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Entkupplungsvorrichtung für Versorgungsleitungen, insbesondere für
Leitungen zur Versorgung der Besatzungsmitglieder eines Flugzeuges Die Erfindung
bezieht sich auf eine Entkupplungsvorrichtung für Versorgungsleitungen, die aus
je einem Kupplungssockel und einem mit diesem verbindbaren Kupplungsteil
bestehen, mit einem Träger zur Aufnahme der Kupplungssockel und eines zwischen diesen
angeordneten mit einem axial verschiebbaren Körper versehenen und die Kupplung bei
Zugeinwirkung lösenden Mechanismus.
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Vorrichtungen dieser Art dienen dazu, einmal die Flüssigkeitsleitungen
miteinander zu verbinden und zum anderen, wenn ein übermäßiger äußerer Zug auftritt,
diese Leitungen ohne Gewalt und ohne Beschädigungen zu öffnen, wobei sich die in
den Kupplungshälften befindenden Ventile selbsttätig schließen und ein Ausströmen
der Flüssigkeit verhindern. Die bekannten Entkupplungsvorrichtungen sind aber umständlich
zu handhaben, weil das Einrasten der Kuppelglieder eine verhältnismäßig große Kraft
erfordert, die z. B. nur mit einer besonderen als Hebel wirkenden Stange möglich
ist.
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Soll eine Entkupplungsvorrichtung z. B. für Leitungen zum Versorgen
der Besatzungsmitglieder eines Flugzeuges verwendet werden, so wird der Pilot, wenn
er seinen Sitz eingenommen hat, die Entkupplungsvorrichtung zusammenschließen. Dieser
Vorgang darf daher nicht mit großer Kraftanstrengung verbunden sein. Nun ist es
zwar schon bekannt, als Sicherheitsvorrichtung die Kupplungsteile dann zu trennen,
wenn die angeschlossene Leitung eine übermäßig seitliche Auslenkung erfährt. Da
hierzu nur verhältnismäßig geringe Kräfte erforderlich sind, wird bei der Erfindung
von diesem bekannten Entkupplungsprinzip Gebrauch gemacht.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Entkupplungsvorrichtung
für Versorgungsleitungen so auszubilden, daß die Versorgungsleitungen rasch gekuppelt
und rasch bei Zugeinwirkung getrennt werden können, wenn z. B. der Pilot aus dem
Flugzeug herausgeschleudert wird oder wenn er seinen Sitz verlassen will.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Anordnung der eingangs definierten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer Ausnehmung eines den-Träger aufnehmenden,
z. B. bei Anwendung zur Versorgung von Besatzungsmitgliedern eines Flugzeuges am
Schleudersitz befestigten Lagerbocks für jede Kupplung je ein zweiarmiger
Winkelhebel auf einer in dem Lagerbock gelagerten Welle schwenkbar angeordnet ist,
wobei die Winkelhebel aus je einem im Kupplungssinne federbelasteten unter
die Kupplungsteile greifenden horizontalen Arm und einem von diesem abgewinkelten
zweiten Arm bestehen, dessen freies Ende klinkenartig mit einem keilförmigen Riegelkopf
eines Stabes zusammenarbeitet, der gegen die Kraft einer Feder, z. B. von einem
Zugseil, betätigbar ist, und daß die Kupplungsteile mit den Kupplungssockeln in
an sich bekannter Weise durch eine federnde Rastverbindung miteinander verbindbar
und beim Kippen der Kupplungsteile voneinander trennbar sind.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß der Pilot beim Einsteigen
nur den die Kupplungssockel aufnehmenden Träger in den Lagerbock einschieben muß.
Nun können durch Aufsetzen der Kupplungsteile die Versorgungsleitungen angeschlossen
werden. Wenn der Sitz z. B. des Piloten weggeschleudert wird, dann verschwenkt der
Riegelkopf die Winkelhebel, wodurch die Kupplungsteile aus ihrer geraden Verbindungslinie
gekippt und so von den Kupplungssockeln getrennt werden. Ebenfalls kann der am Sitz
befestigte Lagerbock aus dem die Sockel aufnehmenden Träger gleiten. Auch erlaubt
das mit dem Riegelkopf verbundene und in dem Flugzeug befestigte Seil dem Piloten
eine gewisse Bewegungsmöglichkeit, ohne daß eine Entkupplung der Leitungen hervorgerufen
wird. Beim Aussteigen kann der Pilot leicht die Entkupplung von Hand vornehmen.
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Bei der Verwendung von zwei Kupplungsanschlüssen ist es zweckmäßig,
die dann erforderlichen zwei Winkelhebel auf einer gemeinsamen Achse zu lagern und
von einer gemeinsamen Wickelfeder in ihrer wirkungslosen Lage zu halten, in der
je ein an einem ihrer Rahmen befestigter Bolzen in eine Keilnut an dem Riegelkopf
eingreift.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Rieggelkopf
mit einem durch den Boden des Trägers führenden und mit einem Anschlag verstifteten
Stab
verbunden, und die Feder ist als Druckfeder zwischen dem Riegelkopf und dem Boden
des Trägers mit Vorspannung angeordnet. Hierdurch wird eine sicher wirkende und
dabei sehr raumsparende Anordnung der Teile erreicht.
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Weiterhin ist es zweckmäßig, das Zugseil mit einem in dem Anschlag
gelagerten Endstück zu versehen, weil hierdurch eine einfache sichere Verbindung
zwisehen dem Riegelkopf und dem Seil ermöglicht wird.
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Um das Herausgleiten des Riegelkopfes aus dem Sockelträger zu verhindern,
was eine umständliche Montagearbeit bei der erneuten Einführung verursachen würde,
wurden gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung im Sockelträger Bolzen befestigt,
die in Führungsnuten am Riegelkopf gleiten können.
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Zur Erleichterung des Einschiebens des Riegelkopfes zwischen die an
den Winkelhebeln befestigten Bolzen, ist der Riegelkopf oben etwas abgeschrägt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und im folgenden näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische
Ansicht des Lagerbocks der Entkupplungsvorrichtung, F i g. 2 eine Draufsicht
auf diese, F i g. 3 einen senkrechten Schnitt 3-3 nach F i
g. 2 und F i g. 4 einen Schnitt 4-4 nach F i g. 2.
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Wie in F i g. 1 gezeigt, besteht der Lagerbock 10
aus
einer horizontalen Grundplatte 11, von der an einer Seite eine senkrechte
Befestigungsplatte 12 ausgeht, und ein Paar im Abstand parallel voneinander herabhängende
Führungsplatten 13 und 14 in einem gewissen Abstand zur Befestigungsplatte
12. Zwischen den Führungsplatten befindet sich eine rechteckige Ausnehmung
15 in der Grundplatte 11. In zwei in einer Achse rechtwinklig zur
Platte 12 liegenden Bohrungen 16, 17 ist eine Welle 18 (F i
g. 2, 3
und 4) befestigt, auf der zwei zweiarmige Winkelhebel
19 und 20 gelagert sind, die mit einem in die Ausnehmung 15 des Lagerbocks
eingesetzten Teil zusammenwirken. Diese Winkelhebel sind schwenkbar auf der Welle
18 gelagert, und ihr einer senkrecht abgewinkelter Arm 21 und 22 (F i
g. 4) weist an seinem unteren Ende je einen Sperrbolzen
23 und 24 auf, die horizontal beidseits der Mittelebene der Ausnehmung
15 sich übergreifend erstrecken, wie es F i g. 2 erkennen läßt. Die
Winkelhebel 19 und 20 erstrecken sich mit ihrem horizontalen Arm
25 und 26
durch Ausschnitte 27 und 28 an diagonal gegenüberliegenden
Ecken der Ausnehmung 15 in der Grundplatte 11 hindurch. Eine Wickelfeder
29, die sich um die Welle 18 windet, legt sich mit ihren Enden
30
und 31 auf die Arme 25 und 26 und drückt damit diese
Arme in die Ausschnitte 27 und 28, während die Arme 21 und 22 senkrecht
gehalten werden, wie F i g. 3 und 4 zeigen. Die Arme 21 und 22 können für
sich geschwenkt werden gegen die Wirkung der Feder 29, um einen mit ihnen
zu verrastenden Riecrelkopf 49 aufzunehmen, wobei die Arme 25 und 26
gleichzeitig
nach oben geschwenkt werden.
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Die Führungsplatten 13 und 14 weisen Einschnitte
32 und 33 auf zur Aufnahme vorstehender Teile und die unteren Ecken
der Führungsplatten sind bei 34 abgesehrägt, um das Einführen des Trägers
35 zu erleichtern.
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Der Träger 35 besteht aus einem kastenförmigen Teil (F i
g. 4) mit einer oberen öffnung. Er weist zwei im Abstand voneinander parallele
Wände 36
und 37 auf, welche die senkrechten Seitenkanten der Führungsplatten
13 und 14 begrenzen, und, wie F i g. 3 zeigt, zwei senkrecht dazu
stehende Wände 38
und 39, welche über die Außenflächen der Führungsplatten
13 und 14 gleiten und sich auf ihnen führen. Von dem oberen Ende der Wand
37 (F i g. 4) erstreckt sich eine Haltekonsole 40 mit einer öffnung
zur Aufnahme eines Anschlußstutzens 41 der Versorgungsleitung mit einem Sockel 42,
der nach unten führt und oben das untere Ende eines Kupplungsteils 43 aufnimmt,
wie in gestrichelten Linien bezeichnet. Das Kupplungsteil 43 verriegelt sich mit
dem Sockel 42 durch eine federnde Rastverbindung und löst sich von dem Sockel wieder,
wenn sie um ihren unteren Rand gekippt wird. Der Arm25 des Winkelhebels 20 erstreckt
sich unter einen Rand des Kupplungsteils 43, und er kippt, wenn er aus seiner horizontalen
Lage aufwärts schwenkt, den Kupplungsteil 43 so, daß er sich löst.
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Eine Haltekonsole 44 (F i g. 4) erstreckt sich nach außen vom
unteren Teil der Wand 36 und nimmt einen Sockel 45 mit dem Leitungsstutzen
46 auf. Dabei ist die Haltekonsole 44 deshalb niedriger angeordnet als die Konsole
40, um die größere Länge des Sockels 45 auszugleichen. Der Sockel 45 nimmt das Kupplungsteil
47 auf, das ähnlich wie das Kupplungsteil 43 angeschlossen wird, und der Arm
26
greift unter einen Rand des Kupplungsteils 47, um es zu trennen, wenn der
Arm 26 nach oben verschwenkt wird. Nach unten setzt sich der Träger
35 in einer Verlängerung 48 fort mit einer Bohrung in seinem Boden.
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Das Verriegelungsglied zur Kupplung des Trägers 35 mit dem
Lagerbock 10 besteht aus einem Riegelkopf 49 mit einem sich nach unten erstreckenden
Stab 50, der durch die Bohrung im Boden der Verlängerung 48 hindurchreicht
und an seinem unteren Ende einen als Anschlag ausgebildeten Gabelkopf
51
aufweist, der durch einen Querbolzen mit dem Stab 50 verbunden ist
und in dem ein Endstück 52 eines Zugseils 53 sitzt, welches mit dem
Flugzeug verbunden ist. Das Endstück 52 und der Stab 50 werden unter
Vorspannung in die obere Stellung gezogen, wie sie in F i 4 gezeigt ist, wobei der
Gabelkopf 51
gegen den Boden der Verlängerung 48 anliegt, durch die Wirkung
einer Druckfeder 54, die zwischen dem Boden der Verlängerung 48 und dem Boden des
Riegelkopfes 49 auf dem Stab 50 sich befindet. Das obere Ende des Riegelkopfes
ist bei 55 abgeschrägt, so daß es die Riegelbolzen 23 und 24 beiseitedrückt,
wenn der Träger 35 über die Führungsplatten 13 und 14 des Lagerbocks
10 geschoben wird. Wenn der Träger 35 und das Verriegelungsglied 49,50
bis in eine Stellung gemäß F i g. 4 nach oben geschoben werden. dann schnappen
die Riegelbolzen 23, 24 in eine nach außen abgeschrägte Ringnut
56 infolge der auf die Arme 19 und 20 ausgeübten Wirkung der .Feder
29 ein. Nachdem der Träger 35 in seiner Stellung verriegelt ist, werden
die Kupplungsteile 43 und 47 in ihre zugehörigen Sockel eingesetzt.
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Während der Träger 35 in den Lagerbock 10 eingesetzt
wird, übt die Feder 54 eine ausreichende Kraft aus, um die Riegelbolzen
23 und 24 und die Arme 19 und 20 mittels des Riegelkopfes 49 auseinanderzubewegen
und damit den Träger nach oben in eine Stellung zu bringen, in der er durch das
Einfallen der Riegelbolzen 23, 24 in die Ringnut 56 gehalten
wird.
Die Kraft der Feder 29 auf die Arme genügt, um die Arme 21,22 und die Riegelbolzen
23,
24 in der Riegelstellung bei den üblichen auftretenden Belastungen zu
halten. Wenn jedoch der Pilot oder anderes Personal herausgeschleudert werden, dann
genügt ein starker nach unten gerichteter Zug des Seiles 53, um den Riegelkopf
49 nach unten zu ziehen gegen die Wirkung der Federn 54 und 29. Dabei bewegen
sich die unteren Enden der Arme 19 und 20 nach außen und verschwenken die
Arme 25 und 26 nach oben, wodurch die Kupplungsteile 43 und 47 gekippt
werden und sich lösen.
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Die Abwärtsbewegung des Riegelkopfes gegenüber dem Träger
35 wird durch Bolzen 57 und 58 (F i g. 3)
begrenzt, die
in Augen 56 und 60 an den Wänden 38
und 39 befestigt
sind und die sich in entsprechenden senkrechten Nuten 61 und 62 im
Riegelkopf 49 füh-
ren, wobei jede Nut an ihrem oberen Ende geschlossen ist
und dadurch die Abwärtsbewegung des Riegelkopfes 49 bei seiner Bewegung gegenüber
dem Träger begrenzt. Die Augen 59 und 60 bewegen sich in den Ausnehmungen
32 und 33 des Lagerbocks 10.
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Der Träger 35 besitzt eine Ausnehmung, um die Führungsplatten
13 und 14 des Lagerbocks aufzunehmen und auf diese Weise den Riegelkopf 49
auszurichten gegenüber den Armen 21 und 22. Die Arme 21 und 22 bilden Klinken und
die Riegelbolzen 23 und 24 Klinkenteile, welche in die Ringnut
56
des Riegelkopfes 49 einfallen. Die Oberfläche der Ringnut und der Klinkenteile
23 und 24 ist abgeschrägt, so daß eine senkrecht gerichtete Kraft auf den
Riegelkopf eine horizontal gerichtete Komponente hervorbringt, welche die Anne 21,22
auseinanderschwenkt, so daß sie sich vom Riegelkopf lösen. Die Arme 19 und
20 bilden Hebel, die die Kupplungsteile 43 und 47 von den Sockeln 41 und 45 kippen.