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Gittermast für Freileitungen oder andere Zwecke Die Erfindung bezieht
sich auf einen Gittermast für Freileitungen oder andere Zwecke.
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In der britischen Patentschrift 729 471 ist ein metallischer Gittermast
mit zwei leiterartigen Stielen beschrieben, wobei jeder Stiel ein Paar von im Abstand
angeordneten rohrförmigen Bauteilen aufweist, die durch auf ihre Länge verteilte
horizontale Sprossen miteinander verbunden sind. Die beiden Stiele sind durch eine
Reihe von horizontalen Streben miteinander verbunden, die sich zwischen den Sprossen
der Stiele erstrecken und mit ihren Enden an diesen Sprossen verschraubt sind. Durch
Auswahl von Sprossen einer entsprechenden Abmessung kann die Biegesteifigkeit dieses
Mastes in einer Richtung parallel zur Mittelebene zwischen den Stielen verändert
werden.
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Wenn es erwünscht ist, einen Gittermast zu schaffen, bei welchem die
Biegesteifigkeit des Mastes in einer Richtung senkrecht zur Mittelebene zwischen
den beiden Stielen hoch ist, ist bereits bekannt, die Verstrebung so anzuordnen,
daß sie sich diagonal zwischen den Stielen eines Mastes erstreckt. Die deutsche
Patentschrift 745 442 beschreibt einen Mast mit zwei Stielen, von denen jeder aus
zwei Eck-Winkelstählen besteht. Die beiden Stiele des Mastes sind untereinander
durch ein kontinuierlich und etwa sinusförmig verlaufendes flaches Metallband verbunden,
das abwechselnd zuerst an dem einen Stiel und dann an dem anderen Stiel auf der
Länge des Mastes verschweißt ist. Jedoch kann die Biegesteifigkeit dieses Mastes
in einer Richtung parallel zur Mittelebene zwischen dessen Stielen nicht ohne weiteres
verändert werden, weil die Maximalbreite jedes Stieles durch die Breite des flachen
Metallbandes bestimmt wird.
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In der britischen Patentschrift 628 868 ist ein Mast beschrieben,
der aus einem Paar von aufrechtstehenden U-Profil-Bauteilen besteht, die mit ihren
offenen Seiten einander zugekehrt sind, und der eine Reihe von flachen Diagonalstreben
aufweist, deren Enden parallel zu den Stegen der U-Profil-Bauteile abgebogen sind.
Die Enden von aneinandergrenzenden Streben überlappen sich und sind an den Stegen
der U-Profil-Bauteile verschraubt. Bei einem Mast dieser Bauart kann die Biegesteifigkeit
des Mastes in einer Richtung parallel zur Mittelebene zwischen den beiden U-Profil-Bauteilen
nur dadurch verändert werden, daß die Abmessung der U-Profil-Bauteile verändert
wird, die die Hauptbestandteile des Mastes bilden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Gittermast zu schaffen, bei dem
die Biegesteifigkeit des Mastes in einer Richtung senkrecht zur Mittelebene zwischen
den Stielen sehr groß ist und ferner in dieser und/ oder in einer dazu senkrechten
Richtung unter Gewährleistung einer einfachen Montage auf jeden gewünschten Wert
innerhalb eines weiten Auswahlbereiches gebracht werden kann, wobei bei Verwendung
von plattenförmigen Sprossen und/oder Streben von entsprechenden Abmessungen die
anderen Bestandteile des Aufbaues unverändert bleiben.
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Diese Aufgabe wird bei einem Gittermast für Freileitungen oder andere
Zwecke aus einem Paar von leiterartigen Stielen mit plattenförmigen Sprossen, die
durch eine Reihe von Streben miteinander verbunden sind, von denen jede an ihren
Enden mit einer Sprosse jedes Stieles verschraubt ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß jede Strebe diagonal zwischen den Stielen verläuft und aus einem Stück Winkelstahl
besteht, dessen Scheitelkante in der jeden der beiden Stiele halbierenden, lotrechten
Ebene liegt, daß die Enden der Streben abgeplattet und derart abgekantet sind, daß
das obere Ende lotrecht nach oben und das untere Ende lotrecht nach unten verläuft
und daß die Köpfe der die Enden der Streben mit den plattenförmigen Sprossen verbindenden
Schrauben je mit einer Kerbe versehen sind, die die Scheitelkante des an ein abgeplattetes
Ende angrenzenden Teils der Strebe übergreift.
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Durch diese Mastgestaltung wird ein variabler Mastaufbau bei einfacher
Montage erreicht. Das Ineinandergreifen
der Scheitelkanten der
Streben und der Kerben in den Schraubenköpfen verhindert dabei ein Drehen der Schraube,
während deren Mutter angezogen wird. Es ist folglich nur ein Werkzeug zum Anziehen
der Muttern erforderlich. Dies erleichtert wesentlich den Zusammenbau des Mastes
und ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Muttern von einem Monteur nachgezogen
werden, nachdem der Mast errichtet worden ist.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden
Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt F i g.1 die Vorderansicht eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Gittermastes, F i g. 2 eine Seitenansicht dazu, F i g. 3 die Draufsicht
auf den Mast in vergrößerter Darstellung, F i g. 4, 5 und 6 bruchstückartige Ansichten
von Einzelheiten der Gittermastkonstruktion.
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Der Gittermast, von dem nur ein Teilstück dargestellt ist, weist zwei
leiterartige Stiele 1 auf, die parallel und im Abstand zueinander angeordnet
sind. Jeder Stiel besteht aus zwei Winkelstählen 2, die im Abstand voneinander angeordnet
sind, wobei jeder Winkelstahl einen Schenkel 3 aufweist, der sich nach innen in
Richtung auf den Schenkel 3 des anderen Winkelstahls des Stieles erstreckt. Jeder
Winkelstahl 2 weist einen freien Schenkel 4 auf, wobei die freien Schenkel der beiden
Winkelstähle eines Stieles sich in Richtung auf den anderen Stiel erstrecken und
zueinander parallel verlaufen. Alle vier Winkelstähle 2 der beiden Stiele 1 weisen
die gleichen Abmessungen auf.
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Die beiden Winkelstähle 2 jedes Stieles 1 sind über eine Reihe von
Sprossen 5, welche zwischen den Schenkeln 3 der Winkelstähle angeordnet und
mit diesen Schenkeln verschweißt sind, verbunden. Die Sprossen haben die Form rechteckiger
Platten und sind in ihrer Länge so bemessen, daß sie die Lücke zwischen den Schenkeln
3 zweier Winkelstähle überbrücken können. Die Ränder der Sprossen weisen an beiden
Seiten Schrägflächen 6 und 19 auf (F i g. 4). Dadurch wird eine scharfe Kante
20 gebildet, welche während des Schweißvorgangs gegen den anstoßenden Rand
des Schenkels 3 gepreßt wird, um zu verhindern, daß bei Bildung der Schweißnaht
7 das Schweißmetall auf die andere Seite fließt. Wo dies notwendig oder wünschenswert
ist, kann eine zusätzliche Schweißnaht 8 auf der gegenüberliegenden Seite der Schweißnaht
7 aufgebracht werden.
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In den Figuren sind die Sprossen 5 in rechtwinkliger Anordnung zu
den Winkelstählen 2 dargestellt; sie können aber auch schräg zu den Winkelstählen
des Stieles angeordnet werden.
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Die zwei Stiele 1 des Gittermastes sind durch eine Anzahl von diagonal
verlaufenden Streben 9, welche mit ihren Enden an den versetzt angeordneten Sprossen
5 befestigt sind, verbunden.
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Die Streben 9 sind ebenfalls aus Winkelstählen hergestellt und derart
mit den Sprossen 5 verbunden, daß sich die Scheitelkanten 10 der Winkelstähle
auf der Oberseite der Streben 9 befinden, wenn der Gittermast aufgestellt ist.
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Die Streben 9 sind mit den Sprossen 5 verschraubt (F i g. 5). Um die
Befestigung zu erleichtern, bildet jede Strebe 9 an einem Ende ein abgeplattetes
Teilstück 11, an das sich ein lotrecht abgekantetes Ende 12 anschließt. Am anderen
Ende der Strebe 9 befindet sich ein Teilstück 13 mit einem anschließenden
ebenfalls lotrecht abgekanteten Ende 14, welches sich in der entgegengesetzten Richtung
zu dem Ende 12 erstreckt.
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Wie aus F i g. 5 ersichtlich, sind die aufeinanderliegenden Enden
von zwei Streben miteinander und mit einer Sprosse 5 durch eine Schraube 15, welche
einen Kopf 16 und eine Mutter 17 mit Unterlegscheibe 18 aufweist, fest verbunden.
Um das Verdrehen der Schraube während des Anziehens der Mutter 17 zu verhindern,
hat der Schraubenkopf 16, wie aus F i g. 6 ersichtlich, auf einer Seite eine V-förmige
Kerbe 21, die mit dem abgebogenen Teilstück 13 der unteren der beiden Streben
9 zusammenwirkt.
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Die erfindungsgemäß ausgebildeten Maste haben den Vorteil, daß alle
Einzelteile von einfacher Bauweise sind und leicht und schnell zusammengesetzt werden
können, wobei Maste von beträchtlicher Höhe hergestellt werden können, die den statischen
Anforderungen voll entsprechen.