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Getreidetrocknungssilo Die Erfindung bezieht sich auf einen Getreidetrocknungssilo,
insbesondere Zentralrohrsilo, mit luftdurchlässiger Außenwandung und einem Belüftungsschacht
bzw. Belüftungsrohr, in dem ein in der Höhe durch eine Seilwinde einstellbarer Blähkolben
mit einer sich auf die Höhe der beim Trocknen absinkenden Getreideoberfläche abstimmenden
Belastung so in Verbindung steht, daß ein Absinken der Getreidehöhe ein selbsttätiges
Nachstellen des Blähkolbens in gleicher Richtung auslöst.
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Beim Trocknen von Getreide od. dgl. sinkt die Schütthöhe im Trocknungssilo
laufend ab. Der Blähkolben in dem mit Warmluft beschickten Zentralrohr muß stets
auf gleicher Höhe mit dem Pegel des Trocknungsgutes gehalten werden und das Zentralrohr
an dieser Stelle abschließen. Es ist daher erforderlich, im Verlauf des Trocknungsvorganges
eine Korrektur der Blähkolbeneinstellung entsprechend dem Absinken des Getreidepegels
vorzunehmen, um Warmverluste durch übermäßigen Austritt an der Getreideoberfläche
zu vermeiden.
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Der Blähkolben ist normalerweise an einem Seil aufgehängt, welches
nach oben aus dem Zentralrohr herausgeführt ist und über Umlenkrollen nach unten
zu einer Handwinde läuft. Durch entsprechende Kontrollorgane an diesem Zugseil bzw.
an einem damit verbundenen Zugseil kann der Blähkolben entsprechend der jeweiligen
Höhe des Trocknungsgutes laufend kontrolliert und nachgestellt werden, wobei das
Nachstellen bzw. Absenken des Blähkolbens nur nach Abschalten des Warmluftgebläses
und die damit verbundene Druckherabsetzung im Zentralrohr erfolgen kann. Es ist
also immer erforderlich, die Korrektur der Blähkolbenstellung in bestimmten Zeitabständen
nach Abschalten des Warmluftgebläses von Hand vorzunehmen, da sich der Blähkolben
durch den im Zentralrohr herrschenden tXberdruck sonst an der Wandung des Zentralrohres
festklemmt.
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Um eine laufende Überwachung der Blähkolbenstellung gegenüber dem
Pegel des Trocknungsgutes und die manuelle Verstellung neben der Abschaltung des
Warmluftgebläses zu vermeiden, ist es bereits vorgeschlagen worden, den Blähkolben
über einen Seilzug mit einer auf der Trocknungsgutoberfläche lastenden Tastplatte
direkt so zu verbinden, daß sich der Blähkolben mit der durch das Trocknen des Gutes
absinkenden Tastplatte in gleiche Richtung abwärts bewegt. Es ist zwar damit theoretisch
bei fortlaufendem Trocknungsvorgang eine Handbedienung ausgeschaltet, in der Praxis
erweisen sich jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Durch den Druck der dem
Zentralrohr
über ein Gebläse zugeführten Warmluft wird nämlich der Blähkolben mit seiner nachgiebigen
Seitenwandung fest gegen die Wandung des Zentralrohres gedrückt und wird sich daher
bei Absinken der Höhe des Trocknungsgutes nicht absenken, denn das Gewicht des Blähkolbens
reicht nicht aus, um den verhältnismäßig großen Reibungswiderstand des Blähkolbens
an der Zentralrohrwandung zu überwinden. Es ist daher auch bei dieser Ausführung
erforderlich, das Gebläse von Zeit zu Zeit abzuschalten, damit der Druck im Zentralrohr
nachläßt und der Blähkolben sodann absinken kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, zu erreichen, daß sich der Blähkolben
auch ohne Abschalten des Warmluftgebläses durch eine selbsttätig arbeitende Steuerung
in Anpassung an die jeweilige Trocknungsguthöhe automatisch abwärts bewegen kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß bei dem
eingangs erwähnten Getreidetroeknungssilo die Belastung über ein Zugseil an die
Unterkante der nach unten verlängerbaren Wandung des seine Stellung beibehaltenden
Blähkolbens angreift.
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Durch diese Lösung bleibt der Blähkolben mit seinem Kolbenboden bzw.
starren Kolbenplatte ständig auch nach Absinken der Oberfläche des zu trocknenden
Getreides in seiner anfänglich eingestellten Lage stehen, aber die nachgiebige Seitenwandung
des Blähkolbens wird durch die Belastung entsprechend dem Absinken der Getreideoberfläche
nach unten automatisch verlängert, womit Warmluftverluste durch übermäßigen Austritt
aus der Getreideoberfläche vermieden werden und womit eine automatische Anpassung
der Blähkolbenverlängerung an das jeweilige Absinken der Getreideoberfläche beim
Trocknen auch im vollen Betrieb des Trocknungssilos, also ohne Abschaltungen der
Warmluftzufuhr, ohne Schwierigkeiten erfolgt.
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Die Belastung zur Verlängerung des Blähkolbens nach unten kann durch
eine motorisch betriebene und durch ein Programmschaltwerk oder durch eine sonstige
Einrichtung gesteuerte Seilwinde erzeugt werden, deren Seil an die Unterkante des
Blähkolbens angreift oder dadurch erzeugt werden, daß ein an die Unterkante des
Blähkolbens angreifendes Seil nach unten und außen und dann nach oben über Umlenkrollen
zu einer an sich bekannten, auf der Getreideoberfläche ruhenden Tastplatte geführt
ist, deren Gewicht der erforderlichen, am Blähkolben angreifenden Zugkraft angepaßt
ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und werden nachstehend im einzelnen erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine
vereinfachte teilweise senkrecht geschnittene Darstellung eines Zentralrohrsilos
mit einer Blähkolbenausführung nach der Erfindung, F i g. 2 einen senkrechten Teilschnitt
durch die Blähkolbenausführung nach Fig. 1 mit nach unten durchgeführter Verlängerung
der Blähkolbenwandung, F i g. 3 eine gegenüber F i g. 1 und 2 abgeänderte Ausführung
des Blähkolbens im senkrechten Teilschnitt.
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Der dargestellte Trocknungssilo für Getreide od. dgl. besteht in
üblicher Weise aus einem siebartigen Außenmantel mit unterem Auslauftrichter 2,
einem Traggestell 3 und einem siebartigen Zentralrohr 4, welches über einen Stutzen
5 an ein Gebläse zur Zufuhr von Warm- oder Kaltluft angeschlossen wird. Im Zentralrohr
4 befindet sich der Blähkolbenz, welcher in üblicher Weise aus einer Deckelplatte
7 bzw. Kolbenboden und den nachgiebigen Seitenwandungen 8 besteht. Die Deckelplatte
7 ist eine volle Platte. An diesen Blähkolben 7, 8 greift in üblicher Weise ein
von oben über eine Umlenkrolle 9 in das Zentralrohr 4 geführte Halteseil 10 an,
welches außerhalb des Silos bei 10 a abwärts geführt ist und zu einer Winde 11 läuft.
Mittels dieser Winde 11 kann der Blähkolben vor der Einschaltung des Warmluft gebläses
auf die Schüttguthöhe des Getreides im Ringraum des Silos eingestellt werden.
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Gemäß der Erfindung ist nun die Blähkolbenwandung 8 nach unten verlängerbar,
und an die Unterkante dieses verlängerbaren Blähkolbens greift eine Belastung an,
die so gesteuert wird, daß beim Absinken der Getreideoberfläche während des Trocknungsvorganges
die Blähkolbenwandung 8 nach unten entsprechend verlängert wird.
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Zu diesem Zweck kann man auf verschiedene Weise vorgehen. Nach dem
Ausführungsbeispiel F i g. 1 und 2 ist der untere Teil 22 der Blähkolbenwandung
als ausziehbarer Faltenbalg ausgebildet, an dessen Unterkante ein Zugseil 12 angreift,
welches nach unten und dann über Umlenkrollen 13 nach außen geführt ist. Das Zugseil
12 läuft sodann nach oben über Umlenkrollen 15 zu einer Tastplatte 16, die mit entsprechendem
Gewicht auf der Oberfläche des Getreides ruht. Nach einer zweiten Möglichkeit läuft
das nach unten und über die Umlenkungen 13 geführte Zugseil 12 zu einer gestrichelt
angedeuteten Winde 14, deren Antrieb und Abschaltung durch ein Zeitprogramm gesteuert
wird.
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Sinkt nun während des Trocknungsvorganges der Getreidepegel ab, so
sinkt auch damit die Tastplatte 6 ab und übt über das Zugseil 12 auf die Unterkante
des Faltenbalges 12 eine Zugkraft aus, durch die der
Faltenbalg z. B. entsprechend
Fig. 2 nach und nach nach unten verlängert wird, während der Blähkolben mit seiner
Deckelplatte 7 und dem oberen seitlichen Wandungsteil 8 ständig in seiner ursprünglich
eingestellten Lage verbleibt. Durch die Verlängerung des Faltenbalges 12 nach unten
erfolgt eine automatische Anpassung dieser Bläbkolbenverlängerung an die jeweilige
absinkende Höhe des zu trocknenden Getreides, ohne daß es erforderlich ist, die
Zufuhr von Kalt-oder Warmluft zum Zentralrohr 4 abzuschalten. Die programmgesteuerte
Winde 14 arbeitet in gleicher Weise derart, daß das auf das Absinken des Getreidepegels
abgestellte Programm die Winde 14 zum Anlaufen bringt und dabei den Faltenbalg 12
nach unten auseinanderzieht, und zwar um das jeweils erforderliche Maß.
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Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung gemäß F i g. 3 wird
so vorgegangen, daß die nachgiebige Wandung 23 aus einer stulpenartigen Manschette
mit U-förmigem Längsschnitt besteht, die zu Beginn des Trocknungsvorganges nach
innen aufgerollt ist und sich beim Absinken des Trocknungsgutpegels langsam oder
periodisch nach unten abrollt, und zwar durch Ausübung eines Zuges auf das Seil
12 mittels der Tastplatte 16 entsprechend F i g. 1 oder mittels eines periodisch
einzuschaltenden Antriebes 14, wie vorstehend auseinandergesetzt wurde. Im Fall
der Fig. 3 ist vorteilhaft so vorgegangen worden, daß das freie Ende der nach innen
gekehrten Manschette bei 23 a mit dem Oberende einer Rohrhülse 24 verbunden ist,
die durch eine Federung 25 in der oberen Stellung nach F i g. 3 an der Deckelplatte
7 des Blähkolbens gehalten wird. Sinkt nun der Getreidepegel ab, so wird auf das
Zugseil 12, welches an der Rohrhülse 24 angreift, durch die Tastplattenbelastung
16 oder die programmgesteuerte Winde 14 eine Zugkraft ausgeübt, durch die die Hülse
24 gegen die Federung 25 nach unten gezogen wird, so daß sich die nach innen umgebogene
Wandungsmanschette 23 unter Abrollen an der Innenwandung des Zentralrohres 41 entsprechend
nach unten verlängert.
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In beiden Fällen nach den Ausführungsbeispielen der Zeichnung ist
für die Verlängerung der Blähkolbenwandung 8 bzw. 22 oder 23 nach unten nur ein
geringer Kraftaufwand erforderlich, da beim Verlängern nur geringe Reibungskräfte
zu überwinden sind, obgleich die Zufuhr von Warm- oder Kaltluft zum Zentralrohr
4 ständig angeschaltet bleibt.
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Das vorerwähnte Programmschaltwerk mit der Winde 14 kann im übrigen
zusätzlich mit einer auf der Troclmungsgutoberfläche ruhenden Tastplatte 16 gekuppelt
werden und auch mit einem Feuchtigkeitsmesser zusammenarbeiten. Dieses Programmschaltwerk
kann selbstverständlich auch die übrigen Funktionen des Trocknungssilos bzw. das
Warmluftgebläse steuern.