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Anlage zum Aufbereiten von Gießereiformsand und ähnlichen Massen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Aufbereitung von Gießereiformsand und
ähnlichen Massen und bezweckt, eine solche Anlage derart auszubilden, daß sie im
Aufbau wie im Betriebe und vor allem in der Qualität des aufbereiteten Formsandes
od. dgl. erhöhten Anforderungen entspricht. Hierfür schlägt die Erfindung die Gestaltung
einer solchen Anlage derart vor, daß folgende Vorrichtungen in nachstehender betrieblicher
Reihenfolge hintereinander angeordnet sind: Je eine Vorrichtung zum Vorbrechen und
Feinbrechen zwecks weiterer Zerkleinerung von gebrochenen ausgeschlagenen Formsandstücken
sowie ein Sieb für den zerkleinerten Altsand, unter Nachschaltung je eines Speicherbehälters;
eine Mischvorrichtung mit je einem Speisebehälter für den Altsand, für Neusand und
für einen oder mehrere Binder; ein Vorratsbehälter für das in der Mischvorrichtung
hergestellte trockene Formsandgemisch und eine Vorrichtung zur gleichmäßigen Anfeuchtung
dieses Gemisches.
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Wenn im Vorstehenden der Deutlichkeit halber die c-inzelnen Vorrichtungen
nach ihrer Funktion bei der Aufbereitung von Formsand benannt sind, so gelten für
ihre Funktionen bei der Aufbereitung anderer Massen, wie z. B. Kernsand, keramische
Massen od. dgl., für welche die Anlage nach der Erfindung ebenfalls verwendbar ist,
die dort gebräuchlichen Bezeichnungen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im Zusammenhang mit
ihrer nachstehenden näheren Erläuterung an Hand eines Ausführungsbeispieles geschildert,
das die Aufbereitung von Gießereiformsand betrifft und auf der Zeichnung schematisch
dargestellt ist.
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Von dem Austragsband 1 einer nicht weiter dargestellten Vorrichtung,
in der ausgeschlagene Formsandstücke zu Brocken 2 zerkleinert und magnetisch von
Eisenbeimengungen 3 befreit worden sind, werden die Brocken 2 mit einem Becherwerk
4 einem Brecher 5 zum Vorbrechen zugeführt, der über einem Behälter 6 zum Speichern
der vorgebrochenen Altsandstücke angeordnet ist. Aus dem Behälter 6 werden diese
zu einem Feinbrecher 7 gefördert, der über einem Behälter 8 zum Speichern des feingebrochenen
Altsandes angeordnet ist. Dieser wird einer Vorrichtung 9 zugeführt, in der er feingesiebt
wird und von der er in einen Speicherbehälter 10 gelangt.
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Die hier somit in vier Stufen aufgeteilte Aufbereitung des wiederzuverwendenden
Altsandes, der in den ausgeschlagenen Stücken mit einer Temperatur von etwa 200°
C anfällt, ergibt über die allmähliche Vergrößerung der Massenoberfläche eine Abkühlgeschwindigkeit,
die im Einklang mit der Wärmeaufnahmefähigkeit der Umgebungsluft zu bringen ist.
Somit enthält der Behälter 10 den aufbereiteten Altsand sowohl in einem Feinheitsgrad
als auch mit einer Temperatur, mit denen er für seine Wiederverwendung geeignet
gemacht worden ist.
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An den Abzug des Vorratsbehälters 10 schließt sich ein Senkrechtförderer
11 zum Abwerfen der abgezogenen Mengen des aufbereiteten Altsandes auf ein Förderband
12 an, das sie einem Behälter 13 zuführt. In gleicher Flucht mit ihm sind ein Behälter
14 für neuen Formsand und ein Behälter 15 für Zement oder einen anderen Binder angeordnet;
für den Zusatz mehrerer Binder, wie z. B. Ton, Betonit, Harzen, können hier weitere
Behälter aufgestellt werden. Jeder dieser Behälter mündet über eine zum Dosieren
geeignete Austragsvorrichtung 16 in eine Mischvorrichtung 17. Diese besteht aus
drei Stufen 17 a, 17 b und 17e, die in Richtung a an lichter Weite und Länge
zunehmen und in denen auf einer gemeinsamen Welle drei Schneckengänge oder drei
Schaufelsätze von entsprechend zunehmendem Außendurchmesser arbeiten. Die drei Stufen
17a, 17b und 17c sind auf eine optimale Durchmischung der drei Komponenten zu einem
homogenen trockenen Formsand abgestellt, und zwar durch ihren Querschnitt, ihre
Länge und die Schrägstellung ihrer Schneckengänge. Bildet man diese als verstellbare
einzelne Schaufelblätter aus, so kann man sie durch Einstellung ihres Winkels zu
der gemeinsamen Welle in den einzelnen Stufen auf das jeweilige Mischungsverhältnis
der Komponenten mit dem Ziel optimaler, d. h. homogener Durchmischung bei konstanter
Austragsmenge je Zeiteinheit einregeln. Die Vorrichtung 17 erzeugt als Vormischer,
der trockene Massen verarbeitet, in kurzer Zeit ein homogenes trockenes Formsandgemisch
guter Lagerfähigkeit. An das Austragsende der letzten Schneckenstufe 17 c schließt
sich ein Senkrechtförderer 18 an, der das trockene Gemisch einem
Vorratsbehälter
19 zuführt, aus dem es entsprechend dem jeweiligen Bedarf der Formerei über ein
Förderband 20 abgezogen werden kann. Bis zu diesem Abschnitt arbeiten das Verfahren
und die Anlage nach der Erfindung mit trockenen, gut lagerfähigen Massen, die für
ihre Trockenhaltung keiner Wärmezufuhr von außen bedürfen, da sie die Wärme der
ausgeschlagenen Stücke des Altformsandes ausnutzen.
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Erst bei Anforderung seitens der Formerei folgt im Anschluß an diesen
Abschnitt des Vormischens die letzte Stufe, in der das formungsfähige Endgemisch
des Formsandes hergestellt wird. Hierfür ist es nur noch erforderlich, dem Gemisch
aus dem Vorratsbehälter 19 die nötige Flüssigkeitsmenge zuzusetzen; dies geschieht
in einem unterhalb des Förderbandes 20 stehenden Gefäß 21, das mit
einem Wasseranschluß 22 versehen und mit einem Rührwerk 23 zur gleichmäßigen Verteilung
des Wassers in dem Trockengemisch ausgerüstet ist; da sich dieses Gemisch bereits
im homogenen Zustand befindet, erfordert die gleichmäßige Wasserverteilung nur einen
geringen Zeit- und Arbeitsaufwand. Dasselbe gilt bei der Herstellung von Formsand
zu besonderen Zwecken für die hier mögliche Zugabe von Zement und/oder Koks oder
sonstigen Zusätzen aus Behältern 24 bzw. 25 oberhalb des Naßmischgefäßes 21. Aus
diesem wird der gebrauchsfertige Formsand abgezogen und mit Wagen 26 oder anderen
Fördermitteln in die Formerei befördert.
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Wie das Ausführungsbeispiel erkennen läßt, ist die gesamte Anlage
nach der Erfindung in eine Anzahl (hier sechs) Arbeitsgruppen aufgeteilt, deren
jede eine Einheit bildet, der eine bestimmte Teilaufgabe zugewiesen ist. Trotz Einhaltung
der Reihenfolge im Arbeitsgang der Anlage können die Einheiten örtlich Getrennt
voneinander aufgestellt und infolge der Speicherung der Massen in den entsprechend
groß bemessenen Zwischenbehältern 6, 8, 10, 13, 14, 15, 19
unabhängig und
zeitlich getrennt voneinander betrieben werden. Somit kann die Anlage in ihrem Grundriß
weitgehend den jeweiligen örtlichen Verhältnissen angepaßt werden, während ihr insgesamt
nicht unbeträchtlicher Stromverbrauch auf die Zeiten geringerer Belastung des Versorgungsnetzes
verlegt werden kann. Die Bedienung bzw. Steuerung der Arbeitsvorgänge kann mit dem
Ziel automatisch ausgebildet werden, daß im Behälter 19 ständig eine solche Menge
Trockensandgemisch vorrätig gehalten wird, daß sie die Anforderungen an fertigem
Formsand seitens der Formerei erfüllen kann; dieser Vorratshaltung kommt zugute,
daß der Formsand in sämtlichen Zwischenbehältern bis einschließlich des Vorratsbehälters
19 in trockenem Zustand gehalten wird.