DE125985C - - Google Patents

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DE125985C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles
    • D06Q1/06Decorating textiles by local treatment of pile fabrics with chemical means

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Decoration Of Textiles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hervorbringung von künstlerischen Mustern auf Sammet und ähnlichen Geweben, darin bestehend, dafs man die Polfäden theilweise wegsengt oder -brennt und theilweise — ohne sie zu sengen oder zu brennen — niederdrückt oder flach legt. Man verfährt in der Weise, dafs man den Stoff stellenweise mittelst eines erhitzten Stiftes oder dergl. behandelt, wodurch erreicht wird, dafs die so behandelten Stellen sich in mannigfacher Weise wirkungsvoll von den nicht behandelten Stellen unterscheiden.
Diese Art der Behandlung gestattet bei grofser Leichtigkeit, Schnelligkeit und Feinheit die Hervorbringung wirklich künstlerischer Wirkungen.
Das Verfahren ist folgendes:
Das zur Ausführung nöthige Instrument, ein Brennstift, läuft ähnlich wie die bekannten Paquelin'schen Thermo - Cauteren vorn in eine Spitze aus Platin oder dergl. aus, welche auf passender Temperatur gehalten wird, in der Weise, dafs im Innern irgend ein carburirtes Gas verbrannt wird, das in üblicher Weise eingeblasen wird. Dadurch kann die Temperatur der Spitze nach Wunsch constant gehalten oder verändert werden, je nachdem mehr oder weniger Gas zutritt.
Hierdurch lassen sich die Abstufungen von Licht und Schatten auf dem Muster hervorrufen. Während man bisher den Brennstift nur zur Hervorbringung von Strichen benutzt und eine eigentliche Brennwirkung ausgeübt hat, wird durch diese Erfindung eine fiächenmäfsige Wirkung erzielt, der Glanz erhöht und vielfach eine niederbügelnde Wirkung statt einer eigentlich brennenden erzielt. Durch diese Combination entstehen dann die schönsten Effekte.
Zur Verwendung kommt reiner Sammet oder Baumwollensammet; ersterer ist vorzuziehen. Zum besseren Verständnifs soll das Verfahren hier weiter ausgeführt werden.
Nachdem der zu behandelnde Sammet auf einen Tisch oder eine sonstige Unterlage gelegt oder gespannt ist, wird das gewünschte Muster eventuell vorgezeichnet, und dann werden die Umrisse mit dem auf die nöthige Temperatur erhitzten Brennstift gezogen. Man führt diesen wie einen Pinsel. Hierdurch werden die Pol- oder Florfäden fast ganz oder ganz weggebrannt, und es entstehen vertiefte Linien, wodurch das Grundgewebe mehr oder weniger freigelegt wird. Die dadurch hervorgebrachten Färb-Nuancen gehen von tiefem Braun bis zu einer ziemlich hellen Tönung, entsprechend den mehr oder minder versengten oder ganz weggebrannten Polfäden, was von der Temperatur des Brennstiftes, der Schnelligkeit, mit weicherer geführt wird, und von dem ausgeübten Druck abhängig ist.
Um die Umrisse einzubrennen, mufs die Spitze des Brennstiftes, wie bekannt, etwa rothglühend sein; hinsichtlich der sonstigen Temperatur können keine allgemein gültigen Regeln aufgestellt werden, sondern sie ist von der zu erzielenden Wirkung abhängig.
Der Untergrund wird dann je nach der Art des Musters ausgefüllt. Um starke Lichteffekte zu erzielen, führt man die flache Seite des Stiftes über die Polfäden hin, so dafs diese
niedergedrückt oder -gelegt werden. Hierbei darf der Stift nicht roth glühen, um das Versengen der Polfäden vollständig zu vermeiden. Die Temperatur genügt jedoch, um die Fäden sofort und dauernd niederzulegen. Es ist bisher noch in keiner Weise erreicht worden, dafs bei solchen Sammetmustern die Polfäden sich in jeder gewünschten Richtung niederlegen lassen und so dem Auge in atlasartigem Glänze erscheinen. Der Glanz wechselt mit der Stellung des Beschauers und dem verschiedenen Auffallen des Lichtes und hebt sich stark gegen die milde und tiefe Farbe der geglätteten, sowie gegen die braune Farbe der gebrannten Fäden ab.
Es ist an sich bekannt, sowohl Florgewebe wie Sammet mit Prefsmustern durch Heifspressung zu versehen (vergl. D. R. P. 8543g, 85637 und das britische Patent 548/1893) als auch auf Sammet mittelst des .Brennstiftes Muster zu erzeugen. Nach keinem dieser Verfahren jedoch werden die Effekte des neuen Verfahrens erreicht. Es handelt sich dort überall, soweit das Heifspressen in Frage kommt, um ein einfaches Niederdrücken der Florfäden von oben, wobei die niedergedrückten Florfäden entweder überhaupt keine bestimmte Richtung einnehmen oder alle in derselben Richtung liegen und deshalb nur einen einförmigen Glanz geben.
Nach dem neuen Verfahren aber können die Florfaden nach beliebigen Richtungen und in beliebigem Grade umgelegt werden.
Weiter aber sind die nach den alten Weisen erzeugten Muster insofern weit einförmiger, als nur die Anwendung eines bestimmten Hitzegrades und eines bestimmten Druckes im Wesen des Verfahrens liegt. Man preiste entweder den Sammet mit schwacher Hitze nieder oder man brannte ihn mittelst des Brennstiftes mit starker Hitze.
Nach dem neuen Verfahren aber wird eine eigenthümlich reizvolle Wirkung durch die Combination der drei an sich bekannten Verzierungsarten und durch ihren Uebergang in einander erzielt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Hervorbringung von gemusterten, atlasartigen Glanzeffekten auf Sammet und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs an demselben Muster ein Theil der Polfäden durch einen stark erhitzten Stift in bekannter Weise ganz weggebrannt wird, dafs ein anderer Theil etwas angesengt und gleichzeitig nach verschiedenen Richtungen etwas niedergeprefst wird, und ein dritter Theil der Fäden durch einen mäfsig erhitzten Stift nur eine Niederpressung nach verschiedenen Richtungen erleidet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE902127C (de) * 1951-07-17 1954-01-18 Filzfabrik Fulda Ges Mit Besch Gebetsteppich aus Filz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE902127C (de) * 1951-07-17 1954-01-18 Filzfabrik Fulda Ges Mit Besch Gebetsteppich aus Filz

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