DE1247350B - Verfahren zum Gewinnen gekoernter Kalkduengemittel aus Kalkschlacken - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen gekoernter Kalkduengemittel aus Kalkschlacken

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DE1247350B
DE1247350B DET21782A DET0021782A DE1247350B DE 1247350 B DE1247350 B DE 1247350B DE T21782 A DET21782 A DE T21782A DE T0021782 A DET0021782 A DE T0021782A DE 1247350 B DE1247350 B DE 1247350B
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DE
Germany
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slag
lime
water
fertilizers
molten
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DET21782A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Dr Max Blauel
Dipl-Ing Dr Theodor Kootz
Dipl-Ing Dr Alfred Michel
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Thyssen AG
Original Assignee
August Thyssen Huette AG
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Filing date
Publication date
Application filed by August Thyssen Huette AG filed Critical August Thyssen Huette AG
Publication of DE1247350B publication Critical patent/DE1247350B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D3/00Calcareous fertilisers
    • C05D3/04Calcareous fertilisers from blast-furnace slag or other slags containing lime or calcium silicates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gewinnen gekörnter Kalkdüngemittel aus Kalkschlacken Nach der Patentanmeldung -T 21249 IV a / 16 (deutsche Auslegeschrift 1237 592) werden gekörnte Düngephosphate aus schmelzflüssigen Phosphaten, insbesondere die beim Frischen phosphorhaltigen Roheisens anfallen, dadurch gewonnen, daß das schmelzflüssige Phosphat, z. B. die schmelzflüssige Schlacke mit gespannter Luft in freiem Strahl zerteilt und erst im schmelzflüssigen, zerkleinerten Zustand mit so viel Wasser zusammengebracht wird, daß sie sofort erstarrt.
  • Der das zerteilte schmelzflüssige Phosphat (die Schlacke) tragende freie Luftstrahl wird dabei zweckmäßig auf eine Wasserfläche gerichtet. Oder es kann fein zerteiltes Wasser in den das feinzerteilte Phosphat (Schlacke) tragenden, freien Luftstrahl eingeführt werden. Zweckmäßig wird dafür gesorgt, daß der das zerteilte Phosphat (Schlacke) tragende freie Luftstrahl bis zum Auftreffen auf die Wasserfläche oder bis zum Einführen von Wasser keinen längeren Weg als 5 bis 10 m zurücklegt.
  • Es ist ein weiteres Merkmal des Verfahrens nach der Hauptpatentanmeldung, daß Wasser in einer Mindestmenge in Liter je Tonne Schlacke für das Granulieren einer Thomasschlacke üblicher Zusammensetzung bei üblicher Temperaturabhängigkeit von der gewählten Luftmenge in Normalkubikmeter je Tonne Schlacke den Gleichungen benutzt wird, worin W die notwendige Wassermenge in Liter je Tonne Schlacke, L die gewählte Luftmenge in Normalkubikmeter je Tonne Schlacke bedeuten. .
  • Aus dem Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Aufeinanderfolge von Luft und Wasser beim Abschrecken von Schlacke nicht bekannt. So betreffen die deutsche Patentschrift 739 732 und die französische Patentschrift 818 081 Verfahren, bei denen die schmelzflüssigen Schlacken zu Schaumschlacken verarbeitet werden. Zu diesem Zweck wird die flüssige Schlacke mit so wenig Wasser zusammengebracht, daß sie nur bläht und darauf in mehr oder weniger großen Brocken oder Kuchen erstarrt. Nach der deutschen Patentschrift 908 861 wird die Schlacke nach dem Abschrecken, insbesondere durch Wassergranulation, fein gemahlen. Nach der deutschen Patentschrift 862 755 sind die beiden Abschreckmittel Luft und Wasser in einem Abschreckvorgang vereinigt.
  • Das Verfahren nach der Hauptpatentanmeldung ist, soweit es sich auf die Verarbeitung von schmelzflüssigen Schlacken bezieht, mit solchen Schlacken durchzuführen, die beim Frischen phosphörhaltigen Roheisens anfallen.
  • Die vorliegende Erfindung verallgemeinert die Lehre der Hauptpatentanmeldung, so daß das Verfahren auch bei anderen Schlacken durchzuführen ist.
  • Es hat sich nämlich überraschend gezeigt, daß auch phosphorarme, CaO-reiche Schlacken, die vermahlen als Kalkdüngemittel Verwendung finden, dann eine wesentlich bessere Löslichkeit und Düngewirksamkeit ihres CaO-Gehaltes erhalten, wenn sie nach dem Verfahren der Hauptpatentanmeldung abgeschreckt und gekörnt worden sind. Sie brauchen dann nicht mehr vermahlen zu werden, was eine bessere Streufähigkeit zur Folge hat.
  • Als solche phosphorarmen, kalkreichen Schlacken werden sogenannte basische Hochofenschlacken mit einem Verhältnis von CaO : Si02 = 1 erfindungsgemäß verarbeitet.
  • Es können ebenso Schlacken benutzt werden, die aus der Stahlherstellung stammen, insbesondere solehe, die beim Frischen unter Verwendung von hochprozentigem Sauerstoff anfallen: So können im LD-Konverter gewonnene Schlakken verarbeitet werden. Man wird jedoch den eisenreichen Endschlacken solche Schlacken vorziehen, die nach Verschlacken des Siliciums und des größeren Teils des Mangans des Roheisens roch während der Entkohlung infolge eines Kalkzuschlags kalkreich, jedoch an'Eisenoxydul noch arm sind, und sie nach Zwischenumlegen des Konverters abziehen und erfindungsgemäß verarbeiten.
  • Das Produkt enthält dann einen besonders düngewirksamen Kalk. Es enthält zudem, ebenfalls sehr düngewirksam, auch etwa 2'% Mg0, 6 bis 10% MnO und andere Mineralbestandteile, wie Bor usw., Bestandteile, die zum Teil als »Spurenelemente« für den Boden und die Pflanzen sehr wichtig sind. Mahlt man eine solche Schlacke mit z. B. Gehalten an 49 % Ca0, 27% Si02, 2% Mg0, 8% MnO, 4% Fe0, Rest A1203 und Spurenelemente nach üblicher langsamer Erstarrung. fein auf, .dann sind beispielsweise in 1/10 n-HCl nach 30 Minuten erst 15 % Ca0 gelöst. Die gleiche Schlacke, erfindungsgemäß gekörnt, schickt unter gleichen Lösungsbedingungen 25% Ca0 in Lösung.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Kalkdüngemittel staubt nicht, ist besonders gut streubar und kann beispielsweise mit den nur für granulierte Düngemittel brauchbaren Kreiselstreuern moderner Konstruktion ausgestreut werden. Der in dem Düngemittel enthaltene wichtige Düngestoff Co0 ist gut löslich und bleibt auch .im Boden unverändert den Bodensäuren zugänglich. Die Düngestoffe werden dank Art und Form der Granalien nicht in den Untergrund des Bodens gespült. Die Kosten zur Herstellung des Produktes liegen erheblich unter denjenigen, die zur Zeit für den Transport und die übliche Vermahlung zu Thomasschlacke bzw. Hüttenkalk aufgewendet werden müssen.
  • Eine Explosionsgefahr ist bei der Herstellung des Kalkdüngemittels ausgeschlossen, weil ein Transport der flüssigen Schlacke in das Wasser nur durch den die Schlacke zerteilenden Luftstrahl erfolgt.
  • Beispiel Ein 100 t fassender LD-Konverter wird nach Fertigfrischen der Schmelze durch das Stichloch in die Gießpfanne entleert, bis der Stahl ausgelaufen ist. Die noch im Konverter befindliche Schlacke wird sodann in die Schlackentransportpfanne gekippt. Es entfallen 9 t Schlacke mit folgender Zusammensetzung: 48,0% Ca0, 12,8'% SiO2, 1,8% Mg0, 24,0% Fe0, 7,2% MnO, 2,5°/o P205. .
  • Diese Schlacke wird zur Schlackenverdüsungsanlage gefahren und dort in eine Rinne mit einem Durchsatz von 2 t/Minute geleitet. Am Rinnenaustritt wird die Schlacke durch eine Ringdüse in Granalien zerteilt und mit dem Luftstrom, der 250 Nm3 je Tonne Schlacke beträgt, in ein Wasserbecken hineingetragen, dem während des Verdüsungsprozesses 3181 Wasser je Tonne Schlacke zugeführt werden. Die granulierte Schlacke hat folgende Kornverteilung:
    < 0,06 mm . . . . . . . . . . . . . . . 1,5110
    < 1,0 mm . . . . . . . . . . . . . . . . 55110
    < 0,12 mm . . . . . . . . . . . . . . . 3 1/o'
    < 2,0 mm . . . . . . . . . . . . . . . . 881/0
    < 0,20 mm . . . . . . . . . . . . 6,5%
    <5,Omm ....... ........ 1000/0
    < 0,5 mm . . . . . . . . . . . . . . . . 201/o
    Das Granulat enthält 5811/o Ca0. Nach analysenfeiner Vermahlung wird 1 g Schlacke auf 250 cm3 in 1;10 n-HCl eingewogen und 30 Minuten lang geschüttelt. Hierbei lösten sich 45,7 % Ca0, das sind 95 % des gesamten Ca0.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung nicht staubender, gut streufähiger, gekörnter, spurenelementhaltiger Kalkdüngemittel durch Zerteilung oder Granulierung von schmelzflüssigen Schlacken mit gespannter Luft in freiem Strahl und Behandlung der zerteilten Schlackentröpfchen erst in diesem Zustand mit solchen Wassermengen, daß sie sofort erstarren, nach Patentanmeldung T 21249 IV a/16, (deutsche Auslegeschrift 1237 592), dadurch gekennzeichnet, daß schmelzflüssige, kalkreiche, jedoch phosphorarme Schlakken, insbesondere basische Hochofenschlacken oder nach dem Sauerstoffblasverfahren bei der bassichen Stahlherstellung, z. B. im LD Verfahren, gewonnene Schlacken verarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Verschlacken des Siliciums und des größeren Teils des Mangans des Roheisens noch während der Entkohlung durch Kalkzuschläge an Kalk angereicherte, an Eisenoxydul noch arme Schlacke nach Zwischenumlegen des Konverters abgezogen, mit gespannter Luft in freiem Strahl zerteilt und erst in diesem Zustand mit Wasser sofort zum Erstarren gebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 739 732, 862 755, 908 861; französische Patentschrift Nr. 818 081.
DET21782A 1961-10-04 1962-03-19 Verfahren zum Gewinnen gekoernter Kalkduengemittel aus Kalkschlacken Pending DE1247350B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR818081A (fr) * 1937-02-19 1937-09-17 Procédé d'obtention d'engrais à partir de laitier, et engrais ainsi obtenus
DE739732C (de) * 1936-02-05 1943-10-04 Carl Heinrich Schol Duengemittel
DE862755C (de) * 1949-10-27 1953-01-12 Huettenwerk Hoerde Ag Duenge-Schmelzphosphate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE908861C (de) * 1952-04-01 1954-04-12 Habil Oskar Meyer Dr Ing Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel geeigneten Kalksilikatschlacken mit geringem P O-Gehalt

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