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Einwickelmaschine für ringförmige Güter Brei bekannten Wickelmaschinen
zum Einwickeln ringförmiger Güter, - wie z. B. Dra'htbunde, Reifen od. dgl., mit
einem Streifen aus Papier oder Textilstoff, ist die Vorratsspule -des- Wickelbandes
auf einem rollengeführten und drehend angetriebenen Winkelring gelagert. Der Wickeistreifen
wird bei Drehung des Wickelringes abgezogen und legt sich bandagenartig um das-einzuwickelnde
Ringgut. Zum Zwecke der wickelgerechten Einlagerung des Ringgutes in die Ringöffnung
des Wlckelringes weist letzterer einen sektorförmigen Ausschnitt auf. Diese Ausbildung
ist bei Ringgut mit kreisförmigem bis quadratischem Querschnitt und verhältnismäßig
großer lichter Öffnung tragbar; es bereitet aber unüberwindliche Schwierigkeiten,
in dieser Weise z. B. walzenförmige Wickelbunde mit breiten, insbesondere rechteckigen
Wicklungsquersclmitten einzuwickeln, ganz besonders dann, wenn die lichte Öffnung
des Wickelbundes verhältnismäßig klein ist.
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Die Erfindung betrifft nun eine Einwickelmaschine für walzenförmige
Güter, z. B. Blechwickelbunde od. dgl., bei denen der Einwickelstreifen in radialer
Richtung spiralförmig und durch die Ächshöhlung des in Unfangsrichtung sich drehenden
ringförmigen Gutes mittels eines die Wickelstreifenrolle tragenden Wagens um das
Gut herumgelegt wird.
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Es ist Gegenstand eines älteren Rechtes (deutsches Patent 1192094),
bei leiner solchen Einwickelmaschine zwei auf einem Bett gegeneinander verschiebliche,
etwa U-förmige Führungsschienen für einen die Wickelstreifenrolle tragenden, die
in sich geschlossene Führungsbahn der gegenemandergetretenen Führungsschienen durchlaufenden
Wagen vorzusehen und den Wagen von in jedem Führungsschienenhalbteil endlos umlaufenden
Kettenzügen zu schleppen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einwickelmaschine
in vorteilhafter Weise baulich erheblich einfacher und betriebssicherer auszubilden.
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Gemäß der Erfindung ist nun der Wagen mit einem der Wi ckelstreifenrolle
benachbarten Antriebsmotor ausgestattet, dessen bis in den Bereich der Führungsbahn
einwärts ragende Achse ein Ritzel trägt, welches auf eine entlang der Führungsbahn
verlaufende Zahnstangenschiiene einwirkt.
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Zufolge dieser Ausbildung ergibt sich ein günstiger, gleichförmiger
Antrieb bei geringem Kraftbedarf.
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Durch den Fortfall der Kettenzüge ist ein geräuscharmer und mit geringer
Trägheit belasteter Umlauf erzielt. Auch ist an den notwendigen Stoßstellen der
Führungsbahn ein stoßfreier Übergang erreicht.
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Ferner ist ein sehr geringer Verschleiß und dadurch eine hohe Betriebssichefheit
gegeben.
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Eine besonders vorteilhafte bauliche Ausgestaltung besteht sodann
erfindungsgemäß darin, daß der Wagen als Gelenkwagen ausgebildet ist und auf der
einen zwei Wagenachsen verbindenden Lasche der Motor sitzt, während auf der anderen,
die beiden restlichen Wagenachsen verbindenden Lasche die Wickelstreifenrolle frei
fliegend gelagert ist.
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Einen von Schlingerbewegungen während der Fahrt freien Lauf des Wagens
erzielt man erfindungsgemäß dadurch, daß die vier Wagenachsen mit seitlich des Ritzels
liegenden Führungsrollen in den Schienen der Führungsbahn laufen.
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Um den motorischen Antrieb unter vorteilhafter Untersetzung zu erreichen,
ist erfindungsgemäß die Motorwelle über eine elastische Kupplung mit dem Ritzel
verbunden welches mit !einem in die zwischen den Schienen liegende Zahnstange eingreifenden
Triebzahnrad kämmt.
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Man kann bei dieser Ausbildung vorteilhafterweise eine geschützte
Stromzuführung dadurch erreichen, daß Stromschienen und Schleifkontakte für die
Stromzufuhr zum Motor innerhalb der im Querschnitt U-förmigen, frontseitig verschlossenen
Führungsbahn liegen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausbildungsform
veranschaulicht, und zwar zeigt A b b. 1 eine schematische Längsansicht der Einwickelmaschine
mit einem im Sdhnitt dargestellten Blechwickelbund, A b b. 2 einen Querschnitt hierzu
gemäß LimeA-B (Abb. 1), Abb. 3 in größerem Maßstab ein Teilstück der Führungsbahn
nebst Wagen teils in Längsansicht und teils im Längsschnitt (I-K in Ab b. 5), A
b b. 4 einen Horizontalschnitt hierzu gemäß Linie C-D (Ab b. 3),
A
b b. 5 einen Querschnitt in der Ebene der LinieE-FinAbb. 3 und A b b. 6 einen Querschnitt
in der Ebene der Linie G-H in Abb. 3.
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Das einzuwickelnde Gut, insbesondere wie in Ab b. 1 und 2 dargestellt,
kann aus einem Wickelbund 1 bestehen, -der aus einer Blechbahn erheblicher Breite
und Länge mit fest aufeinanderliegenden Windungen gewickelt ist. Dieser Wickelband
1 lagert auf an dem Bett 2 angeordneten Tragwalzen 3, 3', die auf Stützarmen befestigt
sind. Die eine der Tragwalzen 3' ist mittels eines Motors 4 über einen Treibriemen
5 antreibbar, so daß der Wickelbund 1 in Drehung versetzt werden kann.
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In einer Schwalbenschwanzführung 6 sind durch Spindel 7 gegeneinander
verschiebbar zwei Führungsschlitten 8 angeordnet. Letztere tragen je eine Hälfte
einer Führungsba'hn9, welche aus U-förmig gebogenen Gestellteilen 10, in gebildet
ist, welche in Betriebsstellung an der Stoßfugex (A b b. 1) aneinanderliegen, während
sie, wie in A b b. 1 in -strichpunktierten Linien angedeutet, zwecks Wechsel des
Wickelbundes 1 so weit auseinandergefahren werden können, daß der schwere Wickelbund
z.B. mittels eines Hebezeuges entfernt oder eingebracht werden kann.
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Die Gestellteile 10, 11 erstrecken sich in Betriebsstellung durch
die Achshöhlung bzw. Wickelbundhöhlung 12 und bilden eine geschlossene Führungsbahn
9 für einen die Wickelstreifenvorratsrolle 13 tragenden Wagen 14, der einen der
Wickelstreifenrolle parallelachsig benachbarten elektrischen Antriebsmotor 15 besitzt.
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Die Führungsbahu 9 ist durch Führungsschienen 16 tbzw. 17 begrenzt,
denen Führungskufen 18 bzw.
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19 gegenüberliegen, so daß ein Laufspalt für die Rollen 20 des Wagens
14 gegeben ist. Letzterer ist als vierachsiger Gelenkwagen ausgebildet, dessen Fahrgestell
aus zwei im Querschnitt U-förmig profilierten Gliedern 21 und einem mittleren doppelt
gegabelten Glied 22 besteht. Die Glieder 21, 22, 21 sind durch Gelenkbolzen 23 miteinander
verbunden. Die Gelenkbolzen 23 tragen an ihren äußeren Enden die Rollen 20; auf
der Vorderseite des Führungsgestelles sind zwei je zwei die Wagenachsen bildende
Gelenkbolzen 23 verbindende Laschen 24 bzw. 24' vorgesehen. Die eine Lasche 24'
trägt die Wickelstreifenrolle 13, während auf der anderen Lasche 24 der Elektromotor
15 sitzt.
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Die Motorwelle 25 ist über eine elastische Kupplung 26 mit einem
Ritzel 27 verbunden, welches im Hohlraum zwischen den U-Profilschenkeln des Gliedes
21 in der Längsmittelebene des Wagens 14 angeordnet ist Das Ritzel 27 kämmt in das
Triebzah-nrad 28, das auf dem vorderen Gelenkbolzen 23 drehbar gelagert ist und
in eine zwischen den Schieneu 16,17 liegende Zafinstangenschiene 29 eingreift.
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Zur Zuführung des elektrischen Stromes zum Antriebsmotor 15 sind
in der kanalartigen Ausnehmung der Gestellteile 10)11 auf isolierten Stützen 30
die Strom schienen 31 bzw. 31', 31" angeordnet. Gegen diese Niederspannung von beispieisweise
60 V führenden Schienen treten Schleifkontakte 32, die an dem Wagenfahrgestellglied
21 befestigt sind. Eine nicht dargestellte feste Verbindungsleitung bringt den Strom
zu dem Motoranschluß 33.
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Um eine vorteilhafte Ausnutzung der Wickelöffnung 12 zu erzielen,
ist, wie aus Abt. 2 und 5 er-
sichtlich, der Rücken 34 der die Führungsbahn ent haltenden
Gestellteile 1bp 11 etwa im Radius dei Öffnung gewölbt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Maschine ist folgende. Nach dem
Auflegen eines Wickel bundes 1 (A h b. 2) werden die beiden Gestellteile 10 11 aus
der strichpunktiert angedeuteten StellunE (abt. 1) mittels der Spindel 7 gegeneinandergefahren,
so daß eine in sich geschlossene Führungsbahn 9 gebildet wird. In dieser Stellung
treten sowohl die Führungsschienen 16,17, die Führungskufen 18 19 als auch die Zahnstangenschiene
29 und die Stromschienen 31,31', 31" paßgerecht gegeneinander.
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Der Wickelstreifen 13' wird am Wickelbund festgelegt.
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Durch Einschalten des Motors 4 werden nun die Tragwalzen 3 in Drehung
versetzt, so daß der Wickelbund sich dreht. Nunmehr schaltet man den Motor 15 ein,
und der Wagen 14 setzt sich in Richtung des Pfeiles y (A b b. 1) in Bewegung, wobei
das durch das Ritzel 27 angetriebene Treibzahnrad28 auf der Zahn stangenschiene
29 für einen stetigen Vorschub des Wagens sorgt. Der Wagen 14 durchläuft die Führungsbalm
9, und der mit gewisser Zugspannung abgezogene Einwickelstreifen 13' wird spiralförmig
um das Ringgut gewickelt. Hierbei erfolgt der Übergang über die Stoßfugen x in gleichförmiger,
stoßfreier Bewegung, so daß eine glatte fehlerfreie Wicklung erzielt wird.
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Ist die Einwick]ung fertiggestellt, so werden die Motoren abgeschaltet,
der Wickelstreifen abgetrennt und befestigt, und das Gestell 10,11 zwecks Wechsel
des Wickeibundes auseinandergefahren.