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Vorrichtung zum passerrichtigen Aufkleben von flexiblen Druckplatten
auf die Formwalzen von Druckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
passerrichtigen Aufkleben von flexiblen Druckplatten auf die Formwalzen von Druckmaschinen,
wobei die Druckplatte auf eine Platte aufgebracht wird, die in einen in Seitenführungen
verschiebbaren Rahmen eingespannt ist, der mittels einer Zahnstange in ein Zahnrad
der Formwalze eingreift, und wobei die Lager der Formwalze oberhalb oder unterhalb
der Seitenführungen angeordnet sind und die Formwalze über der Druckplatte abgerollt
werden kann.
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Es ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt (s. die deutsche
Patentschrift 655 633), die aber den Nachteil zeigt, daß es nicht möglich ist, mehr
als eine Druckplatte auf den Zylinder in genauer Ausrichtung beider Platten gegeneinander
aufzukleben. Weiter ist zwar die Verwendung einer mit Markierungslinien versehenen
durchsichtigen Platte bekannt, an die das Gummiklischee mit der Bildseite angepaßt
wird. Jedoch ist es umständlich, dieses Anpassen durchzuführen, weil die Bedienungsperson
hierzu eine sehr unbequeme Haltung einnehmen muß.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Handhabung der
erwähnten bekannten Vorrichtung wesentlich zu vereinfachen und ein schnelleres Aufkleben
der Druckplatten als bisher zu ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das
Ausrichten der Platte bezüglich der Drehachse des Zylinders durch das Zusammenwirken
zweier Anschläge erfolgt, von denen der eine mit dem Plattenrahmen verschiebbar
ist, der mit einer Aufnahme für einen Meßstab zwischen den Anschlägen versehen ist.
Sobald der Plattenrahmen nun in bekannter Weise angehoben ist, wird er so in Längsrichtung
bewegt, daß der verschiebbare Anschlag an dem Plattenrahmen anliegt. Somit liegen
die Linien im richtigen Verhältnis zu dem Zylinder. Nach dem Entfernen des Meßstabes
kann der Plattenrahmen so lange bewegt werden, bis der bewegbare Anschlag an dem
ortsfesten Anschlag anliegt. Dadurch ist die Handhabung wesentlich erleichtert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Spiegel
unter der Platte angeordnet ist. Auch durch diese Maßnahme wird die Handhabung wesentlich
erleichtert, weil hierdurch die Bedienungsperson die beschriftete Oberfläche der
Platte durch die Aufnahme während der passerrichtigen Anordnung derselben bequem
beobachten kann.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnung.
In dieser zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung, F i g. 2 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 3 eine Ansicht in Richtung
des Pfeiles III nach F i g. 2, F i g. 4 eine der F i g. 2 ähnliche Ansicht, wobei
jedoch einige Teile der Klarheit wegen weggelassen sind, F i g. 5 eine Ansicht des
,dem in F i g. 2 veranschaulichten Ende gegenüberliegenden Endes der Vorrichtung,
F i g. 6 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles IV nach F i g. 5, F i g. 7 eine
Teildraufsicht auf die Plattenaufnahme, F i g. 8 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
in Richtung des Pfeiles VIII nach F i g. 7, F i g. 9 eine Ansicht in Richtung des
Pfeiles IX nach F i g. 7.
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Der Zylinder 1 ist mit einem Zahnrad 2 versehen, welches einstückig
mit dem Zylinder 1 ausgebildet sein kann. Unter dem Zylinder 1 ist ein mit einer
Zahnstange 4 versehenes Flachbett 3 zum Hin- und
Hergang vorgesehen.
Ferner kann das Bett in Richtung des Pfeiles 5 angehoben und abgesenkt werden, um
die Zahnstange 4 mit dem Zahnrad 2 in Eingriff zu bringen. Eine flexible Druckplatte
6 wird mit der Beschriftung nach unten auf das Bett aufgebracht. Wenn es nicht möglich
ist, den Druckzylinder aus der Rotationsdruckmaschine zu entfernen, ahmt der Zylinder
1 den Druckzylinder nach, und die flexible Platte 6 ist an einer Unterlagefolie
bekannter Art verklebt, die an dem Zylinder 1 befestigt ist, und nachdem die Platte
auf die Folie angeordnet ist, kann sie vom Zylinder entfernt und an dem Druckzylinder
befestigt werden. Das Verkleben erfolgt in bekannter Weise mit einem geeigneten
Klebstoff.
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Zur richtigen Anordnung der Platte 6 auf dem Bett 3 kann dieses aus
durchsichtigem Material wie Glas hergestellt sein, um die Oberfläche der Platte
6 hierdurch in bekannter Weise betrachten zu können. Die Anordnung für das Festlegen
der Platte kann aus einem Gitter G (s. F i g. 7) aus Linien bestehen, die auf dem
Bett ausgebildet sind. Ferner können auch andere Markierungen vorgesehen sein.
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Die Platte 6 kann nun leicht in die richtige Lage gebracht werden,
indem man den erfindungsgemäß angeordneten Spiegel 7 verwendet, der so angeordnet
ist, daß das Auge der Bedienungsperson in bequemer Höhe verbleiben kann.
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Gegebenenfalls können in F i g. 1 nicht veranschaulichte Einstellanordnungen
dem Zylinder 1 und dem Bett 3 zugeordnet sein, um zwei oder mehr Platten 6 in Längsrichtung
des Zylinders passerrichtig anordnen zu können. Sobald die Zahnstange 4 und das
Zahnrad 2 im Eingriff miteinander stehen, kann das Bett 3 in Längsrichtung über
eine genau abgemessene Strecke bewegt werden, die durch die erfindungsgemäße Anordnung
von Anschlägen und eines Maßstabes gesteuert werden, wie im nachfolgenden noch näher
erläutert wird.
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In den F i g. 2 und folgenden ist veranschaulicht, daß durch einen
bei 40 an den Führungsteilen 37 angelenkten Hebel 39 das Bett 3 angehoben und abgesenkt
werden kann, um die Zahnstange 4 mit dem Zahnrad 2 in Eingriff zu bringen. Dabei
ist die Zahnstange 4 in dem Rahmen 36 gleitbar, und eine Feineinstellung der Zahnstange
kann durch eine Einstellschraube 4 a (s. F i g. 7 und 8) bewirkt werden. Durch den
Spiegel 7 wird das Ausrichten mit der Linie 41 (s. F i g. 7) erleichtert, und es
ist auch eine Lichtquelle 42 im Gestell 36 angeordnet.
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Nach der lagerichtigen Anordnung der Platten 6 auf dem Bett 3 und
dem Ergreifen derselben durch die Greifer 70, was hier nicht näher beschrieben werden
soll, wird die Lage der Linie 41 im Verhältnis zu dem Zylinder durch einen Maßstab
43 (s. F i g. 7) bestimmt, der in einer V-förmigen Ausnehmung 44 angeordnet ist.
Der Maßstab ist auf dem Plattenrahmen 36 so ausgebildet, daß er sich in der Bewegungsrichtung
des Rahmens erstreckt, durch das ein Ende des Maßstabes gegen einen ortsfesten Anschlag
45 (s. F i g. 5 und 7) zur Anlage kommt. Sobald der Plattenrahmen unter Eingriff
der Zahnstange 4 mit dem Zahnrad 2 angehoben worden ist, wird er so längsbewegt,
daß ein Anschlag 48 an dem Plattenrahmen 36 gegen das Ende des Maßstabs 43 anschlägt,
und die Linie 41 liegt zu dem Zylinder 1 rich tig und befindet sich direkt unter
der senkrechten Achse des Zylinders. Der Maßstab 43 zeigt eine Länge, die gleich
der Bewegungslänge des Plattenrahmens 36 ist, und zwar beginnend mit der Linie,
mit der die senkrechte Achse des Zylinders 1 ausgerichtet ist. Nach dem Herausnehmen
des Maßstabs 43 aus der Ausnehmung 44 kann der Plattenrahmen bewegt werden, wobei
die Platte 6 auf dem Bett 3 angeordnet ist, bis der Anschlag 48 an dem Anschlag
45 anliegt. Sodann hat sich der Plattenrahmen über eine Entfernung bewegt, die gleich
der Länge des Maßstabes ist. Wenn der Plattenrahmen 36 somit zurückgezogen wird,
nachdem eine derartige Längsbewegung erfolgt ist, und wenn der Eingriff mit der
Zahnstange 2 gelöst worden ist und schließlich der Maßstab wieder in die Ausnehmung
40 eingelegt ist, kann eine weitere Platte 6 auf das Bett 3 angeordnet und der Plattenrahmen
36 wieder so bewegt werden, daß der Anschlag 48 gegen das Ende des Maßstabes anstößt.
Wenn sodann der Maßstab wieder entfernt und das Bett 3 für den erneuten Eingriff
der Zahnstange 4 mit dem Zahnrad 2 angehoben wird, kann das Gestell wieder längsbewegt
werden, bis der Anschlag 48 gegen den Anschlag 45 stößt. Sodann wird die zweite
Platte 6 so angeordnet, daß sie mit ihrem Ende an der ersten Platte anliegt. Es
ergibt sich somit, daß durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, bestehend aus dem
Maßstab 43 und den Anschlägen 45 und 48, der Zylinder 1 durch zwei genau gesteuerte
Bewegungen um insgesamt einen Umlauf gedreht werden kann, wobei jede Bewegungslänge
der genauen Hälfte des Umfangs des Zylinders entspricht.
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In vorteilhafter Weise kann die Meßvorrichtung aus zwei getrennten
Teilen bestehen, wobei die Gesamtlänge gleich dem größten Längsbewegungsweg des
Plattenrahmens 36 ist. Indem zunächst beide Längen in der Ausnehmung 44 angeordnet
werden und sodann der Anschlag 48 mit dem Maßstab in Berührung gebracht wird sowie
im Anschluß hieran der Maßstab entfernt und der Anschlag 48 dann zur Anlage mit
der in -der Ausnehmung verbliebenen Meßlänge bewegt wird, kann der Rahmen 36 nach
Entfernen des zweiten Teils des Maßstabes über eine bestimmte Strecke bewegt werden,
die kleiner ist als die größte Bewegungslänge derselben. Auf Grund dieser erfindungsgemäßen
Anordnung können zwei oder mehr Platten an einem Zylinder mit aneinanderstoßenden
Enden im Abstand zueinander angeordnet werden, und es ist auch möglich, die Platten
unabhängig von dem Durchmesser des Zylinders passerrichtig anzuordnen. Es versteht
sich dabei, daß die beiden erwähnten Teile des Maßstabes entweder die gleiche oder
gegebenenfalls auch nicht gleiche Längen aufweisen können.
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Unmittelbar hinter der vorderen Kante der Platte 6 auf dem Bett 3
läuft die senkrechte Mittellinie des Zylinders 1 vorbei, und der Stößel 75 läuft
auf der Neigung 79 (s. F i g. 9) des Nocken 76 nach oben, so daß die Greifer 70
von der Platte 6 gelöst werden, so daß die Platte an dem Zylinder angebracht werden
kann.
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Um Zylinder 1 unterschiedlicher Durchmesser aufnehmen zu können, sind
die Lagen der Schwenkstellen 38 in einer senkrechten Ebene mittels Einstellvorrichtungen
49 einstellbar, die durch ein Handrad 50 (s. F i g. 6) betätigt werden können.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird somit das passerrichtige
Aufkleben der Druckplatten wesentlich erleichtert und beschleunigt, so daß auch
die Zeit zur Umstellung verringert und die Leistungsfähigkeit der Maschinen vergrößert
wird.