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Vorrichtung zum Befestigen und Spannen einer dünnwandigen Auflage
an einem zylindrischen Bauteil, insbesondere einer biegsamen Druckform am Formzylinder
einer Rotationsdruckmaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen
und Spannen einer dünnwandigen Auflage an einem zylindrischen Bauteil, insbesondere
einer biegsamen Druckform am Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine, mit in einer
Längsnut des zylindrischen Bauteils paarweise angeordneten Klemmelementen, zwischen
denen die beiden Enden der Auflage gehalten sind, und ersten Federn, welche die
Klemmelemente gegeneinanderdrücken, und zweiten Federn, welche auf die Klemmelemente
zum Spannen der Auflage einwirken, wobei zuerst ein erster Satz der Klemmelemente
so bewegt wird, daß er die eine Kante der dünnwandigen Auflage festhält, und sodann
ein zweiter Satz der Klemmelemente erst so bewegt wird, daß er die andere Kante
der dünnwandigen Auflage festhält, und dann so, daß er die dünnwandige Auflage spannt.
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Bei einer bekannten Druckplattenbefestigung befinden sich in einem
Schlitz des Druckzylinders zwei Längsschienen mit je einer schräg verlaufenden Stützbacke
und ein Träger für die ebenfalls schräg verlaufende Haltebacke. Durch eine Längsverschiebung
eines Verstellgliedes wird der Haltebackenträger in radialer Richtung gegenüber
der zugehörigen Längsschiene verschoben und dadurch die eine Kante der biegsamen
Druckplatte zwischen Stützbacke und Haltebacke eingespannt oder losgelassen. Durch
sich sowohl gegen eine der Längsschienen als auch gegen das zugehörige Verstellglied
in Längsrichtung abstützende Federn werden Stützbacke und Haltebacke zwecks Festhaltung
der Kanten der Druckplatte aufeinandergedrückt. Die über Querbolzen an den Längsschienen
angreifenden Federn versuchen die mit den Haltebackenträgern verbundenen Längsschienen
im Sinn eines Spannens der eingeklemmten Druckplatte zu verschwenken. Somit erfolgt
hier das Festklemmen der Druckplatte durch eine mittels einer ersten Schraube ausgelöste
Radialbewegung und das Spannen der Druckplatte durch eine mittels einer zweiten
Schraube verursachte Schwenkbewegung des Haltebackenträgers.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen
Druckplatte an einem Druckzylinder sind in einer Längsrinne des Druckzylinders sich
gegenüberstehende Backenträger mit verschiebbar anliegenden Gegenbackenträgern untergebracht.
Die Enden der Druckplatte liegen zwischen den vorspringenden Backen der Backenträger
und den Greifbacken der Gegenbackenträger und werden durch das Verstellen von Einstellschrauben
mittels ; Federn festgehalten. Durch Zusammendrücken von an den beiden Enden der
Längsrinne angeordneten Federn mittels Schrauben werden die Backenträger und die
Gegenbackenträger mit ihren oberen Enden gegeneinander verschwenkt und dadurch die
Enden der Druckplatte zur Mitte der Längsrinne gezogen, so daß die Druckplatte gespannt
wird. Auch hier werden für das Festklemmen und das Spannen der Druckplatte zwei
verschiedene Einstellvorrichtungen benötigt.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung zum Festhalten einer biegsamen Druckplatte
an einem Druckzylinder weist in einer Rinne des Druckzylinders zwei Längsschienen
auf, die zwischen sich Haltebacken einschließen. Die Enden der Druckplatte werden
je zwischen einer Festhaltebacke und einer Gegenbacke festgehalten. Durch die zusammenarbeitenden
Paare von Festhaltebacken und Gegenbacken geht je ein Zapfen hindurch, der abwechselnd
mit der einen oder der anderen Festhaltebacke verschraubt ist. Der Zapfen trägt
in seiner Mitte ein von außen zugängliches Einstellrad, durch dessen Drehen die
Festhaltebacken einander genähert oder voneinander entfernt werden. Im erstgenannten
Fall wird auf die Enden der Druckplatte ein Zug ausgeübt, also die Druckplatte
gespannt.
Zum Einstellen der Vorrichtung muß eine große Anzahl von Einstellrädern bedient
werden. Federn finden hier keine Anwendung.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zur Befestigung eines Aufzeichnungspapiers,
z. B. für geophysikalische Untersuchungen, auf einem Hohlzylinder weisen die über
einem Längsschlitz des Hohlzylinders liegenden Papierenden eine Anzahl von Schlitzen
auf, durch die je ein mit einer Querrinne versehener Finger hindurchragt. Die um
einen Zapfen schwenkbaren Verlängerungsarme dieser Finger werden nach Drehen eines
Sperrnockens durch Federn zusammengezogen. Dadurch werden die Finger gespreizt und
so das Papier gespannt. Hier gibt es nur ein Spannen, aber kein Festklemmen der
aus Papier bestehenden Auflage.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine Vorrichtung zum Befestigen
und Spannen einer dünnwandigen Auflage an einem zylindrischen Bauteil zu schaffen,
bei der die Bewegungsrichtung der die Enden der dünnwandigen Auflage ergreifenden
Klemmelemente beim Festhalten dieser Enden die gleiche ist wie beim Spannen der
dünnwandigen Auflage. Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß die beiden Befestigungsvorgänge
des Festhaltens und des Spannens mittels einer gemeinsamen Einstellvorrichtung gesteuert
werden können.
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Um dies zu verwirklichen, schlägt die Erfindung vor, daß bei der eingangs
genannten Vorrichtung zum Befestigen und Spannen einer dünnwandigen Auflage an einem
zylindrischen Bauteil die Klemmelemente für die Vorderkante der Auflage gebildet
sind durch eine sich vorzugsweise über die halbe Zylinderlänge erstreckende Bezugsbacke
und mehrere in Achsrichtung des zylindrischen Bauteils in Abständen nebeneinander
angeordnete Spannbacken und daß ferner die Klemmelemente für die Hinterkante der
Auflage gebildet sind durch ebenfalls in Abständen nebeneinander angeordnete Spannbacken
und Stützbacken, wobei die Spannbacken für die Auflagenvorderkante einerseits und
die Stützbacken für die Auflagenhinterkante andererseits jeweils auf senkrecht zur
Achsrichtung des zylindrischen Bauteils liegenden Druckstücken befestigt sind, welche
ihrerseits mittels eines gemeinsamen Betätigungselementes verstellbar sind.
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Da bei der Vorrichtung nach der Erfindung sämtliche Spann- und Stützbacken
bei jeder Betätigung in der gleichen Richtung verschoben werden, ist nur eine einzige
Einstellvorrichtung erforderlich. Da sich in der Längsnut des zylindrischen Bauteils
die Festhaltebacken für die beiden Kanten der dünnwandigen Auflage in Richtung der
Längsnut abwechseln, kann der in der Oberfläche des zylindrischen Bauteils gelegene,
zur Längsnut führende Längsschlitz eng gehalten werden. Die Festhaltebacken für
die beiden Kanten der dünnwandigen Auflage nehmen in dem Längsschlitz nicht mehr
Raum ein als Festhaltebacken nur für eine einzige Kante. Trotz des nur geringen
Abstandes der beiden Kanten der festgehaltenen Auflage und der dadurch bedingten
starken Platzbeschränkung im Greifbereich ist die Vorrichtung nach der Erfindung
in hohem Maße zuverlässig und verhindert selbst bei hohen Umdrehungszahlen jegliches
Verwerfen oder Verlagern der dünnwandigen Auflage.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
erläutert. F i g. 1 ist eine perspektivische Teildarstellung eines Druckplattenzylinders;
F i g. 2 ist ein vergrößerter Teil einer Stirnansicht des Druckplattenzylinders
nach F i g. 1; F i g. 3 ist ein Teilschnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 2; F i
g. 4 ist ein Teilschnitt längs der Linie 4-4 in F i g. 2; F i g. 5 ist ein Teilschnitt
längs der Linie 5-5 in F i g. 2; F i g. 6 ist ein Teilschnitt längs der Linie 6-6
in Fig.4; F i g. 7 ist ein Teilschnitt längs der Linie 7-7 in F i g. 4 und zeigt
die an der Hinterkante der Druckplatte angreifenden Backen in ihrer geöffneten Stellung;
F i g. 8 ist ein F i g. 6 ähnelnder Teilschnitt, der jedoch die Backen an der Vorderkante
der Druckplatte in ihrer Spannstellung zeigt; F i g. 9 ist ein F i g. 7 ähnelnder
Teilschnitt, zeigt jedoch die Backen an der Hinterkante der Druckplatte in ihrer
Spannstellung; F i g. 10 zeigt schematisch die Einstellmittel für die Bezugsbacke
24 bei Betrachtung der Anordnung von der Linie 10-l0 in F i g. 6 aus.
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In F i g. 1 erkennt man einen insgesamt mit 10
bezeichneten
Druckplattenzylinder, der drehbar auf Lagerzapfen 10 a angeordnet ist, von
denen aus F i g. 1 nur einer ersichtlich ist; der Zylinder 10 trägt eine
dünne, flexible Druckplatte 11 mit einer Vorderkante 11 a und einer Hinterkante
11 b. Der Zylinder ist mit einer sich parallel zu seiner Achse erstrekkenden
Nut 13 versehen, in der Mittel zum Festhalten und Spannen der Druckplatte
angeordnet sind.
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In der Nut 13 ist eine erste, der Vorderkante der Druckplatte zugeordnete
Schiene 15 angeordnet, und gemäß F i g. 2 ist in der Nut eine zweite, der Hinterkante
der Druckplatte zugeordnete Schiene 16 vorgesehen. Diese beiden Schienen sind so
geformt bzw. bearbeitet, daß sie einen zentral angeordneten Raum 20 zum Aufnehmen
der Spannmittel und einen schmalen Einführungsschlitz 21 abgrenzen. Die frei
liegenden Flächen der Schienen 15 und 16 sind so bearbeitet, daß sie
eine stufenlose Fortsetzung der Umfangsfläche des Zylinders bis zu den Rändern des
Einführungsschlitzes 21 bilden. Die Lippen der Schienen sind nahe dem Schlitz 21
in der in F i g. 2 bei 15 a und 1.6 a angedeuteten Weise nach innen
abgeschrägt bzw. unterschnitten, so daß der Einführungsschlitz einen trapezförmigen
Querschnitt hat. Die Schienen sind gemäß F i g. 3 durch Schrauben 17 miteinander
verbunden, und die gesamte Vorrichtung kann z. B. auf einem Arbeitstisch zusammengebaut
werden, bevor sie in den Zylinder eingesetzt wird. Das fertige Aggregat wird in
dem Schlitz des Zylinders gemäß F i g. 2 bis 5 mit Hilfe von Schrauben 18 befestigt.
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Damit die Vorderkante 11 a einer Druckplatte befestigt und in der
richtigen Lage gehalten werden kann, ist eine Spanneinrichtung bzw. ein Satz von
Backen vorgesehen, der eine Bezugsbacke und mehrere Spannbacken umfaßt. Die in F
i g. 2 mit 24 bezeichnete Bezugsbacke, die sich vorzugsweise über die halbe Länge
des Zylinders erstreckt; hat eine sich nach außen verjüngende Querschnittsform,
so daß sie zu der unterschnittenen Fläche 15 a paßt und in einer dünnen Kante
endet, so daß sie in dem Einführungsschlitz 21 möglichst wenig Raum einnimmt.
Die
Bezugsbacke 24 ist an ein sich in der Längsrichtung erstreckendes Basisteil
24 a angearbeitet, das mehrere Öffnungen 24 b aufweist, die über die Länge des Basisteils
in Abständen verteilt sind und dazu dienen, verschiedene Teile der Spannvorrichtung
aufzunehmen. Ein besonderes Merkmal dieser Konstruktion besteht darin, daß man die
Bezugsbacke 24 nicht nur in der Umfangsrichtung verstellen kann, sondern
daß sie erforderlichenfalls auch geneigt werden kann, um einen bestimmten Deckungszustand
herzustellen. Die hierzu dienenden Mittel werden weiter unten näher beschrieben.
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Zunächst soll auf das Einspannen einer Druckplatte eingegangen werden.
Nahe der Bezugsbacke 24
sind mehrere der Vorderkante der Druckplatte zugeordnete
Spannbacken 25 angeordnet. Jede Spannbacke 25 paßt sich der Form der Bezugsbacke
24 an und umfaßt einen Hauptkörper 25 a, auf den durch eine Spannfeder
26 eine nachgiebige Einspannkraft aufgebracht wird; gemäß F i g. 4 sind die Federn
26 in Aussparungen 16 b der Schiene 16 angeordnet. Um die Spannbacken 25 abzustützen
und zu betätigen, ist für jede Spannbacke ein Druckstück 30 mit einem Kopf 31 und
einem Schaft 32 vorgesehen; gemäß F i g. 6 ist der Körper der Spannbacke 25 mit
dem Schaft 32 durch einen Querstift 33 verbunden. Um das Druckstück 30 so zu führen,
daß es sich längs einer Sehne des Zylinders 10 bewegt, ist der Kopf 31 in
eine Bohrung 35 der Schiene 15 eingepaßt, während der Schaft 32 von einer Bohrung
36 der anderen Schiene 16 aufgenommen wird. Die Steuermittel zum Betätigen der Backen
25 werden im folgenden beschrieben; hier sei nur erwähnt, daß dann, wenn die Druckstücke
30 freigegeben werden, die Backen 25 so bewegt werden, daß sie unter dem Einfluß
der Federn 26 gegen die Bezugsbacke 24 gedrückt werden.
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Die Mittel zum Einspannen der Hinterkante einer Druckplatte umfassen
einen Satz von Backen mit mehreren der Hinterkante der Druckplatte zugeordneten
Stützbacken 44 und Spannbacken 45, die aus F i g. 7 ersichtlich sind. Die der Hinterkante
der Druckplatte zugeordneten Backen 44 und 45 erfüllen eine doppelte
Aufgabe, d. h., sie dienen dazu, die Hinterkante der Druckplatte zu erfassen und
festzuhalten, und sie ermöglichen es, die Druckplatte in der Umfangsrichtung zu
spannen, so daß sie sich fest an den Druckzylinder anlegt. Die Stützbacken
44
haben ähnlich wie die schon beschriebene Bezugsbacke 24 eine sich
nach außen verjüngende Querschnittsform, so daß sie sich der unterschnittenen Fläche
16 a eng anpassen und eine relativ dünne Stützkante bilden, die in den sich längs
des Zylinders erstreckenden Einführungsschlitz 21 hineinragt. Jede Stützbacke
44 umfaßt einen Hauptkörper 44 a, an den sich die eigentliche Backe
anschließt, und jeder Stützbacke ist eine Feder 46 zugeordnet, die es auf eine noch
zu erläuternde Weise ermöglicht, eine Druckplatte zu spannen. Die Schiene 16 weist
zusätzliche Aussparungen 16 c zum Aufnehmen der Federn 46 auf. Jede der mit den
Stützbacken 44 zusammenarbeitenden Spannbacken 45 umfaßt einen Hauptkörper 45 a,
der gemäß F i g. 9 durch eine zugehörige Schraubenfeder 47 in der Spannrichtung
vorgespannt wird.
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Jede der Spannbackenfedern 47 stützt sich an der betreffenden Backe
ab, bzw. sie ist damit gekuppelt, und in der Bewegungsbahn der Spannbacken sind
Anschläge vorgesehen, so daß dann, wenn die Stützbacken unter Kraftaufwand zurückgezogen
und zur Anlage an den Anschlägen gebracht werden, die weitere Bewegung der Stützbacken
gemäß F i g. 7 bewirkt, daß die Druckplatte freigegeben wird. Wenn die Stützbacken
umgekehrt beim Einspannen einer Druckplatte in der engegengesetzten Richtung bewegt
werden, üben sie eine Spannwirkung auf die Spannbacken aus, d. h., die Spannbacken
werden von ihren Anschlägen abgehoben, und die weitere Bewegung der Stützbacken
unter dem Einfluß der Spannfedern 46 bewirkt gemäß F i g. 9, daß die Druckplatte
gespannt wird. Jede Stützbacke ist mit einem zu ihrer Betätigung dienenden Druckstück
verbunden, auf dem die zugehörige Spannbacke und deren Spannfeder angeordnet sind,
so daß jede Bewegung des Druckstücks bewirkt, daß beide Backen bewegt werden, um
die Druckplatte zunächst zu erfassen und sie dann zu spannen. Zu diesem Zweck ist
ein Druckstück 50 mit einem Kopf 51 und einem Schaft 52 vorgesehen, und der Schaft
52 ist durch einen Querstift 52 mit der betreffenden Stützbacke 44 verbunden. Der
Kopf 51 gleitet in einer Bohrung 55 der Schiene 15, während der Schaft 52 von einer
gleichachsigen Bohrung 56 der Schiene 16 aufgenommen wird.
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Die Funktion der erwähnten Anschläge wird durch Schenkel
45 b übernommen, die mit den Backen 45
aus einem Stück bestehen und
deren Bewegungen gemäß F i g. 4 durch Stege 16 d zwischen den Aussparungen 16 b
der Schiene 16 begrenzt werden. Die Federn 47 stützen sich vorzugsweise gemäß den
Zeichnungen an den Köpfen der zugehörigen Druckstücke ab.
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Werden die Druckstücke 50 aus ihrer in F i g. 7 gezeigten Stellung
nach rechts bewegt, entspannen sich die Federn 46 und 47, so daß die Stützbacken
44 in einer solchen Richtung bewegt werden, daß sie an der Druckplatte angreifen
und sie spannen. Die Spannbacken 45 bewegen sich anfänglich nicht, da ihre Schenkel
45 b durch die Federn 47 in Anlage an den zugehörigen Anschlagflächen 16
d gehalten werden. Die Hinterkante 11 b der Druckplatte kann sich anfangs zusammen
mit den Stützbacken 44 bewegen, da die Druckplatte nach dem Auflegen auf den Zylinder
noch nicht gespannt ist. Diese Bewegung setzt sich fort, bis die Stützbacken 44
an den Spannbacken 45 angreifen, wobei die Kante der Druckplatte zwischen
den Backen liegt; danach werden die Schenkel 45 b der Spannbacken
gemäß F i g. 4 von den Anschlagflächen 16 b abgehoben. Sobald die Spannbacken
45 von ihren Anschlagflächen abgehoben sind, kommen sie unter dem Einfluß
der zugehörigen Spannfedern 47 voll zur Wirkung, um den Einspanndruck auf die Druckplatte
aufzubringen. Bei der weiteren Bewegung der Druckstücke 50 bewegen sich die Backen
jeweils paarweise unter dem Einfluß der zugehörigen Federn 46, um die Druckplatte
zu spannen. Für den Fachmann liegt es auf der Hand, daß das einfache Freigeben der
Druckstücke 50 derart, daß die Spannfedern 46 zur Wirkung kommen, gegebenenfalls
nicht sofort dazu führt, daß die volle Spannung über die ganze Länge der Druckplatte
bzw. des Zylinderumfangs aufgebracht wird; wenn der Druckzylinder in Bewegung gesetzt
wird, bewirkt vielmehr die Walzwirkung der übrigen Zylinder, daß die Druckplatte
längs des Zylinderumfangs an die Umfangsfläche angedrückt
wird,
so daß die Spannfedern 46 in erster Linie eine Ausgleichswirkung ausüben, während
die Druckplatte in ihre endgültige Arbeitsstellung gebracht wird.
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Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die zur Betätigung
dienenden Druckstücke 30 und 50 des ersten und des zweiten Satzes
abwechselnd und auf einer Linie mit einem einzigen Betätigungsnockenorgan angeordnet
sind, daß sich parallel zur Achse des Druckzylinders durch die beschriebene Schienenkonstruktion
erstreckt. Genauer gesagt ist ein Steuerorgan 60 in Form einer Welle vorgesehen,
die mit einem ersten und einem zweiten Satz von Nockenflächen versehen ist; diese
Nockenflächen dienen dazu, die Sätze von Druckstücken nacheinander zu betätigen,
so daß die Vorderkante der Druckplatte früher eingespannt wird als ihre Hinterkante.
Gemäß F i g. 4, 6 und 7 ist eine langgestreckte Steuerwelle 60 vorgesehen, die einen
ersten Satz von Nockenflächen 63 gegenüber den Druckstücken 30 und einen
zweiten Satz von Nockenflächen 65 gegenüber den Druckstücken 50 aufweist. Die Nockenflächen
63 werden dadurch hergestellt, daß man die Welle maschinell mit Abflachungen versieht,
wie es in F i g. 4 bei 66 dargestellt ist, so daß gemäß F i g. 6 ein relativ kurzer
wirksamer »hoher« Teil vorhanden ist, der dem Winkel a in F i g. 6 entspricht. Die
Nockenflächen 65 zum Betätigen der Backen für die Hinterkante der Druckplatte weisen
einen längeren »hohen« Teil auf, dessen Erstreckung durch den Winkel b gegeben ist
und an den sich ein abfallender Abschnitt anschließt. Dieser abfallende Abschnitt
wird zweckmäßig durch eine Abflachung 67 gebildet, die sich im wesentlichen über
die ganze Länge der Nockenwelle 60 erstreckt.
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Die Reihenfolge der Betätigungsvorgänge, die mit ; Hilfe der beiden
Sätze von Nockenflächen durchgeführt werden können, ist zu erkennen, wenn man F
i g. 6 und 7, wo die Backen in ihrer zurückgezogenen Stellung gezeigt sind, mit
F i g. 8 und 9 vergleicht, wo die Backen freigegeben sind, um die Druckplatte einzuspannen.
Gemäß F i g. 6 und 7 bewirken die Nockenflächen 63 und 65 auf der Außenseite der
Nockenwelle, daß die zugehörigen Druckstücke 30 und 50 in ihrer zurückgezogenen
Stellung gehalten werden, bei der die Backen geöffnet sind. Dreht man die Nockenwelle
60 gemäß der Zeichnung um den Winkel a, wird der Punkt erreicht, an dem die
Nockenfläche 63 abfällt, so daß sämtliche Druckstücke 30 durch die Federn 26 bewegt
werden können, damit die Backen 24 und 25 an der Vorderkante der Druckplatte angreifen
können. Dreht man die Nockenwelle weiter, bis der gesamte Winkel b erreicht ist,
wird der Punkt erreicht, an dem die Nocken 65 abfallen, so daß sämtliche Druckstücke
50 durch die zugehörigen Federn betätigt werden können. Wie schon erwähnt, dient
diese letztere Bewegung der Stützbacken 44 in Richtung auf die zugehörigen
Spannbacken 45, bei der die Schenkel 45 b der Spannbacken von den zugehörigen
Anschlagflächen abgehoben werden, woraufhin sich die Backen in ihrer Spannstellung
unter der Wirkung der Federn 46 gemeinsam bewegen, dazu, eine Spannung auf die Hinterkante
der Druckplatte aufzubringen. Die Stellung der Nockenwelle 60 nach dem Freigeben
der Druckstücke 30 und 50 geht aus F i g. 8 und 9 hervor.
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Wenn die Druckplatte wieder freigegeben werden soll, wird die Nockenwelle
60 in der entgegengesetzten Richtung, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn, gedreht,
so daß sich die beschriebenen Vorgänge im entgegengesetzten Sinn abspielen. Die
anfängliche Bewegung der Druckstücke 50 nach links, die durch die Kante der Nockenflächen
65 herbeigeführt wird, dient dazu, die Backen 44 und 45 gemeinsam nach links zu
bewegen. Nach dieser Bewegung greifen die Schenkel 45 b an den Anschlagflächen
16 d an, um die Bewegung der Spannbacken 45 in dem Zylinder zu unterbrechen,
während die Stützbacken 44 weiter zurückgezogen werden, so daß sich die Backen
44
und 45 auseinanderbewegen und die Hinterkante der Druckplatte freigegeben
wird. Eine weitere Drehung der Nockenwelle bewirkt, daß die Kante der Nockenflächen
63 an den Druckstücken 30 angreift, so daß die Spannbacken 25 entgegen
der Kraft der Vorspannfedern 26 zurückgezogen werden, um die Backen 24 und 25 auseinanderzubewegen,
so daß die Vorderkante der Druckplatte freigegeben wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet die zwangläufige Durchführung
einer bestimmten Arbeitsfolge; hierzu ist zu bemerken, daß die Bedienungsperson
nicht darauf zu achten braucht, was sich in dem Zylinder abspielt. Vom Standpunkt
der Bedienungsperson genügt es lediglich, ein einziges Steuerorgan zwischen zwei
Stellungen zu bewegen; zu diesem Zweck ist es nur erforderlich, gemäß F i g. 1,
2 und 4 einen Schraubenschlüssel auf das vierkantige Ende 60 a der Nockenwelle 60
aufzusetzen und die Nockenwelle zu drehen. Die Grenzstellungen der Nockenwelle können
durch beliebige geeignete einfache Mittel bestimmt werden, z. B. durch einen Gewindestopfen
60 b, der gemäß F i g. 4 mit einer Nut 60 c zusammenarbeitet, die sich über
einen Teil des Umfangs der Nockenwelle erstreckt.
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Bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion kann man Mittel vorsehen,
um die Bezugsbacke 24
in der Umfangsrichtung zu verstellen bzw. zu neigen,
so daß eine genaue Deckung der Druckplatte 11
erzielt wird, wie es beim Mehrfarbendruck
erforderlich ist. Zu diesem Zweck sind zwei Einstellklötze vorgesehen, die durch
geneigte Nuten mit dem Basisteil 24 a der Bezugsbacke 24 verbunden sind, wobei Maßnahmen
getroffen sind, damit die Einstellklötze entweder unterschiedlich oder aber gemeinsam
in der gleichen Richtung bewegt werden können, um eine Verstellung der Bezugsbacke
in der Umfangsrichtung zu bewirken oder die Bezugsbacke zu neigen. Gemäß der schematischen
Darstellung in F i g. 10 sowie gemäß F i g. 2, 3, 5 und 6 sind Deckungseinstellmittel
70 vorgesehen, die einen ersten Einstellklotz 71 und einen zweiten
Einstellklotz 72 umfassen, die beide so geführt sind, daß sie sich in der Längsrichtung
bewegen können. An den Einstellklötzen sind rechteckige Schieber 73 und 74 auf Bolzen
75 und 76 befestigt; die Schieber 73 und 74 werden von geneigten Nuten 77
und 78 auf der Unterseite des Basisteils 24 a nahe dessen Enden aufgenommen.
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Damit die Einstellklötze unterschiedlich bewegt werden können, um
die Backe 24 schräg zu stellen, ist eine Einstellspindel 80 vorgesehen,
die in Gewindeverbindung mit den beiden Einstellklötzen steht, wobei der Einstellklotz
71 ein rechtsgängiges Gewinde 81 und der Einstellklotz 72 ein linksgängiges Gewinde
82 aufweist. Dreht man die Einstellspindel 80 mit Hilfe eines auf den Vierkant
83 aufgesetzten Schraubenschlüssels, werden die beiden Einstellklötze aufeinander
zu oder voneinander weg bewegt.
Da die Nuten 77 und 78 in der gleichen
Richtung geneigt sind, hat eine solche Bewegung zur Folge, daß das Basisteil 24a
in der einen oder anderen Richtung geneigt wird. Damit die Vorderkante der Druckplatte
in der Umfangsrichtung des Zylinders verstellt werden kann, ist eine zweite Einstellspindel
85 vorgesehen, die gemäß F i g. 10 bei 86 gegen axiale Bewegungen
gesichert ist und bei 87 in Gewindeverbindung mit dem Einstellklotz
72 steht. Wird die Spindel 85 in der einen oder anderen Richtung gedreht,
z. B. mit Hilfe eines auf den Vierkant 88 aufgesetzten Schraubenschlüssels,
werden die Enden des Basisteils 24a durch die als Nocken wirkenden Schieber
73 und 74 in der gleichen Richtung verstellt. Das Schrägstellen des Basisteils
24 a kann gegebenenfalls erfolgen, wenn sich die Nockenwelle 60 in
ihrer Mittellage befindet, d. h. während die Druckstücke 30 die Vorderkante
der Druckplatte erfassen und die Druckstücke 50 noch nach innen gedrückt
sind, wobei die Hinterkante der Druckplatte freigegeben ist. Da sich die Bezugsbacke
24 lückenlos über die Länge der Druckplatte erstreckt und da die die Druckplatte
an ihrer Hinterkante abstützenden Backen durch mehrere getrennte, schwimmend angeordnete
Backenaggregate gebildet werden, wobei jedes Backenaggregat eine gesonderte Vorspannfeder
umfaßt, lassen die Sätze von Backen an der Hinterkante der Druckplatte eine solche
Schrägstellungsbewegung ohne weiteres zu.
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Für den Fachmann liegt es auf der Hand, daß die beschriebene Anordnung
im Bereich der Backen nur sehr wenig Raum in Anspruch nimmt, so daß ein außerordentlich
schmaler Einführungsschlitz 21 vorgesehen werden kann, dessen Breite z. B.
nur etwa 6,5 mm beträgt; trotzdem erweist sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Gebrauch als sehr dauerhaft und zuverlässig. Die beschriebene Konstruktion ermöglicht
es, die Enden der Druckplatte so anzuordnen, daß sie sich nahezu berühren, so daß
nahezu die ganze Umfangsfläche des Zylinders zu Druckzwecken ausgenutzt werden kann.
Diese Wirkung wird zum Teil dadurch erzielt, daß sich die Bezugsbacke an der Vorderkante
der Druckplatte und die Stützbacken an der Hinterkante eng an die unterschnittenen
Flächen 15 a und 16 a anschmiegen, durch die
der trapezförmige Einführungsschlitz 21
abgegrenzt wird. Ferner haben die
Bezugsbacke und die Stützbacken nicht nur eine sich verjüngende Querschnittsform,
sondern sie sind konvergent derart angeordnet, daß der dazwischen vorhandene Raum,
der zur Unterbringung der Spannbacken zur Verfügung steht, einen trapezförmigen
Querschnitt hat, wodurch die erforderlichen Verstellbewegungen der eine dreieckige
Querschnittsform aufweisenden Spannbacken ermöglicht werden, wobei die Spannbacken
an der Vorderkante und der Hinterkante der Druckplatte über deren ganze Länge miteinander
abwechselnd miteinander angeordnet sind. Diese Anordnung steht im Gegensatz zu anderen
Vorschlägen, die mit dem Ziel gemacht wurden, eine raumsparende Vorrichtung zum
Einspannen dünner Druckplatten zu schaffen; diese bekannten Anordnungen sind durch
eine Tragkonstruktion von relativ dünnem Querschnitt gekennzeichnet, die bei den
in einer Druckerei gegebenen Bedingungen leicht beschädigt wird, so daß häufige
Instandsetzungsarbeiten erforderlich werden und die Teile oft nachgestellt werden
müssen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind keine Einstellarbeiten erforderlich,
d. h., es braucht nur die Druckplatte eingespannt zu werden, und erforderlichenfalls
muß man die Mittel zum Verstellen der Druckplatte in der Umfangsrichtung bzw. zum
Schrägstellen der Druckplatte betätigen.
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Man erkennt ferner, daß die frei liegenden Flächen der sich in der
Längsrichtung erstreckenden Schienen 15 und 16 eine stufenlose Fortsetzung
der Umfangsfläche des Druckzylinders bilden, wobei diese Fläche nicht durch versenkte
Löcher zum Aufnehmen von Schraubenköpfen oder durch andere Lücken oder Vertiefungen
unterbrochen ist, die beim normalen Betrieb dazu führen könnten, daß sich in einer
dünnen Druckplatte Vertiefungen bilden. Wie jedem Fachmann bekannt, kann jede solche
Vertiefung dazu führen, daß der betreffende Teil der Druckform nur schwach oder
überhaupt nicht abgedruckt wird. Gemäß der Erfindung sind die Schienen nicht in
der üblichen Weise eingebaut, sondern sie sind an dem Zylinder mit Hilfe mehrerer
Kopfschrauben 18
befestigt, die auf die Mittellinie des Einführungsschlitzes
21 ausgerichtet sind, so daß sie z. B. für einen in den Schraubenkopf einzuführenden
Steckschlüssel leicht zugänglich sind. Wenn die Öffnung 21 in der Praxis
besonders schmal ist, d. h. wenn ihre Breite nur etwa 6,5 mm beträgt, kann man den
Steckschlüssel auf einen Durchmesser abdrehen, der nur wenig kleiner ist als die
Breite des Schlitzes 21.
In diesem Fall kann man den Steckschlüssel am einen
oder anderen Ende der beiden Schienen in den Schlitz einführen, wobei sich der abgedrehte
Teil des Schlüssels durch den Schlitz 21 nach außen erstreckt; nunmehr kann
man die Befestigungsschrauben 18
nacheinander betätigen. Wenn eine Prüfung
erforderlich ist, ist es somit sehr einfach, die Schrauben 18
zu entfernen,
durch die die Schienen in ihrer Lage gehalten werden; sobald dies geschehen ist,
kann man das gesamte Aggregat aus der Nut des Zylinders herausheben und auf einem
Werktisch ablegen. Soll an Stelle des ausgebauten Aggregats ein Ersatzaggregat benutzt
werden, ist es nur erforderlich, das Ersatzaggregat in die Nut des Zylinders einzuführen
und die Schrauben 18 wieder einzubauen und festzuziehen; hierbei ergibt sich
nur ein minimaler Zeitverlust.
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Zwar wurde die Erfindung bezüglich des Befestigens einer dünnen Druckplatte
an einem Druckzylinder beschrieben; doch liegt es für den Fachmann auf der Hand,
daß sich die Erfindung nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt, sondern sich
überall dort anwenden läßt, wo ein Überzug, eine Abdeckung od. dgl. an einer zylindrischen
Fläche befestigt werden soll, um eine glatte und lückenlose Unterlage zu bilden,
die sich über die Umfangsfläche des Zylinders erstreckt, wobei die einzige Ausnahme
durch den schmalen Einführungsschlitz gebildet wird, von dem die Enden der Abdeckung
bzw. des überzugs aufgenommen werden.