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Vorrichtung zum Aufblasen der Schwimmkörper von Rettungsschwimmgeräten,
Druckanzügen und Rettungsflößen Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung
zum Aufblasen der Schwimmkörper von Rettungsschwimmgeräten, Druckanzügen und Rettungsflößen
aus einem Druckgasbehälter.
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Um diese Behälter möglichst klein zu bemessen, hält man in ihnen das
Gas unter entsprechend hohem Druck, der beispielsweise 200 atü und mehr beträgt.
Dieser hohe Druck lastet auch auf dem Auslaßorgan des Gasbehälters und muß bei dessen
Öffnen für den Aufblasvorgang berücksichtigt werden, wenn man dieses Öffnen -- wie
es mit der Erfindung beabsichtigt ist - mit anderen als den bekannten Mitteln, einer
eine Verschlußmembran des Behälters durchstoßenden Schlagbolzenmechanik mit nur
einmaliger Wirkungs- und Auslaßmöglichkeit, durchführen will.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufblasen zu schaffen,
die ein Auffüllen des Druckgasbehälters ohne Zerlegung in ihre Teile gestattet und
mittels der, trotz des hohen Behälterdruckes, der Aufblasvorgang mit geringem Kraftaufwand
und einfacher Handhabung, mittels Zugbewegung, durchführbar ist.
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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Aufblasen der eingangs
genannten Rettungsgeräte aus, bei der das mittels eines Handgriffes verschiebliche
Verschlußorgan des Auslaßventils eines Druckgasbehälters vor der Betätigung des
Handgriffes unter dem Behälterdruck in Schließstellung gehalten wird und in der
Bahn eines verschiebbaren Kolbens angeordnet ist. Zur Lösung der gestellten Aufgabe
schlägt die Erfindung bei einer derartigen Aufblasvorrichtung vor, daß bei Ausübung
einer Zugkraft auf den Handgriff zur Verschiebung des Kolbens im Öffnungssinn die
Öffnungskraft- herabsetzende überfragungselemente vorgesehen sind, wobei ein Zugelement
mit leicht ansteigenden Anzugsflächen eine Spreizvorrichtung steuert, die ein Antriebselement
axial verschiebt, das über den Kolben das Verschlußorgan des Auslaßventils betätigt.
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Weiterhin erstreckt sich die Erfindung auf die Sicherung der Betätigungsorgane
sowie auf die Beschränkung des Hochdruckbereiches auf möglichst wenige Teile der
Aufblasvorrichtung und auf deren Abdichtung nach außen.
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Die Erfindung ist im nachstehenden an Hand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, das in der Zeichnung in F i g. 1 in geschlossener und in F i g.
2 in geöffneter Stellung veranschaulicht ist. Auf den Hals 2 eines Druckgasbehälters
1 ist eine überwurfkappe 3 aufgeschraubt, die mittels eines Dichtungsringes 4 gegenüber
dem Hals abgedichtet ist. In den Hals 2 ist das Gehäuse 5 des Auslaßventils eingeschraubt,
an dessen Stirnfläche der Boden der Kappe 3 dicht anliegt.
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Über die überwurfkappe 3 greift das Gehäuse 6 der Vorrichtung. Es
ist auf der Kappe 3 durch eine Madenschraube 7 festgelegt. Außerdem wird das Gehäuse
6 und die Kappe 3 von dem Gewindeansatz 9 eines Stutzens 8 durchdrungen, der zum
Anschluß der aufzublasenden Hülle dient und mit seiner engen Bohrung 11 in einen
Hohlraum 12, 13 der Kappe 3 mündet, an den sich eine axiale Bohrung 14 des Ventilgehäuses
5 anschließt.
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Zur Abdichtung des so gebildeten Raumes 12, 13,
14 ist zwischen
den Teilen 3 und 5 ein Dichtungsring 10 eingespannt. In die Bohrung 14 des Gehäuses
5 ist der Führungskörper 15 für eine oben aus ihm herausragende Spindel
16 eingeschraubt. Sie trägt an ihrem unteren Ende den Ventilkörper 17 des
Auslaßventils 17, 18, der im geschlossenen Zustand der Vorrichtung durch den Druck
des Gases im Druckgasbehälter 1 fest und dicht gegen die Unterfläche 18 des Führungskörpers
15 gepreßt gehalten wird. Innerhalb des letzteren umgibt die Spindel 16
ein
durchgehender Kanal 19, der frei in die Bohrung 14 mündet (s. besonders F i g. 2).
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Oberhalb der Ventilanordnung ist in einem Hals 20 des Gehäuses
6 eine Spindel 21 längsverschieblich gelagert, die den Handgriff 22
trägt. Sie weist einen als Zugelement dienenden, sich nach dem Ventil hin schwach
kegelig erweiternden Teil 23 auf, an dem über einen Kranz von. Kugeln 24
ein entsprechend ausgekehltes Ringpaar 25, die zusammen die Spreizvorrichtung bilden,
anliegt. über eine Hülse 26, die in einem Gehäuseraum 27 geführt ist, stützt sich
der untere Ring 25 auf einem Teller 28, der starr mit einem Kolben 29 verbunden
ist, ab, der in einer axialen Bohrung der überwurfkappe 3 längsverschieblich und
abgedichtet gelagert ist. Mit seiner konkaven Stimfläche liegt der Kolben 29 der
Ventilspindel 16 gleichachsig und in geringem Abstand gegenüber.
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Innerhalb des HänUgriffes 22 sitzt drehbar auf der Spindel
21 ein U-förmiger Bügel 30. Für seine umgebogenen Enden
31 sind im Geh4usehals 20 einerseits eine Ringnut 32 und andererseits
ein Paar axiale Nuten 33 vorgesehen. Dadurch ist der Handgriff 22 drehbar und ausziehbar
am Gehäuse 6 gelagert.
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Um die Vorrichtung in die Aufblasstellung zu bringen, dreht man zunächst,
gegebenenfalls nach Lösung einer Plombierung, unter Führung der Enden 31 des Bügels
30 in der Ringnut 32, den. Griff 22 um 90°, so daß jedes Ende 31 in der Flucht einer
Längsnut 33 liegt. Dann zieht man den Griff 22 vom Gehäuse 6 in die Stellung nach
F i g. 2 ab. Der an dieser Bewegung teilnehmende schwach kegelige Teil
23 der Spindel 21 drängt die Kugeln 24 mit der Wirkung nach
außen, daß sie das Ringpaar 25 spreizen. so daß der untere Ring 25 die Hülse 26
gegen das Ventil hin verschiebt. Diese Verschiebung wird über den Telller 28 und
den Kolben 29 auf die Ventilspindel 16 mit der Wirkurig übertragen, daß sie den
Ventilkörper 17 von seinem Sitz 18 abhebt. Dadurch wird dem hochgespannten Preßgas
aus dem Druckgasbehälter 1 der Weg durch die Ventilbohrungen 19, die Bohrung 14
und die Räume 13 und 12 zur Bohrung 11 des Anschlußstutzens 8 und damit in die aufzublasende
Hülle freigegeben. Bei dieser Bewegung des Handgriffes 22, die. sich geradlinig
vollzieht, stellt die steile Kegelfläche des Spindelteiles 23 im Verein mit
den Kugeln 24 und den Spreizringen 25 ein so großes Untersetzungsverhältnis
her, daß man mit dem Griff 22 unter geringem Kraftaufwand den Ventilkörper 17 gegen
den auf ihn wirkenden hohen Druck im Druckgasbehälter 1 in seine Öffnungsstellung
bringen kann. Will man den Druckgasbehälter wieder füllen, braucht man die Vorrichtung
nicht auseinanderzunehmen, sondern lediglich in die Schließstellung (F i g. 1) zu
bringen. Der Druck aus einer an den Anschlußstutzen 8 anzuschließenden Preßgasquelle
verschiebt den Ventilkörper 17 in seine öffnungsstellung nach F i g. 2, bis der
Druck im Behälter die gewünschte Höhe erreicht hat, so daß der Füllvorgang abgebrochen
werden kann. Durch den Behälterdruck wird dann das Ventil wieder ge, schlossen.
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Der Bereich des hohen Gasdruckes mit seinen erhöhten Anforderungen
an Druckfestigkeit und Abdichtung beschränkt sich auf die überwurfkappe 3 und den
Anschlußstutzen 8 und wird durch handelsübliche Dichtungen 10 und 35 von
den benachbarten Räumen der Vorrichtung ferngehalten. Sollte dies wider Erwarten
in Ausnahmefällen durch Undichtwerden des Ringes 35 nicht zutreffen und der Behälterdruck
auch im Raum 27 wirksam werden, so würde der die Spindel 21 gegen Wasser abdichtende
Ring 34 nicht als Notauslaß wirken können. Es werden deshalb die in ihrer Festigkeit
nicht auf diesen Druck berechneten Teile der Vorrichtung dadurch vor dem Bersten
geschützt, daß ein in einer von dem Raum 27 ins Freie führenden Bohrung sitzender
Sicherheitspfropfen 36 aus seinem Sitz herausgestoßen wird.
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Der geringe Kraftaufwand zum Ziehen des Handgriffes wirkt sich insbesonders
bei Anwendung der Aufblasvorrichtung an Rettungsschwimmgeräten günstig aus, weil
hier die Anbringung des Druckgasbehälters nicht starr, sondern nur mit einer gewissen
Nachgiebigkeit möglich ist, die sich aus der unstarren Anlage des Gerätes am Körper
seines Trägers ergibt.
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Der Aufblasvorgang kann in einfacher Weise, lediglich durch Zurückschieben
des Handgriffes 22; unterbrochen werden. Dadurch wird es möglich, die Vorrichtung
unter geringem Verlust von Druckgas auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen bzw. die
Schwimmkörper nur mit einer Teilfüllung aufzublasen, was z. B. beim Aufblasen in
größerer Höhe unter entsprechend verringertem Außendruck zur Schonung der Schwimmkörper
zweckmäßig ist.