DE1252038B - Horizontal angeordnete Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine - Google Patents
Horizontal angeordnete Arbeitsspindel einer WerkzeugmaschineInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
EUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B
23
b
Deutsche Kl.: 49 a-39/02
Nummer: 1 252 038
Aktenzeichen: Sch 34855 I b/49 a
Anmeldetag: 24. März 1964
Auslegetag: 12. Oktober 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine horizontal angeordnete Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine,
wie Horizontalfräs- und -bohrwerk, die mindestens dreifach im Spindelkasten gelagert und aus diesem
unter Mitnahme des rückwärtigen dritten Lagers ausfahrbar ist. Arbeitsspindeln dieser Art lassen sich
axial aus dem Spindelkasten ausfahren, beispielsweise um 2000 mm, wenn es sich um große Maschinen
handelt. Dieses Herausfahren der Arbeitsspindel verursacht einen beträchtlichen Durchhang der Spindelnase
nach unten als Folge des Eigengewichtes. Der Durchhang hängt im wesentlichen von der Steifigkeit
der Spindel ab. Handelt es sich um Spindeln mit großem Durchmesser, so werden die Spindeln hohl
gebohrt, um das Verhältnis von Steifigkeit zu Eigengewicht günstig zu gestalten.
Die Lagerung der Arbeitsspindel erfolgt in der Regel in drei Lagerstellen, wobei die vordere und
mittlere Lagerstelle ortsfest angeordnet sind, während die hintere Lagerstelle, in der sich das Spindelende
abstützt, mit der Spindel axial verschoben werden kann. Das Endlager hat bei eingefahrener Spindel in
der Regel einen sehr großen Abstand vom mittleren Lager, nähert sich jedoch bei ausgefahrener Spindel
dem mittleren Lager und rückt gegebenenfalls bis an das mittlere Lager heran.
Die Biegelinie der Spindel als Folge ihres Eigengewichtes kann in erster Annäherung als Biegelinie
eines Balkens auf drei Stützen angesehen werden. Ist die Spindel eingefahren, so hängt sich die Spindel
jeweils zwischen den Lagerstellen nach unten durch. Wird die Spindel dagegen ausgefahren, so erfährt die
Spindelnase einen starken Durchhang nach unten. Der Durchhang zwischen dem vorderen und mittleren
Lager erfährt eine beträchtliche Minderung, während der Durchhang zwischen dem mittleren und hinteren
Lager entgegengesetzt, also nach oben gerichtet ist.
Ähnlich liegen die Verhältnisse bei bekannten hohlen Bohrwellen, die zweifach gelagert sind und
das Werkzeug axial verschiebbar tragen. Um die auftretende Durchbiegung der Bohrwelle rückgängig zu
machen, ist eine bekannte Bohrwelle dieser Art im Bereich ihrer größten Durchbiegung durch das freie
Ende des einen Armes eines doppelarmigen Hebels abgestützt, der vom rückwärtigen Ende her in die
hohle Bohrwelle etwa bis zur Mitte hineinreicht. Indem der freie Hebelarm des doppelarmigen Hebels
durch ein an ihm angreifendes Gewicht die Tendenz hat, nach unten durchzuhängen, hat der andere Arm
die entgegengesetzte Tendenz und wirkt mit seinem freien Ende der Durchbiegung der hohlen Bohrwelle
entgegen. Die Biegelinie zwischen den beiden Lagern Horizontal angeordnete Arbeitsspindel einer
Werkzeugmaschine
Werkzeugmaschine
Anmelder:
Schiess Aktiengesellschaft, Düsseldorf-Oberkassel
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Kurt Hertel, Büderich-Meererbusch
der Bohrwelle wird somit im Ergebnis durch ein drittes Stützlager, welches die Bohrwelle von innen
her zwischen den beiden äußeren Stützlagern abstützt in dem Sinn verändert, daß eine Durchbiegung nicht
auftritt.
Bei einer anderen, in zwei Lagern gelagerten Bohrwelle mit zwischen den Lagern verschiebbar angeordnetem
Werkzeug wird die mit der Verschiebung des Werkzeuges und durch das Eigengewicht der Bohrwelle
zwischen den Lagern auftretende Durchbiegung dadurch rückgängig gemacht, daß die Bohrwelle
beiderseits der äußeren Lager nennenswert verlängert ist und an den freien Enden Gewichte angeordnet
sind. Es handelt sich dabei im Prinzip um einen Träger, der sich auf zwei mit Abstand voneinander
angeordneten Stützen abstützt, wobei die freien Enden frei auskragend vorgesehen sind. Bei dieser Art der
Abstützung macht die Durchbiegung der frei auskragenden Enden nach unten die Durchbiegung der
Bohrwelle zwischen den beiden Stützlagern rückgängig. Es wird also der Tatsache Rechnung getragen,
daß sich die Biegelinie eines Trägers zwischen zwei Stützen beliebig verändern läßt, wenn der Träger
nicht in den Stützen endet, vielmehr über diese mehr oder weniger weit hinausgreift, wobei eine weitere
Änderung der Biegelinie dadurch möglich ist, daß zusätzlich an den freien Enden des Trägers nach
unten gerichtete Kräfte, vorzugsweise in Form von Gewichten angreifen.
Von diesem statischen Prinzip macht auch der Gegenstand der Erfindung Gebrauch; jedoch liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die baulichen Verhältnisse zu berücksichtigen, wie sie bei einer
horizontal angeordneten Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine, wie Horizontalfräs- und -bohrwerk,
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gegeben sind, bei der nämlich in der Regel eine mindestens dreifache Lagerung der Arbeitsspindel im
Spindelkasten vorgesehen ist und bei deren Ausfahren das rückwärtige dritte Lager mitverfahren wird.
Während es bei den bekannten Bohrwellen darum geht, die Durchbiegung der Bohrwellen zwischen den
beiden Festlagern durch eine Veränderung der Biegelinie zu kompensieren, geht es bei einer horizontal
angeordneten Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine der erwähnten Art darum, das Durchhängen der
Nase der Arbeitsspindel bei deren Ausfahren soweit als möglich aufzuheben bzw. zu reduzieren, ohne
dazu Maßnahmen ergreifen zu müssen, welche das Bauprinzip der Werkzeugmaschine durchgreifend
verändern würden.
Von diesen Überlegungen ausgehend, besteht die Erfindung darin, daß zur Verminderung des Durchhanges
der Spindelnase der Durchhang desjenigen Spindelabschnittes, der sich bei ausgefahrener Spindel
zwischen dem vorderen und dem mittleren Lager befindet, durch eine Vergrößerung des Gewichtes dieses
Spindelabschnittes im Verhältnis zu den übrigen Spindelabschnitten erhöht ist.
Diese Lösung bedeutet also, daß sich ein Spindelabschnitt mit erhöhtem Gewicht bei eingefahrener
Spindel zunächst zwischen dem mittleren und dem hinteren Stützlager befindet und somit zunächst auf
die Spindelnase kaum von Einfluß ist, da diese sich praktisch unmittelbar im vorderen Stützlager abstützt.
Wird dann die Spindel ausgefahren, so würde im Fall einer Spindel, die über alle Abschnitte gewichtsgleich
wäre, ein Durchhängen der Spindelnase nach unten auftreten. Dem wird gemäß der Regel nach der Erfindung
dadurch abgeholfen, daß mit dem Ausfahren der Spindel der Abschnitt mit vergrößertem Gewicht
zwischen das vordere und mittlere Lager gelangt, so daß in diesem Abschnitt eine erhöhte Durchbiegung
auftritt, die zwangläufig zu einer Minderung des Durchhanges der freien Spindelnase führt. Dabei ist
von besonderer Bedeutung, daß das rückwärtige dritte Stützlager der Arbeitsspindel die Verschiebung
der Arbeitsspindel mitmacht, so daß im Ergebnis bei voll ausgefahrener Arbeitsspindel diese nur zweifach
abgestützt ist und der Durchhang der Spindelnase eine entsprechend starke Minderung erfährt, also
praktisch aufgehoben ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung kann darin bestehen, daß derjenige Spindelabschnitt
einer hohlgebohrten Spindel, der sich bei ausgefahrener Spindel zwischen dem vorderen und
mittleren Lager befindet, mit einer Füllung aus schwerem Werkstoff, wie Blei, versehen ist. Es kommt
somit in üblicher Weise eine insgesamt hohlgebohrte Spindel zur Anwendung, die lediglich an bestimmter
Stelle durch die Füllung eine örtliche Gewichtserhöhung erfahren hat, wobei sich diese Gewichtserhöhung
in demjenigen Bereich der Spindel befindet, der bei ausgefahrener Spindel zwischen dem vorderen
und mittleren Lager liegt. Demgemäß biegt sich zwischen dem vorderen und mittleren Lager bei
ausgefahrener Spindel die Spindel stärker durch, was mit einem Anheben der Spindelnase etwa auf die
Höhe der Achse der Lagerstellen verbunden ist.
Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel nach dem Stand der Technik und ein Ausführungsbeispiel
einer Arbeitsspindel nach der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine bekannte Arbeitsspindel, welche dreifach
im Spindelkasten gelagert ist, mit Biegelinie, F i g. 2 die Stirnansicht der Arbeitsspindel im
Spindelkasten, der seinerseits am Maschinenständer auf- und abwärts verschiebbar gehalten ist,
F i g. 3 die Arbeitsspindel nach F i g. 1 mit Biegelinie bei ausgefahrener Arbeitsspindel, wobei das
hintere Lager mit der Spindel gegen das mittlere Lager herangerückt ist,
F i g. 4 eine Arbeitsspindel im Schnitt in einer Ausführungsform
nach der Erfindung bei eingefahrener Spindel, mit Biegelinie und
F i g. 5 die Arbeitsspindel nach F i g. 4 in ausgefahrener Stellung mit Biegelinie, wobei das hintere
Spindellager gegen das mittlere Lager herangerückt ist.
Wie aus der F i g. 2 zu ersehen ist, ist der Spindelkasten 2 am Ständer 1 lotrecht verschiebbar gehalten.
Im Spindelkasten 2 befindet sich die horizontal ausfahrbare Arbeitsspindel 3. Bei den Ausführungsbeispielen
handelt es sich um eine Bohrspindel. Die Bohrspindel 3 lagert im Spindelkasten in dem vorderen,
feststehend angeordneten Lager 4, im gleichfalls feststehend im Spindelkasten 2 angeordneten
Lager 5 und in dem horizontal verschiebbaren Lager 6. Die Verschiebbarkeit des Lagers 6 ist durch
die Gleitführung 8 des Spindelkastens 2 angedeutet.
Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 zeigt die
Ausbildung und Lagerung einer Arbeitsspindel 3 bekannter Ausbildung. Bei eingefahrener Spindel ergibt
sich die in der F i g. 1 gezeigte Biegelinie. Sie läßt erkennen, daß sich die Spindel 3 zwischen den
Lagern 4, S und 6 nach unten durchbiegt. Die Spindelnase weist einen entgegengerichteten Durchhang nach
oben auf, während das rückwärtige Spindelende gleichfalls nach unten durchhängt.
In der F i g. 3 ist die Arbeitsspindel ausgefahren gezeigt. Es ist diejenige Biegelinie zu ersehen, welche
sich ergibt, wenn die Spindel 3 so weit ausgefahren wird, daß das verschiebbare Lager 6 unmittelbar an
das mittlere Lager 5 herangeschoben ist. In dieser Stellung erfährt die Spindelnase einen sehr starken
Durchhang, während der Durchhang zwischen den Lagern 4 und 5 eine Minderung erfahren hat. Der
Durchhang zwischen dem Lager 5 und dem verschiebbaren Lager 6 ist entgegengerichtet, während
das rückwärtige Spindelende verstärkt nach unten durchhängt.
Nach den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 4 und 5, welche eine Arbeitsspindel nach der Erfindung
zeigen, ist die Spindel 3 hohlgebohrt und weist die Bleifüllung 7 auf, die sich bei eingefahrener Spindel 3
gemäß F i g. 4 zwischen dem mittleren Lager 5 und dem rückwärtigen Lager 6 befindet. Die Bleifüllung 7
bewirkt somit eine Minderung des Durchhanges der Spindel 3 zwischen den Lagern 4 und 5 und eine
Erhöhung des Durchhanges der Spindel zwischen den Lagern 5 und 6, führt jedoch zu keiner Änderung des
Durchhanges der Spindelnase gegenüber der bekannten Ausführungsform nach Fig. 1. Wird jedoch die
Spindel 3 ausgefahren, wobei die Bleifüllung 7 zwisehen das vordere Lager 4 und das mittlere Lager 5
gelangt, wie es die F i g. 5 zeigt, so ergibt sich eine von der F i g. 3 stark abweichende Biegelinie. Der
Durchhang der Spindelnase bei ausgefahrener Spindel 3 ist nur noch gering, während der Durchhang
der Spindel zwischen den ortsfesten Lagern 4 und 5 eine starke Vergrößerung erfahren hat, die die Ursache
der Minderung des Durchhanges der Spindelnase ist. Der Durchhang zwischen den Lagern S und 6
ist ähnlich wie bei F i g. 3 entgegengerichtet, allerdings gleichfalls vergrößert.
Wie ein Vergleich der F i g. 3 und 5 erkennen läßt, ist durch die Anordnung der Bleifüllung 7 in der
Spindel 3 in demjenigen Spindel abschnitt, der sich bei ausgefahrener Spindel 3 zwischen den ortsfesten
Lagern 4 und 5 befindet, erreicht, daß sich die Spindelnase nur noch geringfügig absenkt, und zwar
um ein Maß, welches praktisch völlig unbedeutend ist und die Genauigkeit der Bearbeitung nicht gefährdet,
während bei einer Durchbiegung, wie sie bei einer bekannten Spindel gemäß F i g. 3 auftritt, erhebliche
Ungenauigkeiten in Kauf genommen werden müssen.
In den Figuren ist jeweils der Durchhang der Biegelinie stark vergrößert gezeigt, um die Unterschiede
deutlich zu machen. In der Praxis sind die Durchbiegungen selbstverständlich nur geringfügig.
Dies bedeutet aber auch, daß die Abweichung der Spindelnase von der gedachten Spindelachse sowohl
in ausgefahrener als auch in eingefahrener Stellung außerordentlich gering ist, wobei es sich in der Praxis
um Abweichungen handelt, die sich im Rahmen der üblichen Fertigungstoleranzen bewegen, ja sogar eine
engere Tolerierung möglich machen.
Claims (2)
1. Horizontal angeordnete Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine, wie Horizontalfräs- und
-bohrwerk, die mindestens dreifach im Spindelkasten gelagert und aus diesem unter Mitnahme
des rückwärtigen dritten Lagers ausfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung
des Durchhanges der Spindelnase der Durchhang desjenigen Spindelabschnittes, der
sich bei ausgefahrener Spindel (3) zwischen dem vorderen (4) und mittleren (5) Lager befindet,
durch eine Vergrößerung des Gewichtes dieses Spindelabschnittes im Verhältnis zu den übrigen
Spindelabschnitten erhöht ist.
2. Arbeitsspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß derjenige Abschnitt einer
hohlgebohrten Spindel (3), der sich bei ausgefahrener Spindel zwischen vorderem (4) und mittlerem
(5) Lager befindet, mit einer Füllung aus schwerem Werkstoff, wie Blei (7), versehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 234 273, 234 069.
Deutsche Patentschriften Nr. 234 273, 234 069.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 677/216 10.67
Bundesdruckerei Berlin
Publications (1)
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DE1252038B true DE1252038B (de) | 1967-10-12 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2810146A1 (de) * | 1977-05-27 | 1978-12-07 | Innocenti Santeustacchio Spa | Fraesmaschine |
-
0
- DE DESCH34855A patent/DE1252038B/de active Pending
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