DE1236536B

DE1236536B - Verfahren zum Betreiben eines Dampfkondensators als Regelkondensator

Info

Publication number: DE1236536B
Application number: DE1961D0037790
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedhelm Pracht
Original assignee: Deutsche Babcock and Wilcox Dampfkesselwerke AG
Current assignee: Deutsche Babcock and Wilcox Dampfkesselwerke AG
Priority date: 1961-12-29
Filing date: 1961-12-29
Publication date: 1967-03-16

Description

Verfahren zum Betreiben eines Dampfkondensators als Regelkondensator Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Luft- oder flüssigkeitsgekühlten Kondensators als Regelkondensator zum Niederschlagen des überschußdampfes eines Gegendruck-Dampfnetzes.
In einem Gegendruck-Dampfnetz, das von dem Abdampf einer Turbinenanlage eines Dampfkraftwerkes gespeist wird und Niederdruckdampfverbraucher, z. B. Kocher, Verdampfer, Heizung oder sonstige Wärmeaustauscher, zu versorgen hat, fällt öfters überschußdampf in unterschiedlicher Menge an, bedingt durch zeitweises Abschalten oder verminderten Dampfbedarf der Verbraucher. Es ist bekannt, diesen überschußdampf zwecks Rückgewinnung als Speisewasser für die Dampfkraftanlage in einem Kondensator niederzuschlagen und dabei den Mengenfluß des Kondensatorkühlmittels der niederzuschlagenden Dampfmenge anzupassen.
Die Erfindung sieht vor, das Druckgefälle zwischen Gegendruck-Dampfnetz und Kondensator zum Betreiben des Kondensatorlüfters auszunutzen und die Leistung des vom überschußdampf angetriebenen Kondensatorlüfters der jeweiligen Dampfbelastung des Kondensators anzupassen.
Gemäß der Erfindung wird die Antriebsturbine des Lüfters oder der Pumpe für die Förderung des Kühlmediums des Kondensators von einem Teil oder der ganzen Menge des niederzuschlagenden überschußdampfes angetrieben und die das Schluckvermögen dieser Antriebsturbine übersteigende Dampfmenge über eine mit einem Reduzierventil versehene Umgehungsleitung unmittelbar der Dampfzuführungsleitung des Kondensators zugeführt.
Damit der das Schluckvermögen der Antriebsturbine übersteigende Teil des überschußdampfes mit dem gleichen Druck dem Kondensator zugeführt wird wie der in der Antriebsturbine nutzbar gemachte Teil des überschußdampfes, kann die Druckminderung im Reduzierventil der Umgehungsleitung in Abhängigkeit vom Druckgefälle der Antriebsturbine oder vom Druck des Gegendruck-Dampfnetzes erfolgen.
In der Schemazeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Das Gegendruck-Dampfnetz 1, welches vom Abdampf der Turbine 2 eines Dampfkraftwerkes gespeist wird, versorgt über die Leitungen 3 die nicht dargestellten Niederdruckdampfverbraucher und Heizungsanlagen. Ferner ist an das Gegendruck-Dampfnetz 1 die Leitung 4 zum Abführen des in einem luftgekühlten Dampfkondensator 5 niederzuschlagenden Dampfes angeschlossen. Der Lüfter 6 des Dampfkondensators 5 wird von einer Dampfturbine 7 angetrieben, die mit dem zu kondensierenden Dampf betrieben wird und dessen Druckgefälle zum Kondensator ausnutzt. Diese Turbine wird in ihrer Drehzahl durch das Ventil 10 geregelt und ist außerdem mit einer Höchstdrehzahlbegrenzung versehen. Sie sollte ansonsten von einfachster und billigster Bauart sein. Der durch die Turbine in seinem Druck verminderte Dampf strömt über die Abdampfleitung 8 in die Dampfzuführungsleitung 9 des luftgekühlten Dampfkondensators 5, in welchem er niedergeschlagen wird. Von der Dampfleitung 4 zweigt vor dem Ventil 10 eine Umgehungsleitung 11 ab. welche die Turbine 7 umgeht und in die Dampfzuführungsleitung 9 des Kondensators 5 mündet.
In die Umgehungsleitung 11 ist ein Reduzierventil 12 eingebaut. Steigt der Druck im Gegendrucknetz 1 infolge der verminderten Heizdampfentnahme oder durch Ausfall von Dampfverbrauchern, so öffnet zunächst das Ventil 10, welches beispielsweise bei ansteigendem Druck irn Gegendruck-Dampfnetz durch den Impulsgeber 13 anspricht. Die Dampfturbine 7 läuft an und betreibt den Lüfter des luftgekühlten Dampfkondeäsators 5. Übersteigt die Dampfmenge das Schluckvermögen der Turbine 7, dann öffnet das Reduzierventil 12, welches z. B. durch eine Impulsleitung 14 oder vom Drehzahlregler der Turbine oder auf sonst eine Art und Weise gesteuert wird, so daß der andere Teil des Dampfes mit vermindertem Druck über die Umgehungsleitung 11 direkt der Dampfzuführungsleitung 9 des Dampfkondensators 5 zuströmt. Die Druckminderung soll dabei dem Druckgefälle der Turbine 7 entsprechen. Das im luftgekühlten Dampfkondensator 5 aus dem überschußdampf gewonnene Kondensat wird über die Leitung 15 zum Kondensatbehälter geleitet.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Betreiben eines luft- oder flüssigkeitsgekühlten Kondensators als Regelkondensator zum Niederschlagen des überschußdampfes eines Gegendruck-Dampfnetzes, d a -durch gekennzeichnet, daß die Antriebsturbine (7) des Lüfters (6) oder der Pumpe für die Förderung des Kühlmediums des Kondensators (5) von einem Teil oder der ganzen Menge des niederzuschlagenden überschußdampfes angetrieben und die das Schluckvermögen dieser Antriebsturbine (7) übersteigende Dampfmenge über eine mit einem Reduzierventil (12) versehene Umgehungsleitung (11) unmittelbar der Dampfzuführungsleitung (9) des Kondensators zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckminderung im Reduzierventil (12) der Umgehungsleitung (11) dem jeweils erforderlichen Druckgefälle in der Antriebsturbine (7) angepaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen und Schließen des in der vom Gegendruck-Dampfnetz (1) abzweigenden Ablaßleitung (4) des zu kondensierenden Überschußdampfes angeordneten Absperrventils (10) und die Steuerung des in der Umgehungsleitung (11) angeordneten Reduzierventils in Abhängigkeit vom Druck des Gegendruck-Dampfnetzes (1) erfolgt.