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Vorrichtung zum Herstellen von Bogenstapeln für Wabenmaterial Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Bogenstapeln für Wabenmaterial
mit einem drehbaren länglichen Formkörper für das Aufwickeln von mindestens zwei
mit gegenseitig zueinander versetzten Klebstoffstreifen versehenen Bahnen und mit
einer Schneidvorrichtung zum endseitigen Aufschneiden des fertigen Wickels.
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Bei der Herstellung von Wabenmaterial, insbesondere von Plattenfüllmaterial
für den Schichtenleichtbau, werden wesentlich höhere Anforderungen an die Festigkeit,
Genauigkeit od. dgl. gestellt als dies z. B. bei Verfahren zur Herstellung von Papierschmuck,
wie Girlanden, erforderlich ist, wo zwei dünne jeweils mit Klebstoff bedruckte Papierbahnen
ohne Spannung einer zylindrischen Aufwickelrolle zugeführt werden. Der bei diesem
bekannten Verfahren verwendete zylindrische Formkörper ist für die Herstellung von
Plattenelementen für Bauzwecke ungeeignet, da ein als Formkörper verwendeter Zylinder
einen sehr großen Durchmesser aufweisen müßte. wenn allzu große Materialverluste
beim Zerschneiden des zu einem Zylinder gekrümmten, aufgewickelten Materials in
Einzeltafeln vermieden werden sollen.
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Mit einem weiter bekannten elliptischen Formkörper ist es nicht möglich,
ebenflächig begrenzte Honigwaben zu bilden. Die allseitige Krümmung des elliptischen
Formkörpers verbietet dies. Auch ist eine nachträgliche Verschiebung der verleimten
Schichten in Längsrichtung der Leimstreifen nicht möglich. Hierbei ist unter anderem
auch zu beachten, daß der Klebstoff der. Leimstreifen verschmiert, wenn er noch
nicht abgebunden ist.
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Mit runden Wickelkörpern ist die Erzeugung parallelflächig begrenzter
Honigwabengebilde allgemein nicht möglich. Wird auf runde oder auf elliptische Wickelkörper
aufgewickelt, so entstehen keine parallelen Schnittflächen; vielmehr sind die herausgeschnittenen
Riegel von konvergierenden Flächen begrenzt, was sie z. B. als Einlage für Türen
oder andere Baugebilde unbrauchbar macht, wo es auf Parallelflächigkeit ankommt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine einfache
Vorrichtung zu schaffen, um mit möglichst geringem Schnittverlust parallelflächig
begrenzte Honigwabengebilde zu erzeugen. Die Lösung diese: Aufgabe besteht darin.
daß der Formkörper im v: esentlichen plattenförmig ist.
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Sehr vorteilhaft ist eine Vo-richtung. bei welcher der plattenförmige
Formkörper mit ebenen, zur Plattenlängsachse parallelen Flächen ausgebildet ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Figur
zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung zum Aufwickeln von zwei Flachmaterialbahnen
auf einen Formkörper.
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Bei der abgebildeten Vorrichtung werden gemäß der Erfindung zwei Bahnen
2 und 4 aus Kraftpapier mit einer Stärke von etwa 0,23 mm (0,009")
von den auf den Gestellen 10 und 12 drehbar gelagerten Vorratsrollen
6 und 8 aus einem umlaufenden Formkörper 14 mit zwei ebenen Flächen
16 und 18 zugeführt und aufgewickelt. Während sich die Bahn 2 dem
Formkörper nähert, werden durch Druckwalzen 20 und 22, die Teile einer
Druckeinrichtung 24 bilden, auf beide Seiten sich in der Längsrichtung erstreckende
Klebstoffstreifen aufgetragen; die zum Auftragen des Klebstoffs dienenden Abschnitte
der einen Druckwalze sind gegenüber den entsprechenden Abschnitten der anderen Druckwalze
versetzt.
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Wenn sich das Material auf dem Formkörper ansammelt, gelangen die
aus der mit dem Klebstoff versehenen Bahn 2 gebildeten Schichten zwischen die aus
der nicht mit Klebstoff versehenen Bahn 4 gebildeten Schichten, so daß der Klebstoff
auf der Bahn 2 sämtliche Schichten miteinander verbindet, wobei die Klebstoffstreifen
die richtige Lage einnehmen, so daß man ein wabenför miges Material herstellen kann.
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Das aus der Abbildung ersichtliche Zuführen der Flachmaterialbahnen
von den entgegengesetzten Seiten der Drehachse des Formkörpers aus gewährleistet,
daß praktisch in jedem Zeitpunkt um jedes der Enden 26 und 28 des
Formkörpers Flachmaterial herumgelegt wird. Das angesammelte Material wird somit
durch die Spannung der Bahnen, die z. B. durch hier nicht gezeigte Bremsmittel geregelt
wird, ständig fest in seiner Lage gehalten, so daß ein genaues Aufwickeln gewährleistet
ist.
Wenn eine ausreichende Menge des Flachmaterials auf dem Formkörper
angesammelt worden ist, z. B. die durch die gestrichelte Linie 30 angedeutete Menge,
wird der Formkörper 14 aus der Vorrichtung entfernt und durch einen anderen Formkörper
ersetzt, woraufhin der Aufwickelvorgang fortgesetzt wird. Der das angesammelte Material
tragende Formkörper 14 wird dann in eine Presse eingebracht, um den Klebstoff
zu verdichten, und die Endabschnitte 32 und 34 des aufgewickelten Materialkörpers
werden mit Hilfe einer Guillotineschere längs der mit den Enden 26 und 28 des Formkörpers
zusammenfallenden Ebenen 36 und 38 abgeschnitten. Auf diese Weise erhält man zwei
Tafeln aus noch nicht aufgeblasenem bzw. ausgedehntem Wabenmaterial. Wenn das angesammelte
Material vor dem Pressen und ohne zerschnitten zu werden von dem Formkörper entfernt
werden soll, wird der Formkörper zweckmäßig zusammenlegbar ausgebildet.
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Es sei bemerkt, daß man ähnliche Ergebnisse erzielen kann, indem man
den Klebstoff jeweils auf einer Seite jeder der beiden Bahnen anbringt; in diesem
Fall wird die Druckwalze 20 oder 22 fortgelassen, und man ordnet eine weitere Druckeinrichtung
an; hierbei handelt es sich jedoch nicht um die bevorzugte Anordnung. Es liegt auf
der Hand, daß auch verschiedene andere Anordnungen möglich sind; beispielsweise
kann man beide Bahnen jeweils auf beiden Seiten mit Klebstoff versehen und zusätzliche,
jedoch nicht mit Klebstoff versehene Bahnen dem Formkörper so zuführen, wie es bei
40 und 42 angedeutet ist; ferner ist es möglich, diese zusätzlichen Bahnen mit Hilfe
von bei 44 und 46 angeordneten Rollen mit den Bahnen 2 und 4 zusammenzuführen.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann in der soeben beschriebenen
Weise zur Herstellung von Wabenmaterial aus Flachmaterial dienen, bei dem es sich
nicht um die erwähnte Papiersorte handelt, sondern z. B. um mit Harz imprägniertes
Papier oder aus Glasfasern hergestellten Stoff. Manche Materialien, insbesondere
Metallfolien, können wegen ihrer Undurchlässigkeit nicht aufgewickelt werden, wenn
ein Klebstoff in feuchtem Zustand verwendet wird. Man kann solche Materialien jedoch
ohne weiteres auf den Formkörper aufbringen, wenn man einen durch Wärmezufuhr härtbaren
Klebstoff verwendet, der in Form einer Lösung aufgetragen und so getrochnet worden
ist, daß er fest ist, jedoch noch einer Nachbehandlung unterzogen werden kann. Bei
der Verwendung solcher Klebstoffe kann natürlich zwischen den den Klebstoff zuführenden
Walzen und dem drehbaren Formkörper eine Trockenkammer angeordnet werden. Selbstverständlich
kann man auch Mittel vorsehen, um den Formkörper auf einer für die Nachbehandlung
des Klebstoffs geeigneten Temperatur zu halten, damit der Klebstoff nachbehandelt
bzw. gehärtet wird, während das Material aufgewickelt wird, oder nachdem es aufgewickelt
worden ist, so daß man das aufgewickelte Material von dem Formkörper abnehmen kann,
ohne die Schichten gegeneinander zu verschieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in allen denjenigen Fällen besonders vorteilhaft. bei denen es auf eine exakte
Ausbildung der Wabenzellen nicht ankommt. Dies trifft unter anderem auf Verpackungen
von Gegenständen mit größerem Durchmesser zu, z. B. Obst und Flaschen. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist weniger aufwendig und erheblich billiger als die bekannten und ist
daher für die genannten Anwendungsfälle von fortschrittlicher Bedeutung.