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Fachwerkhauptträger für zerlegbare Brücken Wenn die Fachwerkhauptträger
von zerlegbaren Brücken mit gleichen Feldweiten ausgeführt werden, also die Knotenpunkte
der Gurte gleiche Abstände voneinander haben, kann die Spannweite einer solchen
Brücke nur gleich dem Produkt aus der Feldweite und der Zahl der Felder sein, sie
kann also nicht nach Bruchteilen der Feldweite abgestuft werden. Man hat daher für
zerlegbare Brücken zwei verschiedene Feldweiten vorgesehen, z. B. eine normale Feldweite
von 6 m und eine Sonderfeldweite von 5 m, so daß man durch Anwendung dieser Feldweiten
in verschiedenen Variationen die Spannweite jeweils um 1 m ändern kann. Das ist
aber einmal mit dem Nachteil verbunden, daß nur eine verhältnismäßig grobe Abstufung
möglich ist. Außerdem bedingen die verschiedenen Feldweiten eine größere Zahl von
Bauteilen, so daß man eine entsprechend große Lagerhaltung in Kauf nehmen muß. Überdies
ist es für die Einrichtung des Lagers ungünstig, daß man nicht vorher wissen kann,
in welchen Verhältnissen die verschiedenen Bauteile benötigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feinere Abstufung der
Spannweiten von zerlegbaren Brücken mit einer möglichst kleinen Zahl von Bauteilarten
zu ermöglichen, so daß sich eine einfache Lagerhaltung ergibt. Das wird dadurch
erreicht, daß zum Lagern wenigstens eines Felds des Hauptträgers auf einem an beliebiger
Stelle zwischen zwei Knotenpunkten des Untergurts befindlichen Auflager zwischen
den Knotenpunkten an dem Untergurtstück ein zusätzlicher, mit einem höher liegenden
Punkt des Fachwerks verbundener Stab lösbar angeschlossen ist. Von besonderer Bedeutung
ist die Erfindung für die Erstellung sogenannter schiefer Brücken, bei denen die
Lager für die beiderseitigen Hauptträger auf jedem Pfeiler in Brückenlängsrichtung
gegeneinander versetzt sind. Bisher konnte man zerlegbare Brücken in schiefer Anordnung
nur in der Weise bauen, daß an den Stoßstellen über den Auflagern Portale aufeinanderfolgend
angeordnet wurden. Dieser Aufwand wird durch die Erfindung vermieden.
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Der höher liegende Punkt befindet sich vorzugsweise an einer Diagonale
des Fachwerksystems, ist aber kein Systemknotenpunkt, sondern wird durch einen weiteren
zusätzlichen Stab mit einem solchen verbunden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen F i g. 1, 4 und 7 Teile von Brücken nach drei verschiedenen Ausführungsbeispielen
in der Draufsicht, F i g. 2, 3, 5, 6, 8 und 9 Teile von je einem zugehörigen Hauptträger
in Ansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 1I, III, V, VI, VII bzw. IX, F i g. 10
Teile eines Untergurtstücks und eines zusätzlichen Stabs in einem lotrechten Längsmittelschnitt
und F i g. 11 den Schnitt in der Ebene XI-XI in F i g.10.
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Bei allen Ausführungsbeispielen sind die Hauptträger aus Gurtstücken
1, deren Länge gleich der Feldweite ist, Pfostenstücken 2, die etwa die gleiche
Länge haben, und Diagonalstäben 3 zusammengesetzt.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel ist eine einstöckige Brücke als
schiefe Brücke auf Lagern 4 und 6 sowie 5 und 7 gelagert. Diese liegen nicht unterhalb
von Knotenpunkten der Fachwerkhauptträger. Vielmehr liegen die betreffenden Gurtstücke
1
auf den Lagern in Punkten 8 bzw. 9 bzw.10 bzw.11 auf, die zwischen den Knotenpunkten
12 und 13 bzw. 14 und 15 bzw.16 und 17 bzw.18 und 19 angeordnet sind.
Diese Gurtstücke sind in den Punkten 8 bis 11 durch je einen zusätzlichen
Stab 20 bzw. 21 bzw. 22 bzw. 23 abgestützt, der im Punkt
24 bzw. 25 bzw. 26 bzw. 27 jeweils an einem Diagonalstab 28 bzw. 29
bzw.30 bzw.31 in dessen Mitte angeschlossen ist. Die Diagonalstäbe sind in diesen
Punkten durch weitere zusätzliche Stäbe 32 bzw. 33 bzw. 34 bzw. 35 gegenüber den
Knotenpunkten 13 bzw. 36 bzw.17 bzw.19 abgestützt, die entweder im Untergurt oder
im Obergurt liegen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 bis 6 sind die beiden Fachwerkhauptträger
einer zweistöckigen schiefen Brücke an einem Ende auf Lagern 37 und 38 abgestützt.
Auf diesen liegen die Hauptträger im Punkt 39 bzw. 40 auf, die sich in den betreffenden
Gurtstücken zwischen den Knotenpunkten 41 und 42 bzw. 43 und 44 befinden. Von den
Punkten
39 und 40 sind zusätzliche Stäbe
45 bzw. 46 zu Punkten 47 bzw. 48 in der Mitte von Diagonalstäben
49 bzw. 50 geführt. In dem Hauptträger nach F i g. 5 ist der Punkt
47 durch einen weiteren zusätzlichen Stab 51 mit dem Knotenpunkt
41 am Ende des Untergurts verbunden, während in dem Hauptträger nach F i
g. 6 der Punkt 48 durch einen weiteren zusätzlichen, diagonal nach oben verlaufenden
Stab 52
mit dem Knotenpunkt 53 in der Mitte des Pfostens verbunden
ist, der zwischen dem Endfeld und dem anschließenden Feld liegt.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 bis 9 betrifft eine zweistöckige
Brücke mit durchlaufenden Fachwerkhauptträgern in schiefer Anordnung. Zwei Lager
54 und 55, die je einem der beiden Hauptträger zugeordnet sind, befinden
sich auf verschiedenen Seiten der Pfosten 56 bzw. 57, deren Achsen
in der mittleren Querebene der Brücke liegen. Auf diesen Lagern sind die Hauptträger
im Punkt 58 bzw. 59, der sich zwischen den Knotenpunkten 59 und
60 bzw. 61
und 62 an den Enden der betreffenden Gurtstücke befindet,
abgestützt. Die Punkte 58 und 59 sind durch zusätzliche Stäbe 63 bzw.
64 mit Diagonalstäben 65 bzw. 66 in Punkten 67 bzw. 68 verbunden, die in der Mitte
der Diagonalstäbe liegen und durch weitere zusätzliche, diagonal verlaufende Stäbe
69 bzw. 70 mit Knotenpunkten 71 bzw. 72, die in der Mitte von
Pfosten liegen, verbunden sind.
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Die Erfindung ermöglicht es, die Spannweiten einer zerlegbaren Brücke
sowie die Winkel, unter denen die Brücke bezüglich der Lager auf den Pfeilen schief
läuft, sehr fein abzustufen. F i g.10 und 11 zeigen, daß man zu diesem Zweck einen
zusätzlichen Stab 73
an beliebigen Stellen eines Gurtstücks 74 zwischen
den Knotenpunkten anschließen kann. Das Gurtstück 74 besteht aus einem Blechkasten
von rechteckigem Querschnitt mit zwei Seitenblechen 75, die auf einem unteren,
beiderseits auskragenden Abschlußblech 76 stehen und durch ein zwischen ihnen befindliches
oberes Abschlußblech 77 miteinander verbunden sind. Die Seitenbleche 75 ragen
beträchtlich über das obere Abschlußblech 77 hinaus. Der zusätzliche Stab 73 wird
ebenfalls durch einen Blechkasten gebildet, dessen beide Seitenbleche 78 an den
Innenseiten der hochragenden Teile der Seitenbleche 75 anliegen und mit diesen
verschraubt sind. Man hat es in der Hand, nach der in Betracht kommenden Lage des
Lagers unterhalb des Gurtstücks 74 den zusätzlichen Stab 73
an einer
beliebigen Stelle des Gurtstücks anzuschließen, indem man die Bohrungen
79 in entsprechender Weise ausführt.