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Vorrichtung zum Steuern hydraulischer Arbeitszylinder Der Gegenstand
der Erfindung ist eine Ventilsteuerung, welche eine beliebige Anzahl hydraulischer
Arbeitszylinder, die von ventillosen Pumpen oder einer Druckflüssigkeit betrieben
werden, mittels einfacher, bekannter Absperrventile steuert.
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Hydraulische Hubgetriebe für landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere
für Mähdrescher, wollen so eingerichtet sein, daß das Heben und Senken bzw. Verstellen
der davon bewegten Teile in die den schnell wechselnden Verhältnissen jeweils entsprechenden
Lagen möglichst genau eingestellt werden können. Außerdem müssen die einzelnen Arbeitszylinder
unabhängig voneinander in beliebiger Reihenfolge gesteuert werden und soll jedem
Arbeitszylinder nur ein einziger Bedienungshebel zugeordnet sein.
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Zu diesem Zweck sind Bekannterweise zwischen Arbeitszylinder und Pumpe
Steuergeräte, die auch als Wegeventile, Dreiwegehähne, Schiebersteuerung od. ä.
bezeichnet werden, angeordnet. Sie weisen meistens Schieber auf. Schieber haben
den Nachteil, daß Schieberpassungen auch bei höchstem Aufwand für genaue Herstellung
nie vollkommen dichten und bei Abnutzung nicht nachgeschliffen werden können, wogegen
Ventilsitze ohne Schwierigkeit vollkommen dichtend gemacht werden können und bei
Abnutzung von einem Handwerker wieder dichtend gemacht werden können.
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Die Herstellung und Erhaltung solcher Steuergeräte für hohe Drücke
erfordert daher einen derart hohen Aufwand, daß vielfach auf die Anwendung hydraulischer
Hubwerke verzichtet werden muß.
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Bei einem anderen bekannten hydraulischen Hubgetriebe, welches vorwiegend
zum Ausheben von Pflügen verwendet wird, wobei in Bezug auf die Verstellgenauigkeit
keine besonderen Anforderungen gestellt werden und welches von einer Kolbenpumpe
betrieben wird, wird die Neutralstellung (Halten) des Arbeitszylinders durch Offenhalten
des Ansaugventils erreicht. Zum Senken wird ein federbelastetes Absperrventil, welches
zwischen Arbeitszylinder und Ölbehälter eingebaut ist, angehoben. Beim Vorgang »Heben«
arbeiten Pumpe und Ventil normal. Diese Steuerungsart ist zwar sehr einfach, weist
nur Absperrventile auf und erfordert nur einen geringen Aufwand, hat aber unter
anderem die Nachteile, daß damit die Hubgeschwindigkeit nicht genügend beeinflußt
werden kann, die Steuergeräte mit einer Kolbenpumpe eine untrennbare Einheit bilden
und daß diese Art nicht für die Steuerung mehrerer voneinander unabhängiger Arbeitszylinder
geeignet ist.
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Die vorliegende Erfindung löst die eingangs genannte Aufgabe unter
Verwendung von an sich bekannten, einfachen, einfachwirkenden und von einer Pumpe
unabhängigen federbelasteten AbsperrventiIen. Mit welchen Mitteln das geschieht,
ist im Hauptanspruch angegeben.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform mit drei Stromkreisen, die
in A b b. 1 schematisch dargestellt ist, beschrieben: Die Pumpe 1 erzeugt den Flüssigkeitsdruck,
welcher über die Druckleitungen 14, 14', 14", 14 "' und die federbelasteten
Absperrventile 34', 34", 34 "' die Arbeitszylinder 36', 36", 36"' betreibt. In der
dargestellten Stellung befinden sich diese in der Stellung Dauerneutral oder Halten.
Die Leitungen 35 an den Arbeitszylindern 36 sind durch die Absperrventile 34 abgesperrt,
so daß diese keine Bewegung ausführen. Der Ölstrom von der Pumpe 1 kreist drucklos
über die Leitungen 14, 27, durch das Absperrventil 26, Leitung 28 und den Behälter
37 zurück zur Pumpe 1.
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Wird nun eine von den Kurvenscheiben 17', 17", 17"', beispielsweise
17"', mittels des Verstellhebels 18"' um die feststehende Achse
19 nach rechts bewegt, dann treibt die axiale Kurve 20"' über die Rolle 21"',
welche auf der Führungsstange 22 gelagert ist, diese gegen die Wirkung der Federkraft
der Feder 23 nach links; die mit der Führungsstange 22 fest verbundene Kurve
24 gibt den Schließweg für den Stößel 25 des federbelasteten Absperrventils
26 frei, so daß dieses schließt und damit der vorherige freie Druckmittelumlauf
über die Leitungen 14, 27, 28 unterbrochen wird, wodurch in der Leitung 14 ein Flüssigkeitsdruck
entsteht.
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Hat nun die Rolle 21"' einen Punkt 16"' der Kurve 20"' erreicht, dann
haben wir die Stellung Kurzneutral, in welcher alle Ventile geschlossen sind. Das
Absperrventil 26 kann aber als Überdruckventil wirksam werden. Die Druckflüssigkeit
kreist nicht mehr drucklos, sondern mit einem der Einstellung des Überdruckventiles
26 entsprechenden Druck in den Leitungen 14, 27 den gleichen Weg wie vorher. Infolge
der Kraft der Feder 23 kann die Kurvenscheibe
17"' in dieser Stellung
von selbst nicht halten. Sobald die Rolle 21"' infolge der weiteren Rechtsbewegung
des Verstellhebels 18"' den Punkt 16"' der Kurve 20"' überschreitet,
treibt der untere Teil der radialen Kurve 29"' über die Rolle 30"' den doppelarmigen
Hebel 31"', welcher im feststehenden Lager 32"' gelagert ist, auf den Stößel
33... des federbelasteten Absperrventils 34"', wodurch dieses öffnet und
zunächst infolge der besonderen Form der Kurve 29"' nur einen sehr kleinen Durchflußquerschnitt
freigibt. Die Druckflüssigkeit strömt aus der unter Druck stehenden Leitung 14,
14"' durch den freigegebenen Querschnitt über die Leitung 35"' in den Arbeitszylinder
36"', der nun zu heben beginnt.
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Bei weiterem Rechtsschwenken des Verstellhebels 18"' wird ein immer
größerer Querschnitt freigegeben, wodurch die Hubgeschwindigkeit des Arbeitszylinders
vergrößert wird. Gleichzeitig drückt die Kurve 20"' die Führungsstange 22 erneut
nach links, wobei die Gegenkraft der Feder 23 steigt. Da man die steigende Widerstandskraft
fühlt, kann auf diese Weise die Hubgeschwindigkeit gefühlsmäßig eingestellt werden.
Nach Erreichen der gewünschten Einstellage wird der Bedienungshebel 18...
wieder auf seine Ausgangsstellung - Neutral - geschwenkt.
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In dieser Stellung steht die Anlaufrolle 30 wieder über dem mittleren
Teil der Kurve 29"', an welchem sie nicht anliegt. Das Absperrventil 34"' wird infolge
der Kraft seiner Feder geschlossen.
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Ebenso steht die Rolle 21 wieder über dem unteren Teil der Kurve 20
"'; die Feder 23 zieht die Führungsstange 22 nach rechts; die Kurve
24 hebt dabei durch das Auslaufen der Rolle 15 den Stößel 25 des Absperrventils
26 an, wodurch dieses öffnet. Die Neutral- oder Haltestellung ist wiederhergestellt.
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Zum Senken des Arbeitszylinders wird der Verstellhebel 18"' nach links
bewegt, der obere Teil der Kurve 29"' treibt über die Rolle 30 und den Hebel 31"'
auf den Stößel 33"', wodurch das Ventil 34"' angehoben und damit der Weg für die
Druckflüssigkeit vom Arbeitszylinder durch das Absperrventil 34"' über die Leitung
35"' zur Leitung 14"' freigegeben wird. Die Senkgeschwindigkeit kann analog der
Hubgeschwindigkeit beeinflußt werden. Da bei dieser Stellung des Verstellhebels
18"' auch das Ventil 26 offensteht, fließt die Druckflüssigkeit, getrieben
von der auf den Arbeitszylinder wirkenden Last, aus diesem über die Leitungen 14"',
14, 27 und 28 in den Behälter 37 zurück, und der Arbeitszylinder sinkt. Ist
die neue Einstellage erreicht, muß der Verstellhebel 18"' auf seine Ausgangslage
zurückgeschwenkt werden. Die die Lage der übrigen Arbeitszylinder beeinflussenden
Absperrventile, beispielsweise 34' und 34"', werden durch die Betätigung des Verstellhebels
18"' nicht bewegt, womit ersichtlich ist, daß die Arbeitszylinder unabhängig voneinander
steuerbar sind. Auf die gleiche Weise können auch die anderen Arbeitszylinder 36'
und 36" oder weitere nicht dargestellte, gesteuert werden.
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A b b. 2 stellt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform mit
zwei Stromkreisen schematisch dar. Im dargestellten Schema sind die einzelnen Teile
der besseren übersicht wegen auseinandergezogen dargestellt. Auf einer feststehenden
Achse 38, 39 sind die Kurvenhebel 40', 40", 41 drehbar gelagert. Auf weiteren feststehenden
Achsen 42, 43, 44 sind die Hebel 18', 18" sowie die Kurbel 47 und der Winkelhebel
46 ebenfalls drehbar gelagert. Das Hebelwerk ist in einen nicht dargestellten Kasten
eingeschlossen, aus welchem oben nur die Bedienungshebel und nach einer anderen
Seite die Verbindungsstangen zu den Einweggeräten herausragen. Letztere sowie ölbehälter,
Pumpe, Leitungen und Arbeitszylinder liegen außerhalb und den jeweiligen Erfordernissen
entsprechend angeordnet. Als Verbindungsstangen können auch Bowdenzüge verwendet
werden. Die Arbeitszylinder 36', 36", die Verstellhebel 18', 18", die Steuerventile,
federbelasteten Absperrventile 34', 34", 26, letzteres zugleich überdruckventil,
die Leitungen 14, 14", 14"', 35', 35", 28, die Pumpe 1 und der Behälter 37 haben
genau die gleichen Funktionen und Bezeichnungen wie in A b b. 1.
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An die Verstellhebe118',18" sind die Verbindungsstangen
48', 48" angelenkt, die an ihrem anderen Ende mit einem Langloch
49', 49" die Kurbel 47
umfassen. Wird nun ein Verstellhebel, beispielsweise
18', gegen die Kraft einer Feder 50 nach rechts bewegt, so geschieht
folgendes: Im ersten Wegbereich rollt die Anlaufrolle 51 auf der Kurve
52' des Kurvenhebels 40' ab, ohne letzteren zu bewegen, weil der mittlere
Teil der Kurve 52 ein Kreisabschnitt um die Achse 42 ist. Auf der anderen Seite
wird die Bewegung über die Verbindungsstange 48', die Kurbel 47' die Verbindungsstange
53 auf den Winkelhebel 46 übertragen. Dadurch hebt sich die auf dem Winkelhebel
46 angeordnete Anlaufrolle 54 von der Kurvenbahn 55 des Kurvenhebels 41 ab und damit
wird der Schließweg für das federbelastete Absperrventil 26 frei. Infolge
der Federkraft schließt es sich, und damit wird auch die Verbindung zwischen den
Leitungen 27 und 28
geschlossen. In dieser Stellung »Kurzneutral« sind alle
Ventile geschlossen, die Pumpe 1 arbeitet unter größter Belastung über das überdruckventil26;
in den Leitungen 14, 27 herrscht ein der Einstellung des Absperrventils 26 entsprechender
Druck. Damit diese Stellung schnell durchfahren und am Verstellhebel 18 sehr fühlbar
wird, ist zwischen der Feder 50 und dem Winkelhebel 46 der Kurvenhebel 58
angeordnet, welcher auf einer feststehenden Achse 45 schwenkbar gelagert ist und
eine Kurve 59 mit einem Scheitel 60 und einer Mulde 62 aufweist, und ist
auf dem freien Ende des Winkelhebels 46 eine Anlaufrolle 61
vorgesehen.
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Für die Kurve 59 sind zwei verschiedene Formen vorgesehen, die wahlweise
zur Anwendung kommen. Bei der einen Form sind Scheitel 60 und Mulde
62
so ausgebildet, daß beim Auflaufen der Rolle 61 auf den Scheitel
60 eine Kipplage entsteht, d. h., daß durch die Kraft der Feder 50 der Winkelhebel
46
nach dem überschreiten des Scheitelpunktes nach rechts gedrückt wird, bis
die Rolle 61 in der Mulde 62 eine Raststellung findet. Der untere Teil der
Kurve 59 ist eine Kreislinie um die Achse 43, so daß der Kurvenhebel
58 bei weiterer Rechtsdrehung des Hebels 46 still steht und die Feder 50
auf letzteren keine Verstellkraft ausüben kann.
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In dieser Raststellung ist das Hebelsystem so weit nach rechts gerückt,
daß auf der anderen Seite die Anlaufrolle 51' auf den oberen Teil der Kurve 52',
in welchem diese gegen die Achse 42 steigt, aufgelaufen ist und dadurch den Kurvenhebel
40' eine bestimmte Strecke nach links gedrückt hat. Die Länge der Verbindungsstange
57' ist so eingestellt, da.ß das federbelastete Absperrventil 34' in der Kipplage
zu öffnen beginnt und in der Raststellung einen bestimmten
kleinen
Hubweg offensteht und Druckflüssigkeit von der Leitung 14, 14' in die Leitung 35'
und den Arbeitszylinder 36' einströmt und letzteren langsam hebt.
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Der Scheitel 60 und die Mulde 62 können aber auch so flach ausgebildet
werden, daß weder eine ausgesprochene Kipplage, noch eine Raste entsteht, so daß
gegen die Feder des Absperrventils 26 die Feder 50 in jeder Stellung
des Hebelsystems rechts von der dargestellten Lage auf das Hebelsystem eine nach
links gerichtete Kraft ausübt.
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Die Schnelligkeit des Hebens ist von der Größe des Ventilhubes abhängig.
Wird schnelleres Heben gewünscht, so braucht man nur den Verstellhebel
18'
gegen die steigende Gegenkraft der Ventilfeder des Absperrventils 34'
weiter nach rechts zu bewegen. Desto stärker auf den Verstellhebel 18' gedrückt
wird, desto größer wird die Hubgeschwindigkeit, so daß letztere gefühlsmäßig reguliert
werden kann.
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Bei den beschriebenen Vorgängen gleitet die Kurbel 47 frei im Langloch
49", so daß der zweite Stromkreis, gegebenenfalls auch die weiteren Stromkreise
nicht berührt werden.
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Sobald der Arbeitszylinder weit genug gehoben hat, wird der Verstellhebel
18' in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt. Damit, wenn der Kurvenhebel 58
gemäß der zuerst beschriebenen Form so ausgebildet ist, daß die Anfangshebestellung
eine Raststellung ist, die Kurbel 47 beim Zurückschwenken des Hebels
18'
mitgenommen wird, ist auf den Zwischenstangen 48
und 18 ein Sperrhaken
56 scherenförmig angelenkt, welcher beim Rechtsschwenken des Hebelsystems vor Erreichen
der Kipplage auf der Kurbel 47 einklinkt, wie in den A b b. 3 und 4 dargestellt,
und erst wieder ausklinkt, wenn die Kipplage nach links überschritten ist und die
weitere Rückführung der Hebelgestänge in die Ausgangs- oder Neutralstellung durch
die Kraft der Feder 50 bewirkt wird. Die Feder 50 kann in diesem Sinn nur so lange
wirken, bis der Kurvenhebel 58 auf den Anschlag 63 zum Anliegen kommt. Bei diesem
Vorgang läuft die Anlaufrolle 54 wieder auf die Kurve 55 auf, wodurch der Kurvenhebel
41 nach links gedrückt wird und dadurch über die Verbindungsstange das Absperrventil
26 wieder geöffnet wird. Der Flüssigkeitsstrom kreist wieder drucklos von der Pumpe
1 durch die Leitungen 14, 27, Absperrventil 26, Leitung 28, Behälter 37 zurück zur
Pumpe 1.
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Um ein Senken eines Arbeitszylinders zu bewirken, beispielsweise des
Arbeitszylinders 36', wird der Bedienungshebel 18' nach links bewegt, die Anlaufrolle
51' läuft auf den unteren Teil der Kurve 52' auf, in welchem diese gegen die Achse
42 steigt, so daß dadurch der Kurvenhebel 40' nach links gedrückt und über
die Verbindungsstange 57' das Absperrventil 34 geöffnet wird, so daß die
im Arbeitszylinder 36' befindliche Flüssigkeit durch die auf denselben drückende
Last über die Leitung 35', Absperrventil 34', Leitung 14', 14, 27,
Absperrventil 26, Leitung 28
in den Behälter 37 abfließen kann, wodurch
sich der Arbeitszylinder 36' senkt. Die Senkgeschwindigkeit ist von der Größe der
offenen Ventilhubstrecke abhängig, so daß auch diese infolge der der weiteren Vergrößerung
des Ventilhubes entgegenwirkenden Kraft der Feder des Absperrventils, welche über
die Zwischenstange 57', Anlaufrolle 51' auf den Verstellhebel 18' übertragen wird,
gefühlsmäßig mit dem Verstellhebel geregelt werden kann. Beim Senken des Arbeitszylinders
36' gleitet das Langloch 49' der Verbindungsstange 48' frei auf der
Kurbel 47, so daß dabei die allen Steuerkreisen oder Arbeitszylindern gemeinsamen
Teile der Vorrichtung nicht bewegt werden.
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Um dem Hebel 18 in der Neutralstellung eine Raststellung zu
geben, ist eine Feder 64 angeordnet, welche den Hebel 18 mit geringerer Kraft
nach rechts zieht als die Feder 50 nach links ausübt. Beispielsweise ist die Feder
64 einerseits an einem Auge der Verbindungsstange 48 und andererseits am
Auge einer Gliedstange des Hebels 56 angeordnet. Die A b b. 3 und 4 sind
Ausschnitte von der A b b. 2.
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A b b. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform. Bezeichnungen und Funktionen
der Verstellhebe118, Absperrventile 26, 34, Pumpe 1, Leitungen
14, 14',
28 und des Behälters 37 sind dieselben wie in zwei vorher beschriebenen
Ausführungsformen. Auf einer Achse 65 sind so viele Kurvenscheiben 66, 66', 66x,
als voneinander unabhängig steuerbare Arbeitszylinder zu steuern sind, nebeneinander
einzeln drehbar angeordnet. Jede Kurvenscheibe 66 weist zwei ineinander übergehende
Kurven 67, 68 auf. Auf einer Achse 69 sind nebeneinander Hebel
70, 70', 70x' einzeln drehbar angeordnet. An ihren freien Enden tragen sie
Anlaufrollen 71, 71', 71x'. An den Augen 72, 72', 72x' sind Verbindungsstangen 73,
73', 73x' zu den Absperrventilen 34, 34', 34x' angelenkt. Auf der Achse
74 ist eine Hohlwelle 75 drehbar gelagert; mit dieser fest verbunden
sind eine Schwinge, welche von zwei Schenkeln 76 und einer Achse 77 gebildet wird,
und ein Hebelarm 78, welcher an seinem freien Ende ein Auge 79 aufweist, an welches
eine Verbindungsstange 80 zum Absperrventil 26 angelenkt ist. Auf
der Achse 77 sind Anlaufrollen 81, 81', 81x' in gleichen Abständen wie die Kurvenscheiben
66 über den Kurven 68 einzeln drehbar gelagert.
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Bei einer Bewegung einer Kurvenscheibe 66 nach rechts drückt die Kurve
68 gegen die Kraft der Feder 82 die Schwinge 76-77 nach rechts; über die
Hohlwelle 75 und Hebelarm 78 wird diese Bewegung auf die Verbindungsstange
80 übertragen und damit der Schießweg für das Absperrventil 26 freigegeben.
Ein Verharren des Hebelsystems in dieser Stellung bei Auslassen der Verstellkraft
verhindert die Feder 82.
Beim weiteren Bewegen drückt der untere Teil der
Kurve 67 gegen die Kraft der Feder eines Absperrventiles 34 die Anlaufrolle 71 mit
dem Hebel 70, die Verbindungsstange 73 und den Stößel des Absperrventils 34 nach
rechts, wodurch letzteres geöffnet wird und ein Arbeitszylinder 36 zu heben beginnt.
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Läßt jetzt die Verstellkraft aus, dann zieht die Feder 82 das
Ganze in die Halte- oder Neutralstellung zurück. Sobald die Anlaufrolle
81 auf den um die Achse 65 kreisförmig ausgebildeten Teil der Kurve 68 auftrifft,
kann die Feder 82 keine weitere Verstellkraft auf die Kurvenscheibe 66 ausüben.
Beim Bewegen einer Kurvenscheibe 66 nach links drückt der obere Teil der Kurve
67 die Anlaufrolle 71 nach links und über die Zwischenstange
73 den Stößel des Absperrventils 34 gegen dessen Federkraft nach rechts;
es wird dadurch geöffnet; die Flüssigkeit unter dem Kolben des Arbeitszylinders
36 kann über die Leitung 35, Absperrventil 34, Leitungen
14', 27 und Absperrventil 26 in den Behälter 37 abfließen,
und der Arbeitszylinder 36 sinkt. Bei Auslassen der Verstellkraft wird das Ganze,
durch die Kraft der Feder
des Absperrventils 34 unterstützt, von
einer beispielsweise am Verstellhebel 18 angelenkten Feder 83 in die
Halte- oder Neutralstellung zurückgestellt.
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Damit das Absperrventil 26 als überlastventil funktionieren
kann, ist der Stößel desselben in ein auf der Verbindungsstange 80 vorgesehenes
Langloch 84 eingehängt.
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In A b b. 6 ist die Steuerung eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders
schematisch dargestellt. Auf einer Achse 88 ist eine Kurvenscheibe 89 drehbar. Die
Bewegung der Kurvenscheibe wird über Anlaufrolle 90 über ein Gestänge
91 auf die Absperrventile 92 und 93 übertragen; analog über Anlaufrolle 94,
Gestänge 95 auf die Absperrventile 96 und 97 und über Anlaufrolle 98, Hebelgestänge
99 auf Absperrventil 26. Ein doppeltwirkender Arbeitszylinder ist mit
100 bezeichnet. 1 stellt eine Pumpe dar, = Druckseite, - = Saugseite;
37 ist ein Flüssigkeitsbehälter. Die Flüssigkeitsleitungen sind durch einfache Striche
dargestellt.
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Wird der Verstellhebel18, der mit der Kurvenscheibe 88 fest verbunden
ist, nach Stellung R bewegt, dann geschieht folgendes: Anlaufrolle 98 hebt das Gestänge
99, der Schließweg für das Absperrventil 26 wird frei; es schließt und wirkt als
überdruckventil. Sobald der Schließweg frei ist, werden bei der Weiterbewegung der
Kurvenscheibe 88 über die Anlaufrolle 90 und Gestänge 91 die Absperrventile
92 und 93 geöffnet. Die Druckflüssigkeit strömt durch das Absperrventil
93 zum Arbeitszylinder 100 und drückt dessen Kolben nach rechts. Die
aus der rechten Kolbenseite verdrängte Flüssigkeit strömt über das Absperrventil
92 in den Behälter 37. Wird der Verstellhebel 18 in die Lage L bewegt, wird analogerweise
der Kolben nach links gesteuert. In der dargestellten Lage N sind die Absperrventile
92, 93, 96 und 97 geschlossen, das Absperrventil 26
ist offen,
die Druckflüssigkeit kreist durch es. Liegen die Verhältnisse so, daß am Ende eines
Arbeitshubes für den Kolben eine Schwimmstellung vorgesehen werden muß, dann wird
auf der Kurvenscheibe 89 (s. A b b. 7) ein Spreizschwengel 101 im Punkt
102
angelenkt. Beim Weiterbewegen des Verstellhebels 18 über den bisherigen
Endpunkt, beispielsweise über L hinaus, trifft der Schwengel auf den Anschlag 104
und drückt die Anlaufrolle 90 ab, so daß jetzt auch die Absperrventile 92
und 93 offenstehen, wodurch der Flüssigkeitsstrom beliebig kreisen kann und die
Schwimmstellung hergestellt ist. Beim Zurückdrehen in die Neutralstellung spreizt
der Schwengel 101, bis er vom Anschlag 103 mitgenommen wird und dann die
Anlaufrolle 90 gleichzeitig wie die Anlaufrolle 94
frei wird. Wird
der Verstellhebel 18 über R hinaus bewegt, so wiederholt sich der Vorgang analog
nach der anderen Seite.
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Die Ausbildung der Kurven der Kurvenscheibe 89 und des Spreizschwengels
101 oder eines ähnlichen Gliedes erfolgt so, daß der Öffnungsweg für das
Ventilpaar 92, 93 größer oder kleiner ist als für das andere Ventilpaar 96, 97 und
daß dieser Unterschied durch weiteres Verstellen mehr oder weniger groß eingestellt
werden kann. Das hat zur Folge, daß auf einer Kolbenseite eines Arbeitszylinders,
beispielsweise 100, ein größerer Druck als auf der anderen Kolbenseite herrscht
bzw. der Kolben nach einer Seite eine von der Einstellung eines Verstellhebels,
z. B. 18, abhängige Kraft ausübt, ohne daß ein Arbeitshub erfolgen muß. Eine Schwimmstellung,
derart, daß ein Arbeitszylinder eine bestimmte Verstellkraft dauernd ausüben soll,,
ist bei landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen des öfteren von Vorteil, beispielsweise
um einen Teil des Gewichtes eines abgesenkten Gerätes auf die Treibräder eines Traktors
zu übertragen oder auf ein fünftes Rad eines Mähdreschers, welches einen seitlichen
weltausladenden Teil stützt, oder auf die Hubvorrichtung des Schneidwerks, so daß
dieses bei Bodenunebenheiten nachgibt, wodurch das gefürchtete Planieren vermieden
wird, und bei weiteren Fällen.
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Um eine solche Schwimmstellung mit den vorher beschriebenen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen zu erzielen, ist keine grundsätzliche Änderung derselben erforderlich.
Es braucht beispielsweise in der Ausführungsform der A b b. 5, nur die Kurve 68
(68') in ihrem der Kurve 67 näherliegenden Teil erhöht werden, so daß in einer zwischen
der Neutral-und Senkstellung befindlichen Lage das Absperrventil 26 bis auf einen
kleinen Hubweg bzw. Durchflußquerschnitt geschlossen und ein Absperrventil 34 (34')
offen ist. Je kleiner der freie Durchflußquerschnitt im Absperrventil
26 ist, um so größer wird der Druck in den Leitungen 14, 27 und damit der
Schwimmdruck auf den Arbeitszylinder 36 (361. Um einen bestimmten Schwimmdruck wählen
zu können, genügt die Anordnung mechanischer Federraster, die vorzugsweise auf den
Verstellhebel1ß direkt einwirken. Eine Verbesserung dieser Arbeitsweise kann noch
erzielt werden, wenn die Zwischenstange 80 als ein sich federnd verkürzendes Glied
ausgebildet wird. Wird beispielsweise die Länge und
die Federkraft der Verbindungsstange
80 so eingestellt, daß in der angegebenen Stellung des Verstellhebels, das
ist zwischen Senken und Neutral, und bei geschlossenem Absperrventil 26 sich diese
Federkraft mit der Kraft der Schließfeder des Absperrventils 26 im Gleichgewicht
befindet, so wird der Schwimmdruck im Arbeitszylinder 36 gleich Null plus Durchflußwiderstände.
Wird die Federkraft der Verbindungsstange 80 so verkleinert um einen Betrag
a, dann beträgt der Schwimmdruck a plus Durchflußwiderstände.
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Das in A b b. 8 dargestellte Ausführungsschema ist eine vereinfachte
Ausführung der in A b b. 2 dargestellten Ausführung. Diese wird zum Steuern kleiner
Arbeitszylinder bevorzugt. Die Verbindungsstange 53 ist hier mit dem Absperrventil
26 geradlinig verbunden und trägt einen Federteller 106. Die Feder
107 ist am Gehäuseteil 108 abgestützt und öffnet den Durchfluß durch
Absperrventil 26 bei Aufhören der Verstellkraft.