DE1243963B - Verfahren zur Entfernung von Druckfarbe auf bedrucktem Altpapier - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Druckfarbe auf bedrucktem Altpapier

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DE1243963B
DE1243963B DEG39971A DEG0039971A DE1243963B DE 1243963 B DE1243963 B DE 1243963B DE G39971 A DEG39971 A DE G39971A DE G0039971 A DEG0039971 A DE G0039971A DE 1243963 B DE1243963 B DE 1243963B
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D 21 c
Deutsche Kl.: 55 b - 4
Nummer: 1 243 963
Aktenzeichen: G 39971IV a/55 b
Anmeldetag: 28. Februar 1964
Auslegetag: 6. Juli 1967
02 IC 6-02
Die Erfindung betrifft die Entfernung von Druckfarbe von bedrucktem Altpapier auf Cellulosebasis.
Die technische Wiedergewinnung eines Fasermaterials von alten Zeitungen, Zeitschriften und anderem bedrucktem Altpapier auf Cellulosebasis zur Herstellung eines Papierstoffes, der zur Herstellung von Papier oder anderen Celluloseprodukten geeignet ist, war das Ziel vieler Bemühungen in der Papierindustrie. Von den vielen Verfahren zur Entfernung der Druckfarbe von bedrucktem Cellulosematerial, die bislang vorgeschlagen worden sind, haben sich nur wenige als technisch und wirtschaftlich durchführbar erwiesen. Viele vorgeschlagene Verfahren ergaben z. B., wenn sie im technischen Maßstab mit dem üblicherweise anfallenden Altpapier wie alte Zeitungen usw. erprobt wurden, keinen für die Wiederverwendung für Zeitungs- und Zeitschriftenpapier oder Werkdruckpapier geeigneten Stoff. Dieses Versagen ist wohl darauf zurückzuführen, daß bei vielen dieser Verfahren ein beträchtlicher Anteil der Pigmentteilchen der Druckfarbe auf den Cellulosefasern niedergeschlagen wird, so daß der sich ergebende Stoff grau und für die Wiederverwendung kaum geeignet ist, es sei denn, man verwendet ihn für mindere Papiersorten, wie z. B. Packpapier und Kartons.
Bei einem Verfahren dieser Art, bei dem das erhaltene Fasermaterial infolge einer unvollständigen Entfernung der Druckfarbe von dem Altpapier lediglich als Packpapier oder Pappe wieder verwendet werden kann, wird das Altpapier zur Entfernung der Druckfarbe bei Temperaturen zwischen 95 und 980C mit Lösungen behandelt, die Kondensationsprodukte aus höhermolekularen Fett- oder Harzsäuren mit polymeren Aminocarbonsäuren oder deren Derivate enthalten.
Zur Herstellung eines Produktes mit gutem Weißgehalt wird nach einem weiteren, ebenfalls bekannten Verfahren Altpapier mit einer Lösung behandelt, die Wasserglas, ein Peroxid als sauerstoffabgebende Verbindung, ein Kondensationsprodukt aus Eiweißspaltprodukten und Fettsäuren sowie eine stickstofffreie organische Verbindung mit Netz- oder Waschmittelwirkung enthält. Obwohl bei diesem Verfahren zum Zwecke der Bildung eines Schutzkolloids auf den Fasern der Lösung das vorgenannte Kondensationsprodukt zugesetzt wird, konnte dadurch eine zumindest teilweise Beschädigung der Faser durch den aus dem Peroxid in Freiheit gesetzten Sauerstoff nicht unterbunden werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entfernen von Druckfarbe von Altpapier zu entwickeln, das die vorgenannten Nachteile nicht Verfahren zur Entfernung von Druckfarbe
auf bedrucktem Altpapier
Anmelder:
Garden State Paper Comp. Inc.,
Garfield, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
Stuttgart 1, Werastr. 24
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 12. Dezember 1963
(331 088)
aufweist und das einen Papierstoff liefert, der in bezug auf Weißgehalt, Farbe und Festigkeit dem ursprünglichen Stoff mindestens ebenbürtig oder sogar überlegen ist und der in wirtschaftlicher Weise mit den herkömmlichen Papiermaschinen zu Zeitungspapier, Zeitschriftenpapier, Werkdruckpapier u. dgl. verwendet werden kann.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß Altpapier mit in ihrer Wirkungsweise als Druckfarbe entfernende Mittel an sich bekannten Kondensationsprodukten aus Fett und Aminosäuren behandelt wird, wobei erfindungsgemäß das aus Fett- und Aminosäuren aufgebaute Kondensationsprodukt der Formel
O H R
1
O H R Cx .O
R'—C N I
Q
-C- -N- C-
H t
H
XO-M+
entspricht, worin bedeutet R die in Aminosäuren natürlicherweise auftretenden Reste, R' einen aliphatischen Rest mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen, η eine ganze Zahl zwischen 0 und 100 und M+ ein Kation, und zur Entfärbung eine wäßrige Lösung verwendet wird, die 0,1 bis 5% des Kondensationsproduktes, bezogen auf die zu entfärbende Papiermenge, enthält und einen pH-Wert zwischen 7 und 10 aufweist, wobei der Gehalt des in dieser Lösung aufgeschlämmten, zu entfärbenden Altpapiers unter etwa 10 Gewichtsprozent beträgt, und diese Aufschlämmung auf Temperaturen zwischen etwa 4,0 und 49 0C erwärmt und nach einer zur Entfärbung ausreichenden Zeit der Papierstoff von der Lösung abgetrennt und ausge-
709 609/115
waschen und nach dem Auswaschen gegebenenfalls auf einen pH-Wert zwischen etwa 4,0 und 6,5 gebracht wird.
Im Gegensatz zu dem früheren Verfahren, bei dem als Druckfarbe entfernendes Mittel ebenfalls Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und hydrolysierten Eiweißstoffen verwendet wurde und das nur zu Stoffen minderer Qualität bezüglich des Weißgehalts führte, wird durch die Verwendung spezieller Kondensationsprodukte sowie durch die Einhaltung der im Rahmen der Erfindung aufgefundenen und im vorhergehenden offenbarten Mengenverhältnisse, Temperaturbedingungen und pH-Bereiche ein Papierstoff erhalten, bei dem die Druckfarbe nahezu quantitativ entfernt ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher besondere Sorgfalt darauf zu verwenden, diese Bedingungen innerhalb der dafür angegebenen Grenzen zu halten.
Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn die Fettsäurekomponente des Kondensationsprodukts Ölsäure ist und wenn die Konzentration der zur Entfernung der Druckfarbe verwendeten wäßrigen Lösung an Kondensationsprodukt zwischen 1 und 2,5 °/o> bezogen auf das Gewicht des Papiers, beträgt und die Lösung bei der Entfernung der Druckfarbe auf Temperaturen zwischen etwa 21 und etwa 43 0C erwärmt wird. Des weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Gehalt der Lösung an aufgeschlämmtem Altpapier unter 60J0, vorzugsweise zwischen 4 und 6 Gewichtsprozent zu halten und nach dem Auswaschen den Papierstoff durch Ansäuern auf einen pH-Wert zwischen etwa 4,5 und 5,5 zu bringen.
Die zur Herstellung der Kondensationsprodukte anwendbaren Aminosäurekomponenten werden wie üblich durch Hydrolyse von eiweißhaltigen Abfallstoffen wie etwa Lederabfällen aus der Chromgerberei, minderwertigem Leim und anderem leicht hydrolysierbarem Kollagen mit Säure oder Alkalie erhalten, wobei sich Hydrolysate ergeben, die Aminosäuren und niedrige Peptide oder Polypeptide enthalten. Diese Mischung wird anschließend mit den gewünschten Fettsäureverbindungen kondensiert.
Als Fettsäurekomponente kann fast jede Fettsäure verwendet werden. Besonders geeignet sind jedoch Verbindungen, die ungefähr 10 bis 24 Kohlenstoffatome enthalten. Diese Verbindungen können gesättigt oder ungesättigt sein. Vorzugsweise werden die Fettsäurehalogenide verwendet, doch sind auch die Fettsäuren selbst, deren Anhydride oder deren Carbonate für den vorliegenden Zweck geeignet.
Die bei der Kondensation erhaltenen Produkte werden im nachfolgenden Text als Proteinreinigungsmittel bezeichnet. Ihre Herstellung erfolgt über die folgenden, an sich bekannten Verfahrensschritte I und II.
»Protein«
Verfahrensschritt I
Hydrolyse
»Polypeptid-Salz« Verfahrensschritt II
Acylierung
Protein- Reinigungsmittel
Verfahrensschritt I:
Die Kontrolle der Hydrolysereaktion führt zu Polypeptidsalzen von verschiedenem mittlerem Molekulargewicht.
Verfahrensschritt II:
Freie Aminogrpupen in der Polypeptidkette werden unter Bildung von Amidbindungen acyliert.
Die Kontrolle des Verfahrensschrittes I ermöglicht die Bildung von Polypeptidsalzen von verschiedenem mittlerem Molekulargewicht. Je weitergehend die Hydrolyse ist, desto größer ist die Zahl der gebildeten freien Aminosäuren. Beim Verfahrensschritt II werden die bei der Hydrolyse freigelegten Aminogruppen an den Polypeptidketten unter Bildung von Amidbindungen acyliert.
Die allgemeine Struktur der Froteinreinigungsmittel kann einfacherweise in der folgenden Form angeschrieben werden:
11
R' —C
HRO
Ν —C-C
H R
I ι
N-CC
H
In dieser Formel ist mit R die verschiedenen in Aminosäuren vorkommenden Gruppen bezeichnet; R' ist ein langer Kohlenwasserstoffrest, der von der Fettsäureverbindung stammt und 10 bis 24 Kohlenstoffatome enthält; η ist eine ganze Zahl, die je nach dem Grad der Hydrolyse des Proteins zwischen 0 und ungefähr 100 oder höher liegt; und M ist ein Kation.
Wenn M anorganischer Natur ist, so kann es ein Alkalimetall wie Natrium, Kalium, Lithium, Caesium, ein Erdalkalimetall wie Calcium, Magnesium, Strontium, Barium oder Aluminium und Ammonium od. ä. sein. Wenn M organischer Natur ist, so kann es Mono-, Di- oder Triäthanolammonium usw. sein.
Wenn das Reinigungsmittel in Form der Säure verwendet wird, ist M Wasserstoff.
Die bevorzugt angewandten Proteinreinigungsmittel haben solche Werte für n, daß das Molekulargewicht der Verbindung unter 2000 und für gewöhnlich unter ungefähr 1000 liegt. Besonders geeignet sind Verbindungen, deren Molekulargewicht zwischen ungefähr 200 und 300 liegt.
Zur Erzielung besonders guter Wirkungen bei der Entfernung der Druckfarbe werden — wie sich gezeigt hat— am besten Proteinreinigungsmittel mit einem gewissen Gehalt an Sulfationen verwendet. Zur Herstellung der Sulfat enthaltenden Proteinreinigungsmittel wird das Sulfat, etwa in Form von Schwefelsäure, vorteilhafterweise während der Hydrolyse (Verf ahrensschritt I) zugesetzt, etwa wenn das Protein mit Schwefelsäure abgebaut wird, worauf das erhaltene sulfathaltige Hydrolysat mit einer Fettsäureverbindung kondensiert wird. Einzelheiten zu einer derartigen Arbeitsweise sind bereits früher beschrieben worden.
Eine andere Möglichkeit ist, das Sulfat während der Acylierung (Verfahrensschritt II) zuzusetzen.
Bei der technischen Herstellung der Proteinreinigungsmittel wird das Protein weitgehend bis zu den einzelnen Aminosäuren hydrolysiert. Die Kondensationsreaktion wird wie bei den meisten Produkten dieser Art durch allmähliche Zugabe des Fettsäurechlorids zu einer Lösung der Aminosäuren durchgeführt, die dabei ständig gerührt und durch Zugabe
5 6
von Natronlauge stets alkalisch gehalten wird. Die natürlichen trockenen Zustand, d. h. also ohne BeTemperatur der Mischung wird dabei zwischen 25 feuchten durch Wasserzugabe in anderer Form als und 3O0C gehalten und zur Beendigung der Um- durch das normalerweise in der Atmosphäre vorhansetzung schließlich auf 60 bis 7O0C gesteigert. Das dene Wasser, zu der Behandlungslösung gegeben. Reaktionsprodukt kann durch Ansäuern isoliert wer- 5 Zwar wird die Druckfarbe auch entfernt, wenn das den, da die freien Säuren nur wenig in Wasser löslich Material zuvor in Wasser aufgeschlämmt oder damit sind. Im Handel sind die ölsäure- und Kokosnußfett- zu einem Brei zermahlen wird, doch hat sich gezeigt, säurederivate derartiger Produkte unter den Be- daß dann die zu erzielenden Ergebnisse im allgemeinen zeichnungen Maypon bzw. Lamepon erhältlich. Diese weniger gut sind als bei Verwendung des Abfall-Präparate sind wäßrige Lösungen mit ungefähr 35°/0 10 materials in seinem natürlichen trockenen Zustand, aktiven Bestandteilen und sehr geringen Mengen an- wie er sich im Gleichgewicht mit dem Feuchtigkeitsorganischer Salze, z. B. bis zu 8 bis 10 Gewichtsprozent gehalt der umgebenden Atmosphäre von selbst ein-Alkalisalze. Das ölsäurederivat hat sich zur Ent- stellt. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn fernung der Druckfarbe als besonders wirksam er- die Lösung zur Entfernung der Druckfarbe ungefähr wiesen. Es kommt unter der Bezeichnung Maypon K 15 5 bis 5,5 Gewichtsprozent Papier enthält; dieses Verin den Handel und liegt in der Form des Alkali- (z. B. hältnis kann daher als optimal gelten. Das Altpapier Natrium-)Salzes mit einem gewissen Sulfatgehalt vor wird so lange in der Behandlungslösung gelassen, bis und ist das Reaktionsprodukt zwischen den Sojafett- eine beträchtliche Zerfaserung eingetreten ist. Je nach säuren (im wesentlichen Ölsäure) und einem Protein- dem Grad der Umwälzung der Masse im Reaktionshydrolysat. Das Molekulargewicht ist ungefähr ao gefäß beträgt die Behandlungsdauer zwischen unge-250. fähr 10 und ungefähr 50 Minuten und liegt üblicher-
Die hier beschriebenen Proteinreinigungsmittel sind weise zwischen ungefähr 20 und ungefähr 40 Minuten, biologisch abbaubar, d. h., sie werden von den natür- Nach der Behandlung wird das zerfaserte Material licherweise vorhandenen Bakterien zersetzt. Die An- in eine Bütte oder in einen anderen geeigneten Behälter wendung eines biologisch abbaubaren Reinigungs- 25 abgelassen, worauf es mit Wasser bis zu einem Festmittels scheidet die Abwasserprobleme von vornherein stoffgehalt zwischen ungefähr 0,5 und ungefähr 1,5 °/o> aus, die sonst bei solchen Reinigungsmitteln auftreten, vorzugsweise ungefähr l,O°/o> bezogen auf das Gedie biologisch nicht abbaubar sind. wicht der Lösung, verdünnt wird.
Für die Wahl des Wassers für dieses Verfahren sind Im Anschluß an die Verdünnung wird der Papierstoff keine besonderen Vorschriften zu beachten. Es ist 30 in bekannter Weise von der Lösung abgetrennt, geeiner der Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens, waschen und eingedickt. Gegebenenfalls kann der daß auch hartes Wasser verwendet werden kann, so dabei erhaltene Stoff angesäuert, eingedickt und zur daß die mit Kosten verbundenen und zeitraubenden Bildung einer Papierbahn verwendet werden.
Wasserweichmachungs- und Enthärtungsverfahren, Durch das Ansäuern wird, wie sich gezeigt hat, der die bei den früher vorgeschlagenen Verfahren zur Ent- 35 Weißgehalt des Papiers, das aus dem zurückgewonnenen fernung der Druckfarbe erforderlich waren, eingespart ' Stoff hergestellt wurde, erheblich gesteigert, so daß es werden. Gewünschtenfalls kann selbstverständlich nicht unbedingt notwendig ist, den Stoff zu bleichen, auch weiches Wasser verwendet werden. Darüber hinaus wurde gefunden, daß durch das An-
Obwohl die Lösungen zur Entfernung der Druck- säuern etwa zurückgebliebene Teilchen der Druckfarbe auch neutral reagieren können, lassen sich 40 farbe in der Papiermasse festgehalten werden, so daß besonders gute Ergebnisse dann erzielen, wenn der sie bei der Bildung des Papierblattes nicht auf die pH-Wert im alkalischen Bereich liegt. Die Lösungen Filze und die Zylinder übertragen werden. Bei den enthalten infolgedessen für gewöhnlich freies Alkali. seitherigen Verfahren wurde durch derartige Druck-Dabei kann jedes geeignete Alkali- oder Erdalkali- farbenteilchen erhebliche Schwierigkeiten und Komhydroxid oder -salz verwendet werden. Vorzugsweise 45 plikationen bei der Bildung des Papierblattes verurwerden jedoch Alkalihydroxide und -salze, wie etwa sacht.
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Soda u. dgl., an- Der rückgewonnene Papierstoff kann mit frischem,
gewandt. neu hergestelltem Sulfat- oder Sulfitzellstoff oder mit
Zur Herstellung der Lösung zur Entfernung der weiteren Mengen von zurückgewonnenem Material
Druckfarbe wird das Reaktionsgefäß mit Wasser 50 vermischt werden, worauf die gesamte Mischung zur
beschickt, worauf der Zusatz des Mittels zur Ent- Herstellung von Cellulosefasermaterial wie Zeitungs-
fernung der Druckfarbe und der anderen Chemikalien, papier usw. verwendet wird.
die nachfolgend beschrieben sind, erfolgt. Das Mittel Nachfolgend sei ein besonders geeignetes Verfahren
zur Entfernung der Druckfarbe und die übrigen Chemi- zur Entfernung der Druckerschwärze kurz beschrieben:
kalien werden dem Wasser vorzugsweise schon vor der 55 Einem geeigneten Reaktionsgefäß, das mit einer Rühr-
Zugabe des Altpapiers zugesetzt. oder Umwälzeinrichtung geeigneter Ausführungsform
Zu der so erhaltenen Lösung wird das bedruckte versehen ist, mit deren Hilfe das Cellulosematerial
Abfall- oder Altpapier gegeben. Das bedruckte Cellu- bewegt und zerfasert wird, wird Wasser zugeführt,
losepapier kann gewünschtenfalls vorher mit geeig- Gewünschtenfalls können im Innern des Reaktions-
neten Vorrichtungen in Streifen geschnitten werden. 60 gefäßes zur Unterstützung der Rührwirkung Schikanen
Dies ist jedoch nicht notwendig; das Papier kann viel- angebracht sein.
mehr unzerschnitten und unzerkleinert zu der Be- Nachdem das Reaktionsgefäß mit Wasser beschickt handlungslösung gegeben werden. Es ist einer der ist, werden die hier beschriebenen Chemikalien zuge-Vorzüge der Erfindung, daß kostspielige Vorbehand- setzt, worauf so lange gerührt wird, bis die Zusätze lungsprozesse wie etwa Zerschneiden oder Ein- 65 dispergiert und/oder gelöst sind,
stampfen für die Behandlung zur Entfernung der Dann wird Altpapier, Abfallpapier oder anderes beDruckfarbe nicht notwendig sind. Infolgedessen wird drucktes Cellulosematerial in das Reaktionsgefäß das von Druckfarbe zu befreiende Material in seinem gegeben.
Nach einer geeigneten Behandlungszeit im Reaktionsgefäß wird die Mischung in einen Vorratsbehälter abgelassen, der vorzugsweise mit einer passenden Rührvorrichtung ausgestattet ist. Gewünschtenfalls kann in diesen Vorratsbehälter Wasser eingeführt werden, um den Feststoffgehalt der darin befindlichen Mischung herabzusetzen. Die Mischung dieses Vorratsbehälters wird dann auf den oben angegebenen Feststoffgehalt verdünnt und in bekannter Weise gewaschen und eingedickt. Der Stoff wird in dieser Weise bis zu einem Feststoffgehalt von 5 °/o oder zwischen 3 und 8 °/0 eingedickt. Der Waschprozeß kann im Gegenstrom oder im Gleichstrom, allein oder in Kombination, durchgeführt werden. Die so erhaltene Masse wird dann durch Zusatz einer verdünnten Lösung einer geeigneten Säure, wie z. B. Alaun, Schwefelsäure, SO2 usw., auf den oben angegebenen, leicht sauren pH-Wert eingestellt. Dieser Stoff kann schließlich eingedickt und zur Blattbildung verwendet werden. Die Zahl der Eindick- und Waschvorgänge vor dem Ansäuern ist selbstverständlich nicht kritisch; wie häufig solche Behandlungsschritte anzuwenden sind, hängt in hohem Maße von der Art der verwendeten Einrichtung ab. Wenn der Stoff gebleicht werden soll, so kann ein geeignetes Bleichmittel nach dem Ansäuern zugegeben werden. Für gewöhnlich braucht aber nicht gebleicht zu werden. Wenn nur angesäuert wird, muß der Stoff danach nicht mehr gewaschen werden; dies entspricht auch der bevorzugten Arbeitsweise.
Das folgende Beispiel soll dazu dienen, das Verfahren der Erfindung näher zu erläutern.
Der Stoff sah praktisch weiß aus und ließ sich auf den üblichen Papiermaschinen leicht zu einer Papierbahn verarbeiten.
Die nach dem Ansäuern aus dem Stoff hergestellten Papierblätter wiesen einen mittleren TAPPI-Standard-Weißgehalt von über 56 auf.
Obwohl das Mittel zur Entfernung der Druckfarbe für gewöhnlich direkt dem Wasser zugesetzt wird, kann es selbstverständlich auch zusammen mit dem Abfall-Cellulosematerial eingetragen werden, etwa in der Art, daß das Altpapier vor dem Einfüllen in das Reaktionsgefäß mit dem Mittel zur Entfernung der Druckfarbe eingesprüht wird.
In dem obigen Beispiel ist zwar eine diskontinuierliche oder — genauer gesagt — eine halbdiskontinuierliche Arbeitsweise beschrieben; für den Fachmann ist es aber ohne weiteres klar, daß die Entfernung der Druckfarbe nach dem beschriebenen Prinzip auch in einer kontinuierlichen Arbeitsweise vorgenommen werden kann.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entfernung von Druckerfarbe auf bedrucktem Altpapier mittels einer ein Kondensationsprodukt aus Fettsäuren und aus bei der Proteinhydrolyse anfallenden Aminosäuren enthaltenden wäßrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Fett- und Aminosäuren aufgebaute Kondensationsprodukt der Formel
Beispiel
35
In einem als Reaktionsgefäß verwendeten Hydrapulper mit einem Durchmesser von ungefähr 2438 mm, der für chargenweisen Betrieb eingerichtet und mit einem Rotor von ungefähr 889 mm Durchmesser für den Betrieb mit 247 UpM. sowie mit Extraktionsflügeln mit 25,4 mm Durchmesser versehen war, wurde Wasser aus dem städtischen Versorgungsnetz eingefüllt. Dann erfolgte der Zusatz von 2,0%, bezogen auf das Gewicht des Zeitungspapiers, eines Sulfat enthaltenden, als Alkalisalz vorliegenden Reaktionsproduktes von Sojafettsäuren mit einem Proteinhydrolysate worauf die Mischung gerührt wurde.
In die erhaltene Lösung wurde eine Menge von ungefähr 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Lösung, unzerschnittenes trockenes Altpapier in Form von Zeitungen eingetragen.
Durch Zusatz von Natriumhydroxid zu der wäßrigen Aufschlämmung wurde ein pH-Wert von ungefähr 7,5 eingestellt.
Die Mischung wurde durch Rühren ungefähr 25 Minuten lang umgewälzt. Dann wurde der Stoff in einen Behälter abgelassen und mit Wasser verdünnt, so daß der Feststoffgehalt der Mischung nurmehr 1 °/o betrug. Die Aufschlämmung wurde dann in einem Dreistufenwascher und -eindicker, der mit einem Drahtsieb ausgerüstet war, eingedickt und gewaschen. Der Feststoffgehalt des Stoffs, der von dem Apparat abgelassen wurde, war ungefähr 5,0 Gewichtsprozent. Der Stoff wurde dann durch Zusatz von gasförmigem SO2 auf einen pH-Wert von 5,0 gebracht. Nach dem Ansäuern wurde der Stoff wieder eingedickt und zu einer Papierbahn verarbeitet.
O H R O H
f
R
I
-C
H
R' — C-
-N — C-
I
C- I
-N-
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H
I
H
entspricht, worin bedeutet R die in Aminosäuren natürlicherweise auftretenden Reste, R' einen aliphatischen Rest mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen, η eine ganze Zahl zwischen 0 und 100 und M+ ein Kation, und zur Entfärbung eine wäßrige Lösung verwendet wird, die 0,1 bis 5% des Kondensationsproduktes, bezogen auf die zu entfärbende Papiermenge, enthält und einen pH-Wert zwischen 7 und 10 aufweist, wobei der Gehalt des in dieser Lösung aufgeschlämmten, zu entfärbenden Altpapiers unter etwa 10 Gewichtsprozent beträgt, und diese Aufschlämmung auf Temperaturen zwischen etwa 4,0 und 49°C erwärmt und nach einer zur Entfärbung ausreichenden Zeit der Papierstoff von der Lösung abgetrennt und ausgewaschen und nach dem Auswaschen gegebenenfalls auf einen pH-Wert zwischen etwa 4,0 und 6,5 gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Entfärbung verwendete Kondensationsprodukt Sulfationen enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettsäurekomponente im Kondensationsprodukt Ölsäure verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der zur Entfärbung verwendeten Lösung so viel Altpapier aufge-
schlämmt wird, daß sein Gehalt etwa 4,0 bis 6 Gewichtsprozent der Lösung beträgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der zur Entfärbung verwendeten Lösung an Kondensations-
produkt etwa 1,0 bis 2,5%» bezogen auf das Gewicht des Papiers, beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 667 722, 969 809.
DEG39971A 1963-12-12 1964-02-28 Verfahren zur Entfernung von Druckfarbe auf bedrucktem Altpapier Pending DE1243963B (de)

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Cited By (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0171370A1 (de) * 1984-03-19 1986-02-12 Berol Kemi Ab Verfahren zum Entfärben und/oder Reduzieren der Klebrigkeit von Altpapier

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DE667722C (de) * 1936-10-06 1938-11-18 Chem Fab Gruenau Akt Ges Verfahren zur Wiedergewinnung von reinem Papierstoff aus bedrucktem Altpapier
DE969809C (de) * 1952-02-09 1958-07-17 Degussa Verfahren zur Regeneration von Altpapier

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