DE4218774C2

DE4218774C2 - Verfahren zur Wiederverwertung von belasteten Altbaustoffen

Info

Publication number: DE4218774C2
Application number: DE19924218774
Authority: DE
Inventors: Hans Klausmann; Ralf Klausmann
Original assignee: WILLY KLAUSMANN INH HANS KLAUS
Current assignee: WILLY KLAUSMANN INH HANS KLAUS
Priority date: 1992-06-06
Filing date: 1992-06-06
Publication date: 2001-08-09
Anticipated expiration: 2012-06-07
Also published as: DE4218774A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwertung von belasteten Altbaustoffen, insbesondere teerhaltigem Straßenaufbruchmaterial, bei dem die Altbaustoffe zerkleinert werden und das anfallende Granulat mit einem Bindemittel sowie zu Betonsteinen verarbeitet wird. Um die Eluierbarkeit der Schadstoffe aus den Betonsteinen zu reduzieren, sollen aus dem Granulat Kornfraktionen von 0 bis 3 mm ausgesiebt werden, sollen die ausgesiebten Kornfraktionen zu Formlingen verpreßt sowie wenigstens 20 Tage gelagert werden und sollen die Formlinge nach der Lagerung gebrochen sowie das anfallende Granulat gesiebt werden, wobei die Kornfraktionen über 3 mm zu Betonformsteinen und die Kornfraktionen unter 3 mm zu Formlingen verarbeitet werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwertung von belasteten Altbaustoffen, insbesondere teerhaltigem Straßenaufbruchmaterial, bei dem die Altbaustoffe zerklei nert werden und das anfallende Granulat mit einem Binde mittel gemischt sowie zu Betonsteinen verarbeitet wird.

Altbaustoffe fallen im Zuge von Erneuerungs- oder War tungsarbeiten, z. B. bei der Erneuerung von Straßen an. Diese Altbaustoffe sind häufig durch Teere, Öle, Chemika lien und dgl. belastet. Sie werden deshalb nach gesetz licher Vorschrift in die Deponieklassen 3 bis 5 einge stuft, d. h. ihre Wiederverwertung ist kaum oder nur unter besonderen Umständen möglich. Bekannt ist es (DE 41 34 910 A1), Altbaustoffe zu einem Granulat zu zerkleinern, das mit einem Bindemittel gemischt sowie zu Betonsteinen ver arbeitet wird. Dadurch werden die einzelnen Partikel des Granulates vollständig vom Bindemittel umschlossen und es wird verhindert, daß die belastenden Schadstoffe herausge löst oder eluiert werden. Die Eluierbarkeit der Granulate hängt von der Größe der Kornfraktionen ab. Sie nimmt mit abnehmender Größe der Kornfraktionen wesentlich zu. Beim Zerkleinern der Altbaustoffe entstehen die unterschied lichsten Kornfraktionen, die dann auch in den Betonsteinen enthalten sind. Dort können unter ungünstigen Umständen die kleineren Kornfraktionen trotz der Einbettung in das Bin demittel eluieren.

Aufgabe der Erfindung ist es, Betonsteine herzustellen, die sich durch geringe Eluierbarkeit auszeichnen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß aus dem Granulat Kornfraktionen von 0 bis 3 mm ausgesiebt werden, daß die ausgesiebten Kornfraktionen zu Formlingen verpreßt sowie wenigstens 20 Tage gelagert werden und daß die Formlinge nach der Lagerung gebrochen werden sowie das anfallende Granulat gesiebt wird, wobei die Kornfraktionen über 3 mm zu Betonformsteinen und die Kornfraktionen unter 3 mm zu Formlingen verarbeitet werden. Insbesondere sollten die Formlinge ca. 28 Tage gelagert werden. Die ausgesiebten Kornfraktionen unter 3 mm können mit einem Bindemittel ge mischt und dann verpreßt werden. Erfindungsgemäß werden aus dem beim Brechprozeß anfallenden Granulat die Korn fraktionen mit großer Oberfläche ausgesiebt, deren Eluier barkeit wesentlich höher ist als die der Kornfraktionen mit kleiner Oberfläche. Die Kornfraktionen mit kleiner Oberfläche, also Kornfraktionen über 3 mm, können ohne weiteres zu Betonformsteinen mit geringer oder verschwin dender Eluierbarkeit verarbeitet werden. Die Kornfraktionen mit großer Oberfläche, also Kornfraktionen unter 3 mm wer den erfindungsgemäß verpreßt und gelagert sowie nach der Lagerung gebrochen, wobei wiederum die Konfraktionen mit kleiner Oberfläche verarbeitet werden, während die Kon fraktionen mit großer Oberfläche wiederum nach dem erfin dungsgemäßen Verfahren behandelt werden.

Es versteht sich, daß die verpreßten und gelagerten Form linge zusammen mit originalen Abbaustoffen behandelt wer den können.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert:

100 kg belasteter Altbaustoffe aus Straßenaufbruchmaterial werden in einer Prallmühle zu einem Granulat zerkleinert. Aus dem Granulat werden Kornfraktionen von 0 bis 3 mm aus gesiebt. Die verbleibenden Kornfraktionen < 3 mm werden mit ca. 50 kg. Zement PZ 45 sowie ca. 3% Wasser und hy drophoben Zuschlagstoffen gemischt. Aus dem Gemisch werden Baustoffe geformt, die als Pflastersteine. Formsteine oder Füllmaterial für den Erdbau und Wasserbau eingesetzt wer den können.

Die ausgesiebten Kornfraktionen von 0 bis 3 mm werden un ter Zusatz eines Bindemittels verpreßt sowie ca. 28 Tage gelagert. Nach Ablauf dieser Zeit werden die Formlinge wieder gebrochen und abgesiebt. Die anfallenden Kornfrak tionen < 3 mm werden zu Bausteinen verarbeitet. Die an fallenden Kornfraktionen < 3 mm werden wieder zu Formstei nen verarbeitet.

Claims

1. Verfahren zur Wiederverwertung von belasteten Altbau stoffen, insbesondere teerhaltigem Straßenaufbruchmate rial, bei dem die Altbaustoffe zerkleinert werden und das anfallende Granulat mit einem Bindemittel gemischt sowie zu Betonsteinen verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Granulat Kornfraktionen von 0 bis 3 mm ausge siebt werden, daß die ausgesiebten Kornfraktionen zu Form lingen verpreßt sowie wenigstens 20 Tage gelagert werden und daß die Formlinge nach der Lagerung gebrochen werden sowie das anfallende Granulat gesiebt wird, wobei die Kornfraktionen über 3 mm zu Betonformsteinen und die Korn fraktionen unter 3 mm zu Formlingen verarbeitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge ca. 28 Tage gelagert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die ausgesiebten Kornfraktionen unter 3 mm mit einem Bindemittel gemischt und dann verpreßt werden.