DE1240911B - Vortriebsschild - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int CL: EOIg

DEUTSCHES ^X^ PATENTAMT

"^IlV Deutsche Kl.: 19f-3/04

AUSLEGESCHRIFT n™= I₂₄₀₉₁₁

Aktenzeichen: V 23755 V/19 f

1 24 0911 Anmeldetag: 7. März 1963

Auslegetag: 24. Mai 1967

Vortriebsschild

Die Erfindung betrifft einen Vortriebsschild mit

einem sich drehenden, den Schildquerschnitt im '—■ ~ ■ ~—

wesentlichen abdeckenden Brustschild, dessen Dreh- Anmelder:

achse etwa mit der Längsachse des Vortriebsschildes _TT , _. _TT , -. _T *, , . „„

zusammenfällt und an dem mehrere rotierende Fräser 5 ^{Herbert Vater}> Hamburg 54, Lohbeksteig 22

zum Abbauen des anstehenden Erdreiches angeord- — ■— ~- —

net sind. Als Erfinder benannt:

Bei einem bekannten Vortriebsschild dieser Art ist Herbert Vater, Hamburg

der Brustschild nur am Mantel des Vortriebsschildes „

gelagert; seine Führung erfolgt daher nur durch diesen io _

Mantel. Als Fräser dienen drei vor dem Brustschild ^£

angeordnete Fräsköpfe, die verschieden große Ab- schild, aus dem die Anordnung der hydraulischen stände von der Drehachse des Brustschildes haben Vortriebspressen zu sehen ist,

und um zu dieser Drehachse parallele Achsen F i g. 4 die Rückansicht des Brustschildes,

rotieren. Als Folge dieser Anordnung ist damit 15 Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teil des Brustzu rechnen, daß auf den bekannten Vortriebs- Schildes, der senkrecht zu einem der Walzenfräser schild beim Vortrieb starke Kräfte wirken, die ver- geführt ist,

suchen, ihn aus der gewünschten Vortriebsrichtung Fig. 6 einen Längsschnitt wie in Fig. 2, der je-

abzulenken. doch den Vortriebsschild in der Ausgangslage zum

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu- 20 Vortrieb zeigt,

gründe, einen Vortriebsschild der eingangs angege- Fig. 7 einen Längsschnitt wie in Fig. 6, jedoch

benen Art zu schaffen, der die gewünschte Vortriebs- mit vorgetriebenem Führungsrohr,
richtung besonders gut einhält und sich leicht Steuern F i g. 8 einen Walzenfräser in Ansicht, Längsschnitt

läßt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als und Querschnitt,

Drehachse für den Brustschild ein unabhängig vom 25 Fig. 9 einen Längsschnitt durch den Schildmantel Vortriebsschild in das anstehende Erdreich vortreib- im Bereich der Lagerung des Brustschildes und
bares, über den Brustschild vorstehendes Führungs- F i g. 10 einen Längsschnitt durch das Führungsrohr dient und daß der Brustschild mit radialen rohr im Bereich der Lagerung es Brustschildes.
Schlitzen versehen ist, in denen walzenförmige Frä- Der Vortrieb beginnt mit der Stellung des Vor-

ser angeordnet sind, deren Rotationsachsen radial zu 30 triebsschildes nach F i g. 6. Das Führungsrohr 1 wird der Drehachse des Brustschildes verlaufen. von den hydraulischen Pressen 2, die an Ansatz-

Durch das zentrische Führungsrohr erhält der ro- stücken 3 angreifen, in das vor dem Brustschild 4 antierende Brustschild und über ihn auch der Schild- stehende Erdreich gedrückt. Gleichzeitig löst ein am mantel eine beim Schildvortrieb ruhende sichere Füh- vorderen Ende des Führungsrohres 1 vorgesehenes rung. Durch die besondere Ausbildung und Anord- 35 Bohrgerät? das Erdreich. Mit der am Bohrgerät7 nung der Fräser wird der Brustschild nach Möglich- angeschlossenen, im Führungsrohr angeordneten keit von einseitig wirkenden Kräften frei gehalten, Förderschnecke 8 wird das Bohrgut abtransportiert. die versuchen, den Brustschild aus seiner senkrecht Das Führungsrohr 1 ist in der druckdichten Trennzur Vortriebsrichtung stehenden Lage zu drücken. wand 5 gelenkartig gelagert. Dadurch kann mit der Durch die Fräser wird das anstehende Erdreich, 40 am hinteren Teil des Führungsrohres 1 angreifengleichmäßig über den Brustschild verteilt, in dünnen den Justiervorrichtung 6 dem Führungsrohr eine von Schichten abgebaut. der Längsachse des Vortriebsschildes abweichende

Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand Richtung gegeben werden,
der Ansprüche 2 bis 7. Hat das "Führungsrohr 1 die erforderliche Vor-

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des 45 triebstiefe nach F i g. 7 erreicht, werden die Walzen-Vortriebsschildes nach der Erfindung dargestellt, und fräser 10, deren Rotationsachsen radial zu der Drehzwar zeigt achse des Brustschildes 4 verlaufen, in Betrieb ge-

F i g. 1 die Ansicht der Justiervorrichtung und setzt. Danach wird der den Schildquerschnitt Im einen Querschnitt durch die Tunnelauskleidung, wesentlichen abdeckende Brustschild 4 in Betrieb ge-

F i g. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch den 50 nommen.
Vortriebsschild in vorgetriebener Lage, Der Brustschild 4 ist am Schildmantel 16 nach

Fig. 3 einen Querschnitt durch den Vortriebs- Fig. 9 mit tonnenförmigen Rollen 14 und am Füh-

Claims (3)

rungsrohr 1 nach Fig. 10 mit zylindrischen Rollen9 gelagert. Dadurch wird die Antriebskraft für den Brustschild 4 erheblich reduziert. Der gleichzeitig von den hydraulischen Pressen 2 und 11 erzeugte und auf den Brustschild 4 zur Wirkung kommende Vortriebsdruck wird von der Pressenkammer 12 über radial angeordnete zylindrische Rollen 13 A und 13 nach Fig. 9 bzw. Fig. 10 auf den Brustschild 4 übertragen. Die Reaktionskräfte werden von der Tunnelauskleidung 23 aufgenommen. Jeder der in den radialen Schlitzen des Brustschildes 4 angeordneten Walzenfräser 10 besteht nach F i g. 8 aus einem um eine feststehende Achse 18 rotierenden Hohlzylinder 17. Die innerhalb des Hohlzylinders 17 feststehende Achse 18 ist in der Abbaurichtung nach einer Art Kurbel abgekröpft. Auf dem abgekröpften Teil der Achse 18 sind die Schneidwerkzeuge 19 und 20 gelagert, die den Hohlzylinder 18 durchdringen, in ihm verschiebbar geführt sind und durch seine Rotation in Umlauf gesetzt werden. Durch diese Walzenfräser 10 wird das Erdreich vor dem Brustschild 4 fräsend abgebaut und zugleich in den vorderen Arbeitsraum 21 gefördert, wobei sich die Schneidwerkzeuge 19 und 20 selbst von stark anhaftendem Erdreich säubern. Das in den vorderen Arbeitsraum 21 geförderte Erdreich wird entweder kontinuierlich mechanisch oder auch nach vorheriger Aufbereitung pneumatisch in das Tunnelinnere gefördert. Ist die erforderliche Vortriebstiefe nach F i g. 2 erreicht, werden die Stempel der hydraulischen Pressen 11 nacheinander, beginnend an der Tunnelsohle, eingezogen. In dem dadurch frei werdenden hinteren Arbeitsraum 22 werden die Tübbings 15 maschinell versetzt. Danach werden die Pressen 11 wieder unter Druck gesetzt. Nach dem Zusammenbau der einzelnen Tübbings 15 zu einem Tübbingring ist die Ausgangslage nach F i g. 6 wieder erreicht. Patentansprüche:

1. Vortriebsschild mit einem sich drehenden, den Schildquerschnitt im wesentlichen abdeckenden Brustschild, dessen Drehachse etwa mit der Längsachse des Vortriebsschildes zusammenfällt und an dem mehrere rotierende Fräser zum Abbauen des anstehenden Erdreichs angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Drehachse für den Brustschild (4) ein unabhängig vom Vortriebsschild in das anstehende Erdreich vortreibbares, über den Brustschild vorstehendes Führungsrohr (1) dient und daß der Brustschild mit radialen Schlitzen versehen ist, in denen walzenförmige Fräser (10) angeordnet sind, deren Rotationsachsen radial zu der Drehachse des Brustschildes verlaufen.

2. Vortriebsschild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vorderen Ende des Führungsrohres (1) ein Bohrgerät (7) vorgesehen und zum Abfördern des Bohrgutes in dem Führungsrohr eine Förderschnecke (8) angeordnet ist.

ίο

3. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder I₁ dadurch gekennzeichnet, daß eine am hinteren Teil des Führungsrohres (1) angreifende Justiervorrichtung (6) vorgesehen ist, mittels deren dem Führungsrohr eine von der Längsachse des Vortriebsschildes abweichende Richtung gegeben werden kann.

4. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Walzenfräser (10) einen um eine feststehende Achse

ao (18) rotierenden Hohlzylinder (17) aufweist und daß die feststehende Achse (18) innerhalb des Hohlzylinders in Abbaurichtung nach Art einer Kurbel abgekröpft ist und auf dem abgekröpften Teil der Achse Schneidwerkzeuge (19,20) gelagert sind, die den Mantel des Hohlzylinders durchdringen, in ihm verschiebbar geführt sind und durch seine Rotation in Umlauf versetzt werden.

5. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Übertragen des Vortriebdruckes auf den Brustschild (4) Rollen (13,13 A) vorgesehen sind, deren Drehachsen radial zu der Drehachse des Brustschildes verlaufen.

6. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Brustschild (4) an dem Führungsrohr (1) mit zylindrischen Rollen (9) und an dem Mantel (16) des Vortriebsschildes mit tonnenförmigen Rollen (14) gelagert ist.

7. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sein vorderer Arbeitsraum (21) durch eine druckdichte Trennwand (5) gegenüber dem hinteren Schildraum abgeschlossen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 64 335, 66 414,
525;

so USA.-Patentschriften Nr. 1 292159,1 320 144.
385 251.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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