DE1118231B - Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure - Google Patents

Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure

Info

Publication number
DE1118231B
DE1118231B DET15567A DET0015567A DE1118231B DE 1118231 B DE1118231 B DE 1118231B DE T15567 A DET15567 A DE T15567A DE T0015567 A DET0015567 A DE T0015567A DE 1118231 B DE1118231 B DE 1118231B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thomas
phosphoric acid
content
slag
soluble
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DET15567A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hans-Joachim Ueberhorst
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Thyssen AG
Original Assignee
August Thyssen Huette AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by August Thyssen Huette AG filed Critical August Thyssen Huette AG
Priority to DET15567A priority Critical patent/DE1118231B/de
Publication of DE1118231B publication Critical patent/DE1118231B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B5/00Thomas phosphate; Other slag phosphates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon Steel Or Casting Steel Manufacturing (AREA)

Description

  • Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratlösung löslicher Phosphorsäure Es ist bekannt, daß die Citronensäurelöslichkeit der Thomasschlacke mit sinkenden Kieselsäuregehalten abnimmt. Nach der Höhe der citronensäurelöslichen Phosphorsäure richtet sich aber nicht nur die Bewertung des Thomasmehles, sondern auch sein potentieller Düngewert. Der in der Citronensäure unlösliche Rückstand birgt nach neuestenErkenntnissen düngeunwirksame Phosphorsäure in Apatitform.
  • Die Löslichkeit des Gesamt-P205-Gehaltes in Ammoncitratlösung beträgt beim Thomasmehl nur etwa 20 bis 30"/, im Gegensatz zu anderen Phosphorsäuredüngemitteln, wie beispielsweise dem Rhenaniaphosphat oder auch dem Superphosphat. In Ammoncitratlösung sind in der Regel solche Phosphorsäurebindungen löslich, die eine rasche Düngewirkung herbeiführen. Es werden deshalb auch Phosphorsäuredüngemittel mit in Ammoncitratlösung löslicher oder gar in Wasser löslicher Phosphorsäure höher bewertet und mit einem höheren Preis bezahlt.
  • Es ist bekannt, daß die Gehalte an ammoncitratlöslicher Phosphorsäure ansteigen, wenn die Gehalte an Kieselsäure oder an Tonerde über das in normalen Thomasschlacken übliche Maß hinaus gesteigert werden. Eine andere Möglichkeit, zu schnell wirkender, in Ammoncitratlösung löslicher Phosphorsäure in Thomasschlacken zu kommen, liegt darin, solche Schlacken aus dem Schmelzfluß rasch abzuschrecken, wobei sie möglichst mit Wasser nicht in Berührung kommen dürfen.
  • Solche. Düngephosphate, deren Phosphatgehalt in leicht löslicher Form vorliegt, brauchen nicht fein gemahlen zu werden, sondern können in gekörnter oder granulierter Form in Anwendung gebracht werden. Man vermeidet hierdurch die bei den Thomasmehlen unerwünschten Verstaubungsverluste und gewinnt außerdem noch eine Reihe anderer Vorteile, insbesondere hinsichtlich der Lagerbeständigkeit, der Streufähigkeit und des bequemeren Transportes.
  • Da absinkende Kieselsäuregehalte nach dem Stand der bisherigen Erkenntnis zu sinkenden Gehalten an in Citronensäure löslichem PZOS führen, ist es üblich, bei Verwendung siliciumarmen Roheisens, beispielsweise nach einem Vorfrischen zur Erzielung guter Blaseeigenschaft und niedriger Stickstoffgehalte im Stahl, zu Ende des Frischprozesses der Schlacke in den Konverter oder in die Pfanne Kieselsäureträger in Form von Sand oder anderen kieselsäurehaltigen Stoffen zuzugeben.
  • Eingehende Untersuchungen über diese Zusammenhänge haben nun überraschend gezeigt, daß bei ganz niedrigen Kieselsäuregehalten der Thomasphosphatschlacken nicht nur die Gehalte an citronensäurelöslicher Phosphorsäure wieder anwachsen und auf über 90 °/o Löslichkeit ansteigen, sondern daß auch die Gehalte an in Ammoncitratlösung löslicher Phosphorsäure ungewöhnlich stark ansteigen, und zwar auf über 50 % Löslichkeit anwachsen. Dabei müssen erfindungsgemäß die Kieselsäuregehalte der Schlacke niedriger als ein Zehntel des Gesamtphosphorsäuregehaltes der Schlacke sein. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein aus Thomasphosphatschlacke bestehendes Düngemittel mit hohem Gehalt an in Ammoncitratlösung löslicher Phosphorsäure, worin der Kieselsäuregehalt niedriger ist als ein Zehntel des Gesamtphosphorsäuregehaltes.
  • Die Düngewirkung dieser erfindungsgemäßen Thomasphosphatschlacken ist höher als die üblicher Thomasphosphatschlacken mit ihrer Löslichkeit der Phosphorsäure in Ammoncitratlösung von nur etwa 20 bis 30 °/o. Es können solche Schlacken erfindungsgemäßer Zusammensetzung, zu Mehl vermahlen, als schnell wirkende Kopfdüngemittel verwandt werden, ein Anwendungsbereich, der den normalen Thomasmehlen nicht offensteht. Ferner ist es möglich, solche Schlacken, deren Phosphorsäure in verhältnismäßig leicht löslicher Form vorliegt, auch in gekörnter Form zu verwenden, wobei es grundsätzlich gleichgültig ist, ob diese Körnung in an sich bekannter Weise an dem gemahlenen Gut vorgenommen wird oder ob die flüssige Schlacke in an sich bekannter Weise vor der Erstarrung zerteilt wurde. Als besonders vorteilhaft jedoch hat es sich erwiesen, solche besonders kieselsäurearmen Schlacken aus dem Schmelzfluß mit Hilfe von Luft zu granulieren. Abgesehen von der Wertsteigerung, die eine erfindungsgemäß zusammengesetzte Thomasphosphatschlacke als Düngemittel bietet, erwachsen aber auch noch bei der Herstellung dieser Schlacken im Thomaskonverter, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist, erhebliche metallurgische Vorteile. Es ist zwar notwendig, von einem sehr siliciumarmen Roheisen auszugehen. Das geschieht zweckmäßig dadurch, daß das Thomasroheisen vor dem Einfüllen in den Konverter in an sich bekannter Weise in einem anderen Gefäß mit Luft oder auch mit Sauerstoff so lange vorgefrischt wird, bis der Siliciumgehalt des Roheisens weniger als ein Zehntel des Gesamtphosphorgehaltes beträgt.
  • Beim Frischen eines solchen siliciumarmen Roheisens gemäß der Erfindung ist die Blaseigenschaft erwartungsgemäß sehr gut, und auch die Stickstoffgehalte im Stahl liegen sehr niedrig. Darüber hinaus ist aber auch die Entphosphorung und auch die Entschwefelung besser als nach dem üblichen Thomasverfahren, wenn zu Chargenende die Kieselsäuregehalte in der Schlacke den niedrigen Wert gemäß der Erfindung besitzen.
  • Das Vorfrischen insbesondere Si-reichen Roheisens ist bekannt, um ein im Thomaskonverter gut verblasbares Roheisen zu erhalten. Nahm man jedoch Bedacht auf die Löslichkeit der Thomasschlacke, so hat man bisher entweder gefordert, den Siliciumgehalt des Roheisens durch das Vorfrischen nicht allzu sehr zu erniedrigen, beispielsweise nicht unter 0,10 bis 0,15 °/a, oder nahm Zuflucht zu der an sich in Thomaswerken üblichen Arbeitsweise, in den letzten Blaseminuten oder beim Abschlacken dem Konverter oder dem Schlackenkübel Kieselsäureträger hinzuzusetzen. Der Erfindung gemäß darf aber kein Kieselsäureträger nachträglich zugesetzt werden, und der Siliciumgehalt des Roheisens muß so weit heruntergefrischt werden, daß der Kieselsäuregehalt der Schlacke höchstens ein Zehntel des Gesamtphosphorsäuregehaltes beträgt. Beispiel Ein Roheisen mit 1,90 °/o P, 0,40 °/Q Si, 1,0 % Mn, 3,65"/, C wird in einen leeren Konverter eingefüllt und unter Zusatz von 12 kg Kalk je Tonne Roheisen und 10 kg Erz je Tonne Roheisen so lange - etwa 3 Minuten - mit Luft verblasen, bis das Eisen nur noch 0,03 °/o Si enthält. Sodann werden das Eisen und die gebildete Schlacke in eine Pfanne ausgeleert. Von dieser Pfanne wird die Schlacke sorgfältig abgezogen und das entsilicierte Eisen in den gleichen oder einen anderen Konverter eingefüllt. Das Eisen enthält dann noch 3,55 °/o C, 1,92 °/o P, 0,35 °/o Mn, 0,03 °/o Si. Der Konverter erhielt zuvor 100 kg gebrannten Kalk je Tonne eingesetzten und vorgefrischten Eisens. Der Kalk enthält 920/, Ca O, 1,2"/, Mg O, 0,230/, Si 02, Rest Fe0, A1203, S, Glühverlust. Die Schmelze wird normal zu Ende gefrischt auf 0,0450/, P, 0,0l °/o C, 0,07"/,Mn. Die Schlacke beträgt 17,50/, vom eingesetzten Eisen mit 25 °/o P2 0, 55 °/o Ca 0, 0,6 °/a Si 02, 13°/o Fe0, 2,5°/o MnO, 2,00/,M-0. Es wird ohne jeden Zusatz im Konverter oder Schlackenkübel abgeschlackt. Die Schlacke zeigt für das aufgemahlene Produkt nach üblicher Lösungsmethode in 2°/oiger CitronensäureeineCitronensäurelöslichkeitvon91,5 °/o. Nach 30minutigem Schütteln von 2,5 g Mehl in Ammoncitratlösung (Petermannsche Lösung) ergibt sich eine Ammoncitratlöslichkeit von 95 °/o. Das Verhältnis Si02: P205 beträgt dabei 1 : 42.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Aus Thomasphosphatschlacke bestehendes Düngemittel mit hohem Gehalt an in Ammoniumcitratlösung löslicher Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß der Kieselsäuregehalt niedriger ist als ein Zehntel des Gesamtphosphorsäuregehaltes.
  2. 2. Düngemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Thomasphosphatschlacke enthält, die dadurch erhalten worden ist, daß sehr siliciumarmes Thomasroheisen verblasen wird, welches seinerseits dadurch erhalten worden ist, daß siliciumreiches Thomasroheisen vor dem Einfüllen in den Konverter in einem anderen Gefäß in an sich bekannter Weise mit Luft oder auch mit Sauerstoff so lange vorgefrischt wird, bis der Siliciumgehalt des Roheisens weniger als ein Zehntel des Gesamtphosphorgehaltes beträgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr. 510 111; Dr. Max P a s s o n, »Das Thomasmehl, seine Chemie und Geschichte«, Verlag J. Neumann, Neudamm, 1901, S. 66 und 67.
DET15567A 1958-08-30 1958-08-30 Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure Pending DE1118231B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET15567A DE1118231B (de) 1958-08-30 1958-08-30 Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET15567A DE1118231B (de) 1958-08-30 1958-08-30 Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1118231B true DE1118231B (de) 1961-11-30

Family

ID=7547958

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET15567A Pending DE1118231B (de) 1958-08-30 1958-08-30 Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1118231B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE510111A (de) *

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE510111A (de) *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0602540B1 (de) Mittel zur Entschwefelung, Entphosphorung, Entsilicierung und Entstickung von Roheisen-, Gusseisen-, Ferrochrom- und Ferromanganschmelzen sowie Verfahren
US4272293A (en) Procedure for the treatment of combined wet filter cakes
JPH0246554B2 (de)
DE1118231B (de) Thomasphosphatschlacke mit hohem Gehalt an in Ammoncitratloesung loeslicher Phosphorsaeure
EP0175924B1 (de) Verfahren zum Frischen von Roheisen
DE1758004B1 (de) Verwendung von Siliziumdioxid als keimbildenden Schmelzzusatz bei Gusseisen
DE1592644B2 (de) Verfahren zum erhoehen des phosphorgehalts von thomasschlacke
DE1433649A1 (de) Verfahren zum Entphosphoren von Roheisen,insbesondere Thomasroheisen
DE878501C (de) Verfahren zum Frischen von Thomasroheisen, bei dem eine vanadinreiche Schlacke gewonnen wird
DE665055C (de) Verfahren zur Verringerung der Manganverluste beim Thomasverfahren
JP6119704B2 (ja) 燐酸珪酸肥料用原料およびその製造方法
DE3006287C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Vanadinpentoxid-Hydrat und Düngemittel aus flüssigem, phosphorhaltigem Roheisen mit einem Siliziumgehalt von kleiner/gleich 0,1%
DE364705C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem Stahl
DE2247475C3 (de) Verfahren zur Beseitigung von CaO-haltigen Restschlacke-Ansätzen aus GefäBen
DE2458647A1 (de) Duengemittel und verfahren zu seiner herstellung
DE932496C (de) Verfahren zur Anreicherung von Thomasroheisen an Vanadin
DE1916419A1 (de) Schlacke bildendes Mittel fuer die Stahlherstellung
AT243837B (de) Verfahren zum Entschwefeln von Roheisen
DE900352C (de) Entfernung von Phosphor und Schwefel aus Eisen oder Eisenlegierungen
DE920549C (de) Verfahren zur Umwandlung natuerlicher Phosphate in citronensaeureloesliche Duengephosphate
DE975124C (de) Verfahren zum Herstellen von beruhigtem, silizium- und/oder aluminiumhaltigem Siemens-Martin-Stahl
DE908861C (de) Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel geeigneten Kalksilikatschlacken mit geringem P O-Gehalt
DE3603443C2 (de) Verfahren zum Freihalten von Induktorrinnen, Ein- und Ausgusskanälen und dergleichen von Ablagerungen
DE1758004C (de) Verwendung von Siliziumdioxid als keimbildenden Schmelzzusatz bei Gußeisen
DE671943C (de) Verfahren zum Gewinnen von Eisen neben schwerer als Eisen reduzierbaren Begleitmetallen, wie z.B. Chrom, Titan, Vanadin