffhaltigen Gases oder in Form von freiem molekularem Sauerstoff angewandt werden; aus Kostengründen verwendet man vorzugsweise Luft, wobei der in der Luft enthaltene Stickstoff als Verdünnungsmittel dient. Weiterhin kann man dem Reaktionsgemisch etwa 0 bis 10 Mol und vorzugsweise 3 bis 6 Mol Wasser pro Mol Propylen zusetzen. Das Wasser liegt während der Reaktion in der Dampfphase vor. Das Wasser wird als Verdünnungsmittel zugesetzt und ist nicht in jedem Fall notwendig, kann jedoch durch Stickstoff, Argon, Propan oder Kohlensäure oder deren Gemische ersetzt werden. Ein Wasserzusatz scheint jedoch die Reaktion vorteilhaft zu beeinflussen. Der Zusatz eines Verdünnungsmittels ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
  • Erfindungsgemäß lassen sich große Acrolein- und Acrylsäureausbeuten erzielen. Bei geeigneter Wahl der Katalysatorzusammensetzung und der Realctionsr bedingungen läßt sich hierbei die Propylenumsetzung ohne Verminderung der Acrolein- und Acrylsäureausbeuten steigern, so daß sich ein Rückführen von nicht umgesetztem Propylen erübrigt.
  • Eine große Ausbeute an Acrylsäure läßt sich erzielen, wenn man das erhalteneAcrolein und nicht umgesetztes Propylen rückführt und weiter umsetzt. Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator wird durch die Reaktion nicht merklich beeinflußt und behält seine ursprüngliche Aktivität selbst nach einer langen Reaktionszeit.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung, Dabei werden folgende Definitionen verwendet: Gewicht des propylene in der Beschickung- Gewicht des abfileißenden Propylens Prozent Umwandlung = # 100, Propylengewicht in der Beschichung Prozent Ausbeute = Gewicht des in Acrolein oder anderer Stoffe umgesetzten Propylens -.100.
  • Gewicht des Propylens in der Beschickung - Gewicht des abfließenden Propylens Beispiel 1 5 ml einer wäßrigen Lösung von 0,145 g Borsäureanhydrid (B2O3) wurde zu einer Lösungsmischung von 0,48 g 85 obiger Phosphorsäure und 17,96 g Molybdänsäure (H2MoO4#H2O) in 20 ml Wasser und 10 ml 10 0/0iger Salpetersäure zugegeben. Die entstandene Lösung wurde erwärmt und zur Komplexbildung 16 Stunden lang zum Rückfluß- erhitzt. Man setzte 3 ml einer Lösung von 8,06 g Wismutnitrat [Bi(NOS)3 5 H2O] in 5%iger Salpetersäure und 8 ml einer wäßrigen Lösung von 23,5 g Eisennitrat [Fe(NO3)3 9H20] zu. Dieses Gemisch wurde unter Rühren tropfenweise zu 89,5 g 20 obigem Silicasol zugegeben. Das Gemisch wurde eingedampft und der Rückstand 10 Stunden lang bei 120°C getrocknet, zu Körnchen mit einem Durchmesser von 2 bis 3 mm geformt und 10 Stunden lang auf 4600 C erhitzt. Die Zusammensetzung des erhaltenen Katalysators entsprach der Formel Bi2Fe,P05B0,5Mo12O41 65 20 g dieses Katalysators wurden in- einen Reaktionsbehälter aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurch- messer von 15 mm eingegeben. Man führte in dieses Reaktionsgefäß eine Gasmischung aus Propylen, Luft und Wasser im Molarverhältnis 1:7,2:4 ein und führte die Umsetzung bei 3700 C durch. Die Kontalitzeit betrug 0,8 Sekunden, wobei 59,4 0/o des Propylens umgesetzt wurden Der Abfluß wurde mit Wasser gespült und gaschromatographisch und chemisch analysiert. Dabei ergab sich eine Ausbeute von 18,2°/o Acrylsäure, 65,8 0/o Acrolein, 1,1 0/o Essigsäure und 0,8 0/o Acetaldehyd, bezogen auf das umgesetzte Propylen.
  • Unter Verwendung des gleichen Katalysators, wie vorstehend beschrieben, wurde eine Gasmischung gleicher Zusammensetzung bei einer Temperatur von 400°C umgesetzt. Die scheinbare Kontaktzeit betrug 1,3 Sekunden, der Abfluß wurde kondensiert, wobei eine wäßrige Lösung von Acrylsäure und Essigsäure erhalten wurde. In dieser flüssigen Phase befand sich nur eine geringe Menge Acrolein. Ein geringer Anteil des in der Gasphase vorhandenen Propylens und Acroleins wurde aus dem System abgezogen; der größte Teil wurde jedoch rückgeführt und in dem Reaktionsbehälter weiter umgesetzt. Die Acrylsäureausbeute, bezogen auf das umgesetzte Propylen, betrug 58,l 0/o.
  • Beispiel 2 10 ml einer wäßrigen Lösung von 0,290 g Borsäureanhydrid wurden zu einer Lösung von 0,48 g 85%iger Phosphorsäure und 17,75 g Ammoniummolybdat [(NH4)6Mo7O24#4H2O] in 20 ml Wasser und 5 ml Salpetersäure zugegeben, und das entstehende Gemisch wurde 15 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Dann wurden 4 ml einer Lösung von 4,03 g Wismutnitrat in 5%iger Salpetersäure und 5 ml einer wäßrigen Lösung von 10,9 g Eisen(III)-nitrat zugegeben. Die Mischung wurde tropfenweise zu 71 g 20%igem Silicasol zugegeben und das Gemisch eingedampft, getrocknet und 6 Stunden lang auf 4600 C erhitzt. Dabei wurde ein Katalysator der Zusammensetzung Bi1Fe3P0,5B1Mo12O39-56] verhalten.
  • Der Katalysator wurde zu Körnchen mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 mm pulverisiert und 20 g davon in den nach Beispiel 1 verwendeten Reaktionsbehälter eingegeben. In den Reaktionsbehälter wurde eine Gasmischung aus Propylen, Luft und Wasser im Molverhältnis 1 :7,2: 5 mit einer Temperatur von 4000 C bei atmosphärischem Druck eingeführt. Die scheinbare Kontaktzeit betrug ungefähr 1 Sekunde.
  • Die Propylenumwandlung betrug 63,1 0/o, und die Ausbeute, bezogen auf das umgesetzte Propylen, betrug 15,8 0/o Acrylsäure, 51,0 0/o Acrolein, 1,2 0/o Essigsäure und 1,1 0/o Acetaldehyd. Die Umsetzung wurde kontinuierlich 100 Stunden lang ausgeführt, wobei nur eine geringfügige Veränderung der Katalysatoraktivität beobachtet wurde.
  • Beispiel 3 Eine Lösung von 10,6 Gewichtsteilen Ammoniummolybdat [(NH4)6Mo7O24#4H2O] in 34,2 Volumteilen Wasser wurde zu 34 Gewichtsteilen 20%igem Silicasol zugegeben. Zu dieser Lösung wurde eine Lösung von 0,24 Gewichtsteilen Orthophosphorsäure und 0,60 Gewichtsteilen Borsäure (H3BO3) in 5,4 Volumteilen Wasser zugegeben. Zu dieser Lösung wiederum wurden unter Rühren eine Lösung von 9,1 Gewichtsteilen Eisen(III)-nitrat [Fe(NO3)3 - 9H2O] in 45 Volumteilen Wasser sowie 44,9 Volumteile einer Lösung aus 10,9 Gewichtsteilen Wismutnitrat [Bi(NO3)3 in 45 Volumteilen Wasser sowie 44,9 Volumteile einer Lösung aus 10,9 Gewichtsteilen Wismutnitrat [Bi(NO3)3- 5H2O] in 10% iger HNO3 zugegeben; das Ganze wurde gründlich gerührt und vermischt. Die entstandene Suspension wurde bei vermindertem Druck zur Trockne eingedampft und der verbleibende Rückstand bei 110°C in einem Luftbad über Nacht getrocknet.
  • Die getrocknete Masse wurde bei einer Temperatur unter 300°C an der Luft zersetzt und 3 Stunden lang auf 450°C erhitzt. Der hierbei erhaltene Katalysator hatte die Zusammensetzung Bi4,5Fe4,5P0,5B2Mo12O52-56 und enthielt 30 Gewichtsprozent SiO2.
  • Dieser Katalysator wurde granuliert und in einen Reaktionsbehälter eingegeben, in den eine Gasmischung aus Propylen, Luft und Dampf im Molverhältnis 8:60:32 eingeleitet wurde. Die Umsetzung wurde bei einer Temperatur von 4000 C durchgeführt. Die scheinbare Kontaktzeit betrug 0,6 Sekunden, wobei 950/0 der Propylenbeschickung umgesetzt wurden.
  • Die Ausbeute, bezogen auf das umgesetzte Propylen, betrug 81 0/o Acrolein, 5,50/0 Acrylsäure und 0,5 0/o Essigsäure sowie Spuren von Acetaldehyd. Der Rest bestand aus CO2 und Co, Die Umsetzung wurde etwa 1000 Stunden lang unter den vorstehenden Bedingungen ausgeführt, wobei kaum eine Verminderung der Katalysatoraktivität eintrat.
  • Beispiel 4 Es wurde ein Katalysator der Zusammensetzung Fe4,5Bi4,5P1B4Mo12O56-59, der 30 Gewichtsprozent SiO2 enthielt, entsprechend dem im Beispiel 3 beschriebenen Verfahren hergestellt.
  • Dieser Katalysator wurde in einen Reaktionsbehälter aus rostfreiem Stahl eingebracht, in den eine Gasmischung aus Propylen, Luft und Dampf im Molverhältnis 10:50:40 bei einer Reaktionstemperatur von 400°C eingeleitet wurde. Die scheinbare Kontaktzeit betrug 0,5 Sekunden, wobei 84°/o der Propylenbeschickung umgesetzt wurden. Die Acroleinausbeute, bezogen auf das umgesetzte Propylen, betrug 880/o.
  • Außerdem wurden Acrylsäure, Essigsäure und Spuren Acetaldehyd gebildet. Die Acryl- bzw. Essigsäureausbeute, bezogen auf das umgesetzte Propylen, betrugen 2,5 bzw. 0,5 0/o, der Rest bestand aus CO und CO.
  • Beispiel 5 Es wurden mehrere Katalysatoren mit der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß das Atomverhältnis des Bors zwischen 0 und 2 schwankte, wobei die Umsetzung bei einer Temperatur von 370"C, einer scheinbaren Kontaktzeit von 1 Sekunde und einem Molverhältnis der aus Propylen, Luft und Wasserdampf bestehenden Mischung von 8,2:59,0:32,8 durchgeführt wurde.
  • Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
    Versuch Nr.
    1 2 3
    Borgehalt (Atomverhältnis)
    0 0,5 2
    (Vergleich) (Erfindung)
    Propylenumsetzung
    (%) .............................................. 60 67 65
    Ausbeute (0/o)
    Acrolein .............................................. 52 763 61
    Acrylsäure .............................................. 11 21 24
    Essigsäure ...... 5 1 1
    CO2, CO .............................................. 32 15 14
    Beispiel 6 Es wurden mehrere Katalysatoren der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 2 hergestellt, wobei jedoch das Atomverhältnis des Bors zwischen 0 und 2 schwankte. Mit diesen Katalysatoren wurden Umsetzungen bei einer Temperatur von 4000 C, einer scheinbaren Kontaktzeit von 1 Sekunde unter Verwendung einer Gasbeschickung aus Propylen, Luft und Wasserdampf im Molverhältnis 7,6:54,5:37,9 ausgeführt. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
    Versuch Nr.
    1 1 2 1 3
    Borgehalt (Atomverhältnis)
    0 1 2
    (Vergleich) (Erfindung)
    Propylenumsetzung
    (%).............. 60 63 60
    Ausbeute (0/o)
    Acrolein 46 51 44
    Acrylsäure ..... 6 16 19
    Essigsäure ..... 1 1 1
    Acetaldehyd . . 1 1 1
    CO2, CO . .... 46 31 30
    Beispiel 7 Es wurden mehrere Katalysatoren der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 4 mit einem Gehalt von 39 Gewichtsprozent SiO2 hergestellt, wobei jedoch das Atomverhältnis des Bors zwischen 0 und 6 schwankt. Die Herstellung der Katalysatoren erfolgte auf gleiche Weise wie im Beispiel 3. Die hierbei erhaltenen Katalysatoren wurden bei Umsetzungen verwendet, die bei einer Temperatur von 400°C und einer scheinbaren Kontaktzeit von 0,7 Sekunden mit einer aus Propylen, Luft und Dampf bestehenden Gasmischung im Molverhältnis von 8:60:32 ausgeführt wurden. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
    Versuch Nr.
    1 12131 4
    Borgehalt (Atomverhältnis)
    0 113 6
    (Vergleich) (Erfindung) (Vergleich)
    Propylenum-
    setzung (0/o) 68 94 89 60
    Ausbeute (O/o)
    Acrolein . . . 66 79 84 69
    Acrylsäure 4 6 3 5
    Essigsäure . . 1 1 0,5 1
    CO2, CO ... 29 14 12,5 25
    Vergleichsversuche Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik ergibt sich aus der folgenden Tabelle, in der die für die Katalysatoraktivität und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bedeutsame Propylenumwandlung, Ausbeuten an Acrolein und Acrylsäure (bezogen auf die Propylenbeschickung) sowie die Raumzeitausbeute bei einigen typischen bekannten Verfahren dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenübergestellt sind.
    Ausbeute an Acrobem und Acrylsaure,
    Propylen- Raumzeitausbeute,
    Bei- %
    Angewandtes Verfabren umwandlung Mol je Liter
    spiel bezogen auf die bezogen auf um- Katalysator/Staunde
    % Propylenbeschickung gesetztes Propylen
    Deutsche Auslegeschrift 1 207 367 .. 1 73 62,8 86 7,01
    Französische Patentschrift 1 342 963 5 66 49,5 75 13,26
    Französische Patentschrift 1 426 166 7 42 40,7 97 2,87
    Belgische Patentschrift 658 499 .... 1 99 85 86,3 0,31
    Erfindungsgemäßes Verfahren 3 95 82,2 86,5 7,14
    Die in der obigen Tabelle angegebenen Werte wurden auf folgende Weise berechnet: Zugeführte Propylenmenge-nicht umgesetztes Propylen Propylenumwandlung = # 100(%).
  • Zugeführte Propylenmenge in Acrolein oder Acrylsäure umgesetztes propylen Ausbeute, bezogen auf umgesetztes Propylen = # 100(%).
  • (Selektivität) Zugeführtes Propylen-nicht umgesetztes Propylen Ausbeute, bezogen auf die Propylenbeschickung = Propyhenumwandlung mal Ausbeute, bezogen auf umgesetztes propylen(%). zugeführtes Propylen (Mol je Stunde) Raumzeitausbeute= erhaltene Molmenge pro einheit X Ausbeute, bezogen auf die Propylenbeschickung Katalysatorvolumen pro Einheit der Reaktionszeit = scheinbares Katalystaovolumen in dem (Mol je Liter Kletalysator je Stunde) Reaktionsraum(1) Insgessamt zugeführtes Gasvolumen (N-1/Std).
  • Rumströmungsgeschwindigkeit= Std.-1. scheinbares katalystorvolumen in dem Reaktinsraum (1) scheinbares Katalysatorvolumen in dem Reakionsraum (1) Kontaktzei= (Sek.) insgesamt zugeführte Gasmenge (1/Sek.) 1 T0 = # 3600 # (T: Reaktionstemperature [°K], T0: 273°K).
  • Raumgeschwindigkeit T Raumzeitauxheute = Raumgeschwindigket mal Gaskonzentration des zugeführten Propylens (Molprozent) mal Ausbeute, bezogen auf bie Propylenbeschickung.
  • Aus der vorangegangenen Tabelle ergibt sich eindeutig, daß man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine große Ausbeute an Acrolein und Acrylsäure, bezogen auf die Propylenbeschickung, sowie eine gute Raumzeitausbeute erzielt. Hieraus ergibt sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren den bekannten Verfahren bei weitem überlegen ist.
  • Ferner werden bei den Verfahren gemäß den entgegengehaltenen französischen Patentschriften 1342963 und 1 426166 sowie der belgischenPatentschrift 658499 Tellur und Arsen als Katalysatorbestandteile verwendet; auf Grund ihrer großen Flüchtigkeit lassen sich derartige Katalysatoren nicht längere Zeit bei hoher Temperatur verwenden, so daß es schwierig ist, die in der obigen Tabelle für diese bekannten Verfahren angegebenen Ergebnisse über einen längeren Zeitraum zu erzielen.
  • Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den entgegengehaltenen deutschen Auslegeschriften 1 125 901 und 1 133 358 ergibt sich im einzelnen aus den Tabellen in den Beispielen 5 bis 7.
  • Aus BeispielS ergibt sich der Einfluß des Borgehalts eines Katalysators aus Bi:Fe:P:Mo = 2:7:0,5:12.
  • Der Blindversuch ohne Borzugabe gemäß Beispiel 5 der Erfindung entspricht dem Verfahren gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 125 901.
  • Aus Beispiel 5 der Erfindung ergibt sich also eindeutig die durch die Borzugabe erzielte höhere Katalysatoraktivität.
  • Aus den Beispielen 6 sowie 7 ist der Einfluß der Borzugabe zu einem Katalysator aus Bi:Fe:P:Mo =1:3:0,5:12 bzw. 4,5:4,5:1:12 ersichtlich; die Blindversuche ohne Zugabe von Bor entsprechen dabei dem Verfahren gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 125 901.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Acrolein- und/ oder Acrylsäure durch katalytische Oxydation von Propylen bei hoher Temperatur in der Gasphase mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation mit einem Katalysator der allgemeinen Formel BiaFcbPeBdMOl20 e durchgeführt wird, wobei a, b, c, d, 12 und e die jeweilige Anzahl der Atome bedeuten und a = 0,1 bis 12, b= 0,1 bis 12, c = 0,1 bis 2, d = 0,1 bis 4 und e = 35 bis 83 ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 207 367, 1 125 901, 1133358; französische Patentschriften Nr. 1 342 963, 1426166; bekanntgemachte Unterlagen des belgischen Patents Nr. 658 499.
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