DE1238555B

DE1238555B - Schaltungsanordnung zur Abfallverzoegerung eines Relais

Info

Publication number: DE1238555B
Application number: DE1961V0021004
Authority: DE
Inventors: Dietrich Holz
Original assignee: Werk fuer Signal und Sicherungstechnik Berlin VEB WSSB
Current assignee: Werk fuer Signal und Sicherungstechnik Berlin VEB WSSB
Priority date: 1961-07-13
Filing date: 1961-07-13
Publication date: 1967-04-13

Description

Schaltungsanordnung zur Abfallverzögerung eines Relais Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Abfallverzögerung eines Relais mit einer zwei Transistoren enthaltenden Kippstufe, die ein zeitbestimmendes RC-Glied enthält.
Es sind bereits derartige Schaltungsanordnungen bekannt, die jedoch noch den wesentlichen Nachteil aufweisen, daß sie nicht gegen bisher übliche Verzögerungseinrichtungen austauschbar sind. Das liegt darin begründet, daß der Schalter zur Betätigung der Schaltungsanordnung nicht einpolig mit dem Pluspol verbunden ist oder sogar aus mehreren gleichzeitig zu betätigenden Kontakten besteht. Die Austauschbarkeit ist insbesondere für solche Anlagen, z. B. des Eisenbahnsicherungswesens. erwünscht, bei denen der Minuspol mit Masse verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abfallverzögerungseinrichtung für ein Relais unter Verwendung einer mit einem RC-Glied ausgerüsteten und mit zwei Transistoren bestückten Kippstufe zu schaffen, die gegen bisher übliche austauschbar ist. Dies geschieht erfindungsgemäß in der Weise, daß das Relais drei Wicklungen enthält, deren erste. über den Eingangstransistor gesteuert, als Haltewicklung dient, daß die zweite Wicklung so geschaltet ist, daß ein in ihr erzeugter Ausschaltstrom-Induktionsstoß an der Basis dieses Transistors Öffnungspotential erzeugt, daß die dritte Wicklung als Einschaltwicklung dient und daß das von der zweiten Wicklung erzeugte Potential über den Kondensator des Zeitgliedes den zweiten Transistor sperrt, dessen durch die Sperrung entstehendes negatives Potential über eine Parallelschaltung von Widerstand und Kondensator gleichfalls als Öffnungspotential am ersten Transistor liegt.
Dadurch wird erreicht, daß große Verzögerungszeiten mit relativ kleinen Kondensatoren erzielt werden. Weiterhin schaltet das Relais nach Ablauf der Verzögerungszeit schlagartig ab, so daß auch höhere Ströme und Spannungen sicher und zuverlässig mit Relaiskontakten geschaltet werden können. Die Abhängigkeit der Abfallspannung von mechanischen Eigenschaften des Relais wird ebenfalls vermieden.
Der Gegenstand nach dem Anspruch sei nun an Hand eines zeichnerischen Ausführungsbeispiels näher erläutert: Im Ruhezustand ist der Transistor Trl gesperrt und der Transistor Tr2 stromführend. Die im Kollektorstromkreis des Transistors Tr 1 liegende Relaiswicklung A j ist somit nahezu stromlos, und das Relais A ist abgefallen. Der Kondensator C ist aufgeladen, da sich das Kollektorpotential des Transistors Trl nur wenig vom Minuspotential der Stromquelle und das Basispotential des Transistors Tr2 wenig vom Pluspotential der Stromquelle unterscheiden.
Wird der Betätigungskontakt T geschlossen, so wird die Relaiswicklung All, stromführend, und das Relais A zieht seinen Anker an. Beim Öffnen des Betätigungskontaktes T wird in der Wicklung Au durch die einsetzende Flußverminderung eine Spannung induziert, die das Basispotential des Transistors Tr 1 zu negativen Werten verschiebt. Dadurch beginnt ein Kollektorstrom zu fließen. Die damit verbundene Verlagerung des Kollektorpotentials überträgt der Kondensator C auf die Basis des Transistors Tr2, wodurch dessen Kollektorstrom unterbrochen wird. Der dadurch verursachte Sprung seines Kollektorpotentials zu negativen Werten wird über ein RC-Glied auf die Basis des Transistors Trl übertragen. Damit bleibt dieser auch nach Abklingen des in An induzierten Spannungsstoßes stromführend und das Relais A angezogen. Der Kondensator C entlädt sich über die Widerstände R1 und R., bis schließlich das Basispotential des Transistors Tr2 so weit negativ wird, daß der Kollektorstrom zu fließen beginnt, die Verzögerungszeit also abgelaufen ist. Zugleich mit dem Kollektorpotential des Transistors Tr2 wird auch das Basispotential des Transistors Tr1 positiver, wodurch dessen Kollektorstrom unterbrochen wird. Die Relaiswicklung AI wird nun auch stromlos, und das Relais A fällt ab, sobald der Kondensator C über diese Wicklung und die Basis-Emitter-Strecke des Transistors Tr2 wieder aufgeladen ist.
Damit ist die Ruhestellung wieder hergestellt. Patentschutz wird nur begehrt für die Gesamtheit der Merkmale des Anspruches.

Claims

Patentanspruch: Schaltungsanordnung zur Abfallverzögerung eines Relais mit einer zwei Transistoren enthaltenden Kippstufe, die ein zeitbestimmendes RC-Glied enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais drei Wicklungen enthält, deren erste, über den Eingangstransistor (Tr i) gesteuert, als Haltewicklung dient, daß die zweite Wicklung (All) so geschaltet ist, daß ein in ihr erzeugter Ausschaltstrom-Induktionsstoß an der Basis dieses Transistors Öffnungspotential erzeugt, daß die dritte Wicklung (Aür) als Einschaltwicklung dient und daß das von der zweiten Wicklung (An) erzeugte Potential über den Kondensator (C) des Zeitgliedes den zweiten Transistor (Tr2) sperrt, dessen durch die Sperrung entstehendes negatives Potential über eine Parallelschaltung von Widerstand und Kondensator gleichfalls als Öffnungspotential am ersten Transistor (Trl) liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1102 870; französische Patentschrift Nr. 1191906; »Elektronik«, 1957, S. 216, Abb. 4; »Siemens-Halbleiter«, Schaltbeispiele, Ausgabe April 1959, S. 50 bis 53.