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Kabelträger Die Erfindung betrifft einen aus fortlaufend aneinander
angefügten Einzelteilen bestehenden, an Wänden u. dgl. verlegbaren rinnenförmigen
Kabelträger mit einer gegebenenfalls durch einen Deckel verschließbaren Einfuhröffnung
für die Kabel.
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Insbesondere im Kraftwerksbau oder bei vergleichbaren größeren industriellen
Installationen tritt das Problem auf, eine größere Anzahl verhältnismäßig schwacher
Steuerleitungen u. dgl. über größere Entfernungen verlegen zu müssen. Häufig werden
solche Kabel geringen Durchmessers dabei in der Weise verlegt, daß sie einfach auf
in die Wand eingeschlagene Bolzen aufgelegt werden, so daß sie girlandenartig aufgehängt
sind. Da diese Befestigungsart mit erheblichen Nachteilen verbunden ist, werden
zur Verlegung von solchen Kabeln auch sogenannte Kabelrinnen verwendet, die einen
im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisen und regelmäßig aus Einzelstücken
zusammengefügt sind. In einer solchen Rinne sind die Kabel wohl über ihre gesamte
Länge unterstützt, doch erfordert diese Konstruktion einen erheblichen Aufwand,
der nicht immer tragbar erscheint, insbesondere dann, wenn nur eine verhältnismäßig
geringe Anzahl von Kabeln kleineren Durchmessers zur Verlegung kommt. Daneben fallen
auch die verhältnismäßig großen Abmessungen dieser Kabelrinnen in dem erwähnten
Fall nachteilig ins Gewicht.
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Im Schalttafelbau ist daneben eine Kanalverdrahtung bekannt, bei der
die einzelnen Verdrahtungskanalelemente eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsgestalt
aufweisen, aus Isoliermaterial bestehen und durch ein Weichgummiprofil verschließbar
sind. Diese Kanalteile werden an der der Einfuhröffnung gegenüberliegenden Breitseite
mittels eines Klebstoffes auf Metalleisten des Schalttafelgerüstes aufgeklebt (Zeitschrift,
»Bull. ASE t. 50«, 1959, Nr. 11, S.503). Derartige Verdrahtungskanäle, die an sich
in vielfältigen Ausführungsformen bekannt sind (französische Patentschrift 990 407,
österreichische Patentschrift 227 319, französische Patentschrift 1249 252) zeichnen
sich durch verhältnismäßig kleine Abmessungen aus und haben durchweg die Aufgabe,
entweder die bekannten Rohre der Installationstechnik zu ersetzen oder aber das
sonst übliche gemeinsame Bandagieren der Leitungen, wie es insbesondere im Schalttafelbau
in Gestalt von Kabelbäumen u. dgl. üblich ist, hinfällig zu machen.
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Solche bekannten Elemente der Installationstechnik lassen sich dann
verwenden, wenn es darum geht, eine verhältnismäßig geringe Anzahl dünner elektrischer
Leitungen zu verlegen. Um ein Einbringen der elektrischen Leitungen in diese U-förmigen
Gebilde zu ermöglichen, müssen diese durchweg so unterstützt werden, daß die Einfuhröffnung
nach oben weist oder zumindest nicht auf den Betrachter zuweisend horizontal verläuft.
Da bei diesen Gebilden die Einfuhröffnung symmetrisch zur Längsachse der breiten
Bodenfläche gegenüber angeordnet ist, während die Seitenwände verhältnismäßig schmal
sind, bedeutet dies, daß bei einer Verlegung elektrischer Leitungen in der Horizontalen,
etwa an einer vertikalen Wand, der Kabelträger mit der Einfuhröffnung nach oben
weisend angeordnet werden müßte, um das einfache Einfüllen der elektrischen Leitungen
zu gestatten.
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Da die damit erforderlich werdende Befestigung an einer Schmalseite
regelmäßig nicht möglich wäre, müßten Konsolen od. dgl. vorgesehen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verlegung dünner Steuerleitungen
u. dgl., beispielsweise im Kraftwerksbau, wesentlich zu vereinfachen und hierfür
einen Kabelträger zu schaffen, der ohne Konsolen u. dgl. an einer Wand verlegbar
ist und darüber hinaus das Einfüllen einer größeren Anzahl dünner Leitungen in einfacher
Weise gestattet, ohne daß besondere Halte- oder Fixierungsvorrichtungen für die
Kabel im Inneren des Kabelträgers erforderlich wären. Der erfindungsgemäße Kabelträger
ist dadurch gekennzeichnet, daß seine Einzelteile nach Art einer schmalen sackartig
gestalteten tiefen Tasche ausgebildet sind, deren schlitzartige Einfuhröffnung in
einem Abstand oberhalb der Längsmittelachse angeordnet ist und die in an sich bekannter
Weise an einer Seitenwand mit dem Taschenboden nach unten weisend befestigbar ist.
Zufolge der taschenartigen Gestaltung des neuen Kabelträgers können die einzelnen
Kabel ohne große Mühe so lange durch die schlitzartige Öffnung eingefüllt werden,
bis der
Träger randvoll gefüllt ist, falls dies erforderlich sein
sollte. Die Kabel sind hervorragend geschützt, während gleichzeitig die Befestigung
des Kabelträgers an der Wand in einfacher Weise an Dübelschrauben od. dgl. geschehen
kann. Zufolge der Gestaltung als schmale, tiefe Tasche, die mit ihrer Breitseite
an die Wand zu liegen kommt, ist der neue Kabelträger auch in der Lage, ein großes
Kabelgewicht stabil aufzunehmen, ohne daß eine Überlastung zu befürchten wäre.
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Die Befestigung der beispielsweise aus Blech oder Kunststoff bestehenden
Einzelteile an der Wand ist in einfacher Weise mittels durchgesteckter Schrauben
oder Ösen möglich. Hierbei ergibt sich durch die große Eigensteifigkeit ein großer
Dübelabstand, der die Montage wesentlich erleichtert. Die Einzelteile können jeweils
zweiteilig mit einem gesonderten, die Einfuhröffnung einseitig begrenzenden Abdeckteil
ausgebildet werden, der aus einem mit den taschenartigen Einzelteilen jeweils verbindbaren,
winkelig gebogenen Formteil besteht. Eine weitere Erleichterung der Anbringung ist
dadurch möglich, daß der Abdeckteil getrennt für sich an der Wand usf. befestigbar
und der zugeordnete taschenartige Teil an Einhängeeinrichtungen mit dem Abdeckteil
verbindbar ist. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, daß bei der Befestigung
des Abdeckteiles die Befestigungsschrauben oder -nägel gut zugängig sind und demgemäß
schnell angebracht werden können. Der taschenartige Teil kann auch mittels eines
Scharniers mit einem aufklappbaren Abdeckteil verbunden sein, wie es für einzelne
Anwendungsfälle zweckmäßig sein kann.
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Die Einzelteile des neuen Kabelträgers können im allgemeinen in vorgefertigten
Längen hergestellt werden, wobei dann die Anpassung an die jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten durch entsprechendes Ablängen erfolgt. Zwischen jeweils stumpf aneinanderstoßenden
und gegebenenfalls auf Gehrung geschnittenen Einzelteilen können kederartige Verbindungsstreifen
aus einem elastischen Material eingefügt werden, welche die Stirnberandungen der
aneinander anstoßenden Teile aufnehmende Nuten aufweisen.
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Der neue Kabelträger kann selbstverständlich auch für andere Elemente
als Kabel Verwendung finden. Er kann beispielsweise auch zur Verlegung von dünnen
Schläuchen, hydraulischen und pneumatischen Steuerleitungen eingesetzt werden, um
nur einige weitere Verwendungsmöglichkeiten zu benennen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Kabelträger gemäß der Erfindung im
axialen Schnitt in einer Seitenansicht, F i g. 2 einen Kabelträger gemäß der Erfindung
in einer anderen Ausführungsform im axialen Schnitt in einer Teildarstellung, F
i g. 3 eine Einzelheit des Kabelträgers nach F i g. 2 in der Draufsicht und im Ausschnitt,
F i g. 4, 5 und 6 jeweils weitere Ausführungsformen von Kabelträgern gemäß der Erfindung,
jeweils im axialen Schnitt in einer Seitendarstellung bzw. einer perspektivischen
Darstellung, F i g. 7 einen Kabelträger gemäß einer Ausführungsform nach einer der
F i g. 1 bis 6 im Querschnitt in perspektivischer Darstellung und F i g. 8 und 9
zwei weitere Ausführungsformen eines Kabelträgers gemäß der Erfindung jeweils in
perspektivischer Darstellung. Der Kabelträger besteht aus einzelnen stumpf aneinanderstoßend
verlegten Teilen, die eine fortlaufende Rinne bilden und jeweils eine taschenförmige
Ausbildung aufweisen. In der Ausführungsform nach F i g. 1 sind die Einzelteile
jeweils zweiteilig ausgebildet, und zwar bestehen sie aus einem eigentlichen taschenförmigen
Teil 1 von im wesentlichen U-förmiger Querschnittsform, dem ein Abdeckteil2 zugeordnet
ist, der aus einem Winkelprofil besteht. Die Befestigung an der Wand wie auch die
Verbindung der beiden Teile 1 und 2 geschieht durch Schrauben 3, die jeweils in
Dübel 4 eingedreht sind. Der Kabelträger weist eine seitliche Einführöffnung
5 auf, die zur Einführung der bei 60 angedeuteten, in dem Teil 1 liegenden Kabel
dient. Sie ist durch eine unterschiedliche Längenausbildung der beiden Schenkel
bzw. Wandflächen des Teiles 1 zustande gekommen.
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In der Ausführungsform nach den F i g. 2 bis 4
weist der Abdeckteil
2 a jeweils eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsform auf, während die Gestaltung
des Teiles la im wesentlichen jener des Teiles 1 in F i g. 1 entspricht. Bei 6 und
7 sind die Kanten der Teile 1 a und 2 a umgebördelt, um eine abgerundete Berandung
der Öffnung 5 zu erzielen, die gewährleistet, daß eine Verletzung der Kabel während
des Einführens ausgeschlossen ist. Gleichzeitig wird eine zusätzliche Versteifung
der Tasche bewirkt. Die Befestigung an einer Wand usf. geschieht in diesem Fall
ebenfalls mittels Schrauben 3, auf die jeweils Unterlegscheiben 8 aufgesteckt sind.
Der Teil 1 a ist mit zugeordneten Schlüssellöchern 9 versehen, die es gestatten,
den Teil l a in der aus den F i g. 2 und 4 ersichtlichen Weise in die Schrauben
3
einzuhängen. Damit ist es möglich, zunächst den Abdeckteil 2a an der Wand
zu verlegen und erst anschließend den Teil l a, in den gegebenenfalls die Kabel
bereits eingelegt sein können, einzuhängen. Das bringt den Vorteil mit sich, daß
die Schrauben 3 bei der Montage des Abdeckteiles 2 a sehr leicht zugängig sind,
so daß sich eine Verringerung der Montagezeit erreichen läßt, während andererseits
auch Nägel zur Verwendung kommen können. Selbstverständlich können auch die Ausführungsformen
nach der F i g. 1 und den noch zu besprechenden F i g. 5 und 6 ebenfalls mit Schlüssellöchern
versehen werden oder in ähnlicher Weise dazu eingerichtet werden, an den vorher
eingefügten Schrauben nachträglich eingehängt werden zu können.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 5 ist der Abdeckteil 2 c mit einer
vorstehenden Leiste 10 ausgebildet, die durch entsprechendes Einfalten des Blechmaterials
des Teiles 2c hergestellt worden ist. Die Verbindung mit dem Teil 1 c geschieht
durch eine bei 11 veranschaulichte Umbördelung. Da die Befestigungsschrauben 3 in
diesem Fall außerhalb der taschenförmigen Einzelteile liegen, sind sie sehr leicht
zugängig, was den Vorteil einer einfachen Montage mit sich bringt.
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Der Schlitz 5 ist durch eine Leiste 12 aus einem elastischen Material
verschlossen, die zwei bei 13 angedeutete Nuten aufweist, welche die öffnungsberandung
der Teile 1 e und 2 c bei 6 und 7 hintergreifen. Da die Leiste 12 aus einem nachgiebigen
Material besteht, kann sie in einfacher Weise nach dem Einbringen der Kabel eingefügt
werden. Sie gewährleistet einen sicheren Verschluß des Kabelträgers und ergibt damit
einen nahezu vollkommenen Staubschutz für die Kabel.
In der Ausführungsform
nach F i g. 6 schließlich sind die Einzelteile jeweils einstöckig ausgebildet, wie
es bei 14 veranschaulicht ist. Die Befestigung erfolgt wieder durch Schrauben 3,
die durch die Öffnung 5 zugängig sind. Um eine Versteifung der Einzelteile zu erzielen,
können Sicken vorgesehen werden, von denen eine bei 15 veranschaulicht ist. Selbstverständlich
kann die Einfuhröffnung 5 - wie übrigens auch bei allen übrigen Ausführungsformen
- auch in diesem Fall durch eine Abdeckleiste 12 verschlossen werden.
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Die einzelnen stumpf aneinanderstoßenden taschenförmigen Teile können
an ihren Stoßstellen durch kederartige Verbindungsstreifen miteinander verbunden
werden, von denen zwei bei 16 und 17 in F i g. 7 dargestellt sind. Diese Streifenkönnen
- wie bei 18 sichtbar - jeweils zwei Nuten aufweisen, welche die Stirnflächen der
angrenzenden Teile umgreifen. Als Material für die Einzelteile des Kabelträgers
kommt in der Regel Stahlblech in Frage, das gegebenenfalls verzinkt werden kann.
Es wäre jedoch ohne weiteres möglich, die Einzelteile - gegebenenfalls teilweise
- aus einem Kunststoffmaterial herzustellen.
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Im übrigen bietet sich naturgemäß die Möglichkeit, auch Bogen und
Verzweigungsstücke vorzusehen, wenngleich es in der Regel genügen dürfte, die Einzelteile
in der aus F i g. 7 ersichtlichen Weise auf Gehrung zu schneiden und stumpf aneinanderstoßend
zu verlegen. Damit sind naturgemäß auch auf- und absteigende Kabelführungen herstellbar.
Schließlich ist es auch denkbar, in den Einzelteilen Öffnungen vorzusehen, die gegebenenfalls
mit abgebogenen, gerundeten und eine Stütze der Kabel beim Einführen der Kabelstränge
bildenden Lappen versehen sind und die Ein- und Ausführung von Kabeln gestatten.
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In der Ausführungsform nach den F i g. 8 und 9 weist der taschenförmige
Teil 1 eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsgestalt auf. Hierbei sind bei
dem in F i g. 8 dargestellten Kabelträger im Bereiche der unteren Eckkanten Ecksicken
19 vorgesehen, welche zur Versteifung dienen.
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Der Verschluß der schlitzartigen Einfuhröffnung 5 geschieht in diesem
Fall durch eine Leiste 12a, welche aus einem elastischen Material besteht, das über
die erforderliche Formsteifigkeit verfügt und eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsgestalt
aufweist. Die Berandung der Öffnung 5 ist bei 20 rinnenartig umgebogen, so
daß die entsprechenden Schenkel der Leiste 12 a in der aus F i g. 8 ersichtlichen
Weise beidseitig einhängbar sind. Da . der taschenförmige Teil insoweit elastisch
ist, daß die schlitzartige Öffnung 5 etwas verkleinert werden kann, kann die Leiste
12a in einfacher Weise zum Einschnappen gebracht werden. Es wäre auch denkbar, die
Leiste 12a aus einem starren Material, etwa Metallblech, herzustellen.
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Im Bereich der rückwärtigen Seitenwand des taschenförmigen Teiles
1 sind bei 21 veranschaulichte Durchbrüche vorgesehen, die es gestatten, auf der
gegenüberliegenden Vorderseite anzubringende Verteilerkästen od. dgl. von der Rückseite
her anzuschrauben, während gleichzeitig das Einfädeln der Leitungen in die diesen
Verteilerkästen zugeordneten Zuführungen erleichtert wird.
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In der in F i g. 9 veranschaulichten Ausführungsform ist in dem taschenförmigen
Teil 1 ein Zwischenboden 22 vorgesehen, der im Bereiche der seitlichen Einfuhröffnung
derart angeordnet ist, daß sich zwei übereinanderliegende kanalartige Kammern 23
ergeben, von denen jeder eine eigene durch eine Leiste 12 verschlossene Einfuhröffnung
5 a zugeordnet ist. Um eine Halterung der Leisten 12 zu erzielen sowie die
in den oberen Kammern 23 liegenden Kabel seitlich zu führen, trägt der Zwischenboden
22 eine im wesentlichen parallel zu der zugeordneten vorderen Seitenwand des taschenförmigen
Teiles 1 verlaufende Leiste 24, deren Ränder 25 zum Anschluß der Deckelteile 12
eingerichtet, d. h. umgebördelt sind.
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Selbstverständlich könnte in diesem Fall auch eine Leiste 12 a, wie
in F i g. 8 gezeigt ist, verwendet werden, wie es auch denkbar wäre, den Zwischenboden
an anderer Stelle anzuordnen und ihm gegebenenfalls eine eigene Einfuhröffnung zuzuordnen.
Die Anordnung eines Zwischenbodens ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn bei gleichem
Leitungsweg Schwachstromleitungen, beispielsweise Telefon- oder Steuerleitungen,
mit Versorgungskabeln parallel verlegt werden müssen.