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Spreiz- und Abstandring für in Kolbenringnuten eingesetzte ölabstreifringe
Die Erfindung bezieht sich auf einen Spreiz- und Abstandring für in Kolbenringnuten
eingesetzte Ölabstreifringe mit mehreren am Umfang verteilten U-förmig gebogenen
und mit Schenkelabschnitten an den ölabstreifringen 'axial und radial angreifenden
Ringunterstützungen, die durch etwa in der Mitte der Schenkelverbindungsabschnitte
angebrachte axial schmale. Bogenabschnitte verbunden sind.
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Es ist bereits ein Spreiz- und Abstandring dieser Art bekannt, bei
dem die Schenkelabschnitte zur Unterstützung der ölabstreifringe relativ breit ausgeführt
und in Form von U-förmig zugeschnittenen Blechteilen ausgebildet sind, so daß der
ölfluß relativ stark gehemmt wird. Zum anderen sind bei diesem bekannten Ring zwischen
den Schenkelabschnitten starre flache Zwischenstege vorgesehen, die dem Ring eine
relativ große Steifigkeit verleihen. Bei dem bekannten Ring kann eine Biegung im
wesentlichen nur über die die ölabstreifringe tragenden Schenkelabschnitte erfolgen.
Eine Formänderung dieses bekannten Ringes bedeutet also im Betrieb, daß gleichzeitig
mit einem Verbiegen auch die an den ölabstreifringen anliegenden Schenkelbereiche
relativ zu diesen ölabstreifringen verschoben werden müssen.
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Es ist auch schon ein Spreiz- und Abstandring bekannt, bei dem die
Verbindungsabschnitte zvkischen den Unterstützungsabschnitten für die Ölabstreifringe
in Form von Schleifen ausgebildet sind, jedoch sind hier wiederum diese Schenkelabschnitte
zum Unterstützen der ölabstreifringe relativ breit ausgebildet und bilden einen
zusammenhängenden Flanschring. Die Bogenabschnitte sind im übrigen von innen nach
außen gebogen. Auch hier wird ein relativ schlechter ölfluß erzielt.
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Um diese Nachteile der bekannten Spreiz- und Abstandringe zu vermeiden,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die radiale Tiefe der haamadelförmig radial
nach innen gebogenen Bogenabschnitte größer als die radiale Abmessung der im Verhältnis
zum gegenseitigen Umfangsabstand schmal ausgebildeten Schenkelabschnitte zu wählen.
Vorzugsweise sind dabei die Schenkelabschnitte der Ringunterstützungen und die Bogenabschnitte
zwischen diesen Ringunterstützungen aus einem einzigen flachen Blechzuschnitt mit
einem zentralen Mittelabschnitt und davon nach beiden Seiten rechtwinklig abzweigenden
Schenkelabschnitten ausgeformt.
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Durch die erfindungsgemäß relativ schmal gewählten Schenkelabschnitte
zum Unterstützen der Ölabstreifringe sowie die Ausbildung der diese Schenkelabschnitte
verbindenden Bogenabschnitte in Form von ebenfalls schmalen, jedoch zu relativ großen
Schleifen gebogenen Bogenabschnitten wird ein sehr nachgiebiger Ring geschaffen,
der außerdem einen guten und hindernisfreien ölfluß innerhalb der Kolbenringnut
gewährleistet. Die erfindungsgemäße Ringausbildung ermöglicht außerdem eine sehr
leichte Montage des Spreiz- und Abstandringes sowie der Ölabstreifringe innerhalb
der Kolbenringnut, und es wird ein Herausspringen des Ringes beim Zusammenbau durch
die relativ tief in die Nut eingreifenden Bogenabschnitte vermieden. Eventuelle
Durchbiegungen des Ringes können allein durch die schleifenförmig geführten Bogenabschnitte
aufgenommen werden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert: F i g. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Spreiz-und Abstandring im
Grundriß mit teilweise weggebrochen gezeichneten Ölabstreifringen; F i g. 2 zeigt
im größeren Maßstab einen Schnitt durch eine Kolbenringnut mit eingesetztem Spreiz-und
Abstandring sowie den dadurch unterstützten Ölabstreifringen; F i g. 3 zeigt perspektivisch
einen Teil des erfindungsgemäßen Spreiz- und Abstandringes; F i g. 4 zeigt ein Stück
eines ausgestanzten Metallstreifens vor dem Umformen desselben zu dem erfindungsgemäßen
Spreiz- und Abstandring.
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Gemäß F i g. 1 und 2 umfaßt das insgesamt mit 10 bezeichnete ölabstreifringaggregat
zwei relativ dünne, geschlitzte, aufspreizbare Ölabstreifringe 11
und
12, die mit axialem Abstand voneinander angeordnet sind und durch, einen insgesamt
mit 13 bezeichneten, sich in der Umfangsrichtung erstreckenden Abstand- und Spreizring
so unterstützt werden, daß ein radiales und axiales Auseinanderspreizen erfolgt.
Die ölabstreifringe sind von bekannter Konstruktion; sie bestehen im allgemeinen
aus Stahl mit hohem Chromgehalt, oder sie können allseitig oder nur an ihren Außenkanten
verchromt sein.
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Der Spreiz- und Abstandring 13 drückt die Ölabstreifringe 11 und 12
schräg nach außen, so daß ein enger Spalt oder eine Öffnung 25 zwischen den Wänden
20 und 21 der Ringnut 15 und den Ölabstreifringen vorhanden ist, und zwar mit einer
geringen radialen Versetzung nach innen gegenüber den Außenkanten 22 und 23 der
Ölabstreifringe. Somit wird auf die ölabstreifringe eine Vorspannwirkung ausgeübt.
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Um dieses Schrägstellen oder Vorspannen der Ölabstreifringe zu bewirken,
ist der Abstand- und Spreizring 13 in der aus F i g. 3 ersichtlichen Weise aus einem
in F i g. 4 gezeigten Rohteil oder Zuschnitt hergestellt. Gemäß F i g. 4 wird ein
Zuschnitt 26 vorbereitet, der im Grundriß allgemein H-förmig ist und einen zentralen,
sich in der Längsrichtung erstreckenden Querstreifen 27 umfaßt, der an seinen Enden
in zwei querliegende Schenkel 28 und 29 übergeht. Die querliegenden Schenkel 28
und 29 sind breiter als der Längsstreifen 27, der eine erhebliche Länge hat, so
daß er im endgültig geformten Zustand eine größere radiale Länge aufweist als die
Schenkel 28 und 29; nachdem diese in ihre endgültige Form gebracht worden sind.
Der Zuschnitt 26 wird durch Stanzen oder auf andere Weise aus einem Stahlblechstück
herausgeschnitten.
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Um dem Zuschnitt 26 seine endgültige Form nach F i g. 3 zu geben,
werden die Längsstreifen 27 im Grundriß durch Walzen oder Biegen in eine gleichmäßig
gekrümmte U-Form gebracht, so daß jeweils eines der Verbindungsschenkelorgane 30
nach F i g. 3 entsteht. Um die die Ölabstreifringe 11 und 12 tragenden Organe auszubilden,
wird jeder querliegende Schenkel 28 und 29 des Zuschnitts 26 rechtwinklig nach innen
umgebogen, so daß die Schenkel 28 und 29 ein im Querschnitt allgemein U-förmiges
Organ 33 mit einem sich axial bzw. senkrecht erstreckenden Segment 36 bilden. Die
radial innen liegenden Enden der Schenkel 34 und 35 sind schräg nach außen gebogen,
um die Zungen 37 zu bilden.
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Gemäß F i g. 2 und 3 werden die Schenkel 34 und 35 jedes Tragschenkelorgans
33 durch den Basis-oder Verbindungsabschnitt 36 in einem axialen Abstand voneinander
gehalten, und sie erstrecken sich von dem Abschnitt 36 aus radial nach innen und
verlaufen allgemein parallel zueinander.
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Gemäß F i g. 3 kann der Spreiz- und Abstandring 13 bei 38 geschlitzt
sein, so daß sich die Stirnkanten der Ringkonstruktion entweder berühren oder durch
einen engen Spalt getrennt sind, wenn sich die Ringkonstruktion im freien Zustand
befindet. Durch die axialen und radialen Kräfte, welche durch den Spreiz- und Abstandring
13 aufgebracht werden, werden die Ölabstreifringe 11 und 12 in der aus F i g. 2
ersichtlichen Weise schräggestellt. Während der Hin- und Herbewegung des Kolbens
16 wird Öl von der Zylinderwand abgestreift, und dieses Öl gelangt in die Kolbenringnut
15, aus der es über Ablauflöcher 39 in dem Kolben abläuft. Da die die Ölabstreifringe
tragenden Organe 33 und die schleifenähnlichen Verbindungsorgane 30 die kleinstmöglichen
Abmessungen haben und eine offene Konstruktion bilden, wird das gleichmäßige Abfließen
von Öl durch die Kolbenrinput 15 zu den Ablauflöchern 39 nur in einem
minimalen Ausmaß behindert. Die offene Konstruktion des erfindungsgemäßen
Spreiz- und Abstandringes ermöglicht somit ein ungehindertes Abfließen des Öls und
eine erhöhte Ölabfuhr aus der Kolbenringnut.
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Außerdem werden die bis- jetzt bei Spreiz- und Abstandringen auftretenden
Schwierigkeiten, die darauf zurückzuführen sind, daß sich die schleifenähnlichen
Verbindungsabschnitte sowie die Enden des Ringes während des Einbaus überlappen
oder ineinanderschachteln, vermieden.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion bietet den weiteren Vorteil, daß
man die radiale Breite der Öl abstreifringe erheblich verkleinern kann, so daß ein
besseres Zusammenarbeiten der ölabstreifringe mit den Flächen der Kolbenringnuten
gewährleistet ist.