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Koppelmatrix mit Schaltgliedern mit Kryotronen Die Erfindung betrifft
eine Koppelmatrix zur Durchschaltung von Verbindungen zwischen zwei Gruppen von
Leitungen, wie sie insbesondere für Fernsprechvermittlungsanlagen verwendbar ist.
Es zwar bereits bekannt, eine Leitung aus einer Gruppe von Leitungen mit einer Leitung
der anderen Gruppe von Leitungen mit Hilfe von mechanischen Wählern, z. B. mit Kreuzschienenwählern,
zu verbinden. Man ist aber bestrebt, gewisse Nachteile solcher mechanischen Wähler
durch Benutzung anderer Wähler zu vermeiden. Es handelt sich hierbei um solche Nachteile,
die sich durch die unvermeidbare mechanische Abnutzung und durch den verhältnismäßig
großen Raumbedarf derartiger Wähler ergeben.
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Es sind nun bereits Koppelmatrizen bekannt, bei denen diese Nachteile
vermieden werden sollen und bei denen an den Koppelpunkten Schaltglieder angeordnet
sind, die jeweils ein Kryotron aufweisen, d. h. einen Supraleiter, der durch ein
auf ihn einwirkendes Magnetfeld zwischen Supraleitfähigkeit und Normalleitfähigkeit
wechseln kann (zum Beispiel deutsche Auslegeschrift 1088 262). Die Kryotrone der
bei dieser bekannten Koppelmatrix vo7-gesehenen Schaltglieder sind dort unmittelbar
an Stelle von Koppelpunktkontakten angeordnet. Bei Supraleitfähigkeit des Krytrons
befindet sich dabei jeweils der betreffende Kontakt im Durchlaßzustand, während
er sich bei Normalleitfähigkeit des Kryotrons im Sperrzustand befindet. Dabei ergibt
sich ein Sperrwiderstand, dessen absolute Höhe gering ist. Im Zusammenhang damit,
daß die Kryotrone bei der bekannten Koppelmatrix unmittelbar als Koppelpunktkontakte
zu dienen haben, ergibt sich dadurch unter anderem der Nachteil, daß, falls über
eine einzige derartige Koppelmatrix mehrere getrennte Verbindungen zwischen Leitungen
der einen Gruppe und Leitungen der anderen Gruppe gleichzeitig bestehen sollen,
zwischen diesen Verbindungen ein übersprechen unvermeidbar ist, und zwar gerade
deshalb, weil der Widerstand der verwendeten Kryotrone bei Normalleitfähigkeit nicht
sehr hoch ist.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie eine Koppelmatrix aufzubauen
ist, bei der dieser Nachteil von vornherein vermieden ist. Die sich dabei ergebenden
und an den Koppelpunkten liegenden Koppelkontakte haben nämlich hier einen außerordentlich
hohen Widerstand im Sperrzustand. Außerdem ist bei dieser Koppelmatrix eine galvanische
Entkopplung zwischen den beiden Gruppen von Leitungen vorgesehen, die sich bei vielen
Anwendungszwecken als günstig erweist, bei denen die Potentialversorgung der einen
Gruppe von Leitungen unabhängig von der Potentialversorgung der anderen Gruppe von
Leitungen zu sein hat.
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Die Erfindung betrifft also eine Koppelmatrix mit zwei Gruppen von
Leitungen, mit der Verbindungen zwischen jeweils einer Leitung der einen Gruppe
und einer Leitung der anderen Gruppe an Koppelpunkten durchzuschalten sind und bei
der an den Koppelpunkten Schaltglieder angeordnet sind, die jeweils ein Kryotron
aufweisen, dessen Leitfähigkeit durch ein auf ihn einwirkendes Magnetfeld zwischen
Supraleitfähigkeit und Normalleitfähigkeit wechseln kann. Eine .derartige Koppelmatrix
ist insbesondere für Fernsprechvermittlungsanlagen geeignet.
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Die Koppelmatrix gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
in bekannter Weise an jedem Koppelpunkt ein Koppelübertrager liegt, über den eine
übertragung zwischen den zugehörigen beiden .Leitungen möglich ist, daß jede Leitung
der ersten Gruppe über die in Reihe geschalteten Primärwicklungen der zugehörigen
Koppelübertrager geführt ist, daß jede Leitung der zweiten Gruppe über die in Reihe
geschalteten Sekundärwicklungen der zugehörigen Koppelübertrager geführt ist und
daß bei jedem Koppelübertrager mindestens eine Wicklung durch das genannte Kryotron
überbrückt ist.
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Der bereits erwähnte Vorteil der galvanischen Trennung zwischen den
Leitungen der beiden Gruppen ergibt sich durch die Verwendung der Koppelübertrager,
wie ohne weiteres zu erkennen ist. Die Verwendung von - eine galvanische Trennung
ermöglichenden - Koppelübertragern ist bereits gemäß F i g. 1 der deutschen Auslegeschrift
1062 757 bekannt, welche eine nur normalleitende Metalle enthaltende Koppelmatrix
beschreibt, bei der solche Koppelübertrager in gegenüber dem Erfindungsgegenstand
abweichender Weise miteinander verbunden sind.
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Außerdem sind bei der Koppelmatrix gemäß der Erfindung, wie oben angegeben,
zeitweise einen
Kurzschluß bewirkende überbrückungen von Wicklungen
der Koppelübertrager vorgesehen, welche vorteilhafterweise einerseits die Durchschaltungen
von vielen Verbindungen ermöglichen und andererseits im Vergleich zur bekannten,
supraleitende Metalle enthaltenden Koppelmatrix gemäß der deutschen Auslegeschrift
1088 262 eine ganz erhebliche Verringerung des Übersprechens zwischen verschiedenen
bestehenden Verbindungen innerhalb der Koppelmatrix ermöglichen, nämlich dadurch,
daß der bei einem Koppelpunkt liegende Koppelpunktkontakt dann im Sperrzustand ist,
wenn der zugehörige Supraleiter supraleitend ist. Die Möglichkeit zur vorteilhaften
Verminderung des Nebensprechens über Ringkerne von Ringkernauswertefeldern durch
normales, niederohmiges Kurzschließen von Wicklungen wurde zwar bereits in der deutschen
Auslegeschrift 1102 827 beschrieben. Es handelt sich hier aber nicht um eine
für Vermittlungszwecke dienende durchschaltbare Koppelmatrix.
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Die an den Koppelpunkten liegenden Koppelüberübertrager können vorteilhafterweise
auch zur Anpassung der über die Koppelmatrix zu verbindenden Einrichtungen mit ausgenutzt
werden, wozu das Übersetzungsverhältnis dieser Koppelübertrager dementsprechend
zu wählen ist.
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Mit Hilfe der Koppelmatrix gemäß der Erfindung läßt sich ferner ein
anderer Nachteil der bekannten Koppelmatrix vermeiden, der darin besteht, daß es
dort sehr schwierig ist, den Innenwiderstand der an die Matrix anzuschließenden
Einrichtungen so weit herunterzutransformieren, daß sich eine befriedigende Schaltwirkung
der Koppelpunktkontakte ergibt (s. deutsche Auslegeschrift 1088 262, Spalte 5, Zeile
60ff.). Bei der Koppelmatrix gemäß der Erfindung ist durch die gegebenenfalls zu
verwendenden Anpassungstransformatoren bei entsprechenden Verhältnissen wesentlich
weniger herunterzutransformieren. Wodurch dies ermöglicht ist, wird noch später
im einzelnen beschrieben werden.
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Die Schaltwirkung der bei den Koppelpunkten liegenden Koppelkontakte
kann z. B. dadurch zustande gebracht werden, daß bei jedem eine übertragerwicklung
überbrückenden Kryotron eine Kippschaltung angeordnet ist, welche in Abhängigkeit
von ihren Betriebszuständen -dem Kryotron Supraleitfähigkeit oder Normalleitfähigkeit
verleiht.
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F i g. 1 bis 3 dienen zur Erläuterung der Erfindung.
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F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Koppelmatrix gemäß
der Erfindung, bei der die über die Koppelmatrix zu verbindenden Einrichtungen über
die zugehörigen Leitungen und über Koppelübertrager miteinander verbunden sind;
F i g. 2 zeigt einen einzelnen Verbindungsweg über eine Koppelmatrix zwischen zwei
Einrichtungen, wobei allerdings die bereits bekannte Koppelmatrix mit Kryotronen
zugrunde gelegt ist; F i g. 3 zeigt ein Beispiel, wie bei jedem eine Koppelübertragerwicklung
überbrückenden Kryotron eine aus Kryotronen aufgebaute Kippschaltung angeordnet
werden kann.
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Es wird nun zunächst der Aufbau und die Funktionsweise der in F i
g. 1 gezeigten Koppelmatrix beschrieben. Sie dient zur Verbindung der einen Gruppe
von Leitungen mit den Leitungen A, B
und C mit der anderen Gruppe von Leitungen
mit den Leitungen D, E und F. Da jede Gruppe von Leitungen hier drei Leitungen aufweist,
ergeben sich hier neun Koppelpunkte, an denen die Koppelübertrager 5 AD, 5
AE, 5 AF ... 5 CF angeordnet sind. Die Leitungen
A, B und C sind hier über die in Reihe geschalteten Primärwicklungen der
Koppelübertrager geführt, während die Leitungen D, E und F über die in Reihe geschalteten
Sekundärwicklungen der betreffenden Übertrager geführt sind. Bei dem der Leitung
B und der Leitung E gemeinsamen Koppelpunkt befindet sich derKoppelübertrager5BE,
dessen Primärwicklung mit P und dessen Sekundärwicklung mit S bezeichnet ist. Das
zugehörige Kryotron K überbrückt die Primärwicklung dieses Übertragers. Ist die
Leitung B mit der Leitung E zu verbinden, so ist dem Kryotron K Normalleitfähigkeit
zu geben. Wenn diese Verbindung dagegen wieder aufgehoben werden soll, so ist ihm
die Supraleitfähigkeit zu verleihen. In diesem Fall ist die Primärwicklung durch
den Widerstand Null kurzgeschlossen, wodurch in jedem Fall eine Übertragung von
der Leitung B zu der Ldtung E oder umgekehrt verhindert ist. Das bedeutet, daß die
beiden Leitungen völlig voneinander getrennt sind, d. h., der Koppelkontakt hat
einen sehr hohen Widerstand. Hat das Kryotron K aber Normalleitfähigkeit, so kann
eine Übertragung stattfinden, allerdings darf dabei durch den Eigenwiderstand des
Kryotrons in diesem Zustand nicht der Innenwiderstand der an die beiden Leitungen
B
und E angeschlossenen Teilnehmer 4B und 4E relativ niederohmig überbrückt
sein. In diesem Falle würde nämlich z. B. eine in der Einrichtung 4 B liegende
Spannungsquelle durch das Kryotron K
auch in dessen Normalleitf'ähigkeitsaustand
kurzgeschlossen werden, wodurch die beabsichtigte Übertragung verhindert wäre. Der
gleiche Effekt würde auftreten für eine sich in der Einrichtung 4E befindliche Spannungsquelle,
sofern das Übersetzungsverhältnis des Koppelübertragers S BE nicht erheblich vom
Verhältnis 1: 1 abweicht.
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Wenn nun aber doch Einrichtungen zu verbinden sind, welche einen verhältnismäßig
hohen Innenwiderstand haben, so kann man den eben beschriebe nen Effekt vermeiden,
wenn man diese Einrichtungen an die zugehörigen Leitungen über Anpassungsübertrager
ankoppelt, deren Übersetzungsverhältnis so gewählt ist, daß der Innenwiderstand
der zu verbindenden Einrichtungen mindestens in die Größenordnung des Widerstandes
eines eine Wicklung eines Koppelübertragers überbrückenden Kryotrons bei Normalleitfähigkeit
transformiert ist. Derartige Anpassungsübertrager sind bei der in F i g: 1 dargestellten
Koppelmatrix vorgesehen, sie sind mit 3A ...
3F bezeichnet.
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Vorstehend wurde bereits gezeigt, daß durch den Wechsel zwischen Supraleitfähigkeit
und Normalleitfähigkeit des Kryotrons K beim Koppelübertrager 5BE einwandfrei eine
Durchschaltung und Auftrennung der Verbindung zwischen den Leitungen B und E zustande
gebracht werden kann. Dies trifft übrigens auch für die dort über die Anpassungsübertrager
3 B und 3 E angeschlossenen Einrichtungen 4B und 4E zu. Es ist nun noch zu zeigen,
daß durch die vorstehend betrachtete Verbindung keine andere, davon getrennte Verbindung,
die über die Koppelmatrix durchgeschaltet ist, durch übersprechen beeinträchtigt
werden kann. Hierzu sei angenommen, daß neben der Verbindung zwischen den Leitungen
B und E bzw. zwischen den Einrichtungen 4B und
4E zusätzlich noch
eine Verbindung zwischen den Leitungen A und D bzw. zwischen den Einrichtungen
4A und 4D durchgeschaltet sei, wozu neben dem Koppelübertrager 5BE gehörende Kryotron
zusätzlich noch das zum Koppelübertrager 5 AD gehörende Kryotron K' normalleitend
gemacht sei. Die Kryotrone aller anderen Koppelübertrager sind supraleitend, so
daß sie die ihnen zugeordneten Koppelübertragerwicklungen kurzschließen. Damit kann
ein Strom der Leitung B nur über die Wicklungen des Koppelübertragers 5BE eine Leistung
auf die Leitung E übertragen, und es kann, von der Leitung B ausgehend, keine Übertragung
zu einer anderen Leitung als nur zur Leitung E stattfinden. Ebenso kann ein Strom
der Leitung E nur über die Wicklungen des Koppelübertragers 5 BE eine Leistung
auf die Leitung B übertragen. Von der Leitung E ausgehend kann keine Übertragung
zu einer anderen Leitung als nur zur Leitung B stattfinden. Bei den Koppelübertragern
5 AE und 5 CE, über welche die Leitung E führt, ist nämlich ebenfalls jeweils
eine Wicklung durch ein Kryotron mit Supraleitfähigkeit kurzgeschlossen, wodurch
auch von dieser Leitung keine Übertragung zu einer anderen Leitung außer B stattfinden
kann. Zu den Leitungen A und D, die zu der anderen Verbindung gehören,
kann also keine Übertragung von den Leitungen B und E stattfinden, da alle Primärwicklungen
der Koppelübertrager außer SAD, über die diese Leitungen A und
D geführt sind, durch Kryotrone mit Supraleitfähigkeit kurzgeschlossen sind.
In ähnlicher Weise ist auch, wie man bei einer entsprechenden Überprüfung feststellt,
ein übersprechen zwischen anderen gleichzeitig durchgeschalteten Verbindungen bei
dieser Koppelmatrix ausgeschlossen. Dies ist auch offensichtlich dann der Fall,
wenn jede Gruppe von Leitungen wesentlich mehr Leitungen aufweist, als es bei der
in F i g. 1 dargestellten Schaltungsanordnung der Fall ist.
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An Hand von F i g. 2 wird noch kurz gezeigt, daß bei einer Koppelmatrix
(s. deutsche Auslegeschrift 1088 262), welche an den Koppelpunkten allein durch
jeweils ein Kryotron verkörperte Koppelkontakte aufweisen, ein Übersprechen zwischen
durchgeschalteten Verbindungen unvermeidbar ist. Dieses übersprechen kommt dort
deshalb zustande, weil der Widerstand der Kryotrone, wenn sie Normalleitfähigkeit
haben, eine Verkopplung der einzelnen Verbindungen nicht verhindert. Um dies zu
zeigen, ist in F i g. 2 der Verbindungsweg zwischen den Einrichtungen 4A und 4D
gezeigt, falls statt der Koppelmatrix gemäß der Erfindung die bekannte Matrix verwendet
würde. Hierbei sind diejenigen Schaltelemente eingezeichnet, über die hauptsächlich
eine störende Beeinflussung dieser Verbindung beim zusätzlichen Bestehen einer Verbindung
zwischen den Einrichtungen 4B und 4E zustande kommen kann. Dazu gehören im hinsichtlich
des Nebensprechens kritischen Betriebszustand der Matrix, also bei nur zwei bestehenden
Verbindungen die Widerstände lAE und 1BD. Der Widerstand lAE stellt den Widerstand
dar, der zwischen der Leitung A und der Leitung E liegt, wenn der Koppelkontakt,
welcher an dem diesen beiden Leitungen zugeordneten Koppelpunkt liegt, also das
Kryotron, Normalleitfähigkeit hat. Dieser Widerstand lAE ist nun an die Verbindung
zwischen den Einrichtungen 4B und 4E mit seinem einen Ende angeschlossen. Eine Wechsel-Spannung,
die an dieser Verbindung im Zuge einer Übertragung auftritt, sei es, daß sie von
der Einrichtung 4 B oder von der Einrichtung 4 E, also über den Übertrager
3 B oder über den Übertrager 3 E geliefert wird, wirkt sich daher auch auf die Verbindung
zwischen den Einrichtungen 4A und 4D aus. Es stellt sich hierbei eine Spannungsteilung
ein, welche durch das Verhältnis des Widerstandes 1 AE zu dem
Widerstand der ParalleIschaltung aus den über die Anpassungsübertrager 3 A und 3
D transformierten Innenwiderständen Ri der Einrichtungen 4 A und
4 D bestimmt ist. Der Teil der an den Leitungen B und E liegenden Spannung,
welcher an den über die Anpassungsübertrager 3 A und 3D transformierten Innenwiderständen
auftritt, die in F i g. 2 durch das Hinweiszeichen Ri' angedeutet sind, wirkt sich
als Störspannung in der Verbindung zwischen den Einrichtungen 4A und 4D aus, wodurch
ein Übersprechen auftritt. Entsprechende Effekte, unter Umständen in verstärktem
Maße, treten auf, wenn keine Anpassungsübertrager vorhanden sind. Dabei ist besonders
gravierend, daß dieses übersprechen prinzipiell nicht völlig verhindert werden kann.
Es kann zwar dadurch herabgesetzt werden, daß Anpassungsübertrager vorgesehen sind,
durch die sehr niedrige heruntertransformierte Innenwiderstände auftreten. Nun ist
aber damit zu rechnen, daß, wie bereits erwähnt, die absolute Größe des Widerstandes
der als Koppelkontakte benutzten Supraleiter mit Normalleitfähigkeit sehr gering
ist. Daher muß, falls die Innenwiderstände der zu verbindenden Einrichtungen demgegenüber
wesentlich höhere Werte haben, das Verhältnis der Windungszahlen der übertragerwicklungen
sehr groß sein.
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Ein Übersprechen wird nun hier nicht nur über den Widerstand lAE,
sondern auch über den Widerstand 1BD zustande gebracht, welcher in entsprechender
Weise wie der Widerstand lAE den Widerstand eines Koppelkontaktes vertritt, nämlich
desjenigen, der zwischen den Leitungen B und D liegt. Wegen der Analogie der Verhältnisse
kommt in entsprechender Weise auch über diesen Widerstand ein Übersprechen zu der
Verbindung zwischen den Einrichtungen 4A und 4D von der Verbindung zwischen den
Einrichtungen 4 B und 4 E her zustande. Selbstverständlich wird auch die Verbindung
zwischen den Einrichtungen 4 B und 4 E durch übersprechen von der
Verbindung zwischen den Einrichtungen 4 A und 4 D her gestört.
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Bisher wurden bei der betrachteten Koppelmatrix lediglich zwei Verbindungen
berücksichtigt. Bestehen gleichzeitig mehr als zwei Verbindungen, so ist auch dementsprechend
die Anzahl der übersprechmöglichkeiten größer, so daß auch das tatsächliche übersprechen
dementsprechend größer wird. Dieser Effekt kann nur dadurch vermieden werden, daß
dementsprechend das Verhältnis der Windungszahlen der Anpassungsübertragerwicklung
noch größer gemacht wird. Dieser Vergrößerung sind aber offensichtlich technische
Grenzen gesetzt.
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Das vorstehend erläuterte übersprechen bei der bekannten Koppelmatrix
hat also in der Praxis zur Folge, daß ein sehr großes Verhältnis der Windungszahlen
bei den gegebenenfalls zu benutzenden Anpassungsübertragern vorzusehen ist. Verwendet
man nun statt dessen zur Verbindung von Einrichtungen eine Koppelmatrix gemäß der
Erfindung, so können Anpassungsübertrager verwendet werden, bei
denen
das Verhältnis der erwähnten Windungszahlen wesentlich kleiner ist. Bei der Koppelmatrix
gemäß der Erfindung wird nämlich das Verhältnis dieser Windungszahlen nicht mehr
,durch ein von normalleitenden Kryotronen hervorgerufenes ohmsches übersprechen
bestimmt, da ein solches, wie bereits nachgewiesen wurde, dort überhaupt nicht auftritt.
Das Verhältnis der betreffenden Windungszahlen ist nämlich dort derart zu wählen,
daß der Widerstand eines eine Wicklung eines Koppelübertragers überbrückenden Kryotrons
bei Normalleitfähigkeit mindestens in die Größenordnung der Innenwiderstände der
zu verbindenden Einrichtungen transformiert ist. Ist übrigens die Größenordnung
der Innenwiderstände der Einrichtungen 4A ... 4F gleich groß wie der Widerstand
des betreffenden Kryotrons bei Normalleitfähigkeit, so können bei der Koppelmatrix
gemäß der Erfindung die Anpassungsübertrager von vornherein eingespart werden. Dies
ist auch der Fall, wenn der genannte Widerstand der Kryotrone erheblich größer als
der Innenwiderstand dieser Einrichtungen ist. Für die Wahl der Windungszahlen der
Anpassungsübertrager ist der Umstand ausschlaggebend, wie groß der Verlust an der
über eine Verbindung jeweils zu übertragenden Leistung als zulässig angesehen wird.
Ist z. B. die Verbindung zwischen der Einrichtung 4B und der Einrichtung 4E durchgeschaltet,
so hat der SupraleiterK Normalleitfähigkeitund überbrücktmitseinem Normalwiderstand
die Primärwicklung des Übertragers 5 BE. Es tritt daherbei derübertragung
andemSupraleiterK eineVerlustleistung auf, welche außer der zur empfangenden Einrichtung
gelangenden Leistung von der jeweils leistungssendenden Einrichtung mit aufgebracht
werden muß. Ein derartiger Verlust ist offensichtlich um so geringer, je größer
der betrachtete Widerstand des Kryotrons K im Vergleich zu den Innenwiderständen
der Einrichtung 4B und 4E ist. Sind diese Widerstände fest vorgegeben, so kann man
die Verluste dadurch verringern, daß eine Angleichung dieser Widerstände auf günstige
Werte mit Hilfe von Anpassungsübertrager vorgenommen wird. Eine derartige Anpassung
ist bei der Koppelmatrix gemäß der Erfindung unabhängig davon, wieviel Leitungen
jede Gruppe von Leitungen hat. Die Koppelmatrix gemäß der Erfindung läßt sich daher
auch sehr gut dazu verwenden, um Verbindungen zwischen Teilnehmerschaltungen durchzuschalten,
auch wenn deren Innenwiderstand eine Größe von 600 Ohm hat.
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In F i g. 3 ist ein Beispiel dafür gezeigt, wie bei einem eine übertragerwicklung
überbrückenden Kryotron zur Erzeugung des notwendigen Wechsels zwischen seiner Supraleitfähigkeit
und seiner Normalleitfähigkeit eine aus Kryotronen aufgebaute Kippschaltung angeordnet
werden kann.
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Eine solche, hier nur für den Koppelübertrager 5BE dargestellte Kippschaltung
kann an jedem Koppelpunkt der Koppelmatrix angebracht werden. Das Kryotron K in
F i g. 3 wird von einer zu dieser Kippschaltung gehörenden Leitung umschlossen.
Diese Kippschaltung besteht aus einem mit Sch bezeichneten Schreibteil und
einem mit Sp bezeichneten Speicherteil, wie es an sich bereits bekannt ist (s. zum
Beispiel Proceedings of the IRE, April 1956, S. 487, Fig.8). Der Schreibteil dieser
Kippschaltung wird i über zwei Steuerleitungen beeinflußt. Über die eine Steuerleitung
wird zum Kippen der Kippschaltung jeweils ein Stromimpuls 1z und über die andere
Steuerleitung ein Stromimpuls 1s geschickt. Tritt nur einer dieser beiden Stromimpulse
auf, so tritt kein Kippen der Kippschaltung ein. Ein Rückkippen der Kippschaltung
wird dadurch zustande gebracht, daß die Richtung eines der beiden Stromimpulse umgekehrt
wird. Die Verwendung von jeweils zwei gleichzeitig wirkenden Stromimpulsen bedeutet,
daß die Kipp-Schaltung in zwei Koordinaten angesteuert wird. Man kann daher derartige
Kippschaltungen über eine Matrix ansteuern, die genauso in zwei Koordinaten aufgebaut
ist wie die Koppelmatrix, zu der die zugeordneten Kryotrone gehören.
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Je nach dem Betriebszustand der Kippschaltung Sch-Sp fließt in der
den Supraleiter K umschließenden Leitung ein Strom oder nicht. Dementsprechend weist
der Supraleiter K in Abhängigkeit von dem durch diesen Strom erzeugten Magnetfeld
Normalleitfähigkeit oder Supraleitfähigkeit auf. Es ist aber auch möglich, das die
übertragerwicklung überbrükkende Kryotron K zu einem solchen Bestandteil einer Kippschaltung
zu machen, der selber mit dem Wechsel der Betriebszustände der Kippschaltung zwischen
Supraleitfähigkeit und Normalleitfähigkeit wechselt, wobei zu berücksichtigen ist,
daß eine mit I bezeichnete Einspeisung für die Kippschaltung derart einzurichten
ist, daß eine schädliche Verkoppelung von Leitungen der Koppelmatrix vermieden ist,
indem z. B. jeweils die Einspeisungen I der allen Koppelpunkten individuell zugeordneten
Kippschaltungen keine galvanische Verbindung aufweisen, also kreuzpunktindividuell
sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, die die Kryotrone K vom Koppelübertrager
vom supraleitfähigen zum normalleitfähigen Zustand umsteuernden Kippschaltungen
aus herkömmlichen Elementen statt aus Kryotronen aufzubauen.
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Es dürfte selbstverständlich sein, daß zum Betrieb der Koppelmatrix
gemäß der Erfindung Maßnahmen vorgesehen sind, welche zustande bringen, daß die
einzelnen Kryotrone auch jeweils ihre Supraleitfähigkeit annehmen. Hierbei kann
auch vorgesehen sein, daß die zugehörigen Leitungen und mindestens die Wicklungen
der an den Koppelpunkten angeordneten Koppelübertrager supraleitend sind. Auch die
Wicklungen der Anpassungsübertrager können supraleitend sein.
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Für den Aufbau einer derartigen Koppelmatrix gibt es verschiedene
Möglichkeiten. So kann sie aus selbständigen Bauelementen aufgebaut sein, es hat
sich vielfach aber auch als zweckmäßig erwiesen, alle zugehörigen Leitungen und
Übertragerwicklungen mit Hilfe von Abdampfverfahren herzustellen (s. zum Beispiel
deutsche Auslegeschrift 1091367, Spalte 5, Zeile 43, bis Spalte 8, Zeile 7).