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Verfahren zur Herstellung eines wabenartigen Zellbaustoffes Die vorliegende Erfindungbetrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wabenartigen Zellbaustoffes und bezweckt die Verbesserung solcher Stoffe.
Wabenartige Zellbaustoffe haben in den letzten Jahre im Bauwesen sowie in der Flugzeugindustrie immer mehr an Bedeutung gewonnen, insbesondere überall dort, wo der EinsatzvonBauelementenge- ringsten Gewichtes und hoher Festigkeitseigenschaften von massgeblicher Wichtigkeit ist.
Als Füllstoffe geeignete wabenartige Zellbaustoffe können auf die Weise hergestellt werden, dass ein Paket streifenförmigen Schichtmaterials zu einem zellenförmigen Körper auseinandergezogen bzw. ge- öffnet wird, nachdem zuvor die einzelnen geschichteten Streifen an querzur Längsrichtung derselben verlaufenden strichförmigen Zonen verklebt worden sind, wobei die Verklebungslinien auf der einen Seite eines jeden Streifens zu den Verk1ebungslinien auf der gegenüberliegenden Seite desselben Streifens versetzt sind. Die Materialstreifenbreite ergibt dann das Ausmass der Waben in Richtung der Achsen der beim Auseinanderziehen der Schichten entstehenden Zellen.
Das Verhältnis von Abstand zur Breite der einzelnen Klebstoffstriche wird im allgemeinen so gewählt, dass die entstehenden Zellen im Querschnitt regelmässige Sechsecke bilden.
Zur Herstellung der Streifen eignet sich flaches Material der verschiedensten Art. Meist verarbeitet man Papier oder Metallfolien, obwohl gegebenenfalls auch anders geartetes Material, wie etwa Gewebebahnen und insbesondere Glasfaserstoffe usw., zur Anwendung kommen kann. Nach dem Auseinanderziehen kann allenfalls der wabenartige Zellbaustoff z. B. durch Aushärtung eines zuvor auf das Material aufgebrachten Überzuges eines in der Hitze härtbaren Harzes verfestigt werden. Das weiche Harz kann entweder auf das Material aufgebracht werden, ehe dasselbe zu einem Streifenpaket geschichtet, oder nachdem es bereits in die Zellenform auseinandergezogen worden ist.
Wenn ein verfestigtes oder nichtverfestigtes wabenförmiges Gebilde auf seinen beiden offenen Seiten durch Aufkleben einer Verschalung versteift wird, ergibt sich ein äusserst fester widerstandsfähiger Körper, in dem die Zellenachsen senkrecht zu den Verschalungsflächen verlaufen.
Im allgemeinen verfährt man so, dass ein Streifenpaket von einem Stoss aufeinandergeschichteter Bogen oder Bahnen abgeschnitten wird, nachdem leder zuvor mit strichweise quer zur Schnittrichtung aufgebrachten Klebstoffzeilen versehen worden sind. Wenn es auf allzu grosse Genauigkeit in der Dimensionierung des Materials nicht ankommt, kann man aber auch den Stoss zunächst in die Zellenform auseinanderziehen und dann erst den gesamten geöffneten Stoss abschnittsweise zertrennen. Wenn man auf diese letztere Art und Weise verfährt, ergeben sich natürlich keine eigentlichen Streifenpakete, da die Streifen erst im auseinandergezogenen Zustand entstehen.
Wenn daher in der Folge von Streifenpaketen die Rede ist, so soll darunter nicht nur ein Paket dicht aufeinanderliegender Streifen, sondern gegebenenfalls auch das bereits auseinandergezogene Gebilde verstanden werden, es sei denn, dass der Zusammenhang es anders verlangt. Es ist jedenfalls ohne weiteres klar, dass jeder wabenartige Körper im auseinandergezogenen Zustand grundsätzlich auf ein Streifenpaket rückführbar ist, auch dann, wenn die Beziehung rein theoretischer Art ist, wie etwa in denjenigen Fällen, in denen die Bogen bzw. die Bahnen so stark mit Harzen getränkt sind, dass ein Zurückfalten der Streifen in die grundlegende Paketform ohne Beschä- digung des Materials durch Bruch überhaupt nicht in Frage kommt.
Der geschichtete Stoss, von dem man die Streifenpakete abschneidet, kann auf die verschiedensten Weisen entstehen u. zw. entweder durch Zusammenfalten endloser Bahnen oder durch Aufeinanderschichten
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einzelner Bogen. Ein Verfahren zur Herstellung eines geschichteten Stosses aus endlosen Bahnen besteht z. B. darin, dass man eine solche Bahn zu einem Stoss faltet, wobei also die einzelnen Lagen an den gefalzten Rändern zusammenhängen.
Wie auch immer der geschichtete Stoss zustandegekommen sein mag, die Klebstoffstriche werden stets so gelegt, dass sie sich in der gleichen Richtung erstrecken, in der die Bahn durch die Erzeugungsmaschine gelaufen ist (cl. h. durch die Papiermaschine, den Webstuhl oder das Walz-
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laufen die Klebstoffstr1che parallel zu den Bahnkanten, d. h. senkrecht zu den gefalzten Rändern der ein- zelnen Lagen. Wenn anderseits der Stoss durch Aufeinanderschichten einzelner bereits geschnittener Bogen entstanden ist, dann werden dl. e Klebstoffstricne parallel zu derjenigen Kante gelegt, die der Durchlauf- richtung des Materials durch die Erzeugungsmaschine entspricht.
Sofern also, wie es im allgemeinen üb- lich ist, einzelne Bogen von einer endlosen Bahn abgetrennt werden (gegebenenfalls kann der Klebstoff vor dem Abtrennen auf die Bögen aufgebracht worden sein), so streicht man den Klebstoff jedenfalls zei- lenweise stets so auf die Bögen, dass die einzelnen Zeilen denjenigen Kanten der Bögen parallel liegen, die zumindest zum Teil mit den ehemaligen Bahnkanten identisch sind.
Da die Streifenpakete notwendigerweise stets durch einen Schnitt quer zur Strichrichtung des Kleb- stoffes entstehen, so ergibt sich, dass die Länge des Paketes und somit die Breite des auseinandergezoge- nen wabenartigen Körpers senkrecht zu den Zellenachsen und quer zur Richtung, in der die Streifen aus- einandergezogen werden, nicht grösser sein kann als die Breite der durch die Erzeugungsmaschine gelaufe- nen Bahn. Infolge der unvermeidlichen Breitenscbnunpfung beim Auseinanderziehen der Waben ist die Breite des Wabenkörpers in der Praxis stets kleiner als die ursprüngliche Breite der Bahn.
Es ergibt sich daraus, dass der wabenartige Zellenkörper zumindest in einer Richtung durch die Breite des zur Verwen- dung kommenden Schichtenmaterials bzw. durch die Breite der Stapelmaschine beschränkt Ist und aus wirtschaftlichen Gründen sind dieser Dimension ziemlich enge Grenzen gesetzt.
Es sind auch mit Schaumstoff gefüllte Platten bekannt geworden, bei denen ein wabenartiger Körper als Abstandmittel auftritt. Dieser Körper wurde nach einem der damals bereits üblichen Verfahren hergestellt, beispielsweise durch Strecken'von stellenweise verleimten Streifen durch Formpressen harzge- tränkter Materialien oder Formen flacher Platten über einen Dom. Bei Anwendung des erstgenannten dieser Verfahren ergab sich jedoch zwangsläufig ein Zellbaustoff mit am Rand wegstehenden Lappen.
Bei den meisten Papierstoffen sind die einzelnen Fasern mehr oder weniger in der Laufrichtung der Papierbahn durch die Papiermaschine ausgerichtet und es hat sich herausgestellt, dass diese Orientierung der Fasern auf die Druckfestigkeit daraus hergestellter wabenartiger Zellkörper einen merklichen gunstigen Einfluss hat. Bei manchen modernen Papieren fehlt allerdings diese Orientierung der Fasern in einer bevorzugten Richtung, so dass bei Verwendung solcher Papiere die erwähnte günstige Wirkung natürlich nicht erzielt werden kann.
Die vorliegende Erfindung gründet sich auf die Erkenntnis, dass wesentliche Vorteile erzielt werden können, wenn man die Längsachsen der Streifen statt der Klebstoffzeilen in diejenige Richtung legt, in der das Material die Erzeugungsmaschine durchlaufen hat.
Erfindungsgemäss ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines wabenartigen Zellbaustoffes, bei dem lagenweise zu einem Stoss geschichtetes flächenhaftes Material mit Hilfe eines Klebstoffes verbunden wird, der in strichartigen langen Verbindungszonen in Abständen auf die Schichten aufgebracht wird, wobei die Verbindungszonen benachbarter Flächenpaare gegenüber den Verbindungszonen anderer benachbarter, zwischen denselben gelegenen Flächenpaaren versetzt sind und der geschichtete Stoss in eine Anzahl von streifenförmigen Paketen zerschnitten wird und gegebenenfalls der Stoss in den zellenanigen Zustand gestreckt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungszonen quer zur Durchlaufrichtung des Materials durch seine Erzeugungsmaschine verlaufen und in dieser Richtung beabstandet und gegeneinander versetzt sind und dass die Schnittrichtung ebenfalls dieser Richtung entspricht.
Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn auf das Zerschneiden verzichtet wird und ein Paket zur Verwendung gelangt, dessen Streifenbreite dann der gesamten Bahnbreite des Materials quer zur Durchlaufrichtung durch die Erzeugungsmaschine entspricht.
Im auseinandergezogenen Zustand ist das Ausmass des auf diese Weise gewonnenen wabenartigen Körpers in der Achsenrichtung der Zellen zumindest annähernd gleich der Breite der Streifen, aus denen die Zellen entstanden sind, so dass das maximale Ausmass des Zellbaustoffes gemäss der Erfindung nur von der Gesamtbreite des zur Verwendung gelangten Bahnmaterials quer zur Durchlaufrichtung durch die Erzeugungsmaschine abhängig ist.
Die Längenausdehnung des erfindungsgemäss hergestellten Zellbaustoffes (senkrecht zu denZsllenac " sen und quer zur Richtung, in der die Streifen auseinandergezogen sind) hängt nur von der Länge der zur
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derandern Wabenkörpern der gleichen Art, oder mit den Abschlussleisten an den Kanten bereits gefüllter
Plattenkörper verbunden werden können. Die Erfindung erlaubt daher zum ersten Male der Erstellung eines wabenartigen Körpers, bei dem die eine Kante oder beide der in der Öffnungsrichtung verlaufenden Kan- ten von Teilen des Schichtmaterials selbst verschlossen werden.
Obwohl das genannte Material vorteil- ! hafterweise aus in der beschriebenen Weise zusammengelegten Bahnteilen hergestellt werden kann, ist leicht einzusehen, dass in einer Abwandlung des geschilderten Verfahrens derselbe Erfolg auch unter Ver- wendung fertig geschnittener Bogen zu erreichen ist, wenn man dafür sorgt, dass jeder Streifen in einem
Paket mindestens an einem seiner Enden so weit eingeschlagen wird, dass der eingeschlagene Rand einen
Teil der nächstfolgenden Lage des Paketes bildet und die den Enden der Streifenflächen am nächsten ge- legenen Verbindungszonen derart ausgelegt sind, dass sie das Auseinanderziehen des Stosses nicht behin- dern.
In einer möglichen Verfahrensweise kann man also Bögen mit eingeschlagenen Rändern aufeinander- schichten und darauf achten, dass jeder eingeschlagene Rand mit dem benachbarten Bogen verklebt wird, z. B. mittels eines im Abstand von der eingeschlagenen Kante liegenden schmalen Klebstoffstreifens, der gegenüber einem Klebestreifen, der den genannten benachbarten Bogen an dessen Ende mit dem nächst- folgenden Bogen verbindet, nicht versetzt ist. Die Enden der Materialstreifen können geradlinig in der
Richtung verlaufen, in der der Stoss auseinandergezogen wird, so dass eine gerade Abschlussleiste entsteht (die dann die Öffnungsweite bestimmt) oder aber die Enden. der Streifen können winkelig verlaufen und somit eine zickzackförmige Abschlusskante ergeben.
Die vorliegende Erfindung löst zwei miteinander zusammenhängende Aufgaben. Die nach den üb- lichen Verfahren hergestellten wabenartigen Füllstoffe haben Kanten, welche die Herstellung von Verbundfüllungen, die keine Schwächelinie besitzen, äusserst erschweren. Die maximalen Dimensionen der nach den üblichen Verfahren hergestellten Füllungen sind aus den bereits erörterten Gründen Beschrän- kungen unterworfen. Anderseits können sie gelegentlich unhandlich Formate annehmen. Beide Nachteile werden von der Erfindung beseitigt, weil es nun einerseits möglich ist, Füllungen in einem Stück jeder gewünschten Grösse herzustellen und anderseits Teilfüllungen auf einfache Weise miteinander zu verbin- den.
Daraus ergibt sich die weitere Möglichkeit, Füllstücke in geeignet abgestuften, normalisierten Grö- ssen zu fabrizieren, aus denen dann Füllungen jeder Abmessung ohne Schwierigkeiten, ohne jedes Be- schneiden, und daher ohne wesentlichen Schnittverlust, zusammengebaut werden können. Die Normal- grössen können z. B. derart gewählt sein, dass sie sich wie ein Gewichtssatz für eine Waage gegenseitig ergänzen.
Bei der erfindungsgemässen Herstellung eines wabenartigen Baustoffes kann der Klebstoff in jeder ge- eigneten Weise auf die Materialflächen aufgebracht werden, doch geschieht dies zweckmässig mit Hilfe des Seiden-Siebdruck-Verfahrens oder mittels Druckwalze. In zur Anwendung bei saugfähigenMaterialien besonders geeigneten Weiterbildungen des erfindungsgemässen Verfahrens, z. B. für Papier oder Glasfaser- gewebe, schichtet man die einzelnen Lagen des Materials zu einem Stoss zusammen und bringt den Klebstoff auf die jeweils in dem wachsenden Stapel obenliegende Fläche auf bzw. wird der Klebstoff aufge- gebracht. ehe die Schichtlagen miteinander verbunden werden. Diese Verfahren sind in der Praxis äusserst einfach und erlauben es, den Klebstoff ohne Schwierigkeiten an den gewünschten Stellen anzubringen.
Nach einer andern Abwandlung des erfindungsgemässen Verfahrens, die sich besonders für nicht saug- fähige Materialien, wie Metallbleche, eignet, aber in der Anwendung keineswegs auf solche Materialien beschränkt ist, benützt man als Klebstoff ein härtbares Harz, welches auf das Schichtmaterial in Form einer Lösung aufgebracht wird und nach Verdampfen des Lösungsmittels als festes härtbares Harz auf der Oberfläche verbleibt, worauf das Schichtmaterial nach dem Zusammenlegen zu einem geschichteten Stoss durch Aushärten des Klebstoffes verbunden wird.
Bei diesem erfindungsgemässen Verfahren kann man den Stoss auch durch Zusammenlegen einer endlosen Bahn oder durch Aufschichten einzelner Bogen oder Bleche herstellen.
Beispielsweise wird eine endlose Bahn durch Falten ohne Aufbringen von Klebstoff zu. einem Stoss zusammengelegt, wobei dann die einzelnen Lagen an den Falzkanten zusammenhängen. Dieses Gebilde ist wie ein Buch mit doppelten Blattseiten, das man beidseitig aufklappen und umblättern kann. Ein solches Buch öffnet man von der einen Seite und versieht jedes Blatt mit Klebstoff. Daraufhin wird das Buch von der andern Seite geöffnet und jedes Blatt wiederum mit Klebstoff versehen, aber in Zeilen, die gegenüber den Zeilen auf der Rückseite des Doppelblattes Zeile um Zeile versetzt sind.
Diese Arbeitsweise kann leicht von Hand durchgeführt werden und eignet sich ausserdem für einen rein mechanisierten Betrieb. Die vor Aufbringen des Klebstoffes gebildeten Falzkanten tragen dazu bei, eine gegenseitige Verschiebung der einzelnen Lagen zu verhindern, und das gegenseitige Versetzen der einzelnen Klebstoffstrichzeilen ist leicht zu erreichen,
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Zum Falzen des endlosen Bahnmaterials kann jedes geeignete Verfahren zur Anwendung kommen, gleichgültig, ob der Klebstoff vor, während oder nach dem Falzen aufgebracht wird. Eine zweckmässige Arbeitsweise besteht z. B. darin, dass man die Bahn auf eine hin-und hergehende Unterlage auflaufen lässt, die bei jedem Richtungswechsel in die Bahn eine Falte schlägt.
Da im vorstehenden auf wabenartige Füllkörper mit sechseckiger Zellenform Bezug genommen ist, so darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Erfindung keineswegs auf die Sechseckform beschränkt ; vielmehr können die Zellen des auseinandergezogenen Paketes z. B. auch rechteckig sein.
Zum besseren Verständnis des Erfindungsgedankens soll im folgenden das erfindungsgemässeverfahren an Hand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Fig. l veranschaulicht die Herstellung eines wabenartigen Zellfüllstoffkörpers beträchtlicher Grösse ; die
Fig. 2, 3 und 4 veranschaulichen die Herstellung eines wabenartigen, zum Zusammenbau mit andern Bau- elementen bestimmten Teilkörpers durch Legen einer endlosen Bahn ; Fig. 5 zeigt die obersten fünf Schichten eines erfindungsgemäss hergestellten zusammenbaufähigen Teilkörpers vor dem Auseinanderziehen der Schichten in die Wabenform, Fig. 6 und 7 sind Grundrissformen wabenartiger Baustoffe, die nach dem in Fig. 2-4 veranschaulichten Verfahren hergestellt sind ; Fig. 8 zeigt das Zerschneiden eines erfindungsgemäss hergestellten Stosses grosser Bogen in streifenartige kleinere Pakete ;
Fig. 9 ist eineweitereponn eines erfindungsgemäss hergestellten wabenartigen Baustoffes und Fig. 10 ein Seidensieb zur Herstellung eines Materials gemäss Fig. 9.
Bei der Herstellung eines wabenförmigen Baustoffes gemäss Fig. l zieht man das Material in Form einer endlosen Bahn von einer Vorratsrolle und schneidet davon geeignete Bogenstücke ab, deren Lange die Erzeugungsbreite des Materials erheblich übersteigt. Die Bogen werden zu einem Stoss zwischen Führungsleisten 2 und 3 zusammengelegt. In einem auf den Führungsleisten verschiebbaren schlittenartigen Rahmen ist ein Seidensieb 4 eingespannt, auf das eine gewisse Menge flüssigen Klebstoffes 5 aufgegeben und durch die Öffnungen 6 des Siebes auf die Unterlage derart durchgepresst wird, dass es auf der Oberfläche des jeweils auf dem wachsenden Stoss oben liegenden Bogens haften bleibt.
Nach Auflegen eines jeden Bogens werden auf diese Weise mit Hilfe des Siebes 4 in gleichen Abständen quer über den Bogen (d. h. von einer Längsseite zur andern) schmale Klebstoffstreifen aufgestrichen, wobei das Sieb schrittweise in den Führungsleisten über die ganze Länge des Bogens weitergeschoben wird, bis der ganze Bogen mit Klebstoffstreifen bedeckt ist. In dem in Fig.1 gezeigten Beispiel sind die Klebstoffstreifen 7 bereits links von dem Siebschlitten auf die Oberfläche des zuletzt aufgelegten Bogens aufgebracht, und die sich daran nach rechts anschliessenden Klebstoffstreifen müssen noch mit einem nicht gezeigten Gummirakel durch das Seidensieb durchgedrückt werden.
Der Rahmen mit dem Sieb wird dazu jeweils um seine Breite nach rechts in der Zeichnung verschoben und das Rakeln fortgesetzt, bis die ganze Oberfläche des Bogens von einem Ende zum andern mit Klebstoffstrichen bedeckt ist. Der unter dem obersten Bogen liegende vorletzte Bogen ist in einem unmittelbar vorhergehenden Arbeitsgangbereits in entsprechender Weise mit Klebstoffstreifen 7a belegt worden u. zw. in der Weise, dass die Klebstoffstreifen 7 und 7a gegeneinander versetzt abwechselnd quer über die Bogenbreite verlaufen.
In der in Fig. 2 - 4 veranschaulichten Arbeitsweise wird der geschichtete Stoss derart hergestellt, dass die Materialbahn fortlaufend von einer Vorratsrolle 13 abgezogen und abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts in eine Form 14 eingelegt wird, die seitlich verschiebbar auf einem Arbeitstisch 15 ruht. Eine Längsnut an der Unterseite der Form umgreift eine längs der Tischmitte verlaufende Führungsschiene 16 und gestattet ein Hin- und Herschleben der Form ohne seitliche Verdrehung derselben.
Nach dem Einlegen einer jeden neuen Lage wird der Klebstoff in quer zur Längsrichtung der Bahn liegenden Streifen, z. B. mit Hilfe einer Druckwalze oder eines Seidensiebes 18, in der in Fig. 4gezeigtenBauart aufgewalzt oder gedrückt. Die Randzone 17 an der einen Querseite des das Seidensieb 18 einspannenden Siebrahmens ist schmal, und die erste streifenförmige Durchtrittszone 19 für den Klebstoff liegt daher so dicht an der Randleiste, dass das Aufbringen der gewünschten Klebstoffzeilen in der gewünschten Lage auch in der unmittelbaren Nähe der aufrechten Endleisten 20 und 21 der Form 14 keine Schwierigkeiten bereitet.
Nachdem auf diese Weise eine Lage mit Klebstoffstrichen 7a versehen worden ist, wird die Form 14 in waagrechter Richtung auf dem Tisch verschoben und ein weiteres Stück der von der Vorratsrolle 13 abgezogenenBahn über die frischen Klebstoffzeilen in die Form eingelegt. Mit Hilfe eines Lineals mit scharfen Kanten 22 (Fig. 3) wird die neue Bahnlage bei 23 derart gefalzt, dass die Falzkante an der aufrechten Leiste 20 der Form dicht zur Anlage kommt.
Unter Verwendung des Siebdruckrahmens 18 wird sodann auf die jetzt oben liegende neue Fläche eine weitere Reihe von Klebstoffstreifen aufgetragen, u. zw. derart, dass diese neuen Streifen 7 jeweils zwischen die Klebstoffstreifen 7a der darunterliegenden Lage zu liegen kommen. Die Form wird daraufhin
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auf dem Arbeitstisch 15 wieder in ihre frühere Lage gerückt, weiteres Material 12 wird von der Rolle 13 abgezogen und von der bereits gebildeten Falzkante 23 aus über die frischen Klebstoffstreifen 7 abgelegt.
Mit dem Lineal wird sodann an der linken Leiste 31 der Form eine neue Falzkante gebildet. Die nunmehr aufzubringenden Klebstoffstreifen werden jetzt so abgesetzt, dass sie mit den Streifen 7a zur Deckung f kommen und die geschilderte Arbeitsfolge wird fortgesetzt, bis der Stoss die gewünschte Schichtzahl erreicht hat.
Die Verschiebung der Schlittenform 14 geht selbstverständlich in der Weise vor sich, dass die Form in der einen Endstellung mit der Endleiste 20 senkrecht unter der Abwickelkante der Rolle zu liegen kommt, während in der andern Endstellung der Form die andere Endleiste 21 an diese Stelle gerückt wird.
Fig. 5 ist ein Querschnitt durch die obersten sechs Lagen eines gemäss Fig. 2-4 zustandegekommenen geschichteten Stosses. Die einzelnen Lagen aus Papier, Metallfolie oder sonstigem Schicht aterial, sind durch Klebstoffstreifen 8 in der Weise miteinander verbunden, dass der Stoss in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung auf- bzw. auseinandergezogen und geöffnet werden kann. Wie ersichtlich, befinden sich die den Falzkanten 9 am nächsten liegenden Klebstoffstreifen auf der der eingeschlagenen Oberfläche gegenüberliegenden Seite einer jeden Schicht.
Wenn daher ein solcher Stoss in der beschriebenen Weise aufgezogen wird, dann ergibt sich ein Zellengebilde der in Fig. 6 gezeigten Form, bei dem die Kanten in der Öffnungsrichtung, d. h. in der Richtung, in der der Stoss aufgezogen wurde, aus gerade gezogenen ehemalige Falzrändem 9 des in Fig. 5 abgebildeten geschichteten Stosses entstanden sind.
Wenn man nun die den Falzkanten nächstgelegenen Klebstoffstreifen in einem grösseren Abstand von den Kanten anlegt als der an Hand der Fig. 5gegebenen Beschreibung entspricht, dann kann man erreichen, dass die Falze sich beim Aufziehen des Stosses nur teilweise öffnen. Wenn man nun zwei solcher Gebilde aneinanderlegt, dann können die zickzackförmigen Kanten in der in Fig. 7 gezeigten Weise miteinander verklebt werden.
Fig. 8 zeigt einen Materialstoss 24 mit einem von demselben abgetrennten streifenförmigen Paket 24a, welches nunmehr entweder in einen wabenförmigen Körper der in Fig. 6 oder der in Fig. 7 abgebildeten Art auseinandergezogen werden kann, je nach dem Abstand der letzten Klebstoffstriche 7 von den Falzkanten 25. Der gesamte Stoss kann dann weiter in Pakete entsprechender Art aufgeteilt werden, indem das Schneidwerkzeug in den Schnittebenen 26 angesetzt wird und somit den Stoss in derjenigen Richtung zerschneidet, die der Durchlaufrichtung des Materials durch seine Erzeugungsm aschine entspricht.
Das in Fig. 9 abgebildete Streifenpaket entspricht dem in Fig. 8 gezeigten Paket, mit Ausnahme der Tatsache, dass die mit Klebstoff belegten Zonen 27 sich nur über einen Teil der Streifenbreite des Materials erstrecken. Streifenpakete der in Fig. 9 gezeigten Art lassen sich ohne weiteres in der in Fig. 7 veranschaulichten Weise miteinander verbinden und dann ohne Schwierigkeit vor oder nach ihrer Verbindung zu Zellkörpem einfach gebogener oder kompliziert verwundener Oberflächenbeschaffenheit ver-
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9dann hergestellt werden, indem man einen geschichteten Stoss in den Ebenen A - A (Fig. 10) zerschneidet.
In dem in Fig. 9 dargestellten Paket erstrecken sich die Klebstoffflecken 27 auf einer Seite des Paketes bis an den Rand desselben. Sofern die Flecken sich auf keiner Seite bis in die Randgebiete erstrecken sollen, kann man die Schnitte in die Ebenen B-B in Fig. 10 verlegen.
Die Fig. 1, 2, 4, 8 und 9 sind selbstverständlich rein schematische Skizzen, die lediglich den Zweck erfüllen, das Wesen der Erfindung zu erläutern und anschaulich zu machen. Zum Beispiel muss man sich vorstellen, dass in der Praxis die Klebstoffstreifen viel schmäler sind als dies in den Fig. l, 2, 8 und 9 der Fall zu sein scheint. Auch ist die Dicke des in Fig. 2, 8 und 9 gezeigten Schichtmaterials und der Klebstofflagen sehr übertrieben gezeichnet, und in Fig. 4 sind die Durchlassöffnungen für den Klebstoff viel breiterund in viel geringerer Anzahl gezeigt als in der Wirklichkeit zutreffen wird. In Fig. 8 und 9 ist die eingezeichnete Schichtzahl des Stosses und der Streifenpakete naturgemäss ebenfalls viel zu klein.
Alle diese Ungenauigkeiten sind Schematisierungen im Interesse einer klareren Darstellung.
Naturgemäss können die zur Herstellung der beschriebenen wabenartigen Zellbaustoffe dienenden er- findungsgemässen Verfahren in mannigfaltiger Weise im Rahmen der Erfindung abgeändert werden. Zum Beispiel kann die in Fig. 2 gezeigte Schlittenform durch eine Falz-und Legemaschine ersetzt werden, die ohne jeden Eingriff von Hand selbsttätig das Aufschichten der Materialbahn übernimmt. Auch können die Klebstoffstreifen völlig automatisch aufgebracht und das Verfahren kannsomit vollkommenselbsttätig zr Durchführung kommen.