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Vorrichtung zum Anbringen von Schraubkappen auf Flaschen und ähnliche
Behälter Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung der im Hauptpatent 1200161
geschützten Vorrichtung zum Anbringen von Schraubkappen auf Flaschen und ähnliche
Behälter, bestehend aus einem um seine Längsachse rotierenden Schließkopf mit einem
jeweils eine Schraubkappe aufnehmenden Spannfutter. Nach dem Hauptpatent weist der
Schließkopf eine zentrische Bohrung auf, an deren unterem Ende das Spannfutter angeordnet
ist, oberhalb welchem sich eine an sich bekannte seitliche Durchbrechung befindet,
in die das freie Ende der etwa radial verlaufenden Zuführungsgleitbahn für die Schraubkappen
ragt, wobei in der zentrischen Bohrung ein auf und ab bewegbarer Stempel geführt
ist.
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Durch diesen Stempel wird die Schraubkappe in das Spannfutter eingedrückt.
Dieser Vorgang kann unter Umständen etwas schwierig sein. Einmal soll die Kappe
möglichst reibungslos und ohne große Widerstände in das Spannfutter eingeführt werden.
Zum anderen muß aber auch verhindert werden, daß die Kappe durch das Spannfutter
hindurchrutscht und unten herausfällt. Deshalb wird im allgemeinen so verfahren,
daß während des Einstoßens der Kappe das Futter leicht vorgespannt ist. Nach Beendigung
des Einspannvorganges wird dann das Futter unter entsprechend stärkerem Einklemmen
der Kappe weiter angezogen.
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Es liegt auf der Hand, daß das Einstellen des Spannfutters sehr sorgfältig
erfolgen muß. Trotzdem kann es z. B. bei Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Gestalt
der Kappen zu Schwierigkeiten, gegebenenfalls auch zu einem schnellen Verschleiß
des Futters kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu
beseitigen, wobei die dafür verwendeten Mittel möglichst einfach sowohl in ihrer
Herstellung als auch in ihrer Wartung sein sollen. Zu diesem Zweck wird gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, zwischen Schließkopf und Flasche eine Leitfläche anzuordnen,
die durch eine etwa in horizontaler Ebene erfolgende Relativbewegung gegenüber dem
Schließkopf während des Einführens der Kappe in denselben und des gegebenenfalls
anschließenden Transportes in eine wirksame Lage unmittelbar unter den Schließkopf,
während des Aufbringens der Kappe auf die Flasche dagegen in eine unwirksame Lage
seith'_ch neben den Schließkopf verschiebbar ist. Dadurch wird erreicht, daß die
Kappe beim Einführen in den Schließkopf bzw. in das darin befindliche Spannfutter
auch dann, wenn dieses nicht vorgespannt ist, nicht nach unten durchfallen kann.
Vielmehr wird die Kappe nach dem Einführen in den Schließkopf von der Leitfläche
gehalten. Die Lage der 'feile zueinander ist dabei so gewählt, daß die auf der Leitfläche
aufliegende Kappe wenigstens noch mit ihrem oberen Teil in das Futter hineinragt.
Im Anschluß an den Einführvorgang wird das Futter gespannt, worauf die Leitfläche
in eine gegenüber dem Schließkopf unwirksame Lage gebracht wird, so daß dieser mit
der jetzt durch das Futter gehaltenen Kappe über die zu verschließende Flasche gebracht
und auf diese abgesenkt werden kann.
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Beim Verwenden eines fest angeordneten Schließkopfes ist die als Blechstreifen
ausgebildete Leitfläche zweckmäßig umlaufend derart angebracht, daß sie im Verlauf
ihrer Umlaufbewegung unter dem Schließkopf entlangfährt. Gegebenenfalls kann bei
einer Vorrichtung mit einem seitlich angebrachten Ritzel, über welches der Schließkopf
um seine Längsachse in Rotation versetzt wird, die Anordnung auch so getroffen sein,
daß die Leitfläche unmittelbar auf der das Antriebsritzel tragenden Welle angebracht
ist, so daß die Leitfläche bei jeder Umdrehung des Ritzels einmal unter dem Schließkopf
hindurchfährt, und daß das Aufschrauben der Kappe während eines vollen Umlaufs des
Ritzels erfolgt.
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Beim Verwenden mehrerer Schließköpfe, die um eine gemeinsame Achse
umlaufend angeordnet sind, kann in der von den Schließköpfen beschriebenen Bahn
unmittelbar unterhalb derselben eine Leitfläche in Gestalt eines Leitbleches angeordnet
sein, das sich von jener Stelle, an der die Kappen in die Schließköpfe eingeführt
werden, bis vor jene Stelle, an der das Absenken des Schließkopfes auf die Flasche
erfolgt, erstreckt.
Es ist zwar bereits eine Vorrichtung zum Aufbringen
von Verschlußkappen auf Flaschen od. dgl. bekannt, bei welcher zwischen jenem Teil,
das die Kappe auf die Flasche aufsetzt, und der Flasche selbst eine Stützfläche
angeordnet ist, die die Kappe trägt. Diese Stützfläche dient jedoch lediglich dazu,
die Kappe dem vorerwähnten Teil, das an seinem unteren Ende mit einem Saugkopf versehen
ist, zuzuführen. Das mit dem Saugkopf versehene Teil setzt die Kappe dann auf die
Flasche auf. Der Verschraubvorgang erfolgt dann in einem zweiten Arbeitsgang durch
einen besonderen Schließkopf. Zweifellos ist die bekannte Einrichtung in ihrem Aufbau
und ihrer Handhabung kompliziert. Außerdem haftet ihr der Nachteil an, daß die Kappen
auf der Flasche, nachdem sie von dem mit dem Saugkopf versehenen Teil auf die Flasche
aufgesetzt worden sind, eine Schieflage einnehmen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die perspektivische Ansicht einer Einrichtung mit
einem feststehenden Schließkopf, F i g. 2 die perspektivische Ansicht einer Einrichtung
mit zwei um eine gemeinsame Achse rotierenden Schließköpfen, F i g. 3 einen Längsschnitt
durch einen Schließkopf.
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Die in F i g. 1 und 3 der Zeichnung dargestellte Vorrichtung arbeitet
mit nur einem Schließkopf 10, der von einem in vertikaler Richtung hin- und herverschiebbaren
Hohlbolzen 20 getragen ist. Einzelheiten dieser Anordnung sind in dem Hauptpatent
ausführlich beschrieben. über ein Ritzel 13 wird der Schließkopf 10 in Drehung
um seine Längsachse versetzt. Zu diesem Zweck ist an dem Schließkopf 10 ein Ritzel
15 angebracht. Die Flaschen 50 werden über eine lineare Führung 100 und eine aus
rotierenden Scheiben 101 bestehende Kreisführung unter den Schließkopf 10 gebracht.
Die Zuführung der Kappen erfolgt über eine U-förmige Schiene 51, die, wie insbesondere
F i g. 3 erkennen läßt, in einen Ausschnitt 10a des Schließkopfes 10 mündet. In
dem Hohlbolzen 20 ist ein Stempel 33 auf und ab bewegbar geführt, der die erste
auf der Zuführung 51 befindliche Kappe 31a nach unten in das geöffnete Futter 25
hineinstößt, und zwar so weit, bis sie ihre in der Zeichnung (F i g. 3) gestrichelt
dargestellte Lage erreicht, d. h. mit ihrer Unterseite auf dem Leitblech 102a aufliegt.
Dieses Leitblech 102, 102a wird von einer Welle 103 des Ritzels 13 getragen und
ist derart gekröpft ausgebildet, daß sein Endabschnitt 102a in einer geringfügig
tieferen horizontalen Ebene als die Unterseite des Schließkopfes 10 verläuft. Das
Leitblech 102 macht die Drehbewegung der Welle 103 und des Ritzels
13 mit, so daß es bei jeder Umdrehung der beiden genannten Teile einmal unter
dem Schließkopf 10 durchläuft. Die zeitliche Reihenfolge der einzelnen Funktionen
der Einrichtung ist so gewählt, daß die Kappe 31 a in dem Augenblick von dem Stempel
33 nach unten in die in F i g. 3 der Zeichnung gestrichelt dargestellte Lage geschoben
wird, wenn sich das Leitblech 102 mit seinem horizontalen Teil 102 a unterhalb
des Schließkopfes 10, also in der in F i g. 1 der Zeichnung dargestellten Lage befindet,
d. h., daß die Kappe 31 a auf dem freien Ende 102a des Leitbleches aufliegt und,
bis das Leitblech 102 den Schließkopf 10 im Zuge der Drehbewegung
passiert hat, in dieser Lage gehalten wird. Bevor das Leitblech 102 so weit in Richtung
des Pfeiles 14 weiter umgelaufen ist, daß es den Schließkopf 10 bzw. die darin befindliche
Kappe 31a
freigibt, wird das Futter 25 durch Verschieben einer Hülse 27 gespannt,
so daß es die Kappe 31 a festhält und diese auch ohne die Unterstützung durch
das Leitblech 1.02a in der gestrichelt dargestellten Lage der F i g. 3 gehalten
wird. Alsdann wird der Schließkopf in der bereits im Hauptpatent beschriebenen Weise
aufgesetzt und die Kappe 31 a auf die Flasche 50 aufgeschraubt. Bei der Anordnung
der Teile zueinander, wie sie in F i g. 1 der Zeichnung dargestellt ist, ergibt
sich zwangläufig, daß für den Aufschraubvorgang weniger als eine Umdrehung der Welle
103 zur Verfügung steht, da nach einer vollen Umdrehung das Leitblech 102 wieder
die in F i g. 1 der Zeichnung dargestellte Lage einnimmt. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt
muß der Schließkopf sich wieder in seiner oberen Lage befinden. Diese Bedingung
läßt sich jedoch ohne Schwierigkeiten mittels einer entsprechenden Übersetzung zwischen
den Ritzeln 13 und 15 erfüllen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß
die Steuerung der Teile 20, 27 und 33 durch Kurven 36, 38, 39 über Rollen 35 erfolgt,
die unter Zwischenschaltung von Stiften 34, 41, 43 an den jeweiligen Teilen 20,
27, 33 angreifen. Da der Schließkopf 10 und die ihn tragende Hülse 20 keine zusätzliche
Drehbewegung ausführen, ist es notwendig, daß der die Kurven 36, 38, 39 tragende
Mantel 37 umläuft.
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Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Schließköpfe
10 vorgesehen, die um eine gemeinsame Achse 11 kreisen. Die Zuführung der Kappen
31 über ein Leitblech 51 in den jeweiligen Schließkopf 10 erfolgt bei D, worauf
der Schließkopf dann in Richtung der Pfeile 12 in die Station E dreht, wo er mit
der darunter befindlichen, zu verschließenden Flasche 50 zusammentrifft. Dort wird
der Schließkopf in der üblichen Weise abgesenkt und die Kappe auf die Flasche aufgeschraubt.
Wesentlich ist, daß zwischen den Stationen D und E unmittelbar unterhalb der Unterseite
der Köpfe 10 ein Leitblech 104 fest angeordnet ist, das dieselbe Funktion erfüllt
wie das Leitblech 102, 102 a der F i g. 1. Bei D wird die Kappe 31
a in die in F i g. 3 der Zeichnung gestrichelt dargestellte Lage im Futter 25 gestoßen,
wobei das Futter 25 während dieses Vorganges noch geöffnet ist. Durch das Leitblech
104 wird die Kappe 31 a daran gehindert, nach unten aus dem Futter
25
herauszufallen. Das heißt, daß das Leitblech 104 an der Stelle vorhanden
sein muß, an der die Kappe 31 a nach unten gedrückt wird. Auf dem Wege D nach E
wird das Futter 25 durch ein entsprechendes Verschieben der Hülse 27 gespannt, so
daß die Kappe 31a nun von dem Futter gehalten wird. Aus dem gesamten Ablauf ergibt
sich, daß das Leitblech 104 nicht unter allen Umständen von D bis E führen muß.
Es genügt praktisch eine Länge, die ausreicht, um die das Anspannen des Futters
bewirkenden Teile zu betätigen. Normalerweise wird man allerdings noch eine gewisse
Zusatzwegstrecke vorsehen, da durch das Führen bzw. Schleifen der Kappe entlang
dem Leitblech 104 ein Ausrichten derselben zum Futter 25 bzw. zu der zu verschließenden
Flasche 50 erfolgen soll.
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Das Steuern der einzelnen Teile 20, 27, 33 erfolgt auch bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 in der bereits beschriebenen Weise. Der einzige
Unterschied
ist der, daß der die Kurven 36, 38. 39 tragende Mantel
37 feststeht, da die Schließköpfe 10 bzw. die gie tragenden Hohlbolzen
20 eine Umlaufbewebwng liusführen.
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In F i g. 3 der Zeichnung ist das in dem Hauptpatent ausführlich beschriebene
Blech 52 ebenfalls dargestellt, das sich von der Station, an welcher die 1Zappen
in den jeweiligen Schließkopf 10 eingegeben werden, bis kurz vor der Station, an
welcher die Absenkung des Schließkopfes auf die zu verschließende Masche erfolgt,
erstreckt. Dieses Tragblech hat insresondere den Zweck, ein Ausrichten der schräg
aus der Bahn 51 in den Schließkopf eingeführten Kappen zu bewirken. Auch bei der
Vorrichtung gemäß der Erfindung kann dieses Tragblech 52 zusätzlich vorgesehen sein,
daß dann oberhalb des eigentlichen Leitbleches 104 verlaufen würde. Voraussetzung
ist dabei, daß das Tragblech 52 wesentlich kürzer ist, also in erheblichem Abstand
von der Station E, an welcher das Absenken des Schließkopfes erfolgt, endet, da
vor Erreichen der Station E der Transport der Kappe 31 a von dem Tragblech 52 auf
das Leitrlech 104 erfolgen muß. Bei Vorhandensein eines zusätzlichen Tragbleches
52 bei der Vorrichtung gernäß der Erfindung braucht das Leitblech 104 in Drehrichtung
12 der Schließköpfe 10 erst dort zu beginnen, wo das Tragblech 52 aufhört. Im allgemeinen
wird man jedoch bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung auf das Tragblech 52 verzichten
können, da, wie die Praxis gezeigt hat, ein einwandfreies Ausrichten der Kappen
durch das Leitblech 104 erfolgt.