DE1257111C2 - Schaumdaempfungsmittel - Google Patents
SchaumdaempfungsmittelInfo
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- DE1257111C2 DE1257111C2 DE1964F0043685 DEF0043685A DE1257111C2 DE 1257111 C2 DE1257111 C2 DE 1257111C2 DE 1964F0043685 DE1964F0043685 DE 1964F0043685 DE F0043685 A DEF0043685 A DE F0043685A DE 1257111 C2 DE1257111 C2 DE 1257111C2
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Description
Int. CL:
B Old-19/04
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 e-3/11
Nummer: ;
Aktenzeichen:
Änmeldetag:
Auslegetag:
Ausgabetag:
P 12 57 111.8-43 (F 43685)
5. August 1964
28. Dezember 1967
25. Januar 1973
Patentschrift weicht von der Auslegeschrift ab
BeiderVerwendungvonanionaktiven,kationaktiven
oder nichtionischen oberflächenaktiven Verbindungen oder auch von Gemischen dieser tritt sehr häufig
als lästige Nebenerscheinung eine zu starke Schaumbildung auf. Zur Dämpfung des Schaumes wurden
schon mehrere Produkte, auch in Kombination, empfohlen, wie mittlere bis höhere Alkohole, Ester von
höheren Fettsäuren, wie Laurinsäure oder Stearinsäure mit mehrwertigen Alkoholen wie Glykol, Glycerin
oder Sorbit, Ester der Phosphorsäure, Salze von höheren Fettsäuren (Seifen) oder Silikone (vgl.
Kirk-Othmer: Encyclopädia, Inc., New York [1951], Bd. 6, S. 776 und 777).
Die Verwendung dieser Produkte ist jedoch nicht in jedem Falle möglich, da sie zum Teil zu leicht
flüchtig sind, einen unangenehmen Geruch besitzen, leicht verseifbar sind und damit ihre Wirksamkeit
verlieren, oder wie die Seifen, durch Bildung von Elektroneutralverbindungen (vgl. Lindner: Textilhilfsmittel
und Waschrohstoffe, Wissenschaftliche Verlags-GmbH., Stuttgart [1954], S. 555) mit kationaktiven
Reinigungsmitteln unwirksam werden. Auch ihre schaumdämpfende Wirkung ist nicht immer zufriedenstellend.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von neutralen Fettsäureestern der allgemeinen Formel I
Schaumdämpfungsmittel
R1-OC-R2
(I)
als Schaumdämpfungsmittel, wobei die Reste R1
und R2 gleiche oder verschiedenartige gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppen von jeweils 4 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeuten, die beide mindestens je eine Seitenkette von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen tragen
und wobei sich im Rest R2 mindestens eine Seitenkette in 2-Stellung zur Carboxylgruppe und im
Rest R1 ebenfalls mindestens eine Seitenkette in 2-Stellung zur ursprünglichen alkoholischen Hydroxylgruppe
befindet.
Die erfindungsgemäß verwendeten Ester haben gegenüber den bisher bekannten Schaumdämpfern
den Vorteil, daß sie fast geruchlos, bei ihrer Anwendung praktisch nichtflüchtig und im Vergleich zu
den Estern, die bisher als Schaumdämpfer empfohlen wurden, weder in sauren noch in alkalischen Flotten
leicht verseift werden können. Gleichzeitig zeigen diese Ester eine überlegen schaumdämpfende Wirkung.
Als Ester der allgemeinen Formel I, in denen die aus 4 bis 18, vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
Patentiert für:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
Als Erfinder benannt:
Dr. Franz Landauer,
Dr. Claus Beermann, 6230 Frankfurt
bestehenden Alkylgruppen R1 und R2 gesättigt oder
ungesättigt sein können und die beide je mindestens eine Seitenkette von 1 bis 4 Kohlenstoff atomen in
2-Stellung tragen, kommen z. B. in Betracht:
Die Ester aus 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit 2-Methylpropanol-(l),
2-Äthyl-butanol-(l), 2-Äthyl-hexanol-(l) und dem Isooctylalkohol aus der Oxosynthese
sowie die Ester aus 2,2,3-Trimethyl-butansäure-(l) mit 2-Äthyl-hexanol-(l) und 2^Äthyl-butanol-(l), die
Ester aus Isodecylsäure mit 2,2,4-Trimethyl-pentanol-(l)
und der Ester aus der 2-Methyl-octansäure-(l) mit dem Tridecylalkohol aus der Oxosynthese.
Die Ester der Formel I können nach bekannten Verfahren, wie sie z.B. in Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, O. Thieme Verlag, Stuttgart, Bd. 8, S. 508 ff. (4. Auflage, 1952), beschrieben
sind, hergestellt werden.
Die Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäß verwendbaren Ester erstreckt sich auf Systeme, die
anionaktive, kationaktive oder nichtionische oberflächenaktive Verbindungen (vgl. Lind η er: Textilhilf
smittel und Waschrohstoffe, Verlags - GmbH., Stuttgart [1954]) oder Gemische aus diesen enthalten.
Von besonderem Vorteil ist der breite Anwendungsbereich
der erfindungsgemäß als Schaumdämpfer verwendeten Ester, da sie wegen ihrer sehr
schweren Verseif barkeit nicht nur in neutralen, sondern auch in sauren oder besonders alkalischen Flotten
eingesetzt werden können. Vergleichsweise ergibt das im Chemie-Lexikon H. Römpp, III., S. 4480,
5. Auflage, Franck'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, als Schaumdämpfer empfohlene Glykol-monolaurat
als Esterzahl (Esterzahl ist mg KOH/1 g Sub-
209 684/455
stanz. Die Bestimmung erfolgt durch V2Stündiges Kochen der Substanz mit überschüssiger alkoholischer
KOH und Titration mit Salzsäure gegen Phenolphthalein) den theoretisch zu erwartenden Wert
von 230 oder das Sorbit-mono-laurat den Wert von 153, während die erfindungsgemäß eingesetzten Ester,
wie die Ester der 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit 2-Methyl-propanol-(l)
oder 2-Äthyl-hexanol-(l), praktisch unverseift sind. Vergleichsweise gibt der Ester aus
n-Octylalkohol und Pelargonsäure wieder die theoretisch
zu erwartende Esterzahl von 218;
Bei der Verwendung der Ester gemäß der Erfindung werden sie im allgemeinen in Mengen von 0,05
bis 20 0Zo, vorzugsweise 0,5 bis 5%, bezogen auf
oberflächenaktive Substanz, den sauren, neutralen und alkalischen Flotten direkt oder in Form einer
Lösung oder Emulsion zugesetzt.
Der kontinuierlich oder absatzweise mögliche Zusatz kann von vornherein, d. h. vor Verwendung der
Flotten, erfolgen, um ein Schäumen zu verhindern, oder auch erst dann, wenn eine aufgetretene Schaumbildung
beseitigt werden soll.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Ester oder Gemische von ihnen können in der Praxis z. B. eingesetzt
werden bei allen Prozessen, bei denen starkes Schäumen lästig ist, z. B. in der Bauindustrie, in der
Textilindustrie, beim Erhitzen, Destillieren oder chemischen Umsetzungen von zum Schäumen neigenden
Verbindungen, bei kationaktiven Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, wie sie z. B. in der Nahrungsmittelindustrie
verwendet werden. Die Überlegenheit der erfindungsgemäß als Schaumdämpfer verwendeten
Ester ergibt sich aus der Prüfung der in den nachfolgenden Beispielen aufgeführten Flotten.
ίο Flotten, die jeweils 5 g/l waschaktive Substanz
(WAS) enthalten, werden vor dem Schlagen mit jeweils 3°/o eines schaumdämpfenden Esters (bezogen
auf WAS) versetzt. Die Schaumhöhen (gemessen in Kubikzentimetern) werden nach der DIN-Schaummethode
53 902 mit 25 Schlägen in 25 Sekunden erzeugt und sofort nach mehreren Minuten bei 500C
gemessen. Die Meßergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Als Schaumdämpfer wurden verwendet:
Die Ester aus
(I) 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit 2-Äthyl-
hexanol-(l),
(II) 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit 2-Äthylbutanol-(l),
(III) 2,2,3-Trimethyl-butansäure-(l) mit 2-Äthylhexanol-(l),
(II) 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit 2-Äthylbutanol-(l),
(III) 2,2,3-Trimethyl-butansäure-(l) mit 2-Äthylhexanol-(l),
(IV) 2-Äthyl-hexansäure-(l) mit Isooctylalkohol, (V) 2-Äthyl-hexansäure-(i) mit 2-Methylpropanol-(l).
Als Vergleichssubstanzen wurden eingesetzt:
(A) Glykol-bis-oleat,
(B) Sorbit-tri-oleat,
(C) Sorbit-mono-laurat,
(D) Seife (Natriumstearat),
(E) n-Octyl-pelargonsäureester.
Waschaktive Substanz
Schaumdämpfer In destilliertem Wasser sofort
Schaumhöhe ecm
Schaumhöhe ecm
nach Minuten
In O,8°/oiger NaOH
Schaumhöhe ecm
Dodecylbenzolsulfonat
Dodecylbenzolsulfonat :
Dodecylbenzolsulfonat
Dodecylbenzolsulfonat
Oleylmethyltaurid Na
Oleylmethyltaurid Na
Oleylmethyltaurid Na
Oleylmethyltaurid Na
Oleylmethyltaurid Na
C16-Paraffinsulfonsaures Na
Cjg-Paraffinsulfonsaures Na
Cjg-Paraffinsulfonsaures Na
Cjg-Paraffinsulfonsaures Na ....'......
Cjg-Paraffinsulfonsaures Na
Cjg-Paraffinsulfonsaures Na
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxyd
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxyd
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxyd
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxyd ....·..
900
850
850
850
850
850
850
800
600
600
700
700
600
600
700
700
940
780
730
740
770
790
780
730
740
770
790
520
280
380
500
280
380
500
530
150
80
340
600 300 350 530 550
700 380 470 400 570 600
400 80 60
380
820 700 820 800
800 550 550 630 700
970 700 880 880 820 880
480 320 350 420
600 150 320 550
630 210 200 400 570
730 320 420 440 610 620
310 60 90
370
5 | Schaum dämpfer |
6 | nach 4 Minuten . |
180 | In O,8°/oige NaOH |
In destilliertem Wasser | Schaumhöhe ecm | 30 | Schaumhöhe ecm | ||
Waschaktive Substanz | sofort | 800 | 20 | 0 bei 30" | |
I | 680 | 0 | 0 bei 15" | ||
Dodecyl-demethyl-benzylammonium-chlorid | II | 600 | 350 | 0 bei 15" | |
Dodecyl-demethyl-benzylammonium-chlorid | IV | 580 | 0 bei 15" | ||
Dodecyl-demethyl-benzylammonium-chlorid | B | 700 | 0 bei 30" | ||
Dodecyl-demethyl-benzylammonium-chlorid | |||||
Dodecyl-demethyl-benzylammonium-chlorid | |||||
Waschaktive Substanz
In destilliertem Wasser sofort Schaumhöhe ecm
nach 2 Minuten
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxyd Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxyd
Umsetzungsprodukt von i Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxyd.
Umsetzungsprodukt von 1 Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxyd 40 40 30 50
40 20 20-30
Aus »Journal of Biological Chemistry«, Bd. 35 (1918), S. 413, ist die schauminhibierende Wirkung
des Esters aus Isovaleriansäure und Isoamylalkohol, z. B. bei Protein- oder Seifenlösungen, bekannt.
Außerdem wird in der USA.-Patentschrift 2 349 585 die Verwendung von Estern höherer Fettsäuren mit
mindestens 12 bis 18 C-Atomen zur Entfernung eingeschlossener Gase aus Flüssigkeiten beschrieben,
wobei unter den Alkoholkomponenten als einziger verzweigter Alkohol der Isoamylalkohol und als entsprechender
Ester das Isoamylstearat genannt wird.
In den nachfolgend beschriebenen Versuchen wird die Überlegenheit der erfindungsgemäß zu verwendenden
Estern gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Estern aufgezeigt,
Die Prüfung wurde ebenfalls nach DIN 53 902 mit Lösungen von 50° C durchgeführt, die im Liter jeweils
5 g waschaktive Substanz (WAS) und 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die WAS, des zu prüfenden
Schaumdämpfungsmittels enthalten. Zur Herstellung der Lösungen wurde, sofern es nicht ausdrücklich
anders angegeben ist, entsalztes Wasser verwendet. Eine Versuchsreihe wurde zum Vergleich
auch im alkalischen Medium, in einer O,8°/oigen Natronlauge, wiederholt.
Als Schaumdämpfungsmittel wurde geprüft:
Die im Beispiel näher bezeichneten Verbindungen I, II und V (gemäß der Erfindung) und als Vergleichssubstanzen:
F) Isovaleriansäure-isoamylester (gemäß Journal of Biological Chemistry, Bd. 35 [1918], S. 413),
G) Stearinsäure-isoamylester (gemäß USA.-Patent 2 349 585).
Als waschaktive Substanzen (WAS) wurden verwendet:
a) Dodecyl-dimethyl-benzylamrnoniumchlorid,
b) Dodecyl-benzolsulfonat,
c) Umsetzungsprodukt von 30 Mol Äthylenoxid
mit 1 Mol Nonylphenol.
mit 1 Mol Nonylphenol.
Die Meßergebnisse sind in den nachfolgenden
Tabellen zusammengestellt.
a) WAS: Dodecyl-dimethyl-benzyoammoniumchlorid
Schaumhöhe in | nach | ecm (50 Schläge) | |
Schaum | In entsalztem Wasser | 2 Minuten | |
dämpfer | 500 | In 0,8°/oiger NaOH | |
sofprt | 550 | ||
750 | 400 | 0 nach 23 Sekunden | |
G | 750 | 280 | Ό nach 40 Sekunden |
F | 750 | 150 | 0 nach 23 Sekunden |
I | 730 | 320 | 0 nach 10 Sekunden |
II | 720 | 0 nach 8 Sekunden | |
V | 720 | 0 nach 10 Sekunden | |
b) WAS: Dodecylbenzolsulfonat in entsalztem Wasser
Schaumhöhe | 5 | in ecm (25 Schläge) | nach | |
Schaumdämpfer | nach | 8 Minuten | ||
, sofort | Minuten | 320 | ||
_ | 850 | 500· | 500 | |
F | 900 | 640 | 70 l | |
I | 800 | 360 | ||
c) WAS: Umsetzungsprodukt von 30 Mol Äthylenoxid mit 1 Mol Nonylphenol in entsalztem Wasser
Schaumhöhe in ecm (25 Schläge) | nach | nach | |
Schaumdämpfer | 2 Minuten | 5 Minuten | |
sofort | 380 | 220 | |
500 | 330 | 230 | |
F | 500 | 80 | 5.0 |
I | 260 | 100 | 60 |
II | 330 1 | 100 | 80 |
V | 250 |
Claims (1)
- 7 8Patentanspruch: und R2 gleiche oder verschiedenartige gesättigte, ,' _ , oder ungesättigte Alkylgruppen von jeweils 4 bisVerwendung von neutralen Fettsaureestern der lg Kohlenstoffatomen bedeuten, die beide min-allgememen Formel I destens je eine Seitenkette von 1 bis 4 Kohlen-R1—OC—R2 (I) 5 stoff atomen tragen und wobei sich im Rest R2ι mindestens eine Seitenkette in 2-Stellung zurO ' Carboxylgruppe und im Rest R1 ebenfalls mindestens eine Seitenkette in 2-Stellung zur ursprüng-als Schaumdämpfungsmittel, wobei die Reste R1 liehen alkoholischen Hydroxylgruppe befindet.709 710/506 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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