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Stabilisierungsmittel fürKohlenwasserstoffdestillate Die Erfindung
betrifft die Verwendung bestimmter polymerer Kondensationsprodukte aus aliphatischen
Aminen und einer Epihalogenhydrinverbindung zur Stabilisierung von Kohlenwasserstoffdestillaten
während der Lagerung. An sich sind Kondensationsprodukte dieser oder ähnlicher Art
bereits bekannt.
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Beispielsweise wurde die Verwendung von polymeren, wasserlöslichen,
basischen Kondensationsprodukten aus Epichlorhydrin oder seinen Substitutionsprodukten
mit bestimmten Di-oder Polyaminen als Textilhilfsmittel zur Verhinderung von Fällungen
mit substantiven Farbstoffen und ferner die Herstellung von Gespinsten, Fasern od.
dgl. aus polymeren Produkten von Epichlorhydrin und einer bifunktionellen Verbindung
mit einer Funktionsgruppe aus einer sekundären Aminogruppe und einer anderen Funktionsgruppe
aus einer sekundären Amino-oder Hydroxylgruppe beschrieben. Andere, ähnliche Kondensationsprodukte
sind als Kunststoffe, Textilhilfsmittel und als lonenaustauschharze bekannt.
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Gemäß der Erfindung werden polymere Kondensationsprodukte, die durch
Umsetzung bei 20 bis 100°C von 1 bis 2 Mol eines primären aliphatischen Amins oder
eines Polyamins mit mindestens zwei NH-Gruppen (12 bis 40 Kohlenstoffatome und ein
gerader Kettenteil von mindestens 3 Kohlenstoffatomen am Stickstoffatom) mit 1 bis
1,5 Mol einer Epihalogenhydrinverbindung (Epichlorhydrin, 1,2-Epoxy-4-chlorbutan,
2,3-Epoxy-4-chlorbutan, 1,2-Epoxy-5-chlorpentan, 2,3-Epoxy-5-chlorpentan oder einer
entsprechenden Brom-oder Jodverbindung), anschließende Behandlung mit einer anorganischen
Base bei 55 bis 100°C und Polymerisierung bei 55 bis 100°C erhalten worden sind,
gegebenenfalls in gelöster Form, zur Stabilisierung von Kohlenwasserstoffdestillaten
während der Lagerung in einer Konzentration von 0,0001 bis I Gewichtsprozent des
Destillates verwendet.
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In diesen Kondensationsprodukten ist nur eines der an das Stickstoffatom
im primären Amin angelagerten Wasserstoffatome durch eine aliphatische Gruppe ersetzt,
oder im Fall von Polyaminen sind dort mindestens zwei NH-Gruppen vorhanden. Die
beiden NH-Gruppen können also als Äquivalent einer NH2-oder primären Amingruppe
betrachtet werden. Sekundäre Monoamine (nur eine NH-Gruppe) und tertiäre Amine (kein
Wasserstoffatom angelagert an das Stickstoffatom) können nicht gebraucht werden,
um die nach der Erfindung zu verwendenden polymeren Kondensationsprodukte zu bilden.
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Zweckmäßig sind die langkettigen Amine aus Fettsäure oder besonders
aus Mischungen von Fettsäuren
hergestellt worden, die als billige Produkte oder Nebenprodukte
im Handel zur Verfügung stehen.
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Mit Vorteil können solche Mischungen gebraucht werden.
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Beispiele von geeigneten N-aliphatischen Polyaminen sind N-Alkyl-1,
3-diaminopropan, in dem die Alkylgruppe mindestens 12 Kohlenstoffatome und eine
gerade Kette von mindestens 3 Kohlenstoffatomen angelagert an das Stickstoffatom
enthält, wie die Reihe von N-Dodecyl-1, 3-diaminopropan, N-Tridecyl-1, 3-diaminopropan,
N-Tetracontyl-1, 3-diaminopropan und entsprechende N-Alkenyl-1, 3-diaminopropane.
Auch diese Verbindungsgemische stehen im Handel zu niedrigem Preis zur Verfügung,
z. B. das N-Talg-1, 3-diaminopropan, dessen Alkyl-und Alkenylgruppen hauptsächlich
je 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, oder N-Cocos-1, 3-diaminopropan, das vorherrschend
Alkylgruppen mit je 12 bis 14 Kohlenstoffatomen enthält. Noch ein anderes Beispiel
ist N-Soja-1, 3-diaminopropan mit vorherrschend Alkenylgruppen von je 18 Kohlenstoffatomen.
Solche Gemische können jedoch nur gebraucht werden, wenn sie keine verzweigte Kettenstruktur
nahe an den Stickstoffatomen enthalten.
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Als Epihalogenhydrinverbindung wird vorzugsweise Epichlorhydrin verwendet.
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1 bis 2 Mol Amin werden mit 1 bis 1,5 Mol Epihalogenhydrinverbindung
bei 20 bis 100°C, vorzugsweise 50 bis 85°C, umgesetzt. Zweckmäßig erfolgt die Umsetzung
durch Erhitzen der Epichlorhydrinlösung in verdünntem Alkohol unter Rückflußbedingungen
und Rühren, wobei man allmählich das Amin zusetzt und die Erhitzung vorzugsweise
bei einer höheren Temperatur fortsetzt, bis die Reaktion vollständig ist.
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Auch die umgekehrte Reihenfolge der Zugabe der Reaktionsbestandteile
kann angewandt werden.
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Nach beendeter Umsetzung der Aminverbindung mit der Epihalogenhydrinverbindung
ist es wesentlich, daß das entstehende organische Halogenidsalz in ein anorganisches
Halogenidsalz umgewandelt und dadurch das freie Amin zwecks weiterer Umsetzung unter
Bildung des gewünschten Polymerproduktes freigesetzt wird. Dies erreicht man im
allgemeinen dadurch, daß man das primäre Reaktionsprodukt mit einer starken anorganischen
Base, wie z. B. Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, unter Bildung des entsprechenden
Metallhalogenids umsetzt. Die Reaktion zur Bildung des Metallhalogenids erfolgt
bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 55 bis 100 vorzugsweise 75 bis
90 °C. Die anorganische Base wird vorzugsweise mindestens in zwei Stufen unter Einschaltung
einer Erhitzung und Umsetzung zugegeben, so daß nach der ersten Zugabe anorganischer
Base gebildetes organisches Halogenid wiederum unter Freisetzung des freien Amins
umgesetzt wird.
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In dieser Herstellungsstufe kann das Produkt aus der Reaktionszone
abgezogen und filtriert oder in anderer Weise behandelt werden, um das anorganische
Halogenid zu entfernen. Im allgemeinen wird man jedoch vorzugsweise die nächste
Stufe in derselben Reaktionszone durchführen, ohne das anorganische Halogenid zu
entfernen. Unter den für die Bildung des polymeren Reaktionsproduktes angewandten
Bedingungen ist das anorganische Halogenid inert und deshalb seine Gegenwart unschädlich.
Ohne Rücksicht darauf, ob das anorganische Halogenid entfernt wird oder nicht, wird
nun das primäre Umsetzungsprodukt der Aminverbindung und der Epihalogenhydrinverbindung
weiter erhitzt und umgesetzt, um das gewünschte lineare polymere Reaktionsprodukt
zu bilden. Diese weitere Erhitzung und Umsetzung erfolgt bei einer Temperatur von
55 bis 100°C, vorzugsweise 75 bis etwa 90°C.
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Das polymere Kondensationsprodukt besteht aus 3 bis 20, vorzugsweise
5 bis 15 Einheiten des monomeren Kondensationsproduktes. Für die Herstellung der
polymeren Kondensationsprodukte wird im Rahmen der Erfindung kein Schutz beansprucht.
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Die gemäß der Erfindung zu verwendenden Kondensationsprodukte besitzen
im Vergleich mit ähnlichen, aber anderen bekannten Produkten unerwartete Eigenschaften.
Ihre Konsistenz schwankt zwischen Flüssigkeiten und festen Stoffen, und gewünschtenfalls
kann eine Lösung zur leichteren Handhabung zubereitet werden. Bevorzugte Lösungsmittel
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Athylbenzol oder
Cymoi. oder ein Lösungsmittelgemisch, wie z. B. Schwerbenzin oder Leuchtöl. Das
aromatische Lösungsmittel kann ganz oder zum Teil als Lösungsmittel während der
Herstellung des polymeren Kondensationsproduktes gebraucht werden und verbleibt
dann im Fertigerzeugnis.
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Die polymeren Kondensationsprodukte sind in Kohlenwasserstoffen löslich
und in Wasser unlöslich.
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Sie sind besonders vorteilhaft zur Stabilisierung von Brennölen und
Düsentreibstoffen, d. h. Kohlenwasserstoffdestillaten, die innerhalb des Bereiches
von etwa 150 bis 400°C sieden und z. B. als Brenneröl, Heizöl, Ofenöl, Dieselöl
usw. gehandelt und in erster Linie in Brennersystemen, Diesel-un Verbrennungsmotoren
sowie verschiedenen anderen Industrie-und Haushaltsanlagen gebraucht werden. Besonders
zu erwähnen
sind auch Düsentreibstoffe und andere Kohlenwasserstoffdestillate, die
innerhalb des genannten Bereiches siedende Bestandteile enthalten. Düsentreibstoffe
können z. B. einen Anfangssiedepunkt von 16°C und einen Endsiedepunkt im Bereich
von 235 bis 320° C oder höher besitzen.
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Bei der Lagerung unterliegen Brennöle gewöhnlich einer Abscheidung
oder unerwünschter Verfärbung.
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Daher werden Filter, Saugtöpfe, Brennerspitzen, Injektoren u. dgl.
leicht verstopft, bei Verwendung als Dieselöl verharzen sie gern und bilden im Dieselmotor
Schlamm. Verfärbung ist störend, weil der Verbraucher hellfarbige Ole bevorzugt.
Zersetzung von Dieseltreibstoff und Brennö ! bei hoher Temperatur ist auch eine
ernsthafte Gefahr, beispielsweise weil Düsentreibstoff als Wärmeaustauschmittel
für das Schmieröl gebraucht wird.
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Brennöle kommen gegenwärtig hauptsächlich aus der nicht destruktiven
Destillation von Erdöl oder auch aus Krackprozessen (Kreislauföle). Die Haltbarkeitsprobleme
von Brennölen werden noch komplizierter, wenn es sich um einen Verschnitt von zwei
oder mehreren verschiedenen Olen handelt. Die Zersetzung der Brennöle wird durch
Einbringung des polymeren Kondensationsproduktes nach der Erfindung als Zusatzstoff
verzögert oder ganz verhindert.
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Die Gefahr der Verstopfung läßt sich durch Dispergierung der Teilchen
im Brennöl vermeiden.
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Natürlich kann der erfindungsgemäß verwendete Zusatzstoff in Verbindung
mit anderen Zusätzen, z. B.
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Metalldeaktivatoren, Oxydationsverhindernern, synergistischen Zusätzen,
Cetanzahlverbesserern und Rostbildungsverhinderern, gebraucht werden. Die Verwendung
der polymeren Kondensationsprodukte nach der Erfindung ist auch hochwirksam zur
Verhinderung von Ablagerungen in Wärmeaustauschern, beispielsweise bei einem Wasserstoffbehandlungsverfahren,
bei dem Kohlenwasserstoffdestillate, wie Benzin, Leuchtöl, Gasöl oder Mischungen
hiervon in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff behandelt oder einer Fraktionierung
unterzogen werden und die Beschickung im Wärmeaustausch mit den heißen Auslaufprodukten
geführt wird.
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Die Erfindung ist besonders anwendbar auf Verfahren, bei denen gasförmige
und bzw. oder flüssige Kohlenwasserstoffdestillate einem Wärmeaustausch unterzogen
werden. In einigen Fällen wird die Kohlenwasserstoffbeschickung nach dem Wärmeaustausch
durch Heizrohre in einen Ofen und dann in eine Reaktionszone geschickt. Die polymeren
Kondensationsprodukte können erfindungsgemäß auch verwendet werden, um die Bildung
von Ablagerung in solchen Ofenheizröhren zu verhindern. Wenn ein Reaktorauslauf
Bestandteile, die zu Ablagerungen neigen, enthält, kann man ein polymeres Kondensationsprodukt
in den Reaktorauslauf vor dem Wärmeaustausch einbringen. Dabei ist es zweckmäßig,
eine höhere Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 0,5 Gewichtsprozent zu gebrauchen.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 Zur Verwendung kam ein Kondensationsprodukt, das aus gleichen
Molanteilen Epichlorhydrin und hydriertem Talgamin durch Umsetzung in einem Lösungsmittelgemisch
von Xylol und 2-Propanol, anschließende Behandlung mit Natriumhydroxyd bei
85
bis 90° C, Filtrierung und Abdestillation des Alkohols als 50°/oige Lösung des Kondensationsproduktes
in Xylol erhalten worden war. In reiner Form ist das polymere Kondensationsprodukt
ein weißer bis weißlicher, harter, bruchiger Stoff und hat einen Erweichungspunkt
von etwa 43°C. Er schmilzt bei 51 ° C zu einer dunkelgelben Flüssigkeit, die in
allen üblichen Kohlenwasserstoffen und sonstigen organischen Lösungsmitteln löslich
ist. Dieses Produkt zeigt bei Titration mit Säure ein Äquivalentgewicht von 334.
Eine Analyse des Präparates ergab insgesamt zwölf wiederkehrende Einheiten des monomeren
Kondensationsproduktes und ein Molekulargewicht von etwa 6600.
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Dieses Kondensationsprodukt wurde nach einer Methode geprüft, die
als » Erdco-Testo oder CFR-(Cooperative Fuel Research) Treibstoffverkokungstest
bezeichnet wird. Hierbei wird erhitztes (51 durch ein Filter geleitet und die Zeit
ermittelt, die erforderlich ist, bis sich ein Druckgefälle durch das Filter von
635 mm Hg entwickelt. Je länger diese Zeit ist, desto wirksamer ist der Zusatzstoff.
Bei einem sehr wirksamen Zusatzstoff verlängert sich die Zeit jedoch über vernünftige
Grenzen, und in einem solchen Fall wird der Versuch nach etwa 300 Minuten unterbrochen
und die Druckdifferenz in diesem Zeitpunkt vermerkt.
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0,01 Gewichtsprozent des polymeren Kondensationsproduktes wurde in
einem handelsüblichen Heizöl für Hausbrandzwecke im Erdco-Test ausgewertet und ergab
nach 300 Minuten ein Druckgefälle durch das Filter von 5,1 mmHg. Im Gegensatz hierzu
ergab die Olprobe ohne diesen Zusatzstoff nach etwa 120 Minuten ein Druckgefälle
von 635 mmHg.
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Beispiel 2 Zur Verwendung kam das Umsetzungsprodukt von 2 Mol hydriertem
Talgamin mit 1 Mol Epichlorhydrin, wobei das Talgamin eine Mischung von primären
Aminen mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe war. Nach Behandlung mit Natriumhydroxyd,
Abfiltrieren des entstandenen Natriumchlorids und Abdestillieren des Lösungsmittels
stellte das Produkt einen cremefarbigen festen Stoff dar, der, aus heißem Äthanol
umkristallisiert, einen weißen amorphen Stoff mit einem Erweichungspunkt von 45°C
und einem Schmelzpunkt von etwa 67°C darstellte, der z. B. in Benzol und 2-Propanol
löslich war.
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0,001 Gewichtsprozent dieses polymeren Produktes wurde in eine Probe
eines handelsüblichen Heizöls für Hausbrandzwecke eingebracht und im Erdco-Test
geprüft. Nach 300 Minuten betrug der Druckabfall durch das Filter 15,2 mmHg, während
eine Kontrollprobe ohne den Zusatzstoff ein Druckgefälle durch das Filter von 635mmHg
bereits in etwa 120 Minuten erreichte.
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Beispiel 3 Wie vorstehend dargelegt, ist es wesentlich, daß das Alkylamin
mindestens 12 Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe enthält und eine gerade Kette
von mindestens 3 Kohlenstoffatomen benachbart zum Stickstoffatom aufweist. Dies
ergibt sich aus einem Vergleich der Ergebnisse von Beispiel 2 mit den Ergebnissen
bei Reaktionsprodukten, die aus dieser Bedingung nicht entsprechenden Aminen zubereitet
waren. Die Herstellung war im wesentlichen wie im Beispiel 2 mit Ausnahme natürlich
des verwendeten Amins durchgeführt worden. In jedem Fall wurden 2 Mol Amin
mit 1
Mol Epichlorhydrin umgesetzt. Das zuerst gebrauchte Amin war Octylamin, das verwendeel
zweite Amin ein tertiäres Alkylprimäramin mit etwa 18 Kohlenstoffatomen in jeder
Alkylgruppe und das benutzte dritte Amin Dodecylanilin, in dem ein Stickstoffatom
an einen aromatischen Ring angelagert ist.
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Das vierte Amin war Kolophoniumamin, in dem das Stickstoffatom an
eine alizyklische Struktur angelagert ist. Jeder Zusatzstoff wurde in einer Konzentration
von 0,001 Gewichtsprozent des Bereichsöles verwendet. Die Ergebnisse der Versuche
im Erdco-Test finden sich in der folgenden Tabelle : Tabelle I
Nr. Im Präparat benutztes AminMin./mm Hg |
1 Octylamin 135/635 |
2 tertiäres 128/635 |
3 118/635 |
4 Kolophoniumamin. 300/183 |
Aus diesen Werten geht hervor, daß keines der obigen Reaktionsprodukte für den Gebrauch
zur Verhinderung der Zersetzung von Bereichsöl befriedigend ist. Im Gegensatz hierzu
führte die Verwendung des im Beispiel 2 beschriebenen Reaktionsproduktes zu nur
15,2 mm Hg nach 300 Minuten.
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Beispiel 4 Ein polymeres Kondensationsprodukt war durch Umsetzung
von 3 Mol hydriertem Talgamin mit 2 Mol Epichlorhydrin unter allmählicher Zugabe
von 1 Mol Talgamin in Propanollösung zu einer durchgerührten Lösung von 2 Mol Epichlorhydrin
in 2-Propanol bei 60 bis 65°C, Erhitzung der Mischung unter Rückfluß, allmählicher
Zugabe von 2 Mol Talgamin, dann von 2 Mol Natriumhydroxyd, Filtrieren des Reaktionsproduktes
und Destillieren des Filtrates zur Entfernung des Lösungsmittels hergestellt worden.
Dieses polymere Produkt war ein fahlgelber Stoff mit einem Erweichungspunkt von
55°C und schmolz zu einer fahlgelben, undurchsichtigen Flüssigkeit bei etwa 65 «
C die bei Erhitzung auf 74°C sich zu einer transparenten gelben Flüssigkeit aufklärte.
Der Stoff ist in jedem der Lösungsmittel Toluol, warmes Benzol, 2-Propanol und heißes
Äthanol löslich.
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0,001 Gewichtsprozent des polymeren Kondensationsproduktes der vorstehend
beschriebenen Art wurde in eine andere Probe des im Beispiel 2 beschriebenen Heizöles
für Hausbrandzwecke eingebracht.
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Bei Prüfung im Erdco-Test betrug das Druckgefälle durch das Filter
nach 300 Minuten 7,6 mm Hg.
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Beispiel 5 Die Stabilitätsprobleme verschiedener Brennöle sind stark
verschieden. Im Beispiel 5 wurde ein Brennöl, das aus einem Verschnitt von 35 °/,
handelsüblichem Treiböl und 15°/o Krackbenzin bestand, verwendet.
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Bei Prüfung im Erdco-Test entwickelte es in etwa 50 Minuten ein Druckgefälle
von 635 mmHg, besaf3 also eine beträchtlich schlechtere Haltbarkeit als das in den
vorigen Beispielen gebrauchte Heizöl für Hausbrandzwecke.
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Eine Anzahl verschiedener polymerer Kondensationsprodukte wurden
in diesem Brennöl geprüft.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle II mitgeteilt. Diese polymeren Kondensationsprodukte
wurden im wesentlichen
in derselben Weise, wie in den vorhergehenden
Beispielen beschrieben, hergestellt. Jedes polymere Kondensationsprodukt wurde in
dem Brennöl in einer Konzentration von 0,001 Gewichtsprozent verwendet Die Versuche
wurden nach 180 Minuten unterbrochen.
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Tabelle II
Amin Epichlorhydrin |
Mo) Verbindung Mol Min./mm Hg |
5-keins................ keins : 50/635 |
6 2 1 Talgamin 1 180/l5, 2 |
7 3 Talgamin 2 180/10, 1 |
8 2 N-Talg-1, 3-diamino- |
propan............ 2 180/7, 6 |
Aus diesen Werten ist zu ersehen, daß die verschiedenen erfindungsgemäß verwendeten
polymeren Kondensationsprodukte hinsichtlich der Verzögerung einer Zersetzung des
Brennöles wirksam waren.
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Beispiel 6 Nach einer anderen Methode zur Beurteilung der Zusatzstoffe
wurden Proben der Brennöle bei 38°C etwa 45 Tage gelagert und dann die Ablagerung
in mg ; 100 ml ermittelt. Das verwendete Brennöl ist ein handelsübliches Treiböl
Nr. 2. Der Zusatzstoff wurde in einer Konzentration von 0,01 Gewichtsprozent des
Treiböles gebraucht. Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle : Tabelle
III
Epi-Tage |
Amin chlor-La e-mglppml |
hydrinlarge- |
Mol Verbindung Mol rung |
9 keins keins 43 8,7 |
10 2 + N-Talg-1, 3-di- |
j aminopropan 2 46 0, 5 |
Aus diesen Werten ist zu entnehmen, daß eine beträchtliche Verminderung in der Ablagerungsbildung
durch Verwendung nach der Erfindung erreicht wurde.
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Wenn man ferner in einer Prüfung, bei der die verschiedenen Ölproben
mit und ohne Zusätze nach Lagerung bei 38 ° C über etwa 45 Tage durch 400-Drahtmaschen-Siebe
(157,5 Maschen je Zentimeter) geleitet werden und die Zeiten für den aufeinanderfolgenden
Durchgang von 400-ml-Anteilen durch das Sieb aufgezeichnet werden, eine Auswertung
vornimmt, zeigte sich, daß das Öl mit den Zusatzstoffen nach der Erfindung Durchflußzeiten
von etwa 2/2 oder weniger als die Ölprobe ohne die Zusatzstoffe aufwies. Dies zeigt
weiterhin, daß die Zusatzstoffe zur Verhinderung einer Verstopfung von Filtern,
Düsen, Injektoren u. dgl. dienen.
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Beispiel 7 Das im Beispiel 1 benutzte Reaktionsprodukt wurde gemäß
dem C. F. R.-Treibstoffverkokungswärmestabilitätstest ausgewertet. Hierbei wird
das auf die betreffende Temperatur erhitzte Öl durch den Ringraum geleitet, der
ein erhitztes Innenrohr von 432 mm Länge und 12,7mm äußerem Durchmesser, gelagert
innerhalb eines Außenrohres von 14,29 mm lichter
Weite, umgibt. Das Innenrohr wird
mittels einer Heizschlange, die darin gelagert ist, auf eine Temperatur von entweder
149 oder 204°C, je nach dem zu prüfenden Öl, erhitzt. Der Versuch wird 300 Minuten
lang bei einem Druck von 10, 9 at und einer Fließgeschwindigkeit von 2,72 kg Öl
je Stunde durchgeführt.
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Im Anschluß an den Durchfluß wird die Anlage auseinandergebaut, 330
mm oder weniger des Innenrohres werden in Abschnitte von 25,4 mm markiert, und die
Ablagerungen auf dem erhitzten Innenrohr werden durch visuellen Vergleich mit Standardmetallabschnitten
bewertet. Im allgemeinen erfolgt die Bewertung wie folgt : 0 = sauber und glänzend,
1 = Metall stumpf, aber nicht verfärbt, 2 = hellgelbe Verfärbung, 3 = gelbe bis
rotbraune Verfärbung, 4 = jede dunklere oder schwerere Verfärbung als 3 Die Bewertungen
für die einzelnen 25,4-mm-Abschnitte werden zusammen addiert, um eine Gesamtbewertung
zu ergeben. Militärische Vorschriften für Düsentreibstoffe verlangen, daß keiner
der 25,4-mm-Abschnitte einen schlechteren Wert als 3 hat.
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Der geprüfte Treibstoff war ein J. P.-6-Treibstoff des Handels und
wurde bei 204° C geprüft. Eine Probe des Düsentreibstoffes hatte eine Gütezahl gemäß
ASTM D 1660-64 von 15.30 Gewichtsteile je Million des polymeren Kondensationsproduktes
des Beispiels 1 wurden in eine andere Probe dieses Treibstoffes eingebracht, und
bei der Auswertung war die Gütezahl gemäß ASTM D 1660-64 6. Kein 25,4-mm-Abschnitt
hatte eine höhere Zahl als 2.
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Die Verwendung des polymeren Kondensationsproduktes nach der Erfindung
ergibt also eine beträchtliche Verminderung der Ablagerungsbildung.
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Beispiel 8 Das nach Beispiel 1 hergestellte polymere Kondensationsprodukt
wurde auch in einem andersartigen J. P.-6-Düsentreibstoff des Handels bewertet,
der ohne Einbringung des Zusatzstoffes eine Gütezahl gemäß ASTM D 1660-64 von 12
hatte. 25 Teile des polymeren Kondensationsproduktes wurden je Million Teile einer
anderen Probe dieses Treibstoffes eingebracht, und bei Bewertung in der obigen Weise
betrug die Gütezahl gemäß ASTM D 1660-64 4.
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Hier ist wiederum festzustellen, daß das polymere Kondensationsprodukt
zu einer wirksamen Verhinderung von Ablagerungsbildung diente.
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Beispiel 9 Das gemäß Beispiel 1 hergestellte polymere Kondensationsprodukt
wurde auch in einer gewerblichen )) Unifining «-Einheit bewertet. In dieser Anlage
wurde eine Mischung von Benzin und Leuchtöl mit Wasserstoff in Gegenwart eines Tonerde-Molybdänoxyd-Kobaltoxyd-Katalysators
behandelt. Die Beschickung wurde bei etwa 79CC eingeführt und im Wärmeaustausch
mit dem Reaktorauslauf geleitet, der bei etwa 343°C abgezogen wurde. Diese Maßnahme
diente zur Erhitzung der Beschickung auf eine Temperatur von etwa 271°C und zum
Abkühlen des Reaktorauslaufs auf etwa 177°C.
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In dieser Anlage ging die Beschickung durch den Mantel des Austauschers
und der Reaktorauslauf durch die Rohre. Während des Gebrauchs vor der Einbringung
eines Zusatzstoffes in die Beschickung füllte
eine sehr schwere
schwarze Ablagerung den Raum um die Rohre im heißeren Abschnitt des Austauschers,
und der Austauscher mußte ungefähr alle 2 bis 3 Monate außer Betrieb gesetzt und
gereinigt werden.
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Nach Zusatz von etwa 6 Teilen des polymeren Kondensationsproduktes
nach Beispiel 1 je Million Teile Beschickung war kein erhebliches Ansatzproblem
mehr festzustellen. Nach 3 Monaten Gebrauch wurde die Anlage aus verschiedenen Gründen
abgeschaltet und der Wärmeaustauscher untersucht. Es war nur eine dünne Schicht
einer lackartigen Ablagerung auf den Rohren durch den ganzen Austauscher vorhanden,
und diese sehr kleine Ablagerungsmenge führte zu keiner Störung beim befriedigenden
Betrieb des Wärmeaustauschers. Tatsächlich war der Wärmeaustausch während der ganzen
3monatigen Gebrauchsdauer im wesentlichen konstant. Demgemäß konnte der Wärmeaustauscher
wieder in Betrieb gesetzt werden, ohne daß es auch nur notwendig gewesen wäre, ihn
zu reinigen, als die Anlage wieder unter Strom gesetzt wurde.
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Beispiel 10 Das polymere Kondensationsprodukt in diesem Beispiel
war dasselbe wie im Beispiel 2. Es wurde als 50°/oige Xylollösung zubereitet. Beim
Einbringen in einer Konzentration von 40 Teilen je Million in rohes Mineralöl, das
der Fraktionierung unterzogen wurde, um verschiedene Fraktionen für weitere Verarbeitung
abzutrennen, erwies sich der Zusatzstoff als wirksam,
um die Ablagerungsbildung in
dem Rohölerhitzer zu -nterdriicken.