-
Speicheranlage für einzeln aus einem Magazin herausnehmbare Karten
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Datenspeicheranlage zu schaffen,
die unter Verzicht auf äußerst kurze Zugriffszeiten und weiter unter Verzicht auf
eine übermäßig große Kapazität für kleinere Betriebe, z. B. Tankstellen oder kleine
Dienstleistungsbetriebe, verwendbar ist. Eine solche Datenspeicheranlage soll .aus
Kostengründen mechanisch arbeiten, da die mit elektronisch arbeitenden Anlagen erreichbaren
Zugriffszeiten und Speicherkapazitäten nicht notwendig sind.
-
Die Erfindung geht bei der Lösung der Aufgabe davon aus, daß für Datenspeicheranlagen
ein in Form einer Trommel ausgebildetes Magazin bekannt ist, wobei die einzelnen
Karten in radialer Richtung des Magazins am Trommelumfang angeordnet sind. Es ist
auch eine Datenspeicheranlage mit in Form länglicher Kästen ausgebildeter Einzelmagazine
bekannt, und jedem Magazin ist eine Einrichtung zugeordnet, die nach Erfassen der
kennzeichnenden Merkmale in Form von Marken am Rand der Karten die jeweils richtige
Karte in Bearbeitungsstellung bringt. Diese bekannte Anlage hat gegenüber der Anlage
mit Trommelmagazin den Nachteil, daß die Einzelmagazine mehr Platz benötigen, und
es ist insbesondere in Hinsicht auf die Kostenfrage nachteilig, daß pro Magazin
eine Einrichtung zum Erfassen der gesuchten Karte erforderlich ist.
-
Es ist auch eine im wesentlichen elektronisch arbeitendeAnlage
mit Einzelmagazinen bekannt, bei welcher die Karten am Rand kennzeichnende Ausnehmungen
haben und aus einem Packen von Karten die jeweils richtige .dadurch ausgesucht wird,
daß alle Karten mit ihren Ausnehmungen in eine Reihe von parallelen Stäben einstehen,
deren Drehstellung jedoch jeweils nur eine einzige Karte - eben die ausgesuchte
- herausfallen lassen. Auch bei dieser bekannten Anlage sind mehrere Magazine vorgesehen,
und jedem Magazin ist eine mit Stäben versehene Einrichtung zugeordnet, die jeweils
der Auswahl der gesuchten Karte aus dem Magazin dienen.
-
Die Erfindung bezieht sich damit auf eine Speicheranlage für einzeln
aus einem Magazin entnehmbare, mit kennzeichnenden Ausnehmungen am Rand versehene
Karten, die in jeweils aassteuerbaren Gruppen angeordnet sind und innerhalb der
Gruppen in beliebiger Folge liegen. Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin,
daß in an sich bekannter Weise für alle Karten eine zum Herausnehmen, Bearbeiten
und Zurückgeben einer -Karte dienende Bearbeitungsstation vorgesehen ist, die durch
gesteuerte Relativbewegung zwischen ihr und dem Magazin in die zur Bearbeitung.
einer Karte geeignete Stellung bringbar ist, und daß in jeder jeweils einer Gruppe
von Karten gemeinsam zugeordneten Bearbeitungs-Relativstellung zwischen Bearbeitungsstation
und Magazin alle Karten der Gruppe gegen in den Pfad der Karten verschiebbare, an
sich bekannte Auswahlstäbe, die ihrem Querschnitt nach in die Ausnehmungen passen
und deren Stellung die gesuchte Karte bestimmt, gedrückt werden.
-
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Hinweis
auf die Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 perspektivisch im Teilschnitt
eine Kartentasche; F i g. 2 einen Radialschnitt durch die Trommel, F i g. 3 einen
zu F i g. 2 senkrechten Schnitt, F i g. 4 schematisch die Karten und die Wahlstäbe
und F i g. 5 einen Schnitt -durch die Kartentransporteinrichtung.
-
Die Anlage ist zur Auswahl von Karten 1 geeignet, die mit Ausnehmungen
62 an ihrer oberen Kante (siehe F i g. 4) ausgestattet sind, an denen Auswahlstäbe
280 zur Anlage kommen, die nur einer Karte sich relativ zu dem übrigen Kartenpacken
zu bewegen gestatten. Die Karten sind in Taschen 12 untergebracht, -die sich am
Außenumfang einer Trommel 13 (F i g. 2; 3) befinden. Es sind fünfzig Taschen vorgesehen,
von denen jede hundert Karten enthält. Die Karten können mit gedruckten, geschriebenen,
in
Schreibmaschinenschrift abgefaßten, durch Lochung oder durch Magnettonaufzeichnungen
gebildeten Informationen versehen sein. Sie können auch Öffnungen aufweisen, in
denen Mikrofilme befestigt sind, die auf einen Schirm projiziert oder "über eine
Fernseheinrichtung betrachtet werden. Bei dem dargestellten Ausführungbeispiel ist
die Anordnung mit einer Projektionslampe ausgestattet, die dazu dient, Mikrofilme
auf einen Schirm zu werfen oder um den Film zur Betrachtung über einen geschlossenen
Fernsehkreis zu betrachten. Die Anlage kann auch zur unmittelbaren Betrachtung oder
zum von Hand erfolgenden Herausnehmen der Karten verwendet werden. _ Im Betrieb
wird die Trommel so gedreht, daß die Tasche; in - der die vorgewählte Karte liegt,
zum Scheitelpunkt der Trommel bewegt wird, an dem der Auswahlmechanismus 14 angeordnet
ist. Sodann wird die Trommel 13 relativ zu einer. Luftdüse 15 hin- und herbewegt.
Die Düse lenkt einen Gasstrom gegen die Unterkanten der Karten, die in der betreffenden
Tasche liegen, so daß .die ausgewählte Karte, welche in der Tasche beweglich ist,
sieh nach oben zwischen zwei Transportrollen bewegt. -Hierbei werden die nicht ausgewählten
Karten im Packen von den Auswahlstäben 280.niedergehalten und dadurch gegen Bewegung
gesichert, so daß nur die ausgewählte Karte die in F i g. 1 dargestellte Lage einnimmt.
Die Auswahlstäbe 280 werden dann zurückgezogen und die Karte von einem Kartentransportmechanismus
17-- in die Bearbeitungssteile gebracht. Wenn die ausgewählte Karte die Trommel
vollständig verlassen hat, dreht sich diese in eine Stellung, in- der. nicht näher
dargestellte Anpreßfinger in den Spalt zwischen der die Tasche begrenzenden Vorderwand
und der in der Tasche an der Vorderwand liegenden Karte eintreten. Die Anpreßfmger
werden in dieser Stellung gehalten, während sich die Trommel, bezogen auf F i g.-
2, gegen den Uhrzeigersinn dreht, und pressen die Karten innerhalb der Tasche zusammen.
Bei Rückkehr der ausgewählten Karte werden die Transportrollen des Kartentransportmechänismus
in entgegengesetzter Richtung angetrieben, und die Karte wird in den von den Anpreßfingern
gebildeten Spalt zwischen der Vorderwand, der Tasche und die im Packen zuvörderst
liegende -arte eingeschoben. Die Anpreßfinger werden danach zurückgezogen. Danach
kann der Vorgang bei Wahl einer weiteren Karte erneut ablaufen.
-
Man kann auch die Auswahlvorrichtung 14 und die Luftdüse 15 relativ
zu dem Kartenspeicher bewegen, um die Kartenauswählvorrichtung vor die ausgewählte
Tasche zu bringen. Es können auch Kartenspeicher und Auswahlmechanismus gegensinnig
zueinander mit entsprechend geringeren Drehgeschwindigkeiten bewegt werden.
-
Wie sich aus F i g. 3 ergibt, besteht die Trommel 13 aus zwei
ringförmigen, im Abstand voneinander angeordneten Seitenwänden 25, 26, an deren
radial außen liegender Kante jeweils ein Ring 27 bzw. 28
vorgesehen
ist. Die in der Trommel untergebrachten Karten liegen auf den Kanten 32 auf.
-
Die Taschen an der Trommel sind durch in Abständen angeordnete Trennwände
35 (siehe F i g. 1) gebildet, die in'Querrichtung zwischen den Ringen 27 und 28
verlaufen. Im Querschnitt besteht jede Wand ans einem von der Mitte der Trommel
nach außen an Dicke zunehmenden Teil, so daß die von der Hinterwand der einen Trennwand
und der Vorderwand der anderen Trennwand 35 gebildete Tasche einen rechteckigen
Querschnitt erhält. Eine Außenkante ist an jedem Wandteil bei 37 abgeschrägt, wodurch
das Wiedereinführen einer Karte erleichtert wird. _ Jede Tasche ist mit einer Druckplatte
38 ausgestattet, die unter der Wirkung einer Feder 39 steht, die die Druckplatte
38 in einer Querrichtung der Tasche zu verschieben sucht.
-
In jeder Trennwand 35 sind zwei die Anpreßfinger aufnehmende Kerben
40 an der innenliegenden Oberfläche vorgesehen, in die die Anpreßfinger zwischen
der Trennwand und der vordersten Karte eintreten können.
-
In. den Ringen 27 und 28 der Trommel 13 (vgl. F-i g. 2) sind in gleichen
Abständen voneinander öffnungen 50 vorgesehen, durch welche die Anpreßfinger in
die Kerben 40 der Taschen treten können.
-
Wie- die F i g. 2 und 3 zeigen, wird die Trommel 13 durch zwei endlose,
zugleich die Karten am Herausfallen hindernde Riemen 80, 81 angetrieben.
Die Riemen greifen mit einem Umschlingungswinkel von etwa 270° an der Trommel an
und lassen dementsprechend oben einen Winkelbereich von etwa 90° frei.
-
Die Riemen werden jeweils von einer von zwei Antriebsvorrichtungen
in Betrieb gesetzt. Es kommt dabei darauf an, ob -die Trommel von einer Tasche zu
einer beliebigen anderen weitergedreht wird oder ob sie sich nur beim eigentlichen
Ausw"ählvorgang um den einer Taschenbreite entsprechenden Winkel drehen soll. Im
ersteren Fall bewegt sich die Tromrnel mit viel größerer Geschwindigkeit als beim
Auswahlvorgang, bei der die Trommel nur im Taschen-Bereich weitergedreht wird, um
die ausgewählte Tasche in eine bestimmte Stellung gegenüber der Luftdüse 15 zu bringen.
Die Trommel wird von Antriebsrollen 101 aus in Umdrehungen versetzt, wenn sie sich
von einer Tasche zu einer anderen Tasche drehen soll. Die Antriebskraft wird von
einem umsteuerbaren Elektromotor 103 geliefert. Bei der Feinsuchoperation hingegen
wird die Trommel durch die Bewegung der Schwenkhebelanordnung 104 in oszillierende
Bewegung versetzt.
-
Durch ein weiteres, in F i g. 2 gestrichelt dargestelltes Getriebe
wird auch der Luftdüse 15 von der Anordnung 104 eine oszillierende Bewegung
erteilt, um Ausrichtfehler der Karten und der Luftdüse 15 auszugleichen.
-
Die Schwenkhebelanordnung 104 wird nur bei dem Feineinstellvorgang
der Maschine in oszillierende Bewegung versetzt. Damit sie bei der Auswahl der Tasche-
keine Bewegungen ausführt, ist eine elektrisch betätigte- Sperre 135 vorgesehen.
-
Bei 50 Taschen am Trommelumfang dreht sich bei der Feineinstellung
die Trommel zunächst um einen Drehwinkel von etwa 7° gegen den Uhrzeigersinn. Um
sicherzustellen, daß die ausgewählte Karte vom Luftstrom ausgeworfen wird, ist es
vorteilhaft, mehrere Vorbeigänge vorzusehen. DieTrom mel wird daher wiederum um
7° in der Uhrzeigerrichtung zurückgedreht, usw. Der Luftstrom der Luftdüse
15 preßt alle Karten der Tasche gegen die Auswahlstäbe 280, wobei
die auszuwählende Karte durch die Auswahlstäbe nicht zurückgehalten wird und in
den Bereich der Transportvorrichtung 17 gelangt. Nach Entfernung der Auswahlstäbe
kann die
ausgewählte Karte aus der Tasche ganz herausgezogen werden.
-
Um zu verhindern, daß mehrere aneinanderhaftende Karten zugleich durch
den Transportmechanismus 17 aus der Tasche herausgenommen werden,: weist die Anlage
zwei Düsenauslässe 274 und 275 (F i g. 5) auf, die auf die Eintrittstelle der ausgewählten
Karte zwischen den Rollendes Transportmechanismus gerichtet sind.
-
Wenn beim Feinsuchvorgang der Luftstrom gegen die Unterkanten der
Karten in der Tasche gerichtet wird, werden alle Karten mit Ausnahme :der gesuchten,
die die dem zutreffenden Code entsprechenden Ausnehmungen 62 an ihrer oberen Kante
aufweist, von den Auswahlstäben 280 des Auswahlmechanismus 14 am Ausgeblasenwerden
gehindert. Nachdem die ausgewählte Karte sich in die -Stellung gemäß F i g. 5 gehoben
hat, in der sie zwischen den Antriebsrollen 276, 277 liegt, wird die Luftzufuhr
zur Düse 15 durch ein Schnellschlußventil abgeschaltet, und die Auswahlstäbe werden
von der Stellung übel dem Kartenpacken zurückgezogen. Wenn der Luftstrom in diesem
Augenblick weiter wirken würde, würden alle Karten nach oben in Richtung auf die
Antriebsrollen gedrängt, und einige könnten zwischen die Rollen eintreten. Deshalb
werden gleichzeitig mit dem Abschalten der Luftzufuhr für die Düse 15 die von oben
wirkenden Düsen 274 und 275 eingeschaltet. Der Kartentransportmechanismus zieht
dann die ausgewählte Karte ein und führt sie zur Bearbeitungsstation.
-
Unmittelbar über den Karten der ausgewählten Tasche sind die Enden
von zwanzig Auswahlstäben 280 (F i g. 4) angeordnet, von denen jeder über einer
der für die Ausnehmungen 62 vorgesehenen ; Stellen oberhalb der Karten 1 liegt.
Diese Auswahlstäbe sind einzeln senkrecht zur Kartenebene zwischen zwei Stellungen
bewegbar, und zwar zwischen einer zurückgezogenen unwirksamen und einer vorgeschobenen
Wirkstellung. In. der Wirkstellung wir- , ken sie auf die vom Luftstrom angehobenen
Karten ein. Jeder vorgezogene Auswahlstab hindert alle unmittelbar unter ihm liegenden
Karten daran, sich nach oben zu bewegen, mit Ausnahme derjenigen Karten, die einen
Randausschnitt an der diesem Stab entsprechenden Stelle haben. Das Zusammenwirken
aller Auswahlstäbe führt dazu, daß jeweils nur die eine ausgewählte Karte vom Luftstrom
der Düse 15 angehoben werden kann.
-
Nach -Erfassen der ausgewählten Karte werden alle Auswahlstäbe in
die unwirksame Stellung zurückgezogen, so :daß diese Karte ungehindert zur Bearbeitungsstation
geführt werden kann.
-
Der Vorgang des Wiedereinführens einer aus einer Tasche herausgeführten
Karte wird dadurch erleichtert, daß die Speichertrommel eine besondere Stellung
hierfür einnimmt, derart, daß jede zurückzuführende Karte bei stets gleicher Relativstellung
der Tasche und der Transportvorrichtung jeweils vorn vor dem in der Tasche befindlichen
Kartenstapel eingeschoben wird. Die Tatsache, daß sich hierdurch die Reihenfolge
der Karten im Stapel verändert, hat keine Bedeutung, da. jede Karte mit einem Code
versehen ist und daher immer wieder aufgefunden werden kann unabhängig von ihrer
Lage innerhalb des Stapels ihrer Tasche: Die vorstehend beschriebene Datenspeicheranlage
ist :demnach zur Auswahl einer zu bearbeitenden Karte auf die .diese Karte enthaltende
Tasche einzustellen, und es sind die Auswahlstäbe dem Code der gesuchten Karte entsprechend
in die Wirkstelliwg zu bringen. Nach erfolgter Anhebung :der gesuchten Karte durch
.den Luftstrom -werden die eingestellten Auswahlstäbe zurückgezogen, so daß die
Karte zur Bearbeitungsstation geführt werden kann. Bei Rückkehr der Karte wird diese
der ihr zugeordn@--ten-Tasche, jedoch stets am Stapelende, zugeführt.