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Anordnung zur Schnellschaltung von Antriebs-und Stellsystemen, insbesondere
bei fühlergesteuerten Werkzeugmaschinen Bei mit elektromagnetischen Kupplungen und
Bremsen ausgerüsteten kinematischen Systemen ist es in vielen Fällen notwendig,
kurze Ein- und Ausschalttotzeiten der Kupplungen und Bremsen zu erzielen. Für den
Anlaufvorgang ist oft auch ein größeres wirksames Kupplungsdrehmoment erforderlich,
als es für den Zustand der Bewegung gefordert wird.
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Als Beispiele von Antriebs- und Stellsystemen, bei denen die vorher
beschriebenen Anforderungen auftreten, seien angeführt: Stellantriebe von Kopiereinrichtungen
an Werkzeugmaschinen, die mit elektromagnetischen Kupplungen arbeiten. Bei diesen
Kopiereinrichtungen werden die nachzufahrenden Kurven durch rasches Zu- und Abschalten
der entsprechenden Vorschubkupplungen in Treppenfunktionen angenähert. Dabei bestimmen
die Ein- und Ausschalttotzeiten der Kupplungen und Bremsen die Größe der Überläufe
(Schaltamplituden) und damit die Güte der Annäherung der Treppenfunktionen (Ist-Kurve)
an die stetige Soll-Kurve. Es ist also hier darauf zu achten, daß durch ein schnelles
und kräftiges Ansprechen der Kupplung (Einschalttotzeit) die Bewegung rasch einsetzt,
als auch durch ein schnelles kräftiges Einfallen der Bremse beim Abschalten der
Kupplung die Bewegung rasch beendet.
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Stellantriebe von Werkzeugmaschinen mit numerischen oder anderen Programmsteuerungen,
die ein Positionieren der Lagewerte zwischen Werkzeug und Werkstück durchführen
müssen. Hier müssen naturgemäß wieder die Beträge der Überlaufstrecken nach dem
Abschalten der Kupplung(en) klein sein, da sie ja die Positioniergenauigkeit unmittelbar
beeinflussen.
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Hauptgetriebe von Werkzeugmaschinen, deren Ausgangsdrehzahlen über
elektromagnetische Reibungskupplungen im Lauf und unter Last geschaltet werden müssen
(Lastschaltgetriebe) und bei Ausschalten aller Kupplungen über eine elektromagnetische
Bremse rasch auf Null gesetzt werden müssen. Bei diesen Getrieben muß beim Schalten
unter Last (im Schnitt) darauf geachtet werden, daß keine Unterbrechung des Kraftflusses
eintritt, da infolge der abtriebsseitig wirkenden Schnittkraft ein Absinken der
Drehzahl gegen Null eintreten könnte, was einen Werkzeugbruch zur Folge hätte.
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Antriebe von mechanischen Pressen (Exzenter, Kurbel usw.), deren Arbeitshub
mit elektromagnetischen Kupplungen und Bremsen gesteuert wird. Hier muß für ein
exaktes Halten des Stempels in der oberen Totlage gesorgt werden (Ausschalttotzeit).
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Antriebe von Förderanlagen, die diskontinuierlich arbeiten, also getaktet
werden. Bei Antriebs- und Stellsystemen, die Kupplungen und Bremsen enthalten, ist
es bekannt, die Kupplung wie auch die Bremsen je für sich mit einer eigenen Schnellerregung
zu versehen, derart, daß die Kupplungen beim Einschalten kurzzeitig übererregt werden
und beim Abschalten der Kupplungen die zugehörige Bremse mit einem eigenen Schaltelement
übererregt wird. Bei dieser bekannten Schaltung ist also auf die Zusammenarbeit
von Kupplungen und Bremse keine Rücksicht genommen, es besitzt vielmehr jedes Element
einen Schaltkreis für sich, so daß der Einsatz der Bremse um die Ansprechzeit des
verwendeten Schaltmittels verzögert erfolgt und darüber hinaus auch der Schaltaufwand
groß ist. Diese bekannte Schaltung weist je Kupplung und je Bremse ein Einschaltrelais
mit einem Relaiskontakt im Stromkreis der Kupplung bzw. Bremse auf und parallel
zu jedem dieser Einschaltrelais liegt ein Schaltkreis zum Steuern der übererregungsperiode
mit einem ansprechverzögerten Relais, wobei zur Ansprechverzögerung z. B. dem Relais
ein Widerstand vorgeschaltet und ein Kondensator parallel geschaltet ist. Bei einer
anderen Ausführung dieser Art werden bei gleichfalls getrennten Schaltkreisen für
die Kupplung und Bremse elektronische Schaltmittel verwendet, bei denen die Schaltzeiten
wohl kurz sind, der Aufwand aber höher ist als bei Verwendung von Relais.
Die
Erfindung zielt darauf ab, bei einer Schaltungsanordnung zur Schnellschaltung von
mit magnetischen Kupplungen und Bremsen ausgerüsteten Antriebssystemen die Zusammenarbeit
von Kupplung(en) und Bremse zu berücksichtigen und die Schaltungsanordnung so zu
vereinfachen, daß für beide Elemente zum Ein- und Abschalten der Übererregung nur
ein Schaltmittel herangezogen wird, wobei die Bremse überhaupt kein eigenes Schaltmittel
besitzt, vielmehr im gesamten Schaltzyklus von den Schaltelementen der Kupplungen
gesteuert wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Schnellschalten
von Antriebs- und Stellsystemen, insbesondere bei fühlergesteuerten Werkzeugmaschinen,
wobei das Antriebs- und Stellsystem eine oder mehrere elektromagnetische, im Ruhezustand
abgeschaltete, bei Einschaltung an Überspannung und im eingeschalteten Zustand an
Betriebsspannung geschaltete Kupplung(en) sowie eine elektromagnetisch betätigte,
im Ruhezustand an Betriebsspannung und nach Abschaltung der Kupplung vorübergehend
im betätigten Zustand an Überspannung geschaltete Bremse enthält, wobei jeder Kupplung
ein Einschaltrelais zugeordnet ist, denen zeitverzögerte Schnellschaltrelais zugeordnet
sind, deren Kontakte den Stromkreis zur Umschaltung der zugeführten Spannung schalten.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß jedes jeweils einer Kupplung zugeordnete Einschaltrelais
einen Wechselkontakt aufweist, der wechselweise den Stromkreis der jeweiligen Kupplung
oder der Bremse schließt und ein allen Kupplungen und der Bremse gemeinsames einziges
Schnellschaltrelais, das sowohl ansprech- als auch abfallverzögert ist, vorgesehen
ist, dessen in Serie mit den Kontakten des Einschaltrelais liegende Wechselkontakte,
abhängig von der Kontaktstellung des Einschaltrelais, in der einen Schaltlage den
übererregungsstromkreis der Kupplung(en) und in der anderen Schaltlage den Normalerregungskreis
der Kupplung(en) bzw. den Übererregungskreis der Bremse schließen, wobei im Ruhezustand
bei abgeschalteten Kupplungsstromkreisen der Bremsstromkreis an Betriebsspannung
liegt, im Betriebszustand nach Ansprechen des jeweiligen Einschaltrelais und vor
Ansprechen der Schnellschaltrelais die jeweilige Kupplung an Überspannung und die
Bremse an Betriebsspannung, im Betriebszustand nach Ansprechen von Einschalt- und
Schnellschaltrelais die jeweilige Kupplung und die Bremse an Betriebsspannung liegen
und im Betriebszustand nach Abschalten des Einschaltrelais und vor Abschalten des
Schnellschaltrelais die jeweilige Kupplung angeschaltet und die Bremse an Überspannung
gelegt ist. Dadurch wird sowohl die Einschaltzeit der Bremse stark verkürzt als
auch der Schaltaufwand bzw. die Kosten gegenüber elektronischen Schaltmitteln wesentlich
herabgesetzt.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt A b b. 1 ein Diagramm zu der bekannten Schaltanordnung mit
dem Stromverlauf beim abwechselnden Schalten mit einem eigenen Schaltmittel für
die Kupplung und die Bremse, A b b. 2 ein Diagramm des Stromverlaufes zu der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung, A b b. 3 ein Schaltschema für eine Kupplung und eine Bremse
unter Anwendung von zwei Spannungsquellen für die Überspannung und die Betriebsspannung,
A b b. 4 eine abgeänderte Schaltung der A b b.1 mit zwei Kupplungen und einer Bremse
bei Anwendung einer Spannungsquelle und A b b. 5 ein Schaltschema für zwei Kupplungen,
die alternativ ein- und ausgeschaltet werden, wobei die übererregungszeit für die
Kupplungen und die Bremse einstellbar ist.
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In den A b b. 1 und 2 ist der Stromverlauf der angeführten bekannten
und der erfindungsgemäßen Schaltung gegenübergestellt. A b b. 1 zeigt den Stromverlauf
beim abwechselnden Schalten einer Kupplung und einer Bremse mit Übererregung durch
je ein eigenes Schaltmittel für die Kupplung und für die Bremse. Der vom Zeitpunkt
to der eingeschalteten Kupplung über seinen Nennwert J, ansteigende Strom JK wird
nach der Zeit t, auf den Nennwert umgeschaltet. In strichpunktierten Linien ist
der Stromverlauf ohne Übererregung dargestellt, bei dem der Strom JK nach der Zeit
tK den 0,63fachen Nennstrom J. erreicht, wogegen dies bei Übererregung in der kürzeren
Zeit Tk der Fall ist. Beim Abschalten der Kupplung zum Zeitpunkt tA und Einschalten
der Bremse wird zuerst die Ansprechzeit tR des Schaltmittels der Bremse und dann
noch die Zeit tB verstreichen, bis der Bremsstrom TB seinen 0,63fachen Nennwert
erreicht hat.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach A b b. 2 steigt der
Kupplungsstrom wieder über seinen Nennwert an und sinkt nach der Zeit tf auf den
Nennstrom J, ab. Beim Einschalten der Bremse wird, weil kein eigenes Schaltelement
vorhanden ist, nur die wesentlich kürzere Umschlagzeit tR des Kontaktes wirksam.
Die Zeitkonstante für die Bremse ist gleichfalls infolge der Überspannung wesentlich
kürzer. Die Bremse wird nach A b b. 2 nicht vom Strom J., sondern von einem Vorerregungsstrom
TK eingeschaltet.
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Im folgenden werden nun die verschiedenen Schaltungsanordnungen gemäß
den A b b. 3 bis 5 beschrieben.
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Die Schaltung nach A b b. 3 gestattet es, alternativ zwei oder mehrere
Kupplungen mit Übererregung einzuschalten, wobei die Bremse nur vorerregt ist und
bei Anfall aller Kupplungen, ohne zusätzliches Schaltmittel, übererregt kurzzeitig
eingeschaltet wird. Dieser Fall betrifft im speziellen die Schaltung einer Koordinate
(Plan oder Lang) einer Kopiersteuerung.
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Nach A b b. 3 stehen zwei Spannungen U1 und Ui zur Verfügung, von
denen die Spannung Ui um den Betrag der gewünschten Schnellerregung größer als U2
ist, z. B. beträgt UI 110 Volt und U2 19 Volt. Das Schaltschema enthält ein Relais
X, das im Stromkreis der Kupplung K liegt, und ein Einschaltrelais S, das an der
Betriebsspannung UZ liegt und durch den Schalter 1 ein- und ausgeschaltet werden
kann. Als Schalter 1 kann z. B. auch ein Druckknopf oder der Fühlerkontakt einer
Kopierdrehbank dienen.
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Der Kupplungsstromkreis führt über den Wechselkontakt s des Einschaltrelais
S zum Kreis des Relais X und von diesem über dessen Wechselkontakt x zu den Leitungen
mit den Spannungen U1 und u2. Der Wechselkontakt x weist die Kontaktpaare 5, 6 und
7, 8 und der Wechselkontakt s die Kontaktpaare 9, 10 und 11, 12 auf. Der Kontakt
5 liegt an der Überspannung U, und der Kontakt 7 unter Zwischenschaltung einer Diode
D., an der Betriebsspannung U, Mit dem Kontakt 7 ist über den Vorwiderstand R4 die
Bremse B verbunden. Die Kontakte 8
und 12 sind miteinander
verbunden. Zwischen die Wurzel des Wechselkontaktsystems x und dem Kontakt 9 des
Wechselkontaktsystems s ist die Erregerwicklung des Relais X geschaltet, der der
Widerstand R3 vorgeschaltet ist. Parallel hierzu liegen die Reihenschaltungen des
Widerstandes R1 mit der Diode Dl bzw. des Widerstandes R2 mit der gegensinnig zu
Dl geschaffenen Diode D2.
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Im ausgeschalteten Zustand des Schalters 1 liegt nur die Bremse B
über den Vorwiderstand R4 an der niederen Spannung U2. Wird der Schalter 1 geschlossen,
dann wird das Relais S erregt und der Wechselkontakt s schlägt aus der voll gezeichneten
Stellung in die gestrichelte Stellung um, wodurch der Parallelkreis an die Überspannung
U1 gelegt wird.
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Den wesentlichen Teil des Schaltkreises bildet das mit R3 in Serie
liegende Relais X und der parallel hierzu geschaltete Widerstand R1. An diesem Widerstand
baut der infolge der Kupplungsinduktivität, mit der er in Serie liegt, allmählich
ansteigende Kupplungsstrom eine Spannung auf, die das Relais X bei Erreichen eines
im Widerstand R3 einstellbaren Spannungsniveaus zum Ansprechen bringt. Das Relais
arbeitet somit ansprechverzögert. Mit dem Widerstand R3 kann der Ansprechschwellwert
des Relais X auf den Nennstrom der Kupplung eingestellt werden. Die Diode D2 verhindert
die Beeinflussung dieses Spannungsniveaus am Widerstand R1 durch den Widerstand
R2 während des Einstellvorganges.
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Beim Ansprechen des Relais X schlägt dessen Wechselkontakt x aus der
voll gezeichneten in die gestrichelte Stellung um, so daß sein Kontaktarm das Kontaktpaar
7, 8 verbindet und damit die Kupplung von der hohen Spannung U1 auf die niedere
Spannung U2 umschaltet, womit das Zeitintervall der Schnellerregung beendet ist.
Das Relais X bleibt, da sein Schwellwert auf den Spannungsabfall des Nennstromes
am Widerstand R, eingestellt war, erregt und die Kupplung damit auf der niederen
Spannung U2. Die Bremse B bleibt trotz des Schließens des Kontaktpaares
7, 8 nach wie vor über den Widerstand R4 und die Diode D3 an der niederen
Spannung Uz, da ihr Strompfad von U1 an dem Kontaktpaar 11, 12 unterbrochen ist.
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Wird der Schalter 1 geöffnet, so fällt das Relais S ab, und der Kontakt
s schlägt wieder in die voll gezeichnete Lage um, wodurch die Kupplung K abgeschaltet
wird. Das mit der Kupplung in Serie liegende Relais X ist über den Widerstand R2
und die Diode D2 Ubfallverzögert, wobei die Diode D, eine Beeinflussung des
Abschaltvorganges durch den Parallelwiderstand R1 verhindert. Durch das verzögerte
Abfallen des Relais X verbleibt auch dessen Kontakt x über die Abfallzeit in der
strichlinierten Stellung mit dem geschlossenen Kontaktpaar 7, 8 und legt
damit die Bremse B über das nun gleichfalls überbrückte Kontaktpaar 11, 12 kurzzeitig
an die hohe Spannung U1. Die Diode D3 entkoppelt dabei die beiden Spannungsquellen
U, und Uh, die sonst während der Abfallzeit kurzgeschlossen wären. Nach dem
Abfallen des Relais X und Umschlagen des Kontaktes x in die voll gezeichnete Stellung
ist die Bremse B wieder vorerregt, und die Kupplung K wird bei Einschalten des Relais
S wieder an die hohe Spannung U1 gelegt.
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Das System arbeitet nur mit der Feldenergie der Relaisspule des Relais
X, es sind keine Auf- oder Entladungen von Kondensatoren vorhanden, und die Schaltfolge
des Systems ist durch die infolge der Überspannung verkürzte Einschaltzeitkonstante
der Kupplung plus der auf die gewünschte Zeit einstellbaren überspannungsperiode
der Bremse bestimmt und damit extrem kurz. Das Anlegen der Bremse B an die Überspannung
erfolgt mit dem gleichen Wechselkontakt s wie das Abschalten der Kupplung K und
damit sehr rasch, nämlich innerhalb der Umschlagzeit des Kontaktes (etwa 0,5 ms)
wie auch ohne zusätzliche Schaltmittel. Dadurch, daß die Bremse vorerregt ist, wird
die Zeit für deren Ankerweg erspart und der Aufbau des Drehmomentes nur von der
elektromagnetischen Zeitkonstante, die wieder infolge der Überspannung kurz ist,
abhängig.
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Die Schaltung ist übrigens mehr eine Schnellerregung als eine Übererregung,
da die Übererregung als Überspannung nur etwa bis zum Erreichen des Nennstromes
der Kupplung aufrechterhalten wird.
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Bei der Schaltung nach A b b. 4 handelt es sich um die gleiche Schaltung
wie nach A b b. 3, nur daß an Stelle einer Kupplung zwei Kupplungen Anwendung finden
und an Stelle zweier Spannungsquellen U1 und U2 nur eine Spannungsquelle U mit der
hohen Spannung tritt und die Normalspannung durch einen Vorwiderstand R,, erzielt
wird.
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Mit Rücksicht auf die beiden Kupplungen K, und K2 sind zwei Schalter
1 und 1' und zwei Relais S und S' mit zugehörigen Umschaltkontakten
s und s'
vorgesehen. Wird einer der beiden Kontakte 1 oder 1' geschlossen,
dann wird eines der beiden Relais S oder S' erregt und es schlägt einer der beiden
zugehörigen Wechselkontakte s oder s' aus der in vollen Linien gezeichneten Stellung
des Kontaktarmes in die gestrichelte Stellung um. Der Wechselkontakt s' weist die
Kontaktpaare 13, 14 und 15, 16 auf. In der gestrichelten Stellung
des Wechselkontaktes s oder s' wird eine der beiden Kupplungen K, oder K., über
die Kontaktpaare 9, 10 oder 13, 14, die Diode D, und den Vorwiderstand R, und die
Kontaktpaare 5, 6 des Wechselkontaktes x des Relais X an die hohe
Spannung U gelegt. Die weitere Funktion ist im übrigen analog der zu A b b. 3 beschriebenen.
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Die Schaltung nach A b b. 5 gestattet es wieder, eine oder mehrere
Kupplungen alternativ übererregt einzuschalten und beim Abschalten aller Kupplungen
die Bremse ihrerseits übererregt einzuschalten. Dabei ist aber die übererregungszeit
der Kupplung bzw. Kupplungen und der Bremse, obwohl sie nur mit einem Schaltmittel
erfolgt, getrennt einstellbar. Die Bremse ist zweckmäßig vorerregt. Die Schaltung
ist wieder auf eine Kopiersteuerung, die auf eine Koordinate reduziert ist, anwendbar.
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Die gesamte Anordnung liegt an der nach der gewünschten Übererregung
dimensionierten hohen Spannung U. Die Schaltung ist ähnlich jener nach A b b. 4,
nur ist das Relais X über den Widerstand R5 an die Spannung U durch die Schalter
1 oder 1' anschaltbar, und in Serie mit RK sowie parallel zu dem Relais X liegt
ein weiterer Widerstand R6 und ein Kondensator Cl, wobei der Widerstand R6 durch
eine Diode D4 überbrückt ist.
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Im ausgeschalteten Zustand, wenn die Schalter 1 und 1' geöffnet sind,
liegt nur die Bremse B über dem nach der gewünschten Vorerregung eingestellten Widerstand
R4 an Spannung. Wird einer der Schalter 1 oder 1' geschlossen, spricht das
zugehörige Relais S oder S' an und legt die entsprechende Kupplung K, oder K., über
ihren Kontakt s oder s' (gestrichelte
Stellung) an Spannung. Da
jedoch das Relais X, welches gleichfalls durch Schalter 1 oder I' an Spannung gelegt
wurde, über den Widerstand R5, die Diode D4 und den Kondensator Cl ansprechverzögert
ist, befindet sich dessen Kontakt x noch in der voll gezeichneten Stellung, womit
der Vorwiderstand R,, kurzgeschlossen ist und die eingeschaltete Kupplung übererregt
wird. Während des Ladevorganges des Kondensators C1 ist der Widerstand R6 durch
die Diode D4 kurzgeschlossen und somit unwirksam, so daß die Ladezeit von C1 und
damit die Ansprechverzögerung des Relais X, ausschließlich durch den Widerstand
RS bestimmt wird. Wenn die Kondensatorspannung an C1 die Ansprechspannung des Relais
X erreicht hat, spricht dieses an, sein Kontakt x
schlägt aus der voll
gezeichneten Stellung zu dem Kontaktpaar 7, 8 (gestrichelte Stellung) um, hebt den
Kurzschluß des Vorwiderstandes R,, auf, und die Periode der Übererregung und damit
der Einschaltvorgang sind beendet. In dieser Stellung würde der Kontakt
x den Vorwiderstand R4 der Bremse B kurzschließen, doch ist dieser
Strompfad an einer der beiden Kontaktstellen 11, 12 oder 15, 16 durch das Einschalten
der Kupplung K1 oder K, über die Kontakte s oder s' unterbrochen.
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Die beiden Dioden D5 und D6 dienen der Entkopplung der Strompfade
für die Relais S und S', um ein gleichzeitiges Ansprechen dieser Relais beim Schließen
eines der Schalter 1 oder 1' zu vermeiden.
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Wird nun der geschlossene Kontakt 1 oder 1' wieder geöffnet, fällt
zuerst das zugehörige unverzögerte Relais S oder S' rasch ab, sein
Kontakt s oder -s' schlägt wieder in die voll gezeichnete Stellung um, trennt die
zugehörige Kupplung K1 oder K, ab und schließt nun den Kurzschlußkreis für den Torwiderstand
R 4 über die Kontaktpaare 7, 8 -11, 12 -15, 16, wodurch die Bremse B übererregt
wird. Das Relais X, welches gleichfalls durch Kontakt 1 oder 1' abgeschaltet wurde,
ist jedoch durch den Parallelkreis C1 und R6 abfallverzögert, wobei die Diode D4
nun den Kurzschluß von R6 für den Entladungsstrom von C1 verhindert. Wenn der Entladestrom
im Relais X dessen Abfallwert erreicht hat, schlägt sein Kontakt x wieder in die
voll gezeichnete Stellung um, unterbricht den Kurzschluß des Vorwiderstandes R4,
beendet die übererregungsperiode der Bremse B und stellt den Kurzschluß des Vorwiderstandes
Rj. für die nächste Kupplungseinschaltung vorbereitend wieder her. Wenn die Schaltung
nur für eine Kupplung, z. B. K1, Anwendung findet, entfällt naturgemäß das Relais
S' mit dem Kontaktsatz s', ebenso wie die Dioden D, und D6. Der Widerstand R, wird
dann an die Leitung zwischen dem Schalter 1 und dem Relais S angeschlossen und der
Pol 12 des Kontaktes s mit der Leitung zwischen dem Widerstand R4 und der Bremse
B verbunden.
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Diese Schaltung läßt sich natürlich auch auf beliebig viele Kupplungen
erstrecken, wobei je weitere Kupplung ein zusätzlicher Schalter mit Relais und Diode
parallel zu den Schaltern 1 und 1', Relais S und S' und den Dioden Ds und D6, vorgesehen
wird und die Kupplung über einen den Umschaltkontakten s und s' entsprechendem Kontakt
zu diesen Kontakten parallel geschaltet wird. Es kann auch in diesem Fall nur jeweils
eine Kupplung übererregt eingeschaltet werden; bei Abfall aller Kupplungen wird
die Bremse selbsttätig mit Übererregung eingeschaltet. Sollte eine Vorerregung der
Bremse aus irgendeinem Grund unerwünscht sein, wird der Vorwiderstand R4 weggelassen;
die übrige Funktion wird dadurch nicht betroffen.
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Die Schaltung nach A b b. 5 gestattet es, wie erwähnt, die übererregungszeit
für Kupplung und Bremse an den Widerständen RS und R6 getrennt einzustellen, wobei
in beiden Fällen der gleiche Kondensator Cl, einmal beim Aufladen und das andere
Mal beim Entladen zur Erzielung des Verzögerungseffektes herangezogen wird. Dadurch
werden zusätzliche passive Lade- oder Entladezeiten, die den gesamten Schaltzyklus
verzögern könnten, vermieden. Die Schaltfolge ist ausschließlich durch die Summe
der beiden übererregungszeiten der Kupplung und Bremse begrenzt. Für das Ausschalten
der Kupplung und Einschalten der Bremse wird wieder der gleiche Kontakt s oder s'
verwendet, so daß die Umschaltzeit kurz (z. B. 0,5 ms) ist und ein zusätzliches
Schaltelement für die Bremse entfällt.
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Die erfindungsgemäße Schaltanordnung kann auch nachträglich in bestehende
Getriebesysteme eingebaut werden.