DE1241053B

DE1241053B - Hydraulisches Kraftgeraet, insbesondere als Blockstripperantrieb

Info

Publication number: DE1241053B
Application number: DE1960D0033104
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heribert Fromm; Dipl-Ing Rudolf Schmidt
Original assignee: Demag AG
Current assignee: Mannesmann Demag AG
Priority date: 1960-04-13
Filing date: 1960-04-13
Publication date: 1967-05-24
Also published as: BE602569A

Description

Hydraulisches Kraftgerät, insbesondere als Blockstripperantrieb Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Kraftgerät, insbesondere als Blockstripperantrieb, mit in einer zentralen Bohrung des Hauptarbeitskolbens geführtem, fliegend mit der Kolbenfläche des Arbeitskolbens abgekehrt liegender Kolbenfläche angeordnetem Hilfskolben, dessen Zylinderraum das Druckmittel durch eine besondere, absperrbare, den Hilfskolben durchdringende Leitung zugeführt wird, während dem Zylinderraum des Hauptarbeitskolbens das Druckmittel wechselweise am einen oder anderen Zylinderende zuzuführen ist, wobei sowohl der Hauptarbeitskolben als auch der Hilfskolben als Differenzkolben ausgebildet sind.
Ein bekanntes Kraftgerät der oben genannten Art gestattet den druckübersetzten Krafthub nur in einer Richtung, nämlich bei der Druckmittelbeaufschlaaung der Kolbenfläche. In manchen Fällen ist es jedoch erforderlich, den druckübersetzten Krafthub in beiden Richtungen ausüben zu können.
Das trifft zum Beispiel bei Blockstripperantrieben zu. Hier ist bei sich nach unten weitenden Kokillen zum Herausdrücken des Gußblockes der druckübersetzte Krafthub nach unten auszuführen. Bei Kokillen, die sich nach oben hin weiten, muß der Gußblock nach oben aus der Kokille herausgezogen werden. Dementsprechend ist hierbei der druckübersetzte Krafthub nach oben hin auszuführen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein hydraulisches Kraftgerät der eingangs gekennzeichneten Art so auszubilden, daß ein druckübersetzter Krafthub in beiden Richtungen ausgeführt werden kann. Diese Aufgabe wird gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung dadurch gelöst, daß die beiden Zylinderringräume der einander zugekehrten Ringflächen der Kolben durch wenigstens einen Überströmkanal miteinander verbunden sind, und daß die beiden Druckmittelleitungen des Hauptzylinders wechselweise absperrbar sind, derart, daß mittels des Hilfskolbens der Hauptarbeitskolben wechselweise nach oben und unten mit verstärktem Druck bewegbar ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des hydraulischen Kraftgerätes gestattet es auf einfache Weise, den druckübersetzten Krafthub in beiden Richtungen auszuführen, und macht das Kraftgerät dadurch für die Verwendung z. B. als Blockstripperantrieb geeignet. Zusätzlich, ergibt die Zuordnung des Hilfskolbens zum Hauptarbeitskolben in der Weise, daß ihre Ringflächen einander zugekehrt sind, gegenüber dem bekannten hydraulischen Kraftgerät den Vorteil einer besonders kurzen Bauweise, die über die Länge eines Kraftzylinders mit nur einem Kolben nicht hinausgeht. Bei dem bekannten hydraulischen Kraftgerät sind die Ringflächen von Hauptarbeitskolben und Hilfskolben voneinander abgewendet.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es vorteilhaft, daß die Umsteuerung vom Haupt arbeitskolben auf dem Hilfskolben in beiden Richtungen druckabhängig, selbsttätig durch ein Steuergerät zu bewirken ist, das im feststehenden Teil des Kraftgeräts angeordnet ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g.1 einen Längsschnitt durch ein hydraulisches Kraftgerät mit den erfindungsgemäßen Merkmalen und F i g. 2 die Ausführung gemäß F i g. 1 mit einem Umsteuerschieber.
In dem Zylinder 1 ist der Arbeitskolben 2 verschiebbar gelagert. Dieser Kolben weist eine Bohrung 2a auf, die dem Hilfskolben 3, der von der Büchse 4 geführt wird, als Zylinder dient. Das am Zylinderdeckel 1a angeordnete Rohr 5 durchsetzt den Hilfskolben 3 und versorgt den Zylinderraum 2 b mit Drucköl, während dem Zylinderraum 1 b das Drucköl durch die Bohrung 6 im Zylinderdeckel 1 a zugeführt wird.
Gemäß der F i g. 2 ist eine Regelung getroffen, durch die das erfindungsgemäße Kraftgerät selbsttätig vom mit geringer Kraft versehenen Leerhub auf den druckübersetzten Krafthub umgeschaltet wird. Im Deckel 1a des feststehenden Zylinders befindet sich ein Schiebergehäuse 1®, das mit Kanälen für das Druckmittel und einer zentrischen Bohrung für den Steuerkolben 11 versehen ist, der unter dem Druck einer vorgespannten Feder 12 steht. Das Druckmittel wird über die Bohrung 13 dem Steuerkolben zugeführt. In der gezeichneten Ausgangsstellung des Steuerkolbens fließt das Druckmittel direkt durch die Bohrung 6 dem Zylinderraum 1 b zu. Gleichzeitig wird das Druckmittel über den Kanal 14 der Stirnseite des Steuerkolbens 11 zugeführt. Der Zylinderraum 2 b (F i g.1) steht über das Rohr 5 und den Steuerkolben 11 mit der Abflußleitung 16 in Verbindung, so daß der Hilfskolben 3 seine Ausgangsstellung einnehmen kann. Sobald der Druck des Druckmittels einen bestimmten Wert überschreitet, wird der Steuerkolben entgegen der Federkraft 12 nach rechts bewegt, wobei er die Zuleitung zum Kanal 6 sperrt und statt dessen die Zuleitung zum Kanal 5 und damit zum Hilfskolben freigibt. Das jetzt in den Zylinderraum 2b geführte Druckmittel verlagert den Kolben 3 nach oben, was eine Verschiebung des Kolbens 2 nach unten zur Folge hat.
Nach Beendigung der Hubbewegung des Hilfskolbens 3 schaltet ein Druckschalter die Antriebspumpen selbsttätig auf drucklosen Umlauf. Der Steuerkolben 11 nimmt dann seine Anfangslage wieder ein. Es kann nun erneut das Druckmittel über den Kanal 13 dem Zylinderraum 1 b zugeführt werden. Da die Leitung 5 wieder mit dem Abfluß 16 verbunden ist, wird sich jetzt der Hilfskolben 3 bis in seine Ausgangslage bewegen. Anschließend baut sich im Zylinder 1 b ein Druck auf, der den Steuerkolben 11 nach rechts bewegt und damit die Druckmittelzuführung zur Stirnfläche des Hilfskolbens wieder herstellt. Es erfolgt damit ein erneuter Krafthub mit Druckübersetzer.
Bei Blockstrippern wird von dem Kraftgerät in beiden Bewegungsrichtungen Arbeitsleistung gefordert. Zu diesem Zweck kann der Hilfskolben 3 auch bei Beaufschlagung des Zylinderringraumes als Kraftübersetzer wirken. Hierzu ist lediglich ein Steuerschieber notwendig (ähnlich F i g. 2), der die Zuleitung lc absperrt und das Druckmittel der Zuleitung 5 zuführt. Die Druckverstärkung übernimmt dann die Druckmittelmenge, die aus dem kleinen Ringraum 2 a durch den Überströmkanal 9 in den großen Zylinderraum 1 d überströmt.
Der druckübersetzte Krafthub in beiden Richtungen erfolgt dann in der folgenden Weise: Wird die Zuleitung 1 c zum Zylinderringraum 1 d des Hauptarbeitskolbens gesperrt, der Kanal 6 geöffnet und das Druckmittel der Zuleitung 5 zugeführt, so strömt das Druckmittel aus dem Ringraum 2 a in den Ringraum 1 d über. Dabei wird die Ringfläche des Hauptarbeitskolbens mit einem Druck beaufschlagt, der gegenüber dem im Zylinderraum 2 b herrschenden Druck im Verhältnis der Kolbenfläche des Hilfskolbens zur Ringfläche des Hilfskolbens größer ist. Somit erfolgt also ein druckübersetzter Krafthub nach oben.
Wird dagegen der Kanal 6 gesperrt, der Kanal 1 c geöffnet und das Druckmittel wiederum in das Rohr 5 eingeleitet, so wird auf die im Zylinderraum 1 b vorhandene Druckmittelmenge ein Druck ausgeübt, der gegenüber dem im Zylinderraum 2 b herrschenden im Verhältnis der Kolbenfläche des Hilfskolbens zum Schaftquerschnitt des Hilfskolbens größer ist. Somit erfolgt also ein druckübersetzter Krafthub nach unten.

Claims

Patentansprüche: 1. Hydraulisches Kraftgerät, insbesondere als Blockstripperantrieb, mit in einer zentralen Bohrung des Hauptarbeitskolbens geführtem, fliegend mit gegenüber der Kolbenfläche des Arbeitskolbens abgekehrt liegender Kolbenfläche angeordnetem Hilfskolben, dessen Zylinderraum das Druckmittel durch eine besondere, absperrbare, den Hilfskolben durchdringende Leitung zugeführt wird, während dem Zylinderraum des Hauptarbeitskolbens das Druckmittel wechselweise am einen oder anderen Zylinderende zuzuführen ist, wobei sowohl der Hauptarbeitskolben als auch der Hilfskolben als Differenzkolben ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zylinderringräume (1d, 2a) der einander zugekehrten Ringflächen der Kolben (2, 3) durch wenigstens einen überströmkanal (9) miteinander verbunden sind und daß die beiden Druckmittelleitungen (1e, 6) des Hauptzylinders (1) wechselweise absperrbar sind, derart, daß mittels des Hilfskolbens (3) der Hauptarbeitskolben (2) wechselweise nach oben und unten mit verstärktem Druck bewegbar ist.
2. Hydraulisches Kraftgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuerung vom Hauptarbeitskolben (2) auf den Hilfskolben (3) in beiden Richtungen druckabhängig, selbsttätig durch ein Steuergerät zu bewirken ist, das im feststehenden Teil des Kraftgerätes angeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 607 951, 277100; deutsche Auslegeschriften 1065 345, 1014 723, 1008 452; ölhydraulik u. Pneumatik, 1959, S. 227 bis 232.