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Die Erfindung betrifft ein Eckstielsegment aus Metall mit einem ersten Winkelprofil mit zwei in einem Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln und mit einem daran längs einer Scheitelpunktlinie des Winkelprofils verbundenen Profilelement.
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Eckstielsegmente können vorteilhaft für die Errichtung von Fachwerk-Konstruktionen und insbesondere von Gittermasttürmen bzw. Fachwerktürmen eingesetzt werden. Eckstiele werden auch als Tragelemente für Oberleitungsmasten im Stromleitungsbau, im Bau von Windenergieanlagen und bei anderen turmartigen Bauwerken eingesetzt. Die meisten aus der Praxis bekannten Gittermasttürme weisen eine im Wesentlichen quadratische Grundfläche auf. Zwischen Eckstielen, die an den Ecken der Gittermasttürme angeordnet sind, ist üblicherweise ein Gefach aus Verstärkungsstreben eingeordnet, die überwiegend diagonal verlaufen und zusammen mit den Eckstielen ein Tragwerk bilden.
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Ein Eckstiel eines Gittermastturms wird in der Regel aus mehreren übereinander angeordneten Eckstielsegmenten hergestellt. Jedes einzelne Eckstielsegment weist dabei üblicherweise ein erstes gewalztes Winkelprofil mit zwei in einem rechten Winkel zueinander angeordneten Profilschenkeln auf. Die rechtwinklig angeordneten Profilschenkel des Winkelprofils sind zweckmäßigerweise fluchtend mit den angrenzenden Verstrebungen ausgerichtet. Die rechtwinklig ausgerichteten Profilschenkel können Bohrungen aufweisen, an denen die einzelnen Streben angeschlossen und direkt mit dem Eckstielsegment verbunden werden können. Es ist aus der Praxis auch bekannt, an dem Eckstielsegment gesonderte Knotenplatten oder Knotenelemente mit Bohrungen anzuordnen, die zur Befestigung der Streben vorgesehen sind. Das Anschließen der einzelnen Streben an die Eckstielsegmente erfolgt üblicherweise durch Verschrauben oder Verschweißen.
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Hohe Gittermasttürme, die eine Höhe von beispielsweise mehr als 80 m oder 100 m erreichen können, erfordern ausreichend stabile und mechanisch sowie dynamisch belastbare Eckstielsegmente. Die hierfür verwendeten Winkelprofile müssen aus Stabilitätsgründen oftmals Profilschenkel mit einer Schenkeldicke von mehreren Zentimetern, beispielsweise einer Schenkeldicke zwischen 20 mm und 35 mm, aufweisen. Metallprofile mit einer Dicke von mehreren Zentimetern und mehr lassen sich jedoch nicht mehr in wirtschaftlich sinnvoller Weise durch Abkanten eines flachen Metallstreifens herstellen. Stattdessen können handelsübliche, in großen Mengen vorrätige gewalzte Winkelprofile eingesetzt werden. Gewalzte Winkelprofile lassen sich mit einer nahezu beliebigen Schenkeldicke herstellen bzw. käuflich erwerben. Die Bohrungen zur Festlegung von Streben an dem Winkelprofil müssen jedoch herstellungsbedingt nach dem Walzvorgang angebracht werden.
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In statischer Hinsicht bietet eine näherungsweise kreisförmige Grundfläche eines Gittermastturms mehrere Vorteile gegenüber einer quadratischen oder rechteckigen Grundfläche. Aus der Praxis sind einzelne Gittermasttürme mit einer sechseckigen Grundfläche bekannt. Die Seitenlängen der aus den Streben gebildeten Fachwerkscheiben zwischen benachbarten Eckstielen können im Vergleich zu Gittermasttürmen mit einer quadratischen Grundfläche deutlich reduziert werden. Durch die kürzere Länge einzelner Diagonalstreben wird auch deren Knicklänge reduziert, wodurch geringere Profilabmessungen und Wanddicken der Streben bei vergleichbarer Stabilität möglich sind und insgesamt eine Gewichtsersparnis erreicht werden kann. Durch die geringeren Abstände der auf einer vergleichbar großen Grundfläche angeordneten sechs statt vier Eckstiele verringern sich die bei den üblicherweise auftretenden mechanischen und dynamischen Belastungen in die einzelnen Eckstiele eingeleiteten Kräfte und Momente.
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Bei einer sechseckigen Grundfläche ist ein zwischen zwei benachbarten Seitenwandflächen gebildeter Eckstielwinkel jedoch nicht 90° wie bei einer quadratischen Grundfläche, sondern 120°. 90°-Winkelprofile mit zwei rechtwinklig abstehenden Profilschenkeln können deshalb nicht ohne weiteres für Eckstielsegmente eines Gittermastturms mit sechseckiger Grundfläche verwendet werden.
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Aus der Praxis sind sternförmige Winkelprofile bekannt, die drei jeweils in einem Winkel von 120° zueinander abgewinkelte Profilschenkel aufweisen. Derartige sternförmige Winkelprofile können beispielsweise durch Abkanten eines ebenen Metallstreifens oder Walzen eines unter 120° abgewinkelten Metallstreifens hergestellt werden, der zwei der drei Profilschenkel bildet. Der dritte Profilschenkel kann längs einer Scheitelpunktlinie mit dem abgewinkelten Winkelprofilstreifen verbunden werden, um ein sternförmiges Winkelprofil zu erzeugen.
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Es hat sich gezeigt, dass ein derartiges sternförmiges Winkelprofil vorteilhafte mechanische Eigenschaften aufweist und eine Befestigung von Streben unmittelbar an den Profilschenkeln ermöglicht, die den betreffenden Seitenflächen zugewandt und zugeordnet sind. Zusätzliche Befestigungselemente oder Knotenplatten sind nicht erforderlich, wodurch die Errichtung eines Gittermastturms mit derartigen sternförmigen Winkelprofilen erleichtert wird.
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Die Herstellung derartiger sternförmiger Profile ist jedoch insbesondere bei dickwandigen Profilschenkeln aufwändig. Die für die Befestigung von Streben erforderlichen Bohrungen können bei diesen Profilen erst nach dem Walzvorgang angebracht werden. Die hierfür üblicherweise verwendeten Anlagen weisen regelmäßig nur horizontale und vertikale Bearbeitungsachsen auf und sind deshalb nicht dazu ausgelegt, Bohrungen in Profilschenkeln einzubringen, die nicht rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. Um weitgehend automatisiert Bohrungen in einem Sternprofil einzubringen, sind deshalb spezielle, für diesen Anwendungsfall besonders geeignete Anlagen erforderlich. Während Winkelprofile mit rechtwinklig abstehenden Profilschenkeln handelsüblich sind und in großer Anzahl kostengünstig zur Verfügung stehen, müssen sternprofilförmige Winkelprofile oder beispielsweise an andere Eckstielwinkel angepasste Winkelprofile gesondert und aufwändig hergestellt und oftmals manuell nachbearbeitet werden.
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Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, ein Eckstielsegment der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass das Eckstielsegment für die Errichtung von Gittermasttürmen mit nicht rechtwinklig zueinander ausgerichteten Seitenwandflächen verwendet werden kann, ohne dass aufwändige Knotenbleche oder Befestigungselemente nachträglich angebracht werden müssen. Die Herstellung eines derartigen Eckstielsegments soll möglichst kostengünstig und gegebenenfalls mit üblicherweise in einem Stahlbaubetrieb vorhandenen Anlagen möglich sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das erste Winkelprofil zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichtete Profilschenkel aufweist, dass das Profilelement ein zweites Winkelprofil mit zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln ist, und dass das erste Winkelprofil mit dem Profilelement so verbunden ist, dass ein erster Schenkel des Winkelprofils mit einem benachbarten ersten Schenkel des Profilelements einen Eckstielwinkel größer als 90° und kleiner als 180° bildet. Das Eckstielsegment setzt sich demzufolge im Wesentlichen aus zwei 90°-Winkelprofilen zusammen, die jeweils zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichtete Profilschenkel aufweisen. Diese 90°-Winkelprofile können jeweils kostengünstig hergestellt oder beschafft und nach dem Walzvorgang in einfacher Weise und mit voll automatisierten Standardanlagen mit Bohrungen versehen werden. Die beiden rechtwinkligen Winkelprofile können in einfacher Weise in einer nahezu beliebigen Ausrichtung relativ zueinander miteinander verbunden bzw. aneinander festgelegt werden. Das erste 90°-Winkelprofil und das ebenfalls rechtwinklige Profilelement können zu einem Eckstielsegment zusammengesetzt werden, das einen beliebigen Eckstielwinkel größer als 90° und kleiner als 180° aufweist.
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Mit einem derartigen Eckstielsegment können mit vergleichsweise geringem Montageaufwand Gittermasttürme mit einer Grundfläche errichtet werden, die mehr als vier Ecken aufweist. Die Streben, welche die angrenzenden Seitenwandgefache bilden, können unmittelbar an den mit Bohrungen versehenen Profilschenkeln angeschlossen werden. Gesonderte Knotenplatten oder Befestigungselemente sind für die Befestigung der Streben nicht erforderlich. Die Profilschenkel, die nicht für die Befestigung von Streben verwendet werden und nicht fluchtend zu einer Seitenwand ausgerichtet sind, verbessern die räumliche Steifigkeit des Profils und die mechanischen sowie dynamischen Eigenschaften, die für einen Gittermastturm relevant sind.
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An seinen Enden kann jedes Eckstielsegment, bzw. an ihren Enden können alle Profilschenkel des Eckstielsegments jeweils Anschlussbohrungen aufweisen, die zum Verbinden übereinander benachbart angeordneter Eckstielsegmente benutzt werden können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das erste Winkelprofil und das Profilelement jeweils ein gewalztes Winkelprofil sind. Winkelprofile mit Abmessungen, die für die Errichtung von Gittermasttürmen geeignet und notwendig sind, werden handelsüblich in verschiedenen Dimensionierungen in großer Anzahl und kostengünstig angeboten, so dass für die Herstellung des Eckstielsegments auf jederzeit verfügbare Standard-Profile zurückgegriffen werden kann.
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Um den Herstellungsaufwand weiter zu reduzieren ist es zweckmäßig, dass das Profilelement baugleich mit dem ersten Winkelprofil ist. Das Eckstielsegment kann aus zwei identischen Winkelprofilen hergestellt werden, so dass im Wesentlichen nur eine einzige Grundform für die Herstellung eines Eckstielsegments mit einem beliebigen Eckstielwinkel zwischen 90° und 180° erforderlich ist.
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Im Hinblick auf die Verwendung des Eckstielsegments zur Errichtung von sechseckigen Gittermasttürmen ist es vorteilhaft, dass der Eckstielwinkel 120° beträgt. Die Ausgestaltung des Eckstielsegments mit einem Eckstielwinkel von 135° ist für Gittermasttürme mit einer achteckigen Grundfläche besonders geeignet. Für die Errichtung eines Gittermastturms, der die Grundfläche eines regelmäßigen n-Ecks aufweist, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass der Eckstielwinkel einem Innenwinkel eines regelmäßigen Polygons mit mehr als vier Seitenkanten entspricht. Mit dem erfindungsgemäßen Eckstielsegment lassen sich jedoch auch beliebige andere Grundflächenformen wie beispielsweise eine Grundfläche mit einer ungeraden Anzahl von Ecken oder aber Gittermasttürme mit Grundflächen realisieren, die verschiedene Eckstielwinkel zwischen benachbarten Seitenwandflächen aufweisen.
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Um eine möglichst große Stabilität der einzelnen Eckstielsegmente zu erreichen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Profilschenkel des Winkelprofils und die Profilschenkel des Profilelements jeweils eine Schenkellänge von mehr als 200 mm, vorzugsweise von 250 mm und mehr sowie eine Schenkeldicke von mehr als 15 mm, vorzugsweise von 20 mm und mehr aufweisen. Winkelprofile mit Profilschenkeln, die eine derart große Schenkeldicke aufweisen, können insbesondere bei langen Profilabschnitten nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll durch Abkanten eines flachen Profilstreifens hergestellt werden. Aus diesem Grund bietet es sich insbesondere bei dicken Winkelprofilen an, diese durch Walzen herzustellen bzw. auf handelsübliche, gewalzte Winkelprofile zurückzugreifen.
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Einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass das Winkelprofil und das Profilelement jeweils eine Profillänge von mehr als 6 m, vorzugsweise von mehr als 10 m und besonders bevorzugt von etwa 12 m aufweisen. Durch die Verwendung von Eckstielsegmenten, die beispielsweise eine Länge von 12 m aufweisen, kann auf handelsübliche und kostengünstig angebotene Lieferlängen von 90°-Winkelprofilen zurückgegriffen werden und der für die Errichtung eines Gittermastturms oder eines Tragwerks erforderliche Montageaufwand reduziert werden.
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Um das Anschließen von Streben oder anderen Bauteilen unmittelbar an den Profilschenkeln des Eckstielsegments zu erleichtern ist vorgesehen, dass das Winkelprofil mindestens in dem ersten Schenkel des Winkelprofils und das Profilelement mindestens in dem ersten Schenkel des Profilelements jeweils mindestens abschnittsweise längs der Profillänge Bohrungen aufweisen. Die Bohrungen können unmittelbar nach der Herstellung des ersten Winkelprofils und des Profilelements angebracht werden. Sowohl das Winkelprofil als auch das Profilelement weisen rechtwinklig abstehende Profilschenkel auf, wodurch die Verwendung von üblichen Säge-Bohr-Anlagen oder Stanz-Anlagen eines Stahlbaubetriebs ermöglicht und begünstigt wird.
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Um das Winkelprofil mit dem Profilelement zu verbinden ist es gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass das Winkelprofil und das Profilelement jeweils an mindestens einem gemeinsamen Verbindungselement befestigt sind, wobei das Verbindungselement zwei in einem Winkel zueinander ausgerichtete Befestigungsschenkel aufweist. Wenn die beiden Befestigungsschenkel des Verbindungselements beispielsweise einen Winkel von 150° zueinander aufweisen, können das Winkelprofil und das Profilelement mit ihren jeweiligen Scheitelpunktlinien einander zugewandt so an den Befestigungsschenkeln angeschlossen werden, dass ein erster Schenkel des Winkelprofils und ein benachbarter erster Schenkel des Profilelements einen Eckstielwinkel von 120° bilden. Bei längeren Eckstielsegmenten werden zweckmäßigerweise mehrere in Längsrichtung beabstandet zueinander angeordnete Verbindungselemente verwendet.
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Das Verbindungselement kann aus einem Blechstreifen hergestellt sein, der wesentlich dünner als die Profilschenkel des Winkelprofils und des Profilelements ist. Das Verbindungselement kann in diesem Fall in einfacher Weise und kostengünstig durch Abkanten des ersten Befestigungsschenkels relativ zu dem zweiten Befestigungsschenkel hergestellt werden. Das Verbindungselement kann auch aus vergleichsweise dicken Blechstreifen oder Metallplatten hergestellt sein.
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In den meisten Fällen kann eine ausreichende mechanische und dynamische Tragfähigkeit bereits dadurch gewährleistet werden, dass jeweils beabstandet zueinander eine Anzahl von vergleichsweise kurzen Verbindungselementen längs der einander zugewandten Scheitelpunktlinien des Winkelprofils und des Profilelements angeordnet und an diesen befestigt werden. Ein sich über die gesamte Profillänge des Eckstielsegments erstreckendes Verbindungselement ist für die üblicherweise auftretenden Belastungen nicht erforderlich. Es ist ebenfalls möglich, dass das Winkelprofil und das Profilelement längs der jeweiligen Scheitelpunktlinien mindestens abschnittsweise miteinander verschweißt sind. Die vorzugsweise auf beiden Seiten der gemeinsamen Scheitelpunktlinie angeordneten und gegebenenfalls durchgehenden Längsschweißnähte können so dimensioniert werden, dass mit möglichst geringem Materialeinsatz eine ausreichend feste und dauerhafte Verbindung des Winkelprofils mit dem Profilelement erreicht und gewährleistet wird.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Eckstielsegments mit den vorangehend beschriebenen Merkmalen und Eigenschaften. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass ein erstes Winkelprofil mit zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln und ein Profilelement mit zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln längs einer Scheitelpunktlinie miteinander befestigt werden. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das erste Winkelprofil mit den zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln gewalzt wird und dass das Profilelement mit den zwei in einem rechten Winkel zueinander ausgerichteten Profilschenkeln gewalzt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass das erste Winkelprofil und das Profilelement jeweils mit Bohrungen versehen werden.
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Das Profilelement kann ein zweites Winkelprofil sein, das baugleich mit dem ersten Winkelprofil ist und identisch hergestellt werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass das Winkelprofil und das Profilelement miteinander verschweißt werden. Die Schweißnaht kann je nach statischen Erfordernissen mit durchgeschweißter Wurzel oder ohne durchgeschweißte Wurzel ausgeführt werden. Die Schweißnaht kann sich in Längsrichtung durchgängig über die gesamte Länge des Eckstielsegments erstrecken, oder aber lediglich als kleine beabstandet zueinander angeordnete Schweißnahtabschnitte ausgestaltet sein.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass das Winkelprofil und das Profilelement mittels mindestens einem abgekanteten Winkelblech miteinander verbunden werden.
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Ein derartiges Eckstielsegment kann besonders vorteilhaft zur Errinchtung eines Gittermastturms verwendet werden, dessen Grundfläche nicht rechteckig ist und der mindestens einen Eckstiel aufweist, an dem in einem spitzen oder stumpfen Winkel zueinander ausgerichtete Seitenwandfläche, bzw. Gefache aus Streben angeschlossen sind.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Gittermastturms,
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2 eine Darstellung einer Grundfläche des in 1 dargestellten Gittermastturms,
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3 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Eckstielsegments,
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4 eine Schnittansicht eines Eckstielsegments, bei dem ein rechtwinkliges erstes Winkelprofil mit einem ebenfalls rechtwinkligen Profilelement durch ein abgekantetes Verbindungselement miteinander verbunden sind, und
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5 eine Schnittansicht eines abweichend ausgestalteten Eckstielsegments, bei dem ein rechtwinkliges erstes Winkelprofil mit einem ebenfalls rechtwinklig ausgestalteten, baugleichen Profilelement zusammengeschweißt ist.
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Ein in 1 exemplarisch dargestellter Gittermastturm 1 weist eine in 2 gezeigte sechseckige Grundfläche 2 auf. Der Gittermastturm 1 weist in jeder der sechs Ecken 3 einen Eckstiel 4 auf, der jeweils aus mehreren übereinander angeordneten Eckstielsegmenten 5 zusammengesetzt ist. Zwischen benachbarten Eckstielen 4 sind diagonal und horizontal verlaufende Streben 6 angeordnet, deren Enden jeweils an dem zugeordneten Eckstiel 4 befestigt sind.
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Das in 3 exemplarisch in einer Schnittansicht dargestellte Eckstielsegment 5 weist ein erstes Winkelprofil 7 auf mit einem ersten Profilschenkel 8 und einem rechtwinklig abstehenden zweiten Profilschenkel 9 auf. An dem ersten Profilschenkel 8 ist in Längsrichtung und in Querrichtung des Winkelprofils 7 eine Anzahl von Bohrungen 10 angeordnet, von denen in der in 3 dargestellten Schnittansicht lediglich eine Bohrung 10 sichtbar ist. Die Bohrungen 10 können beispielsweise als Doppelreihe längs des ersten Profilsschenkels 8 angeordnet sein.
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Das Eckstielsegment 5 weist ein ebenfalls rechtwinklig ausgestaltetes Profilelement 11 mit einem ersten Profilschenkel 12 und einem zweiten Profilschenkel 13 auf. Beide Profilschenkel 12, 13 des Profilelements 11 weisen ebenfalls in Längsrichtung und in Querrichtung beabstandet zueinander eine Anzahl von Bohrungen 14 auf, von denen in der in 3 dargestellten Schnittansicht lediglich eine Bohrung 14 sichtbar ist.
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Das Winkelprofil 7 und das Profilelement 11 sind längs ihrer jeweiligen Scheitelpunktlinien 15, 16 miteinander verbunden und so angeordnet, dass der erste Profilschenkel 8 des Winkelprofils 7 und der erste Profilschenkel 12 des Profilelements 11 einen Eckstielwinkel α bilden, der bei dem exemplarisch dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß 3 120° beträgt. Das Eckstielsegment 5 ist in besonderer Weise für die Errichtung eines Gittermastturms 1 mit einer sechseckigen Grundfläche 2 geeignet. An dem ersten Profilschenkel 8 des Winkelprofils 7 und an dem ersten Profilschenkel 12 des Profilelements 11 können jeweils Streben 6 zweckmäßigerweise in den dafür vorgesehenen Bohrungen 10 bzw. 14 angeschlossen werden, um aneinandergrenzende Seitenwandflächen zu bilden, die in einem Winkel von 120° zueinander ausgerichtet sind.
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Ein in 4 schematisch dargestelltes Eckstielsegment 17 weist ebenfalls ein Winkelprofil 7 und ein Profilelement 11 auf. Das Winkelprofil 7 und das Profilelement 11 sind baugleich hergestellt und weisen eine identische Formgebung auf. Das Winkelprofil 7 ist längs der in einem Übergangsbereich zwischen dem ersten Profilschenkel 8 und dem zweiten Profilschenkel 9 befindlichen Scheitelpunktlinie 15 der ebenfalls in einem Übergangsbereich des ersten Profilschenkels 12 zu dem zweiten Profilschenkel 13 befindlichen Scheitelpunktlinie 16 des Profilelements 11 zugewandt. Das Winkelprofil 7 ist mit zwei Längsschweißnähten 18, 19 mit dem Profilelement 11 verschweißt. Die Längsschweißnähte 18, 19 erstrecken sich über eine gesamte Profillänge des Eckstielsegments 17 und sind mit durchgeschweißter Wurzel ausgeführt. Die Nahtform und Nahtgröße der Längsschweißnähte 18, 19 ist an die statischen Erfordernisse für den vorgesehenen Einsatzzweck des Eckstielsegments 17 angepasst. Der erste Profilschenkel 8 des Winkelprofils 7 und der erste Profilschenkel 12 des Profilelements 11 bilden einen Eckstielwinkel α von 135°, so dass das Eckstielsegment 17 in besonderer Weise für die Errichtung eines Gittermastturms mit einer achteckigen Grundfläche geeignet ist.
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Bei dem in 5 exemplarisch dargestellten Eckstielprofil 20 ist das Winkelprofil 7 mit Hilfe eines Verbindungselements 21 mit dem Profilelement 11 verschraubt. Das Verbindungselement 21 weist einen ersten Befestigungsschenkel 22 und einen zweiten Befestigungsschenkel 23 auf, die jeweils an die Bohrungen 10 des Winkelprofils 7 und an die Bohrungen 14 des Profilelements 11 angepasste Bohrungen 24 aufweisen. Der erste Befestigungsschenkel 22 des Verbindungselements 21 ist mit dem ersten Profilschenkel 8 des Winkelprofils 7 verschraubt. Das Profilelement 11 ist mit seinem zweiten Profilschenkel 13 mit dem zweiten Befestigungsschenkel 23 des Verbindungselements 21 verschraubt. Die beiden Befestigungsschenkel 22 und 23 des Verbindungselements 21 sind in einem Winkel von 150° relativ zueinander ausgerichtet. Der erste Profilschenkel 8 des Winkelprofils 7 und der erste Profilschenkel 12 des Profilelements 11 weisen demzufolge einen Eckstielwinkel α = 120° auf. Durch eine abweichende Ausrichtung der beiden Befestigungsschenkel 22 und 23 des Verbindungselements 21 zueinander können auch von 120° abweichende Eckstielwinkel α realisiert werden, um beispielsweise Gittermasttürme mit einer fünfeckigen Grundfläche oder mit einer Grundfläche mit voneinander verschiedenen Eckstielwinkeln errichten zu können.