DE1256401B - Vorrichtung zum Plastifizieren von zaehen Massen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CI.:

B 29b

Deutsche KI.: 39 al -1/04

Nummer: 1 256 401

Aktenzeichen: F 37132 X/39 al
Anmeldetag: 22. Juni 1962

14. Dezember 1967

Auslegetag:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Plastifizieren von zähen Massen, vorzugsweise Kunststoffmassen, und zum Färben und Einarbeiten von Weichmachern mit einer in einem Gehäuse gelagerten drehbaren Walze, wobei das Gehäuse mit mindestens drei sich bis an die Oberfläche der selbsteinstellend gelagerten Walze erstreckenden, gleichmäßig verteilten festen, hohlen und gegebenenfalls heizbaren Einbauteilen versehen ist, die mit der Walze Keilspalte bilden.

Das zu verarbeitende Material wird durch Gehäusestutzen auf die Walze gegeben, die es in den Keilspalt fördert; die Materialentnahme erfolgt im Keilspalt vorzugsweise an der Stelle des höchsten Druckes.

Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung soll eine zwangläufige und exakte Förderung der zähen Massen von einem zum anderen Ede der Walze durch die Keilspalte und eine bedeutende Erleichterung der Bedienung der Vorrichtung erreicht werden. Die Vorrichtung ist daher so ausgebildet, daß die Einbauteile als gekrümmte Platten ausgebildet sind, deren konkave Seite der Walze zugekehrt ist, und daß an mindestens einem Einbauteil außen eine in einem Gehäuse umlaufende Förderschnecke für das Material angeordnet ist, die in Förderrichtung gesehen einen Zuführteil und im Abstand davon einen Austragsteil enthält, wobei die beiden Teile durch einen gewindelosen Teil insoweit voneinander getrennt sind, daß sich der Zuführteil in der Nähe des einen Walzenendes und der Austragsteil in der Nähe des anderen Walzenendes befindet, und daß der Zuführteil und der Austragsteil durch je eine Bohrung mit dem Keilspaltraum verbunden sind, wobei die dem Zuführteil zugeordnete Bohrung an einer Stelle niederen Druckes und die dem Austragsteil zugeordnete Bohrung an einer Stelle hohen Druckes in den Keilspaltraum mündet.

Da der über die gesamte Länge der Walze sich erstreckende Keilspaltraum ein By-paß des Förderweges der Schnecke darstellt, wird das Material auf der ganzen Länge der drehbaren Walze gleichmäßig plastifiziert; vorzugsweise wird die Vorrichtung als geschlossene Apparatur zum Ausdampfen von Lösungsmitteln oder Nebenbestandteilen, wie z. B. Wasser, aus zähen oder plastischen Massen ausgebildet.

Um auch Material sehr hoher Zähigkeit zwangläufig von einem zum anderen Ende der Walze durch den Keilspalt zu fördern, sind die Einbauteile vorteilhaft auf ihrer der Walze zugekehrten Seite mit schräg verlaufenden Förderriefen versehen.

Ein besonderer Vorteil der Förderschnecke mit Vorrichtung zum Plastifizieren von zähen Massen Anmelder:

Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Wolf Rodenacker, München

dem durch den Keilspaltraum gebildeten By-paß ist

*5 der Fortfall der bei den üblichen Gummi- und Kunststoffwalzenstühlen erforderlichen Handarbeit, die im Abschneiden der Felle und ihrem Umlegen für die Durchführung des Misch- und Durcharbeitungsvorganges bzw. der Entnahme des Fertigmaterials besteht. Die meist bei der Verarbeitung von Kunststoffen notwendige Heizung läßt sich leicht durchführen.

Im besonderen kann auch der Eingangsteil der Schnecke zur Vorplastifizierung dienen, während die Ausdampfung oder die Entfernung von Lösungsmitteln und anderen Nebenbestandteilen zweckmäßigerweise auf der Heizfläche der Walze vor sich geht, wobei eine eventuelle Durcharbeitung des aufgetragenen Materialfelles durch weitere gleichartige Einbauteil ohne Förderschneckenanordnung erfolgt und immer wieder neues Material auf die Heizfläche der Walze zu liegen kommt.

Der Austragsteil der Schnecke kann an seinem Ende als Mundstück ausgebildet sein, durch welches das verarbeitete Material in Form von Halbzeug oder Fertigprofil ausgestoßen wird.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

In F i g. 1 ist die Schnecke 1 dargestellt, die sich in dem Schneckengehäuse 2 in Pfeilrichtung dreht.

Das in der Schnecke 1 geförderte Material tritt durch die Zuführbohrung 3 an der Stelle niederen Druckes des zwischen der Platte 4 und der Walze 7 gebildeten Keilspaltraumes 25 aus und wird durch eine Austragsbohrung 5, die sich im Spaltraum an einer Stelle hohen Druckes befindet, auf der Austrittsseite der Walze 7 der Schnecke 1 wieder zugeführt. Zur Durchführung des zwangläufigen Transportes zwischen Zuführbohrung 3 und Austragsbohrung 5 sind Förderriefen 6 in der Oberfläche der Platte 4 angebracht.

Die Walze 7 dreht sich um die Achse 8 in Pfeilrichtung und zieht das durch die Zuführbohrung 3 kommende Material in den zwischen der Platte 4

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Claims (2)

und Walze 7 gebildeten Keilspalt 25 ein, wo es lebhaft durchgearbeitet wird. Die Walze 7 wird zweckmäßigerweise mit einer Heizung, beispielsweise einer Dampfheizung, versehen. Genügt die Durcharbeitungswärme im Keilspalt 25 nicht bzw. ist für den Anfahrvorgang eine Erwärmung der Platte vorzusehen, so ist diese mit einem Heizmantel 9 zum Durchleiten eines Heizmittels mit eingegossenen Heizrohren oder einer elektrischen Heizung versehen. In F i g. 2 und 3 ist die Gesamtapparatur dargestellt. In dem Querschnitt von Fig.2 sind noch einmal die Schnecke 1 und drei als gekrümmte Platten ausgebildete Einbauteile 4 mit Heizmantel 9 zu sehen, die mit der Walze 7 zusammenwirken. Das Material gelangt nach F i g. 3 durch den Einfülltrichter 10 in den Zuführteil 11 der Schnecke und tritt durch die Zuführbohrung 3 in den Keilspaltraum, nachdem es durch das Gegenfördergewinde 12 gehindert wird, weiter im Schneckengehäuse nach rechts vorzudringen. Von der Zuführbohrung 3 wird das ao Material von der Walze auf deren Oberfläche mitgenommen und mehrmals durch die Keilspalträume gezogen, schließlich durch die am Ende der Walze angeordnete Austragsbohrung 5 gefördert und durch den Austragsteil 13 der Schnecke und durch die Austrittsöffnung 14 des Schneckenmundstückes herausgedrückt. Die Schnecke ist mit einem Antrieb versehen, der aus Motor 15 und einem Getriebe 16 für die Herabsetzung der Drehzahl besteht. Die Walze 7 ist in den Lagern 17 auf einem kräftigen Gestell 18 befestigt und wird über ein Schneckengetriebe 19 in Bewegung gesetzt. Die in Fig.2 und 3 dargestellte Maschine kann als geschlossene Apparatur ausgeführt sein, wobei das Gehäuse entweder unter Über- oder Unterdruck steht. Eine derartige Maschine ist in F i g. 4 und 5 dargestellt. In diesem Fall umschließt das Gehäuse 20 mit den Deckeln 21 die bereits in F i g. 2 und 3 erläuterte Vorrichtung, die durch einen andersgearteten Antrieb 22 in Bewegung gesetzt wird. Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich besonders hochzähe und plastische Massen, die einem Misch-, Durcharbeitungs- und Ausdampf- prozeß unterworfen werden müssen, vorteilhaft verarbeiten. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Plastifizieren von zähen Massen, vorzugsweise Kunststoffmassen, und zum Färben und Einarbeiten von Weichmachern mit einer in einem Gehäuse gelagerten drehbaren Walze, wobei das Gehäuse mit mindestens drei sich bis an die Oberfläche der selbsteinstellend gelagerten Walze erstreckenden, gleichmäßig verteilten festen, hohlen und heizbaren Einbauteilen versehen ist, die mit der Walze Keilspalte bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauteile (4) als gekrümmte Platten ausgebildet sind, deren konkave Seite der Walze (7) zugekehrt ist, und daß an mindestens einem Einbauteil außen eine in einem Gehäuse (2) umlaufende Förderschnecke (1) für das Material angeordnet ist, die in Förderrichtung gesehen einen Zuführteil (11) und im Abstand davon einen Austragsteil (13) enthält, wobei die beiden Teile insoweit durch einen gewindelosen Teil voneinander getrennt sind, daß sich der Zuführteil (11) in der Nähe des einen Walzenendes und der Austragsteil (13) in der Nähe des anderen Walzenendes befindet, und daß der Zuführteil (11 und der Austragsteil (13) durch je eine Bohrung (3,5) mit dem Keilspaltraum (25) verbunden sind, wobei die dem Zuführteil (11) zugeordnete Bohrung (3) an einer Stelle niederen Druckes und die dem Austragsteil (13) zugeordnete Bohrung (5) an einer Stelle höheren Druckes in den Keilspaltraum (25) mündet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauteile (4 auf ihrer der Walze zugekehrten Seite mit schräg verlaufenden Förderriefen (6) versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 226 733;
britische Patentschrift Nr. 859 959.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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