DE1256621B - Verfahren zum gleichzeitigen Faerben und Bleichen von keratinhaltigem Fasergut - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Faerben und Bleichen von keratinhaltigem Fasergut

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DE1256621B
DE1256621B DEB77425A DEB0077425A DE1256621B DE 1256621 B DE1256621 B DE 1256621B DE B77425 A DEB77425 A DE B77425A DE B0077425 A DEB0077425 A DE B0077425A DE 1256621 B DE1256621 B DE 1256621B
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Dr Heinrich Mertens
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Description

  • Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Bleichen von keratinhaltigem Fasergut Keratinhaltiges Fasergut, wie Wolle und tierisches Haar, wird in aller Regel bei erhöhter Temperatur, d. h. bei 80 bis 100` C oder unter Druck bei über 100-'C in nicht alkalischen Bädern gefärbt; die Bäder enthalten dabei die allgemein üblichen sogenannten Wollfarbstoffe und gegebenenfalls Färbehilfsmittel, z. B. Egalisiermittel.
  • Oft ist es erforderlich oder doch erwünscht, das zu färbende keratinhaltige Fasergut zu bleichen, damit die Farbstoffe voll wirken können. Bislang war es üblich, dieso Bleiche in alkalischen Bädern vorzunehmen, die ungefähr 3 bis 10 g/1 Wasserstoffperoxyd (1000/0), entsprechend ungefähr 1,5 bis 5 g/1 Aktivsauerstoff, und ungefähr 0,5 bis 3 g/1 eines Peroxydstabilisators, z. B. eines Alkalipyrophosphates oder eines komplexbildenden Polyphosphates, enthielten. Da zum Bleichen und Färben verschiedene pH-Werte erforderlich waren, konnten die beiden Operationen nicht gleichzeitig in einem Bad durchgeführt werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man keratinhaltiges Fasergut bei erhöhter Temperatur unter Verwendung von nicht alkalischen Färbebädern, die gegen Peroxyde beständige Wollfarbstoffe und gegebenenfalls übliche Färbehilfsmittel enthalten, einwandfrei gleichzeitig färben und bleichen kann, wenn man Färbebäder verwendet, die außerdem Wasserstoffperoxyd in Mengen zwischen 1,5 und 25 g/1, vorzugsweise zwischen 2 und 10 g/1, und wasserlösliche Salze von komplexbildenden Aminopolycarbonsäuren in Mengen zwischen 0,25 und 1,5 g/1 als Stabilisatoren enthalten. Komplexbildende Aminopolycarbonsäuren, deren Salze als Stabilisatoren in Betracht kommen, sind beispielsweise Nitrilotriessigsäure, Äthylendiaminotetraessigsäure, N-Hydroxyäthyläthylendiamintriessigsäure und o-Cyclohexylendiamintetraessigsäure. Äthylendiamintetraessigsäure genießt den Vorzug. Die Salze leiten sich vorzugsweise von Alkalimetallen und/oder vom Magnesium ab.
  • Wesentlich für das neue Verfahren ist also die Anwesenheit von Salzen komplexbildender Aminopolycarbonsäuren als Stabilisatoren. Unter diesen Umständen gelingt es überraschenderweise, das Bleichen mit Wasserstoffperoxyd in dem gleichen pH-Bereich und dem gleichen Zeitraum durchzuführen, die auch für das übliche Färben keratinhaltigen Faserguts erforderlich sind.
  • Das neue Verfahren läßt sich sehr einfach anwenden. Die Arbeitsbedingungen werden wie bei den bisher üblichen Färbeverfahren in erster Linie den jeweils zu verwendenden Farbstoffen angepaßt. Insbesondere der pH-Wert des Bades, der im allgemeinen zwischen 1 und 7 liegt, wird so gewählt, wie er für den oder die gewählten Farbstoffe besonders günstig ist. Gegenüber üblichen Färbeverfahren besteht nur eine Einschränkung, daß nämlich gegen Peroxyde beständige Wollfarbstoffe benutzt werden müssen. Im übrigen können die verwendeten Farbstoffe den für die Wollfärbung üblichen Klassen angehören. Genannt seien beispielsweise als wichtigste Klassen saure Azofarbstoffe und saure Anthrachinonfarbstoffe. 1 : 1-Metallkomplexfarbstoffe und 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffe sind für das vorliegende Verfahren von Interesse, sofern ihre weniger brillanten Nuancen nicht stören und soweit sie von den Stabilisatoren, die komplexbildende Eigenschaften haben, nicht ihres Zentralatoms beraubt werden. Neben den Farbstoffen und Mitteln zur Einstellung des pH-Wertes können die Bäder die beim Färben keratinhaltigen Faserguts gebräuchlichen Hilfsmittel, beispielsweise Egalisiermittel, Netzmittel, Färbebeschleuniger, Dispergiermittel, Puffersalze, Neutralsalze und Faserschutzmittel enthalten. Den Färbebädern gibt man zusätzlich noch die oben angegebenen Mengen an Wasserstoffperoxyd und Stabilisator zu.
  • Wasserstoffperoxyd kann in Form beliebig konzentrierter Lösungen in das Färbebad gegeben werden. Vorzugsweise benutzt man die handelsübliche, ungefähr 30- bis 35%ige wäßrige Lösung.
  • Das Arbeiten mit den nach den obigen Angaben hergestellten Bleichfärbebädern entspricht dem üblichen Färben von keratinhaltigem Fasergut. Man kann also beispielsweise das Behandlungsgut in die auf etwa 50°C erwärmten Bäder geben, diese zum Kochen erhitzen und ungefähr 1 Stunde auf Kochtemperatur halten. Es ist aber auch möglich, das Hochtemperaturverfahren anzuwenden, d. h. die Behandlung unter Druck bei Temperaturen über 100 C unter entsprechender Verkürzung der Behandlungszeit durchzuführen. Das gefärbte und gebleichte Material wird dann in üblicher Weise warm und kalt gespült. Die weitere Verarbeitung des Behandlungsgutes erfolgt wie gewohnt.
  • Will man die kombinierten Färbe- und Bleichbäder nur einmal verwenden, so ist es aus wirtschaftlichen Gründen vorteilhaft, den Gehalt an Bleichmittel nicht zu hoch zu wählen. Erfahrungsgemäß genügt eine Menge von 1,5 bis 5 g/1 Wasserstoffperoxyd. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ein und dasselbe Bad mehrmals zu verwenden, wobei man die verbrauchten Mengen an Farbstoff und Chemikalien jeweils wieder ergänzt. Bei diesem sogenannten Arbeiten auf stehenden Bädern ist es möglich, dasselbe Bad sechs- bis achtmal zu benutzen.
  • Das vorliegende Verfahren kann auch mit anderen Naßveredlungsverfahren kombiniert werden, beispielsweise mit einer Avivage oder einer Antifilzausrüstung durch Chlorieren. Es ist ohne weiteres möglich, alle diese Behandlungen in demselben Bad durchzuführen. Die Avivage im gleichen Bad wird vorzugsweise während des Bleichens und Färbens oder danach durchgeführt. Für die Antifilzausrüstung kann man das Bad z. B. zunächst mit elementarem Chlor oder chlorabgebenden Substanzen, wie Dichlorcyanursäure oder deren Salzen, besondersAlkalisalzen, Stoffen zur Einstellung des pH-Wertes, Entquellungsmitteln u. dgl. beschicken und nach der Chlorbehandlung des Fasergutes, die im allgemeinen bei normaler oder wenig erhöhter Temperatur durchgeführt wird, in dasselbe Bad die obengenannten Stoffe zum Bleichen und Färben geben. Dabei tritt zugleich ohne die sonst üblichen zusätzlichen Maßnahmen eine oxydative Antichlorierung, d. h. ein Unschädlichmachen des nicht verbrauchten Chlors ein. Eine weitere Vereinfachung ist dadurch möglich, daß man die Chlorbehandlung und das Bleichen und Färben bei demselben pH-Wert durchführt. Dieser kann vor Beginn der Chlorbehandlung für alle Verfahrensschritte eingestellt werden.
  • Der Vorteil des neuen Verfahrens liegt in einer bedeutenden Verkürzung und Vereinfachung des Behandlungsablaufs.
  • Die in den Beispielen genannten Prozente sind Gewichtsprozente. »C.1.« bedeutet Colour Index, 2. Auflage 1956, und »Suppl.« den Ergänzungsband 1963 zum Colour Index. Beispiel 1 In den Materialträger eines Packapparates aus Edelstahl, der ungefähr 10001 Flotte faßt, werden 100 kg gewaschene lose Wolle in der üblichen Weise eingepreßt. Der Apparat wird zunächst mit etwa 9001 Wasser gefüllt und die Zirkulation eingeschaltet, um die Hauptmenge an Luft aus dem Wollmaterial zu verdrängen. Es werden 101 35°/(}iges Wasserstoffperoxyd und 1,5 I einer 25°/oigen Lösung von Magnesium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure zugesetzt. Die Flotte wird auf etwa 50"C aufgeheizt, mit 10 kg wasserfreiem Natriumsulfat, 2 kg Ammoniumsulfat, 31 30°/iriger Essigsäure und 1 kg des Natriumsalzes des sauren Schwefelsäureesters eines Adduktes aus 1 Mol Spermalkohol und 80 Mol Äthylenoxyd versetzt und auf ungefähr 1000l aufgefüllt. Dann werden 150 g des Farbstoffs C. I. Acid Blue 205 (Suppl. S. 80) in etwas Wasser gelöst und der Flotte zugegeben. Der Ansatz wird in etwa 45 Minuten auf Kochtemperatur erhitzt und 40 bis 45 Minuten bei Kochtemperatur belassen. Anschließend wird das Behandlungsgut in üblicher Weise mit Wasser gespült. Man erhält eine ebenso schöne, brillante, hellblaue Färbung, wie wenn die Ware vor dem Färben gebleicht worden wäre.
  • Beispiel 2 Man verwendet einen Färbeapparat aus Edelstahl für Kammzug-Bobinen, der I5001 Flotte faßt. In den Apparat werden zunächst etwa 12501 Wasser und die Bobinen mit 100 kg ungebleichtem Wollkammzug eingebracht. Bei laufender Zirkulationspumpe wird auf ungefähr 50 C vorgeheizt, dann 1 1 60o/oige Essigsäure, 201 35°/oiges Wasserstoffperoxyd und 2,51 einer 25i'Inigen Lösung von Magnesium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure zugesetzt. Als Egalisiermittel werden noch 0,5 kg des Natriumsalzes des sauren Schwefelsäureesters eines Adduktes von 80 Mol Athylenoxyd an 1 Mol Spermalkohol und 0,5 kg eines Adduktes aus 1 Mol Oleylamin und 10 Mol Äthylenoxyd zugesetzt und danach 100 g des Farbstoffs C. I. Acid Blue 203 (Suppl. S. 79), die vorher in Wasser gelöst wurden. Dann wird die Flotte auf 1500I aufgefüllt. In etwa 15 Minuten wird zum Kochen erhitzt und 1 Stunde bei Kochtemperatur belassen. Anschließend wird die Ware in üblicher Weise mit Wasser gespült. Man erhält eine ebenso schöne, brillante, hellblaue Färbung, wie wenn die Ware vor dem Färben gebleicht worden wäre. Beispiel 3 In einem Kreuzspul-Färbeapparat aus Edelstahl, der etwa 25001 Flotte faßt, werden etwa 22501 Wasser vorgelegt, der Materialträger mit 250 kg vorgereinigtem Wollfarn in Form von Kreuzspulen eingefahren und die Zirkulationspumpe eingeschaltet, um die Hauptmenge an Luft aus den Kreuzspulen zu verdrängen. Dann werden in der angegebenen Reihenfolge 30I 35°/oiges Wasserstoffperoxyd, 41 einer 25o/oigen Lösung des Magnesium-Dinatriumsalzes von Äthylendiamintetraessigsäur@. 2,5160i'/oige Essigsäure, 1,2 kg des Natriumsalzes des sauren Schwefelsäureesters eines Adduktes von 80 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermalkohol und 1 kg des Adduktes von 10 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Oleylamin zugesetzt. Die Flotte wird auf etwa 50°C aufgeheizt und auf 2500l aufgefüllt. Dann werden 250 g des Farbstoffs C. 1. Acid Blue 62 (C. I. Nr. 62 045), die zuvor in Wasser gelöst wurden, zugegeben. Man erhitzt innerhalb von 15 Minuten auf Kochtemperatur und hält 60 Minuten bei dieser Temperatur. Danach wird die Ware in üblicher Weise gespült. Man erhält eine . ebenso schöne, brillante, hellblaue Färbung, wie wenn die Ware vor dem Färben gebleicht worden wäre.
  • Beispiel 4 In einem Kreuzspul-Färbeapparat aus Edelstahl, der etwa 25001 Flotte faßt, werden etwa 22501 Wasser vorgelegt, der Materialträger mit 250 kg vorgereinigtem Wollgarn in Form von Kreuzspulen eingefahren und die Zirkulationspumpe eingeschaltet, um die Hauptmenge an Luft aus den Kreuzspulen zu verdrängen. Der Flotte werden in der angegebenen Reihenfolge 151 35°/"iges Wasserstoffperoxyd, 31 einer 25'!/uigen Lösung des Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure, 10 kg Schwefelsäure, 25 kg wasserfreies Natriumsulfat und 250g des zuvor in Wasser gelösten Farbstoffs C.1. Acid Blue 104 (C.1. Nr. 42 735) zugesetzt. Es wird 10 Minuten lang bei eingeschalteter Zirkulation vorgenetzt, in 15 Minuten auf Kochtemperatur getrieben und 60 Minuten bei Kochtemperatur belassen. Anschließend wird in üblicher Weise gespült. Man erhält eine ebenso schöne, brillante, hellblaue Färbung, wie wenn die Ware vor dem Färben gebleicht worden wäre. Beispie15 In einen Hängeapparat aus Edelstahl, der 2000I Flotte faßt, werden ungefähr 18001 Wasser gefüllt und 131 35"//oiges Wasserstoffperoxyd, 21 einer 25"/oigen Lösung des Magnesium-Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure, 10 kg wasserfreies Natriumsulfat und 4 kg Schwefelsäure zugegeben. Dann werden dem Bad 100 g des zuvor in Wasser gelösten Farbstoffs C. I. Acid Blue 45 (C. I. Nr. 63 010) zugesetzt und bei laufender Zirkulation mit dem Materialträger, auf dem 100 kg ungebleichtes Wollgarn sich befinden, in die Flotte eingegangen. Die Flotte wird in 15 bis 20 Minuten auf Kochtemperatur gebracht, man färbt dann noch ungefähr 60 Minuten bei Kochtemperatur. Anschließend wird die Ware in üblicher Weise mit Wasser gespült. Man erhält auf dem Wollgarn eine ebenso schöne, brillante, hellblaue Färbung, wie wenn das Garn vorgebleicht worden wäre. Beispiel 6 In einem 15001 Flotte fassenden Hängeapparat aus Edelstahl werden 100 kg vorgereinigtes Wollgarn zunächst in folgender Weise chloriert: Man netzt die Ware bei 10 bis 20- C mit 0,2 kg Nonylphenoloctaäthylenglykoläther in 1200 1 Wasser etwa 10 Minuten lang vor. Dann wird der Materialträger herausgezogen, in der Netzflotte 10 kg wasserfreies Natriumsulfat gelöst und dann eine vorher hergestellte Lösung von 2,5 kg wasserfreiem Tetranatriumpyrophosphat und 4 kg dichlorisocyanursaurem Kalium in etwa 50 bis 60 1 Wasser der Flotte zugegeben und mit Essigsäure ein pH-Wert von ungefähr 5 eingestellt. Dann wird der Materialträger wieder eingefahren und bei laufender Zirkulationspumpe 30 bis 60 Minuten bei 10 bis 20°C das Wollgarn chloriert. Falls das vorhandene Aktivchlor zu langsam von der Wolle aufgenommen wird, kann man gegen Ende der Chlorierung für 10 bis 15 Minuten die Temperatur auf 25 bis 30'C erhöhen.
  • Anschließend werden zur gleichen Flotte noch I kg des Natriumsalzes des Schwefelsäureesters eines Adduktes von 80 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermalkohol, 2 kg Ammoniumsulfat, 20 1 35"/oiges Wasserstoffperoxyd und 31 einer 25"/oigen Lösung von Magnesium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure zugesetzt. Man beginnt dann die Flotte aufzuheizen und setzt sogleich noch eine wäßrige Lösung von 200 g des 1 : 2-Co-Komplexes eines Farbstoffes der Formel in gelöster Form zu. In 45 Minuten wird auf Kochtemperatur erwärmt und 40 bis 45 Minuten bei Kochtemperatur belassen. Danach wird das gefärbte Garn in üblicher Weise mit Wasser gespült und der Materialträger aus dem Apparat herausgezogen.
  • Man erhält so in ein und- derselben Flotte ein filzfreies, nicht krumpfendes Garn mit einer hellen Violettfärbung, deren Brillanz einer Färbung auf gesondert gebleichtem Garn entspricht.
  • Beispie17 In einer Haspelkufe aus Edelstahl mit 10001 Flotteninhalt werden etwa 9001 Wasser vorgelegt und 0.751 60"/"ige Essigsäure, 1 kg Ammoniumsulfat und 0,5 kg des Natriumsalzes des Schwefelsäureesters eines Adduktes von 80 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermalkohol darin aufgelöst. Ferner werden 101 35'!/"iges Wasserstoffperoxyd und 21 einer 25";'"igen Lösung von Magnesium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure, 50 g des 1 : 2-Co-Komplexes eines Farbstoffes der Formel in Wasser gelöst der Flotte zugesetzt und die Flotte auf insgesamt 1001 aufgefüllt. Dann geht man mit 50 kg ungebleichter Wollstückware in die Flotte ein, läßt zum Benetzen der Ware 10 Minuten laufen, erhitzt die Flotte dann in 40 bis 45 Minuten auf Kochtemperatur und beläßt 40 bis 45 Minuten bei Kochtemperatur. Anschließend wird die Flotte abgelassen und die Ware in üblicher Weise gespült. Man erhält eine schöne brillante hellrote Färbung auf der Ware, welche die gleiche Brillanz hat wie die Färbung auf vorgebleichter Ware.
  • Beispiel 8 In einer Haspelkufe aus Edelstahl mit 10001 Flotteninhalt werden etwa 9001 Wasser vorgelegt und 0,75 1 60°/oige Essigsäure, 1 kg Ammoniumsulfat und 0,5 kg des Natriumsalzes des Schwefelsäureesters eines Adduktes aus 80 Mol Äthylenoxyd und 1 Mol Spermalkohol darin gelöst. Dann werden 10 I 35"/oiges Wasserstoffperoxyd, 1,5 1 einer 25°/oigen Lösung von Magnesium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure und 50 g des 1 : 2-Chrom-Mischkomplexes aus den Farbstoffen der Formeln als wäßrige Lösung zugesetzt.
  • Man geht mit 50 kg ungebleichter Wollstückware in die Flotte ein, läßt zum Benetzen der Ware ungefähr 10 Minuten laufen, etwärmt in 40 bis 45 Minuten auf Kochtemperatur und beläßt 40 bis 45 Minuten bei dieser Temperatur. Anschließend wird die Flotte abgelassen und die Ware in üblicher Weise gespült. Man erhält eine hellgraue Färbung von schöner Brillanz.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Bleichen von keratinhaltigem Fasergut bei erhöhter Temperatur unter Verwendung von nicht alkalischen Färbebädern, die gegen Peroxyde beständige Wollfarbstoffe und gegebenenfalls übliche Färbehilfsmittel enthalten, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man Färbebäder verwendet, die außerdem Wasserstoffperoxyd in Mengen zwischen 1,5 und 25 g/1 und wasserlösliche Salze von komplexbildenden Aminopolycarbonsäuren in Mengen zwischen 0,25 und 1,5 g/1 als Stabilisatoren enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem gleichen Bad während des Färbens und Bleichens oder danach eine Avivage durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem gleichen Bad vor dem Färben und Bleichen eine Antifilzausrüstung durch Chlorieren durchführt.
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