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Ventüblock, insbesondere für Druckluftanlagen von Kraftfahrzeugen
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Ventilblock, insbesondere für Druckluftanlagen
von Kraftfahrzeugen, mit einem Anschluß für eine Speiseleitung, einem Anschluß für
eine zu einem Vorratsbehälter führende Behälterleitung, einem Rückschlagventil,
welches der von der Speiseleitung kommenden Druckluft den Durchtritt gestattet,
jedoch ein Rückströmen in die Speiseleitung verhindert, ferner mit einem Anschluß
für einen höheren Druck benötigenden Verbraucher, z. B. eine Reifenfulleinrichtung,
ferner mit einem den Druck im Behälter überwachenden Druckregler, der bei überschreitung
eines bestimmten Behälterdruckes die von der Speiseleitung zuströmende Druckluft
in die Atmosphäre ausströmen läßt, sowie mit einem vor dem Behälteranschluß angeordneten,
willkürlich zu öffnenden Umschaltventil, durch das eine Verbindung von der Speiseleitung
zum Anschluß für höheren Druck herstellbar ist.
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Derartige Ventilblöcke werden, wie bekannt, insbesondere statt der
bisher bei Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeugen üblichen Kombination eines
Druckreglers mit einem LuftflIter mit Reifenfüllanschluß verwendet.
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Bei diesen Kombinationen ist meistens dem dein Anschluß für höheren
Druck (Reifenfülleinrichtung) kontrollierenden Umschaltventil das Rückschlagventil
nachgeschaltet, von dem ein Kanal zum Druckregler und zum Behälteranschluß weiterführt.
Das Rückschlagventil verhindert, daß Druckluft aus der Behälterleitung in die Atmosphäre
rückströmen kann, wenn der Druckregler anspricht und Druckluft aus der Speiseleitung
in die Atmosphäre ausströmt.
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Bei der Verwendung analoger'Schaltungen innerhalb eines Ventilblockes
ergeben sich folgende Nachteile: 1. Bei Ventüblöcken mit verlustlosem Druckregler
darf der Fahrer zu Beginn des Reifenffillens nicht vergessen, einige Bremsungen
vorzunehmen, so daß der Druck im Behälter sinkt und der Druckregler sicher die Speiseleitung
von der Atmosphäre trennt. Ansonsten strömt bei Verwendung eines das Rückschlagventil
im Reifen mechanisch aufdrückenden Reifenfüllschlauches (Momentstecker) Druckluft
aus dem Reifen über den Reifenfüllschlauch und das Umschaltventil zur Speiseleitung
zurück und damit in die Atmosphäre aus.- --
2. Trotzdem kann# w-enn-während
des Reifenfüll# vorganges aus den Speiseleitungsdruck führenden Räumen Drackluft
über eine undichte Stelle in die Behälterleitungsdruck führenden Räume übertritt
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was in der Praxis nie mit Sicherheit zu vermeiden ist - als
Folge der sich ergebenden Druckerhöhung im Behälter, der Druckregler ansprechen
und, wie oben beschrieben, der Reifen entleert statt gefüllt werden.
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3. Ferner kann die Behälterhift nicht zum Reifen-Rillen bzw.
für sonstige Verwendungszwecke bei dem Anschluß für höheren Druck abgenommen werden,
wie es z.B.- bei der Füllung von Reifen> deren Solldruck unter dem Nenndruck der
Druckluftanlage liegt, durchaus zweckmäßig wäre.
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4. Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausführungen liegt in der rein
konstruktiven Schwierigkeit, das Rückschlagventil und den Anschluß für den höheren
Druck nebeneinander gut zugänglich unterzubringen. Zur Erreichung kleiner Abmessungen
wird häufig das Rückschlagventil in den Behälterleittingsanschluß hineinverlegt,
so daß dieses einerseits erst nach Abnehmen der Behälterleitung zu-
gänglich
ist und andererseits eine Drosselwirkung im Anschluß hervorruft.
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Druckschriftlich ist ferner eine speziell für die Druckluffbremsanlagen
von Kraftfahrzeugen bestimmte Konstruktion bekannt, bei der auf die Speiseleitung
ein Rückschlagventil folgt und nach diesem, parallel zueinander, der Anschluß für
eine zu einem Vorratsbehälter führende Behälterleitung und das den Anschluß für
höheren Druck kontrolherende Umschaltventil angeordnet sind. Nachteilig ist dabei,
daß der benötigte höhere Druck, der im
Falle des Reifenfüllens
um' mehr als 100 % über demNenndruckderDruckluftbremsanlageliegenkann, auch
in den Behälter gelangt, so daß dieser stärker bemessen und/oder durch Druckminderventile
Vorsorge gegen eine überbremsung dös Fahrzeuges getroffen werden muß.
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Vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, die erwähnten Nachteile dadurch
zu vermeiden, daß das Umschaltventil, das in an sich bekannter Weise in seiner'einen,
die normale Betriebslage darstellenden Endlage den Durchgang von der Speiseleitung
zur Behälterleitung freigibt und gleichzeitig die Verbindung von der Speiseleitung
zum Anschluß für höheren Druck unterbricht, während es in der anderen Endlage die
Verbindung von der Speiseleitung zur Anschlußleitung für höheren Druck freigibt
und gleichzeitig die Verbindung zwischen der Speiseleitung und der Behälterleitung
unterbricht, zwischen letzterer und dem Rückschlagventil angeordnet ist.
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Der im Punkt4 erwähnte Nachteil wird dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß
das Umschaltventil achsparallel zum - Rückschlagventil in einem nach Abnehmen
eines Deckels zugänglicheil Gehäuseteil angeordnet wird, wobei der Deckel sowohl
als Abstützung für die Rückschlagventilfeder als auch als Lagerung für die Umstelleinrichtung
dienen und konzentrisch zu dieser Lagerstelle ein Gewinde für ein Schlauchanschlußstück
besitzen kann.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist im Nachstehenden an Hand der
F i g. 1 u nd 2 näher beschrieben.
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Die vom Luftpresserl über ein Luftfilter angesaugte Luft gelangt über
die Speiseleitung2 zum Anschluß3 des Ventilblockes4. Am Anschluß5 ist die Behälterleitung6
angeschlossen, die einerseits über das Rückschlagventi17 und andererseits über das
überströmventil mit begrenzter Rückströmung8 zu den Vorratsbehältem führt. Das Schaltelement9
wird durch die Feder10 nach oben in seine Abschlußstellung gedrückt. Der Rückschlagventilkegel
11 wird durch die Stellkraft der im Deckel12 geführten Rücks#hlagventilfeder13
gegen seinen Sitz14 gedrückt. Das Umschaltventil15 steht unter der Kraft der Feder16
in seiner rechten Endlage. Es ist ebenfalls im Deckel12 gelagert, der auch einenGewindeanschluß17
für ein Schlauchanschlußstück18 besitzt. Der Regelkolben19 wird durch die Feder20
auf den Sitz21 gedrückt und verhindert ein Einströmen von Druckluft in den Raum22,
der über die Drosselbohrung23 ständig mit der Atmosphäre verbunden ist.
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Die über die Speiseleitung2 in den Ventüblock4 einströmende Druckluft
überwindet schon bei geringer Druckdifferenz die Stellkraft der Rückschlagventilfeder13,
hebt den Rückschlagventilkegelll von seinem Sitz14 ab und gelangt über das Umschaltventil
15, 16 einerseits zum Anschluß 5 der Behälterleitung
6 und andererseits über die Bohrung 24 unter den Regelkolben 19. Bei
überschreitung eines bestimmten Behälterdruckes wird der Regelkolben 19 von
seinem Sitz 21 abgehoben und gelangt Druckluft in den das Schaltelement9 beaufschlagenden
Raum 22. Obwohl Druckluft über die Drosselbohrung 23 in geringer Menge, ausströmen
kann,
baut sich trotzdem schlagartig ein Druck auf, der, ausreicht, das Schaltelement
9 gegen die Kraft der Feder 10 nach unten zu drücken. Die über die
Speiseleitung 2 nachströmende Druckluft strömt über den Sitz 25 direkt ins
Freie. Gleichzeitig schließt sich das Rückschlagventil 11, 13, 14 und verhindert
ein Rückströmen von Druckluft.
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Wegen des zwar geringen, aber dauernden Druckverlustes über die Drosselbohrung
23 wird nach etwa 3 Minuten der Druck in der Behälterleitung
6 bzw. unter dem Regelkolben 19 derart abgesunken sein, daß sich letzterer
auf seinen Sitz 21 dicht auflegt. Da der Druckverlust über die Drosselbohrung
23 weiter anhält, schiebt hierauf die Feder 10 das Schaltelement
9 nach oben, so daß sich dieses dicht auf den Sitz 25 auflegt. Der
nunmehr entstehende Druckstau öffnet das Rückschlagventil 11, 13, 14, so
daß Druckluft zu den Behältern gelangt.
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Zwecks Aufpumpens des Reifens wird zuerst das Schlauchanschlußstück
18 auf den Gewindeanschluß 17 des Deckels 12 aufgeschraubt. Das Schlauchanschlußstück
18 legt sich zunächst dicht gegen den Schaft des Umschaltventils
15 und verschiebt dieses nach etwa zwei Umdrehungen des Schlauchanschlußstückes
18 gegen die Kraft der Feder 16 in die linke Endlage (F i
g. 2). Dabei wird die linke Dichtfläche des Umschaltventils 15 dicht
gegen den zugehörigen Sitz im Gehäuse gepreßt, so daß jede weitere geförderte Luft
in den Reifenfüllschlauch überströmt.
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Steht das Schaltelement9 in seiner unteren Stellung, so daß die von
der Speiseleitung 2 zuströmende Luft ins Freie ausströmt, wird das Schlauchanschlußstück
18 nur etwa eine Umdrehung aufgeschraubt. Dadurch kann Behälterluft über
die Bohrung im Schaft des Umschaltventils 15 und über den Reifenfüllschlauch
ins Freie austreten, wodurch der Druck im Behälter rasch auf den Wert absinkt, bei
dem der Druckregler umschaltet und der Luftpresserl über das Rückschlagventil
11, 13, 14 wieder fördert (Vermeidung des Nachteiles nach Punkt
1). Hernach ist das Schlauchanschlußstück18 bis zum Anliegen des Umschaltventils
15 auf der linken Dichtfläche aufzuschrauben und der Reifenfüllschlauch an
das Reifenventil anzuschließen.
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Tritt durch Undichtheit des Umschaltventils 15,
16 Druckluft
aus der Speiseleitung während eines Reifenfüllvorganges in die Behälterleitung6
über und spricht der Druckregler an, kann, da das Umschaltventil15,16 dem Rückschlagventil11,13,
14 nachgeschaltet ist, keine Reifenluft über das Umschaltventil und über den Sitz25
ins Freie ausströmen (Vermeidung des Nachteiles nach Punkt 2).
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Sollen Reifen mit einem unter dem Nenndruck der Druckluftanlage liegenden
Druck aufgefüllt werden, kann dies bei abgestelltem Motor und ohne Rücksicht auf
die jeweilige Stellung des Schaltelementes 9 folgendermaßen geschehen: Das
Schlauchanschlußstück 18 wird auf das Gewinde 17 ganz aufgeschraubt,
so daß der Behälterleitungsdruck durch das Umschaltventil 15 abgesperrt ist.
Hernach wird der Reifenfüllschlauch auf das Reifenventil aufgesteckt und durch Rückschrauben
des Schlauchanschlußstückes 18 (etwa eine Umdrehung) die Verbindung zwischen
dem Behälter und dem Reifenfüllschlauch hergestellt. Hierbei ist die Verwendung
eines Reifenfüllschlauches Voraussetzung, dessen Momentstecker das im Reifenventil
befindliche Rückschlagventil mechanisch aufdrückt, da sonst wegen der starken Drosselwirkung
des letztgenannten Rückschlagventils
eine zu große Füllzeitverlängerung
entsteht.
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Für die erfindungsgemäße Anordnung des Umschaltventils 15, 16
ist es unwesentlich, ob ein anderer als der beschriebene Druckregler, also z.B.
ein verlustloser, oder ein anderes Abschaltsystem verwendet wird.