DE1254425B - Spulenkoerper mit einem im Durchmesser einstellbaren Kern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B65h

Deutsche Kl.: 47 k-5/08

Nummer: 1254425

Aktenzeichen: D 46588IX c/47 k

Anmeldetag: 24. Februar 1965

Auslegetag: 16. November 1967

Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper mit mehreren in radialen Führungen des Spulenflansches geführten, den Spulenkern bildenden Backen, die mittels eines mit dem Spulenflansch drehbar verbundenen und mit Spiralführung versehenen Hilfsflansches verstellbar sind.

Vielfach wird Wickelgut, wie Kabel oder Leitungen od. dgl, in Rollenform, d. h. ohne Spulenkörper, angeliefert und zur weiteren Verarbeitung auf einen Spulenkörper gebracht, der einen im Durchmesser einstellbaren Kern aufweist und auch als Halbspule ausgebildet sein kann. Solche Spulenkörper erlauben das einfache Auflegen des gerollten Wickelgutes und das Anpassen des Kerndurchmessers an den Innendurchmesser der Rolle.

Es sind Spulenkörper der genannten Art bekannt, die als Wickelkörper zum Aufwickeln des Wickelgutes bestimmt sind und zuvor auf einen bestimmten Kerndurchmesser eingestellt werden können. Zu diesem Zweck muß der Spulenkörper von seiner Lagerung abgenommen werden, damit der Hilfsflansch zum Einstellen des Kerndurchmessers zugänglich wird und verstellt bzw. gesichert werden kann. Dabei muß insbesondere zum Zentrieren der Wickelgutrollen um die den Kern bildenden Backen eine beträchtliche Verstellkraft aufgewendet werden.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Spulenkörper zu schaffen, bei dem der Wickelkern auch dann verstellbar ist, wenn der Hilfsflansch nicht ohne weiteres zugänglich ist, d. h. wenn sich der Spulenkörper auf einem Ständer oder auf der Wickeleinrichtung befindet. Außerdem soll die Verstellung des Spulenkernes und gegebenenfalls das Zentrieren der Wickelgutrolle durch eine bessere Verteilung der aufzuwendenden Verstellkraft erleichtert werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Hilfsflansch mit einer für alle Backen gemeinsamen, mehrfach gewundenen Spiralführung versehen ist und daß am Außenrand des Spulenflansches eine Vorrichtung zum Verstellen des Hilfsflansches angeordnet ist, die aus einem am Spulenflansch drehbar gelagerten Zahnrad besteht, das mit einem Zahnkranz im Bereich des Außenrandes des Hilfsflansches im Eingriff steht.

Die für alle den Wickelkern bildenden Backen gemeinsame, in mehreren Windungen verlaufende Spiralführung hat den Vorteil, daß durch den größeren Kraftweg zwischen Hilfsflansch und Backen nur geringe Verstellkräfte am Hilfsflansch angesetzt werden müssen, und zwar auch dann, wenn auf die Backen ungleiche und große Gegenkräfte einwirken. Vor allem kann der Spulenkörper beim Einstellen Spulenkörper mit einem im Durchmesser
einstellbaren Kern

Anmelder:

Hans Deissenberger, Grünmettstetten (Kr. Horb)

Als Erfinder benannt:

Hans Deissenberger, Grünmettstetten (Kr. Horb)

seines Kernes auf seiner Lagerstelle verbleiben, weil der Hilfsflansch zum Verstellen nicht erst zugänglich gemacht werden muß. Seine Verstellung erfolgt über ein Stellglied, das im Bereich des Randes des Spulenflansches stets erreichbar ist. Die Drehrichtung des auf den Hilfsflansch einwirkenden Stellgliedes bestimmt, ob der Kerndurchmesser vergrößert oder verkleinert wird.

Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Spulenkörpers ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines als Halbspule ausgebildeten Spulenkörpers, der in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel veranschaulicht ist. Es zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch die Halbspule mit ihrer Lagerung und

F i g. 2 eine Ansicht dieser Halbspule von unten.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind der einzelne kreisscheibenförmige Spulenflansch der Halbspule mit 10, seine in der Form von Langlöchern ausgebildeten Radialführungen mit 11, der mit einem Spulenlager versehene Spulenträger, mit dem der Spulenflansch 10 fest verbunden ist, mit 50 und ein planparallel am Spulenflansch verdrehbarer Hilfsflansch mit 20 bezeichnet. Der Hilfsflansch 20 ist mit seinem Außenrand in einem Tragring 40 geführt, der im Bereich des Außenrandes des Spulenflansches 10 mit diesem fest verbunden ist.

Den Spulenkern bilden mehrere um die Mitte des Spulenflansches 10 herum auf diesem angeordnete Backen 30, die mittels die Radialführungen 11 durchdringender Zapfen 31 radial am Spulenflansch 10 verstellbar sind.

Der Hilfsflansch 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer mehrfach spiralig gewundenen Spiralführung 21 versehen, die die Radialführung 11 des Spulenflansches 10 ergänzt, denn die Zapfen 31 der Backen 30 durchdringen auch diese Führungen 21, so daß die Drehbewegung des Hilfsflansches 20 in eine Radialbewegung der Backen 30 umgesetzt wird.

709 688/215

Claims (4)

Die die Führungen 11 bzw. 21 des Spulenflansches 10 bzw. des Hilfsflansches 20 durchdringenden Zapfen 31 der Backen 30 sind mit diese Führungen hintergreifenden Vorsprüngen versehen, die die Backen am Spulenflansch 10 bzw. am Hilfsflansch 20 sichern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese Vorsprünge als Köpfe der Zapfen 31 ausgebildet, die mit diesen eine Einheit bilden, die mit den Backen 30 verschraubt ist. Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß der Vorsprung als schmaler Bund des Zapfens 31 ausgebildet ist, der zwischen dem Spulenflansch 10 und dem Hilfsflansch in einer nutartigen Vertiefung des Spulenflansches im Bereich der Radialführung 11 derselben geführt ist Diese Ausführung ist vorteilhaft, wenn die Spiralführung 21 des Hilfsflansches 20 als eine denselben nicht durchdringende Nut ausgebildet ist. Wesentlich ist allein, daß der Vorsprung am Zapfen die verschiebliche Befestigung des Backens am Spulenflansch gewährleistet. Zum Verdrehen des Hilfsflansches 20 ist am Spulenflansch 10 eine Verstelleinrichtung vorgesehen, die aus einem an diesem drehbar gelagerten Zahnrad 61 besteht, das mit einem Zahnkranz 22 im Bereich des Außenrandes des Hilfsflansches 20 im Eingriff steht. Mittels eines von Hand verstellbaren Drehknopfes 62 auf der Welle 63 des Zahnrades 61 kann der Hilfsflansch 20 im Tragring 40 gedreht werden, wobei die Backen 30 in den Radialführungen 11 des Spulenflansches 10 nach außen oder nach innen verstellt werden. Die durch die Steigung der Spiralführung 21 bedingte unterschiedliche Lage der Zapfen 31 zum Drehpunkt kann durch eine unterschiedliche Anordnung der Zapfen am zugeordneten Backen 30 ausgeglichen werden, so daß die Backen gleichmäßig um den Mittelpunkt des Spulenflansches 10 herum stehen. Es ist besonders zu erwähnen, daß die Gestaltung der Spiralführung der Verstelleinrichtung und der Lagerung des Hilfsflansches beliebig gewählt werden kann. Wesentlich ist allein die Unterteilung des Spulenflansches in einen Führungs- und Verstellteil. Selbstverständlich kann die Erfindung auch bei Vollspulen angewendet werden. Dabei ist es nur erforderlich, den einen Spulenflansch in der beschriebenen Weise auszubilden. Der andere Spulenflansch braucht nur Radialführungen für die Backen aufzuweisen. Aus Festigkeitsgründen können die beiden mit Führungen versehenen Flansche zusätzlich starr, jedoch lösbar miteinander verbunden werden, wodurch das Aufbringen des Wickelgutes erleichtert wird. Patentansprüche:

1. Spulenkörper mit mehreren in radialen Führungen des Spulenflansches geführten, den Spulenkern bildenden Backen, die mittels eines mit dem Spulenflansch drehbar verbundenen Hilfsflansches mit Spiralführungen verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsflansch (20) mit einer für alle Backen (30) gemeinsamen, mehrfach gewundenen Spiralführung (21) versehen ist und daß am Außenrand des Spulenflansches (10) eine Vorrichtung zum Verstellen des Hilfsflansches (20) angeordnet ist, die aus einem am Spulenflansch (10) drehbar gelagerten Zahnrad (61) besteht, das mit einem Zahnkranz (22) im Bereich des Außenrandes des Hilfsflansches (20) im Eingriff steht.

2. Spulenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe als offene Halbspule mit einem einzelnen Spulenflansch (10) ausgebildet ist, an dessen Außenseite der Hilfsflansch (20), das Spulenlager (50) und die Verstellvorrichtung und an dessen Innenseite die Backen (30) angeordnet sind.

3. Spulenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsflansch (20) in einem den Außenrand desselben umgreifenden Tragring (40) des Spulenflansches (10) gelagert ist.

4. Spulenkörper nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kern bildenden Backen (30) auf ihrer dem Spulenflansch

(10) zugekehrten Seite mit die Radialführungen

(11) desselben durchdringenden und in die Spiralführung (21) bzw. Spiralführungen des Hilfsflansches (20) eingreifenden Zapfen (31) versehen sind, wobei diese mit die Führungen (11 bzw. 21) hintergreifenden Vorsprüngen versehen sind, die die Backen (30) am Spulenflansch (10) bzw. am Hilfsflansch (20) sichern.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 598 924.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 688/215 11.67 © Bundesdruckerei Berlin