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Verfahren und Steuereinrichtung zum Waschen von Feinwäsche Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren und eine Steuereinrichtung zum Waschen von Feinwäsche
in einer um eine waagerechte Achse umlaufenden, während des Waschgangs reversierend
angetriebenen Waschtrommel, in der im Vergleich zum Waschen von normaler Haushaltswäsche
die Feinwäsche während der Dauer des Waschgangs durch Beeinflussung der Trommelbewegung
einer geminderten mechanischen Beanspruchung unterworfen ist.
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Es ist bekannt, zum Waschen von Feinwäsche, wie beispielsweise Wolle,
Kunstfaser, Seide u. dgl., die Wäsche während des Waschgangs schonend zu behandeln,
um deren Beschädigung zu verhindern. Bei einem bekannten Waschverfahren zur Schonung
von empfindlicher Wäsche wird die Bewegungszeit der Waschtrommel durch Einlegen
von Pausen verkürzt. Ferner ist es bekannt, die auf das Waschgut ausgeübte Arbeit
durch eine Verkürzung der Waschdauer zu mindern. Diesem letzteren Verfahren haftet
aber der Nachteil an, daß die sogenannte Einweichzeit - also die Zeit, in
welcher die Flotte auf das Waschgut einwirkt - ebenfalls gekürzt wird. Die
bekannten Waschverfahren zum Waschen von Feinwäsche haben das Merkmal gemeinsam,
daß die Drehzahl der Waschtrommel konstant gehalten wird, lediglich die Anzahl der
Trommelumläufe wird entweder durch das Einlegen von Pausen oder durch eine Verkürzung
des Waschgangs herabgesetzt. Daher ist auch beim Waschen von Feinwäsche die bei
der Trommelumdrehung auf die Wäsche ausgeübte mechanische Arbeit genauso groß, wie
beim Waschen von normaler Haushaltswäsche. Zwar läßt sich die Fallenergie bekanntlich
durch eine erhöhte Flotte mindern, indessen sind auch hier, insbesondere bei Waschmaschinen,
welche mit einem überlauf ausgestattet sind, Grenzen gesetzt.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgemäß darin,
ein Verfahren und eine Steuervorrichtung zum Waschen von Feinwäsche in einer Waschmaschine
der obigen Art zu finden, durch die eine schonende Behandlung des Feinwaschgutes
in der sich drehenden Waschtrommel gewährleistet ist. Das wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die Trommeldrehzahl während jedes Reversierzyklus periodisch von einem
Kleinstwert zu einem Größtwert, der höchstens der Trommeldrehzahl beim Waschen normaler
Haushaltswäsche entspricht, ansteigt und sodann wieder absinkt, so daß die durchschnittliche
Fallhöhe der Feinwäsche in der Waschtrommel gemindert wird. Auf diese Weise wird
nicht nur die aus den jeweiligen Fallhöhen und Fallfolgen des Waschgutes resultierende
mechanische Einwirkung auf die Feinwäsche reduziert, sondern zugleich auch ein beträchtlicher
Teil der sonst während der Drehung der Waschtrommel auftretenden Reibung im Waschgut
gemindert. Eine schonende Behandlung der Feinwäsche wird daher voll gewährleistet.
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Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Waschen
von Feinwäsche bestimmte Steuereinrichtung, die vorzugsweise bei einer solchen Wasch-
und Schleudermaschine angewendet wird, bei der der die Trommel antreibende Antriebsmotor
durch einen vom Programmgeber der Maschine betätigten Reversierschalter während
des Waschgangs in seiner Drehrichtung periodisch umgesteuert wird, ist erfindungsgemäß
so ausgebildet, daß dem Reversierschalter eine als Zweiwegeschaltung ausgebildete
Steuerschaltung vorgeschaltet ist, in deren einem Parallelzweig ein vom Programmgeber
der Maschine periodisch betätigter Impulssehalter und in deren anderem Parallelzweig
ein elektrischer Widerstand gelegen ist, welcher bei geöffnetem Impulsschalter ein
zu schnelles Absinken der Waschmotordrehzahl verhindert. Der in dem ersteren Parallelzweig
gelegene, periodisch betätigte Impulsschalter wird bei den einzelnen, in der einen
oder anderen Drehrichtung erfolgenden Umlaufbewegungen der Waschtrommel, über eine
Impulsschalterscheibe mehrfach in seine öffnungs- und Schließstellung übergeführt,
wobei in der geschlossenen Schaltstellung dem Waschmotor die volle Betriebsspannung
und in seiner geöffneten Stellung nur ein Teil dieser Spannung zugeführt wird. Dadurch
läuft der Antriebsmotor der Waschtrommel einmal mit der vollen, d. h. mit
der Nenndrehzahl und in der anderen Schaltstellung des Impulsschalters mit einer
geringeren Drehzahl um. Zur Erreichung dieses Zweckes dient die dem Reversierschalter
vorgeschaltete Zweiwegeschaltung, in deren einem Parallelzweig der elektrische Widerstand
gelegen ist,
welcher bei aeöffnetem Impulsschalter ein zu schnelles
Absinken der Waschmotordrehzahl verhindert.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch eine mit
einer reversierend angetriebenen, um eine waagerechte Achse umlaufenden Waschtrommel
versehenen Wasch- und Schleudermaschine ohne Gehäuse, F i g. 2 das Waschdiagramrn
einer erfindungsgemäß betriebenen Waschmaschine, F i g. 3 ein die, Fallhöhen
des Waschgutes wiedergebendes Diagramm in gegenüber F i g. 3 vergrößerter
Darstellung. und -,
F i g. 4 ein Schaltschema der zur Durchführung
des erfindunasaemäßen- Waschverfahrens dienenden Steuerunaseinrichtung.
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In derAußentrommel 1 einer automatischenWasch-und Schleudermaschine
ist die Waschtrommel 2 um eine waagerechte Achse:3 drehbar gelagert. Ein Antriebsmotor
4 dient zum Antrieb der Waschtrommel während des Waschens, während ein anderer Antriebsmotor
5 die Waschtrommel 2 beim Schleudern antreibt. In der Außentrornmel IL ist
eine Heizung 6
geleggen. Der Trommelrauin 7 der Außentrommel
1
3
steht über eine Staudruckleitung8 mit den Membrandruckdosen
9 und 10 in Verbindung, von denen die Miembrandruckdose
9 beispielsweise den niedrigeren Flottenstand zum Waschen von normaler Haushaltswäsche
und die Membrandruckdose 10 den höheren Flottenstand zum Waschen von Feinwäsche
steuert bzw. regelt. Die Membrandruckdosen wirken auf die Schalter 11 und 12, die
über den Programmgeber der Maschine ein nicht daraestelltes Wasserzuflußventil steuern.
Das aus der Wasch- und Außentrommel sowie den Antriebsmotoren bestehende
Tromrnelsystem kann in dem nicht dargestellten Gehäuse der Maschine z. B. mittels
Federn oder Anker 13 schwingbeweglich gelagert sein.
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F i g. 2 zeigt das Waschdiagramm einer nach der Erfindung betriebenen
Wasch- und Schleuderinaschine. Auf der Abszisse des Diagramms ist ein Zeitintervall
t des Waschganges und auf der Ordinate die Drehzahl n der Waschtrommel 2 während
des Waschganges aufgetragen. Nach der Erfindung wird derart verfahren, daß nach
dem für das Anlaufen des Waschganges vorgesehenen Zeitintervall t., der die Waschtrommel
2 antreibende Waschmotor 4 nur für eine relativ kurze Zeit t.. mit voller Stromzufuhr
und dann im Zeitintervall t... mit geminderter Stromzufuhr betrieben wird, so daß
die Drehzahl des Motors und damit auch der Waschtrommel iin Zeitintervall t.. der
Nenndrehzahl entspricht, jedoch im Bereich t"" wie durch den Kurvenzug
17 dargestellt, langsam abfällt. Im Punkt P, erhält der Waschmotor 4 wiederum
seine Nennspannung, so daß seine Drehzahl und somit auch die der Waschtrommel bis
auf die gewünschte Höhe wieder ansteigt. Dieser Vorgang kann sich während eines
Rechts- oder Linkslaufintervalls t24 bzw. t24, mehrfach wiederholen. In einem Rechts-oder
Linkslaufintervall t24 kann beispielsweise der Waschmotor 4 für 2 Sekunden mit der
Nenndrehzahl, für 8 Sekunden mit abfallender Drehzahl und wiederum für 2
Sekunden mit der Nenndrehzahl tisw. betrieben werden. Es besteht jedoch auch die
Möglichkeit, den Waschmotor 4 z. B. für die Dauer von dreimal 2 Sekunden mit seiner
Nenndrehzahl und in den zwischenliegenden Intervallen von 3 Sekunden Dauer
mit geminderter Drehzahl zu betreiben. Die zwischen einem Rechts- und einem Linkslaufintervall
der Waschtrommel bzw. des Waschmotors gelegene Umsteuerpause t.. ist hierbei unveränderlich.
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Bei dem in F i g. 3 dargestellten Diagramm ist auf der Abszisse
die Zeit t und auf der Ordinate die Fallhöhe H des Feinwaschgutes aufgetragen. Wie
ersichtlich, fallen gemäß dem vorliegenden Beispiel im Zeitintervall t., die Wäschestücke
innerhalb der Waschtrommel zweimal aus ihrer angehobenen in ihre Tiefstellung, im
Zeitintervall t212 dreimal und im Zeitintervall t", sechsmal. Die Fallhöhe H ist
von der Zeit bzw. von der Drehzahl der Waschtrommel ab--hängig und während jedes
Rechts- -oder Linksintervalls der Waschtrommel unterschiedlich. Dies gilt auch für
die Fallfolge F.
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In F i 4 ist eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigtiete Steuerungsein-C im C
richtung gezeigt. Der Waschmotor 4 ist beispielsweise
im Dreieck geschaltet und als Zweiphasen-Kondensator-Motor ausgebildet. Der Motor
wird vom nicht dargestellten Programmgeber der Maschine z. B. über eine Nockenscheibe
19 und einen Rversierschalter 18 derart gesteuert, daß er in der Schaltstellung
20 im Rechtslauf und in der SchaltsteHung 21 im Linkslauf un-Aäuft. In einer Mittelstelluna,
22 des Schalters 18 ist der Waschmotor 4 vom Netz getrennt. Die jeweiligen
Abschaltzeiten während des Waschganges der Maschine sind die sogenannt en Umsteuerpausen.
Dem Reversierschalter 18 ist eine als Zweiwegeschaltung ausgebildete Steuerschaltung
23 zugeordnet. Parallel zu dieser Steuerschaltung 23
ist noch eine
für den normalen Waschmotorantrieb bestimmte überbrückungsleitung vorgesehen. Durch
Betätigen eines Handtastenschalters 24, der beispielsweise in der Vorderwand der
Maschine gelegen und von außen zugänglich ist, kann wahlweise entweder die überbrückungsleitung
über den Schalter 31 oder die Steuerschaltung 23 in den Stromkreis
des Waschmotors 4 eingeschaltet werden, so daß normale Haushaltswäsche oderFeinwäsche
gewaschen werden kann. In der in F i g. 4 gezeigten Stellung befmdet sich
die Handtaste 24 in der für das Waschen von Feinwäsche erforderlichen Lage. Der
Stromfluß erfolgt in diesem Fall über die Stromleitung 25, den Parallelzweig
26', den darin liegenden Schalter 26 und den elektrischen, z. B. Ohmschen
Widerstand 27 zu dem Reversierschalter 18 des Waschmotors 4. In dem
anderen Parallelzweig 28 der Steuerschaltung 23 ist ein Impulsschalter
29 gelegen, der über eine Nockenscheibe 30 vom Programm egler
der Maschine periodisch betätigt, d. h. in bestimmten Intervallen ständig
geöffnet und geschlossen werden kann. Ist der Impulsschalter 29 geschlossen,
so erhält der Waschmotor 4 seine volle Betriebsspannung, so daß er nach dem Anlaufbereich
t., mit voller Drehzahl umläuft. Diese Nenndrehzahl behält der Motor so lange bei,
wie der Impulssehalter 29 geschlossen ist. Dieses Zeitintervall ist in F
i g. 2 mit t2, bezeichnet. Wenn der Impulsschalter 29 durch die Schaltscheibe
30 des' Procrrirnm eglers wieder geöffnet wird, verringert C- im
sich
die Drehzahl des Motors bzw. der Waschtrommel. Dies ist deshalb der Fall, weil nunmehr
der Strom nicht mehr über den Parallelzweig 28, sondern über den Zweig
26' und den hier befindlichen Widerstand 27 fließt. Die Drehzahl fällt
also entsprechend dem Kurvenzug 17 in F i g. 2 langsam ab. Bevor die
Waschtrommel zum Stillstand gelangt, z. B.-imPunktP2
der
F i g. 2, wird der Impulsschalter 29 wieder geschlossen. Entsprechend
der Verteilung der Nocken auf der Schaltscheibe 30 wiederholt sich der vorbeschriebene
Vorgang. Nach einer vorgegebenen Zeit t 24 unterbricht schließlich der Reversierschalter
18 den Stromfluß zum Waschmotor 4 und schaltet nach einer vorgegebenen Umsteuerpause
t", den Motor auf die entgegengesetzte Drehrichtung um. Das vorerwähnte Arbeitsspiel
wiederholt sich während der Dauer des Waschganges mehrfach.
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Wird durch die Handtaste 24 der in der Überbrückungsleitung gelegene
Schalter 31 geschlossen, so ist der Impulsschalter 29 ohne Einfluß
auf den Betrieb des Waschmotors 4.
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Die vorbeschriebene Steuereinrichtung für Feinwäsche kann im Rahmen
der erfinderischen Merkmale mannigfach abgeändert und ausgebildet werden. So ist
es beispielsweise möglich, einen weiteren, wahlweise zu- oder abzuschaltenden elektrischen
Widerstand 32 vor oder hinter dem Impulsschalter 29 in die Steuerschaltung
einzuordnen. Dadurch wird bewerkstelligt, daß der Waschmotor bei der in F i
g. 4 gezeigten Schaltstellung der Handtaste 24 in den Zeitintervallen t.,
und t., nicht auf seine volle Drehzahl gelangt. Hierdurch Oann eine weitere Minderung
der mechanischen Einwirkung auf das Waschgut erreicht werden. Je nach Art des Waschmotors
und der damit gegebenen Betriebscharakteristik können als elektrische Widerstände
Drosseln, Kondensatoren, Ohmsche Widerstände od. dgl. verwendet werden, wobei die
Möglichkeit besteht, die Widerstandsgrößen durch bekannte Mittel veränderlich und
einstellbar zu halten. Auch können an Stelle der einen gezeigten Handtaste 24 mehrere
Handtasten in die Schaltung eingefügt werden, z. B. eine Handtaste zum Waschen für
Feinwäsche und eine dritte Handtaste zum Waschen von sehr empfindlichem Waschgut,
wie beispielsweise chiffonartigen Geweben.