DE1236395B

DE1236395B - Fuellstoff fuer den Strassenbau

Info

Publication number: DE1236395B
Application number: DEB62674A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Klemens Bettendorf; Herbert Habersang
Original assignee: Dr-Ing Klemens Bettendorf
Current assignee: Dr-Ing Klemens Bettendorf
Priority date: 1961-05-27
Filing date: 1961-05-27
Publication date: 1967-03-09
Also published as: AT249572B

Description

Füllstoff für den Straßenbau Zusatz zum Patent: 1176 547 Die in den modernen Dampfkraftwerken mit Schmelzkammerfeuerung anfallende Asche, die durch Wasserabschreckung körnig granuliert ist, ist bis heute im wesentlichen ein Abfallprodukt. Die Versuche, sie zu verwerten, erstrecken sich im wesentlichen auf die Herstellung von Steinen. So ist z. B. in »Mitteilungen der VGB«, 1955, S. 779 und 780, über eine Herstellung von Mauersteinen aus Schlackengranulat als Grundmaterial, Flugasche als Füller und Kalkhydrid als Bindemittel berichtet worden. In demselben Bericht wird deutlich gemacht, daß mit der Verwendung für Mauersteine das Problem der Verwertung von Aschengranulat noch bei weitem nicht gelöst ist. Einer Verwendung für den Straßenbau stehen starke Bedenken der Fachkreise entgegen, daß sich dieses Material unter dem Druck der Fahrzeuge als eine Fehlerquelle erweisen kann, insbesondere befürchtet man die Entstehung von Hohlräumen in der Straßendecke.
Entgegen allen Erwartungen zeigt sich jedoch, daß solche granulierten Schmelzkammeraschen hervorragende Füllstoffe darstellen können. Die Voraussetzung dafür ist aber, daß diese Füllstoffe aus Teilchen bestehen, die durch Zertrümmerung der Körner des Granulates erhalten sind.
In der Patentschrift 1176 547 wurde ein Verfahren zum Gewinnen von Füllstoffen aus Schmelzkammeraschengranulat geschützt, bei dem das Granulat zerkleinert wird, jedoch die Zerkleinerung zu einem Zeitpunkt beendet wird, an dem nach Erhalt einer großen Fraktion eines Feingutes die restliche Fraktion von hoher Kernfestigkeit ist, worauf Feinfüller und gröbere Füller voneinander getrennt werden.
Zur Erzielung der optimalen Eigenschaften ist es wichtig, die Füllstoffe mindestens bis zur weitgehenden Beseitigung der Spaltbarkeit zu zertrümmern. Es ist technisch möglich, die Zertrümmerung je nach dem Verwendungszweck zu lenken, so daß verschiedene Anteile an Feinfüllern und Brechsanden entstehen können.
Nach dem Hauptpatent ist eine Trennung von Feinfüllern und gröberen Füllern vorgesehen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung zertrümmerten Aschegranulates für den Straßenbau.
Erfindungsgemäß besteht der Füllstoff für den Straßenbau aus durch Zertrümmerung mindestens bis zur weitgehenden Beseitigung der Spaltbarkeit des Schmelzkammeraschegranulates entstandenen Teilchen sowohl in der Größe der Feinfüller als auch in der Größe der Brechsande. Für weitgehende Zerkleinerung der Granulate eignen sich bekannte Mahlvorrichtungen und sonstige Zerkleinerungsmaschinen; auch solche einfacher Art, wie der Kollergang.
Beispiel Ein Granulat aus einem mit Steinkohlen aus dem Ruhrgebiet betriebenen Schmelzkammerdampfkraftwerk wurde im Kollergang zertrümmert und brachte folgende Siebanalyse im getrockneten Zustand: 0,0 bis 0,09 mm . . . . . . . . . . . 12,6% 0,09 bis 0,6 mm . . . . . . . . . . . . 47,2% 0,6 bis 2 mm . . . . . . . . . . . . . . 40,2% Nach Verarbeitung mit einem Bitumen B 80 wurden folgende Werte festgestellt: Marshallstabilität . . . . . . . . . . . . . . 310 kg Fließwert . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . 2,8 mm Raumgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,15 g/cmz' Hohlräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11,8 R 0/0 Die Teilchen zeigten gute Festigkeitseigenschaften, und der Bindemittelanspruch ist nicht größer als bei den bekannten Füllern aus Naturgestein.
Aus diesen bisher verhältnismäßig wertlosen Stoffen sind somit Füllstoffe entstanden, welche die als hochwertig bekannten erreichen oder sogar übertreffen.

Claims

Patentanspruch: Füllstoff für den Straßenbau aus zertrümmerten Schmelzkammeraschegranulatteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus durch Zertrümmerung mindestens bis zur weitgehenden Beseitigung der Spaltbarkeit des Granulates entstandenen Teilchen sowohl in der Größe der Feinfüller als auch in der Größe der Brechsande besteht; Zusatz zu Patent 1176 547. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1027 583; A. Guttmann, »Die Verwendung der Hochofenschlacke«, 1934, S. 278; »Mitteilungen der Vereinigung der Großkesselbesitzer«, Verlag Stahleisen, 1955, S. 773 bis 784.