DE1236203B - Verfahren zur Absaettigung von Doppelbindungen in Polyolefinen - Google Patents

Verfahren zur Absaettigung von Doppelbindungen in Polyolefinen

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DE1236203B
DE1236203B DE1964V0025291 DEV0025291A DE1236203B DE 1236203 B DE1236203 B DE 1236203B DE 1964V0025291 DE1964V0025291 DE 1964V0025291 DE V0025291 A DEV0025291 A DE V0025291A DE 1236203 B DE1236203 B DE 1236203B
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DE
Germany
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polyolefin
polyolefins
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double bonds
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Pending
Application number
DE1964V0025291
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English (en)
Inventor
Dr Gerhard Meyer
Dr Erhard Siggel
Dr Albert Schoepf
Dr Helmut Maegerlein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Glanzstoff AG
Original Assignee
Glanzstoff AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/34Introducing sulfur atoms or sulfur-containing groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRiFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C08f
Deutsche Kl.: 39 c - 25/01
1236 203
V25291IVd/39c
31.Januar 1964
9. März 1967
Es ist bekannt, daß man nach den sogenannten Niederdruck-Polymerisationsverfahrenhochmolekulare Polyolefine mit günstigen Eigenschaften herstellen kann. Diese Produkte lassen sich unter anderem zu Fäden, Folien und anderen Formkörpern weiterverarbeiten. Neben der hohen Festigkeit, Resistenz gegenüber Chemikalien und anderen vorteilhaften Eigenschaften zeigen die Polyolefine jedoch eine geringe Stabilität gegenüber oxydativen Angriffen, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Wärme oder bei UV-Bestrahlung. Man führt die Schädigungen, die die Polymeren unter solchen Bedingungen erfahren, auf das Vorhandensein von Doppelbindungen in bzw. an den Kettenmolekülen zurück. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint es nicht möglich zu sein, das Auftreten von Doppelbindungen durch irgendwelche Maßnahmen bei der Polymerisation zu vermeiden. Daher muß man das fertige Polymerisat einer Nachbehandlung unterwerfen, durch die eine Absättigung der Doppelbindungen und damit eine Verbesserung der Stabilität der Polyolefine erreicht wird.
Man hat zu diesem Zweck eine Behandlung mit Siliciumverbindungen durchgeführt, in denen wenigstens ein Wasserstoffatom unmittelbar an das Siliciumatom gebunden ist. Bei diesem bekannten Verfahren müssen die Polyolefine in Lösung gebracht und zusammen mit der Siliciumverbindung und einem geeigneten Katalysator längere Zeit gerührt werden. Abgesehen davon, daß hierfür erhebliche Mengen von Lösungs- und Fällungsmittel verwendet werden müssen, ist dieses Verfahren außerordentlich aufwendig, denn nach der eigentlichen Behandlung muß eine Ausfällung und Reinigung des Polymerisats erfolgen. Nach einem Alternatiworschlag kann die Behandlung jedoch auch in der Weise vorgenommen werden, daß das Polyolefin mit der Siliciumverbindung in einem Extruder bei höheren Temperaturen von z. B. 250 bis 300° C gemischt wird. Bei dieser Verfahrensweise kann man keine gleichmäßige Stabilisierung erreichen. Außerdem verbleibt die Siliciumverbindung im Polymerisat, was als nachteilig angesehen werden muß. Die ebenfalls erwähnte Behandlung von Polyolefinen mit den genannten Siliciumverbindungen in Suspension führt nicht zu einer Verbesserung der Stabilität.
Ein weiteres bekanntes Verfahren sucht das Problem durch eine Hydrierung der Doppelbindungen zu lösen. Das Polyolefin wird in Lösung, Emulsion oder Suspension zusammen mit Wasserstoff durch eine Hydriereinrichtung geführt, in der es mit einem geeigneten Hydrierungskatalysator in Berührung gebracht wird. Das Verfahren erfordert einen erheblichen Verfahren zur Absättigung von Doppelbindungen in Polyolefinen
Anmelder:
Glanzstoff Aktiengesellschaft,
Wuppertal-Elberfeld
Als Erfinder benannt:
Dr. Gerhard Meyer, Obernburg/M.;
Dr. Erhard Siggel, Seckmauern;
Dr. Albert Schöpf, Hering;
Dr. Helmut Mägerlein, Erlenbach
Aufwand an Apparaturen und Zeit und ist für die Behandlung großer Polyolefinmengen nicht geeignet. Schließlich hat diese Arbeitsweise noch den Nachteil, daß der Hydrierungskatalysator entfernt werden muß, weil sein Verbleiben im Polyolefin zu Störungen bei der Weiterverarbeitung führen würde.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Absättigung von Doppelbindungen in bzw. an den Kettenmolekülen von Polyolefinen durch Erhitzen einer Dispersion von gereinigtem Polyolefinpulver in einem inerten Kohlenwasserstoff auf Temperaturen zwischen 20° C und dem Siedepunkt des Dispergiermittels in Gegenwart von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent (bezogen auf das Polyolefin) einer an die Doppelbindung anlagerungsfähigen Verbindung, Absaugen des Dispergiermittels und mehrmaliges Nachwaschen des Polyolefins mit dem Dispergiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als anlagerungsfähige Verbindung Dischwefeldichlorid verwendet und das Erhitzen unter Einwirkung von UV-Strahlen im Verlauf von 30 bis 60 Minuten unter Rühren vornimmt.
709 518/540
Als Dispergiermittel können Verwendung finden: Pentan, Hexan, Heptan, Benzin, Benzol, Toluol, Xylol, Dekalin, Tetralin oder Dieselöl. Vorzuziehen sind als Dispergiermittel leichtflüchtige Verbindungen, da sie sich schneller vom Polymeren abtrennen und anschließend leichter regenerieren lassen.
Welche Temperaturen man innerhalb des angegebenen Bereichs bei der Behandlung im einzelnen anwendet, hängt von den Betriebsbedingungen ab. Je höher die Arbeitstemperatur ist, um so schneller kann die Behandlung abgebrochen werden.
Die Behandlung der Polymeren kann unmittelbar im Anschluß an die Reinigung in derselben Apparatur, in der die Reinigung durchgeführt worden ist, erfolgen. Sämtliche der für das Verfahren brauchbaren Dispergiermittel sind Lösungsmittel, die auch beim Reinigungsprozeß Anwendung finden, Das überschüssige Behandlungsmittel kann durch Absaugen entfernt und das Polymere leicht durch Waschen mit dem Dispergiermittel gereinigt werden. Eine besondere Reinigung des Polymerisates von einem heterogenen Katalysator, wie sie bei der bekannten Hydrierung notwendig ist, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unterbleiben.
Das Verfahren wird durch Beispiele erläutert.
In den in der Tabelle mit 1 bis 5 bezeichneten Versuchen wurde ein Polypropylen verwendet, das durch Polymerisation von Propylen in Gegenwart von Aluminiumtriäthyl und Titantrichlorid als Katalysator hergestellt und nach beendeter Polymerisation mit Hexan und anschließend mit methanolischer Salzsäure gereinigt, sodann neutral gewaschen und getrocknet worden ist. Die Versuche 6 und 7 wurden mit Poly-4-methylpenten-l durchgeführt.
In einem mit Rührer und Hg-Tauchlampe (70 Watt) versehenen 1-1-Zweihalskolben werden unter Stickstoffatmosphäre 100 g Polyolefin in 600 ml Dispergiermittel dispergiert. Der Dispersion wird die angegebene Menge Dischwefeldichlorid zugesetzt. Dann werden Rührer und UV-Lampe angestellt. Wegen der Wärmeentwicklung der Lampe wird der Kolben von außen mit Wasser gekühlt. Um zu starken Abbau zu vermeiden, wird die Lampe nach 2minutiger Brenndauer jeweils 5 Minuten lang abgestellt. Anschließend wird das Polymere abgesaugt, zweimal mit 100 ml Dispergiermittel gewaschen und getrocknet.
Gewichts
prozent
Dispergier
mittel
Behand
lungs-
dauer
Tempe
ratur
Stabili
tät*)
S2Cl3 Minuten 0C Minuten
1 1 Heptan 60 98 185
2 0,3 Benzol 60 20 118
3 0,3 Heptan 30 98 149
4 0,5 Toluol 45 20 123
5 60 20 64
6 0,5 Heptan 60 20 20
7 Heptan 60 20 8
*) Zur Bestimmung der Stabilität der Proben werden 30 g des Polyolefinpulvers mit einem Stabilisatorgemisch von 0,03 g Dilaurylthiodipropionat und 0,03 g 4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6-t-butylphenol) (jeweils 0,1 Gewichtsprozent) in einer Kugelmühle 30 Minuten lang vermählen. 12 g hiervon werden bei 1700C in einer Plattenpresse unter 350 atm Druck zu einer 1 mm starken Platte verpreßt. Die Platte wird in 3 bis 4 mm breite, 30 bis 40 mm lange Streifen zerschnitten, von denen 3 g in ein Reagenzrohr gebracht werden, das in einem Aluminiumblock von 200±1,5°C steht und mit einer O2-Bürette verbunden ist. Es wird durch Kontrolle des O2-Volumens die Zeit in Minuten bestimmt, nach der spontan O2-Aufnahme einsetzt. Diese Induktionsperiode für die Oxydation des Polymeren bei 200° C in reinem O? kann als Maß für die Beständigkeit bei Raumtemperatur dienen. Im Falle des Poly-4-methylpentens-(l) wurde die Messung bei 2300C durchgeführt. Es wurde das stabilisierte, ungepreßte Pulver eingesetzt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Absättigung von Doppelbindungen in bzw. an den Kettenmolekülen von Polyolefinen durch Erhitzen einer Dispersion von gereingtem Polyolefinpulver in einem inerten Kohlenwasserstoff auf Temperaturen zwischen 200C und dem Siedepunkt des Dispergiermittels in Gegenwart von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent (bezogen auf das Polyolefin) einer an die Doppelbindung anlagerungsfähigen Verbindung, Absaugen des Dispergiermittels und mehrmaliges Nachwaschen des Polyolefins mit dem Dispergiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als anlagerungsfähige Verbindung Dischwefeldichlorid verwendet und das Erhitzen unter Einwirkung von UV-Strahlen im Verlauf von 30 bis 60 Minuten unter Rühren vornimmt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    österreichische Patentschrift Nr. 221 808.
    709 518/540 2.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT221808B (de) * 1960-06-11 1962-06-25 Hoechst Ag Verfahren zur Stabilisierung von Polyolefinen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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AT221808B (de) * 1960-06-11 1962-06-25 Hoechst Ag Verfahren zur Stabilisierung von Polyolefinen

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