DE1245105B - Hydraulische Formschliess- und Formzuhalte-vorrichtung an einer Spritzgiessmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B29f

Deutsche Kl.: 39 a4-1/06

Nummer: 1245105

Aktenzeichen: T 21230 X/39 a4

Anmeldetag: 6. Dezember 1961

Auslegetag: 20. Juli 1967

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Formschließ- und Formzuhaltevorrichtung an einer Spritzgießmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe mit einer feststehenden und mit einer am Maschinenbett verschiebbaren Formträgerplatte, die in der vorgeschobenen Arbeitsstellung, in der sie die Spritzgießform unter hoher Vorspannung geschlossen hält, durch hydraulisch betätigte, mit Rasten von an der Maschine angeordneten Holmen in Eingriff zu bringende Sperrglieder verriegelbar ist.

Bekannt sind Spritzgießmaschinen mit an Holmen geführter Formträgerplatte. Zur Erzielung einer genauen Führung der beweglichen Formträgerplatte und zur Vermeidung großer Reibungswiderstände bei den Verschiebungsbewegungen der Formträgerplatte müssen die Holme außerordentlich genau montiert und muß jeder Führungsholm mit seinen beiden Enden an festen Bauteilen der Spritzgießmaschine festgelegt sein. Hierfür dienen bei einer bekannten Spritzgießmaschine auf dem Maschinenfundament errichtete Ständer.

Die Holme sind mit Eingriffsrasten für hydraulisch betätigte Sperrglieder versehen und erfüllen im Zusammenwirken mit den hydraulischen Sperrgliedern die zusätzliche Aufgabe, die Formträgerplatte in der vorgeschobenen Arbeitsstellung bei dichtgeschlossener Spritzgießform festzuhalten. Die Länge der Holme muß, damit sie ihre Führungsaufgabe erfüllen können, so bemessen sein, daß sie mindestens gleich groß ist der Länge der größtmöglichen Verschiebestrecke der Formträgerplatte.

Diese Anordnung der Führungshohne für die Formträgerplatte hat den Nachteil, daß die Holme beim Ein- und Ausbau schwerer Spritzgießformen, für deren Transport in der Regel eine Hubvorrichtung benutzt wird, in die bzw. aus der Spritzgießmaschine hindernd im Wege sind.

Dieser Nachteil besteht auch bei Spritzgießmaschinen, bei denen die Formträgerplatte an über die ganze Maschinenhöhe reichenden vertikalen Säulen verschiebbar geführt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ein- und Ausbau der Spritzgießformen, insbesondere schwerer Spritzgießformen in die Spritzgießmaschine zu erleichtern. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Holme an einem als feststehende Formträgerplatte wirkenden Maschinenwiderlager freitragend angeordnet sind und gegenüber der größtmöglichen Verschiebestrecke der Formträgerplatte eine verkürzte Länge aufweisen, so daß die Formträgerplatte auf der letzten Teilstrecke ihres Öffnungshubweges außer Bereich der Holme kommt.

Hydraulische Formschließ- und Formzuhaltevorrichtung an einer Spritzgießmaschine zum
Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe

Anmelder:

Friedrich Theysohn,

Langenhagen bei Hannover, Erikastr. 2

Als Erfinder benannt:

Friedrich Theysohn, Langenhagen bei Hannover

Wenn die am Maschinenbett geführte Formträger-

_ao platte ganz in die Öffnungsstellung zurückgefahren ist, kann man an die beiden Teile der eingebauten Spritzgießform, von denen der eine Formteil an dem als feststehende Formträgerplatte wirkenden Maschinenwiderlager und der andere Formteil an der be-

_a- weglichen Formträgerplatte angeschraubt ist, gut herangelangen und die Formteile nach Lösen der Schrauben an den freiliegenden Holmenenden vorbei aus der Spritzgießmaschine herausheben, erforderlichenfalls mit Hilfe einer Hubvorrichtung, und gegen die Formteile einer für den nächsten Arbeitsgang benötigten anderen Spritzgießform auswechseln.

Den die Herrichtungsarbeit durchführenden Personen wird auf diese Weise die Arbeit wesentlich erleichtert. Das Herrichten der Spritzgießform kann erheblich rascher durchgeführt werden als bisher. Die verkürzten, freitragend angeordneten Hohne bringen weiterhin den Vorteil einer Gewichtsverminderung der Spritzgießmaschine und einer entsprechenden Verbilligung des Herstellungspreises der Maschine.

Zweckmäßigerweise können die freitragenden Hohne am Maschinenwiderlager in Achsrichtung ein- und feststellbar sein. Hierbei ist es möglich, die Spritzgießmaschine für beliebig große Spritzgießformen zu benutzen und die Holme für die jeweils zur Anwendung kommenden Spritzgießformen genau in der Stellung festzustellen, die für ein einwandfreies Schließen der Spritzgießform unbedingt erforderlich ist. Jeder Holm braucht hierbei mit nur einer Rastenstelle versehen zu werden, wohingegen bei den in bekannter Weise fest angeordneten Höhnen mehrere Rastenstellen gebildet werden müssen, wenn die Spritzgießmaschine für unterschiedlich große

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Spritzgießformen mit genau festgelegten, in großen Zylinder und der Ansatz der Schließplatte 15 als

Weiten abgestuften Abmessungen anwendbar sein Kolben wirkt. Die Hochdruckkammer 14 hat einen

soll. sehr kleinen Hub und einen großen Querschnitt. Die

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Druckflüssigkeit wird durch den Kanal 16 in der mit

Erfindung dargestellt. Es zeigt 5 der beweglichen Formträgerplatte 9 verbundenen

F i g. 1 die Seitenansicht einer Spritzgießmaschine Kolbenstange 10 in die Hochdruckkammer 14 ein-

mit der Formschließ- und Formzuhaltevorrichtung geführt. In den Kanal 16 ist ein Ventil 42 eingebaut,

nach der Erfindung und das von Hand oder über eine geeignete Steuerein-

Fig.2 eine Seitenansicht, in Richtung der richtung automatisch geschlossen wird, sobald die

Pfeile x-x der strichpunktierten Linie 2-2 der F i g. 1 io bewegliche Formträgerplatte 9 in die Arbeitsstellung

gesehen. vorgeschoben ist.

Die Spritzgießmaschine besteht aus dem Maschi- Die Arbeits- und Wirkungsweise der Spritzgießnenbett 1, an das das Maschinenwiderlager 3 fest- maschine ist folgende: Nachdem die eine Hälfte der stehend angebaut ist. Durch die Transportschnecke 4, Spritzgießform in das ortsfeste Maschinenwiderdie ihren Antrieb von dem Aggregat 6 und ihre 15 lager 3 und die andere Hälfte in die Schließplatte 15 Materialzufuhr durch den Trichter 5 erhält, wird ther- eingebaut ist, wird durch entsprechende Einstellung moplastische Masse durch die Düse 7 gepreßt, von des Vierwegeventils 40 der Kolben 10 an der Rückwo aus sie in die Spritzgießform gelangt, die in der seite mit Druckflüssigkeit beaufschlagt, wodurch die F i g. 1 strichpunktiert eingezeichnet ist. Die Form bewegliche Formträgerplatte 9 gegen das ortsfeste ist mit der einen Hälfte in üblicher Weise am 20 Widerlager 3 herangefahren wird. Die von dem sich Maschinenwiderlager 3 befestigt. Die andere Form- vorwärtsbewegenden Kolben verdrängte Flüssigkeit hälfte ist mit einer Schließplatte 15 verbunden, die fließt dabei über die Leitung 13 a, das Vierwegeventil ein Bestandteil der beweglichen Formträgerplatte 9 40 und die Leitung 41 b zum Druckflüssigkeitsist. Die Formträgerplatte 9 ist auf dem Maschinen- erzeugeraggregat ab. Wenn die beiden Hälften der bett 1 verschiebbar geführt. Sie gleitet an Holmen 8 25 Spritzgießform zur gegenseitigen Anlage gekommen entlang, die am feststehenden Maschinenwiderlager 3 sind, wird das Ventil 42 geöffnet, und die Druckmittels der Muttern 17 angeschraubt und mittels der flüssigkeit gelangt nun durch den Kanal 16 der KoI-Gegenmuttern 18 gesichert sind. Mit Hilfe dieser benstange 10 in die Hochdruckkammer 14. Der in Muttern 17 und 18 kann der Abstand der beweg- der Hochdruckkammer 14 erzeugte große hydraulichen Formträgerplatte 9 vom feststehenden Maschi- 30 lische Druck preßt die beiden Formhälften fest gegennenwiderlager 3 der Größe der jeweils verwendeten einander. Dann werden die Muffen 19 durch Ein-Spritzgießform angepaßt werden. Hat die zur An- schalten der Hydraulikantriebe 20,21 gedreht, so daß wendung kommende Spritzgießform große Ab- ihre innenseitigen ringabschnittförmigen Klauen in messungen, so kann die bewegliche Formträger- die Zwischenräume zwischen entsprechenden Gegenplatte 9 auf dem Maschinenbett 1 so weit zurück- 35 klauen der Holme 8 eintreten. Auf diese Weise wird gefahren werden, daß sie von den Holmen 8, die die bewegliche Formträgerplatte 9 unter großer Vor-Bohrungen der Formträgerplatte durchgreifen, völlig spannung der geteilten Spritzgießform an den Holmen freikommt und die Holme 8 erst dann wieder in die unverschiebbar verriegelt. Der Kräftefluß derSchließ-Bohrungen der Formträgerplatte eintreten, wenn druckkräfte geht von der Schließplatte 15 über die diese zum Schließen der Spritzgießform gegen das 40 Spritzgießform und das ortsfeste Maschinenwiderfeststehende Maschinenwiderlager 3 vorgeschoben lager 3 sowie über die bewegliche Formträgerplatte 9 wird. auf die vier Holme 8 über und wirkt sich in diesen

Die Formträgerplatte 9 ist mit Hilfe eines hydrau- als starke Zugkraft aus. Andere Teile der Spritzgießlischen Antriebes, der aus dem Zylinder 11 und dem form liegen nicht im Kräftefluß der Schließkräfte. Kolben 10 besteht, auf dem Maschinenbett 1 hin- und 45 Die Kolbenstange 10 kann daher einen verhältnisherbewegbar. Der Zylinder 11 ist in das Lager 12 mäßig kleinen Querschnitt haben. Auch das Maschifest eingebaut. An die beiden Enden des Arbeits- nenbettl der Spritzgießmaschine erfährt durch den Zylinders 11 ist je eine Druckflüssigkeitsleitung 13 α Schließdruck keine Beanspruchung und kann dem- und 13 b angeschlossen, die über ein umschaltbares zufolge in leichter Konstruktion ausgeführt sein.
Vierwegeventil 40 und Druckflüssigkeitsleitungen 50 Nachdem die thermoplastische Masse unter hohem 41 α und 41 b wechselweise mit dem die Druck- Druck in die Spritzgießform eingebracht ist, wird flüssigkeit erzeugenden (nicht gezeichneten) Aggregat zunächst durch öffnen des Ventils 42 die Hochdruckin Verbindung gebracht werden können derart, daß kammer 14 drucklos gemacht, sodann wird durch der Kolben 10 im Zylinder 11 entweder die Vorschub- Umsteuern der Hydraulikantriebe 20,21 die Verbewegung oder die Rückhubbewegung vollführt, bis 55 riegelung der beweglichen Formträgerplatte 9 an den er die eine oder andere Endstellung erreicht hat. Holmen 8 gelöst, und schließlich wird das Vierwege-

In der Schließstellung der Spritzgießmaschine wird ventil 40 umgeschaltet, so daß nunmehr die Vorderdie Formträgerplatte 9 mit Hilfe der mit ring- seite des Kolbens 10 mit Druckflüssigkeit beaufabschnittförmigen Innenklauen versehenen Muffen schlagt wird und der Kolben 10 unter Mitnahme der 19 verriegelt. Die Muffen 19 werden durch Kolben- 60 beweglichen Formträgerplatte 9 in die Ausgangsstangen 21 gesteuert, die je zu dem Hydraulikzylin- stellung zurückgeht. Die bei der Rückhubbewegung der 20 gehören. Der Kopf des Hydraulikzylinders 20 hinter dem Kolben verdrängte Flüssigkeit fließt durch ist um einen Bolzen schwenkbar angeordnet, so daß die Leitung 13 b über das Vierwegeventil 40 und die die Kolbenstange dem Bogen folgen kann, auf dem Leitung 41 b zum Druckflüssigkeitserzeugeraggregat sich die Lasche der Muffe 19 bewegt. Die Schließ- 65 zurück.

platte 15 ist in die Formträgerplatte 9 in der Weise Die Sperrglieder können statt als drehbare Muffen

eingefügt, daß eine Hochdruckkammer 14 entsteht, mit ringabschnittförmigen Klauen auch in anderer

wobei die Ausnehmung in der Formträgerplatte 9 als Weise, z. B. als gegeneinander und auseinander ver-

Claims (2)

schiebbare, mit Gegenklauen der Holme zusammenwirkende Paßstücke ausgebildet sein. Patentansprüche:

1. Hydraulische Formschließ- und Formzuhaltevorrichtung an einer Spritzgießmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe mit einer feststehenden und mit einer am Maschinenbett verschiebbaren Fonnträgerplatte, die in der vorgeschobenen Arbeitsstellung, in der sie die Spritzgießform unter hoher Vorspannung geschlossen hält, durch hydraulisch betätigte, mit Rasten von an der Maschine angeordneten Holmen in Eingriff zu bringende Sperrglieder verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Holme (8) an einem als feststehende Formträgerplatte wirkenden Maschinenwiderlager (3) freitragend angeordnet sind und gegenüber der größtmöglichen Verschiebestrecke der Fonnträgerplatte (9) eine verkürzte Länge aufweisen, so daß die Fonnträgerplatte auf der letzten Teilstrecke ihres Öffnungshubweges außer Bereich der Holme (8) kommt.

2. Schließvorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Holme (8) am Maschinenwiderlager (3) in Achsrichtung einstell- und feststellbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1141 429,
394;
USA.-Patentschriften Nr. 2 356 634,2 711561.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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