DE1235036B - Elektrode zweiter Art - Google Patents

Elektrode zweiter Art

Info

Publication number
DE1235036B
DE1235036B DE1963B0071191 DEB0071191A DE1235036B DE 1235036 B DE1235036 B DE 1235036B DE 1963B0071191 DE1963B0071191 DE 1963B0071191 DE B0071191 A DEB0071191 A DE B0071191A DE 1235036 B DE1235036 B DE 1235036B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrode
metal
silver
electrodes
salt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE1963B0071191
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Harald Guthke
Wolfgang Habermann
Dr Wolf Sistig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE1963B0071191 priority Critical patent/DE1235036B/de
Publication of DE1235036B publication Critical patent/DE1235036B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/28Electrolytic cell components
    • G01N27/30Electrodes, e.g. test electrodes; Half-cells
    • G01N27/32Calomel electrodes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)

Description

  • Elektrode zweiter Art Elektroden zweiter Art bestehen aus einem Metall und einem schwer löslichen Salz dieses Metalls. In einen Elektrolyten eingesetzt, der ein oder mehrere leicht lösliche Salze mit dem gleichen Anion wie das schwer lösliche Salz in der Elektrode enthält, ergibt sich eine loganthmische Abhängigkeit des Elektrodenpotentials von der Konzentration dieses Anions.
  • Taucht eine solche Elektrode in eine Lösung eines solchen Salzes bestimmter Konzentration, wobei dessen Kation annähernd die gleiche Beweglichkeit wie das Anion besitzt, so eignen sich diese Elektroden als Bezugselektroden beispielsweise für pH-Messungen.
  • Eine häufig verwendete Elektrode zweiter Art ist z. B. die Silber-Silberchlorid-Elektrode.
  • Solche Silber-Silberchlorid-Elektroden können auf elektrolytischem Wege hergestellt werden, wobei eine dünne Schicht feinverteilten Silberchlorides auf dem Silbergrundkörper erzeugt wird. Dickere Silberchloridschichten erhält man durch Eintauchen eines Silberstabes in eine Silberchloridschmelze. Infolge der schlechten Leitfähigkeit der Silberchloridschicht ist ein guter Ladungsausgleich innerhalb der Elektrode nicht gewährleistet, was eine ungenaue Potentialeinstellung zur Folge hat. Bei Elektroden mit dünner Silberchloridschicht ist die Potentialeinstellung im allgemeinen gut. Es besteht jedoch die Gefahr, daß das Silberchlorid weggelöst wird, was z. B. bei höheren Temperaturen in Kaliumchloridlösungen als Elektrolyten der Fall ist.
  • Als Elektrode zweiter Art sind auch die als Bezugselektroden verwendeten Quecksilber-Quecksilber(I)-chlorid-Elektroden (Kalomelelektroden) bekannt, bei denen infolge des in flüssiger Form vorliegenden Quecksilbers ein guter Ladungsausgleich innerhalb der Elektrode gewährleistet ist. Da die Quecksilber-Quecksilberchlorid-Paste in einem gesonderten Gefäß untergebracht werden muß, ist diese Elektrode als Meßelektrode wenig geeignet. Ferner ist sie als Bezugselektrode wegen der bei erhöhten Temperaturen oberhalb etwa 800 C auftretenden Disproportionierung des Quecksilber(I)-chlorids gemäß der Gleichung Hg2CI2 % Hg + HgC12 nicht mehr verwendbar.
  • Es wurde gefunden, daß diese Nachteile bei einer Elektrode zweiter Art, die ein Metall und ein schwer lösliches Salz des jeweiligen Metalls enthält, vermindert werden können bzw. nicht auftreten, bei der das pulverförmige Metall und dessen Salz in einem organischen Bindemittel eingebettet sind.
  • Als organische Bindemittel eignen sich thermoplastische Kunststoffe, z. B. Polyäthylen, Polyisobutylen, Polystyrol. Bei Verwendung von Polyvinylcarbazol und fluorierten Polymeren, z. B. aus Tetrafluoräthylen hergestellten Polymeren, erhält man außerordentlich temperaturbeständige Elektroden.
  • Zur Verbesserung des Ladungsausgleichs innerhalb der Elektrode kann man den Kunststoffen auch Kationenaustauscher, z. B. Polymerisate auf Basis von Styrol- bzw. -derivaten und Divinylbenzol, die als ladungstragende Gruppe z. B. Sulfongruppen enthalten, zusetzen.
  • Als Metalle kommen neben insbesondere Quecksilber und Silber auch die Metalle Nickel, Kupfer sowie Elemente der IV., V., VI. und VII. Nebengruppe des Periodischen Systems in Betracht. Bei den Salzen setzt man je nach dem Verwendungszweck der Elektrode z. B. Cyanide, Chloride, Bromide, Sulfide, Oxalate usw. ein.
  • Die Korngröße der Kunststoff-, Metall- und Metallsalzpulver soll möglichst unter 500 st liegen, um beim Herstellungsprozeß Schichtbildungen in der Elektrode zu vermeiden. Das Verhältnis von Metallzu Metallsalzpulver wird zweckmäßig so abgestimmt, daß die fertige Elektrode eine ausreichend elektrische Leitfähigkeit besitzt. Der Anteil an Metallsalzen soll jedoch nicht mehr als 75 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gemisch, betragen. Die Kunststoffmenge wird so gewählt, daß die Elektrode eine ausreichende mechanische Stabilität besitzt. Günstig ist es, etwa 2 bis 20 Gewichtsprozent Kunststoff zu verwenden.
  • Die Elektrode kann in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, daß man feingekörnte Kunststoffpulver mit feingekörntem Metall- und Metallsalzpulver mischt und bei Temperaturen, bei denen der Kunststoff thermoplastisch ist, zu einem Formkörper verpreßt. Es ist aber auch möglich, die Elektroden dadurch herzustellen, daß man auf die Oberfläche eines Formkörpers Dispersionen von Metall- und Metallsalzpulvern in einem organischen Bindemittel, das z. B. aus Lösungen eines Kunststoffes in einem organischen Lösungsmittel besteht, aufbringt und anschließend z. B. durch Verdampfen des Lösungsmittels verfestigt. Hierdurch lassen sich besonders dünne Elektrodenschichten herstellen, bei denen eine rasche Potentialeinstellung gewährleistet ist. Der Formkörper kann aus Kunststoff, z. B. Polystyrol, Polyäthylen, Metall, z. B. Silber, oder auch aus Glas oder keramischem Material, z. B. Porzellan, gefertigt sein und eine dem jeweils verwendeten Gefäß angepaßte Form, wie die von Platten und Stäben, aufweisen. Es ist zweckmäßig, die Elektrode nach der Verformung einige Stunden in destilliertes Wasser zu tauchen, um hierdurch ihre Benetzbarkeit zu erhöhen.
  • Überraschenderweise wird durch den in der Elektrode enthaltenen Kunststoff, der die aktiven Bestandteile zumindest teilweise umhüllt, die Geschwindigkeit der Potentialeinstellung nicht beeinträchtigt, während andererseits durch die Umhüllung die aktiven Bestandteile wirksam gegen den Einfluß von Oxydationsmitteln oder Reduktionsmitteln geschützt werden. Im Falle von Kalomelelektroden ist man nicht wie bei den bisher bekannten Kalomelelektroden, welche in Gefäßen untergebracht werden, auf die Verwendung eines zusätzlichen Gefäßes für das Kalomel angewiesen. Schließlich zeichnen sich die Elektroden durch ihre einfache Herstellbarkeit aus.
  • Beispiel 1 Auf einen 30 mm langen Silberstab mit einem Durchmesser von 3 mm, der an seinem einen Ende mit einem Kontakt versehen ist, wird durch Auftragen einer Dispersion aus 1,5 Volumteilen Silberpulver mit einer Korngröße von 37kl, [t, 1,5 Volumteilen Silberchlorid mit einer Korngröße von etwa 70 zu und 4 Volumteilen einer 200/obigen Lösung von Polystyrol in einem Gemisch aus 2 Volumteilen Tetrahydrofuran und 3 Volumteilen Toluol und anschließendes Trocknen eine Schicht mit einer Stärke von 2 bis 3 mm aufgebracht. Nach der Verfestigung wird die Elektrode 24 Stunden lang in destilliertes Wasser getaucht.
  • Die Elektrode eignet sich in Kombination mit einer Gegenelektrode zur Messung von Chlorionen z. B. in Trinkwasser, Kesselspeisewasser und Solen. Mit dieser Elektrode lassen sich noch Chlorionenkonzentrationen von etwa 0,1 bis 10 ppm erfassen.
  • Beispiel 2 Auf einen Silberstab von 3 mm Durchmesser und 20 mm Länge, welcher an einem Ende mit einem Kontakt versehen ist, wird eine etwa 1 mm dicke Schicht durch Auftragen einer Dispersion aus 1,5 Volumteilen Silberpulver mit einer Korngröße von etwa 37 p, 1,5 Volumteilen Silbercyanid mit einer Korngröße von etwa 60 Ft und 4 Volumteilen einer 20gewichtsprozentigen Lösung von Polystyrol in einem Gemisch aus 2 Volumteilen Tetrahydofuran und 3 Volumteilen Toluol aufgebracht und durch Trocknen verfestigt.
  • Die Elektrode kann in Kombination mit einer Gegenelektrode zur Bestimmung des Gyanidgehaltes in Abwässern verwendet werden. In einer Zelle mit schwach saurem Elektrolyten, z. B. verdünnter Phosphorsäure, kann eine solche Elektrodenkombination auch zur Messung des Blausäuregehaltes in Abgasen verwendet werden, wenn der Elektrolyt mit dem zu messenden Gas begast wird.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Elektrode zweiter Art, die ein Metall und ein schwer lösliches Salz des jeweiligen Metalls enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Metall und dessen Salz in einem organischen Bindemittel eingebettet sind.
  2. 2. Elektrode zweiter Art nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel mit dem pulverförmigen Metall und dessen Salz auf einem Formkörper aufgebracht ist.
  3. 3. Elektrode zweiter Art nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel zusätzlich einen Kationenaustauscher enthält. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 847362.
DE1963B0071191 1963-03-19 1963-03-19 Elektrode zweiter Art Pending DE1235036B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1963B0071191 DE1235036B (de) 1963-03-19 1963-03-19 Elektrode zweiter Art

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1963B0071191 DE1235036B (de) 1963-03-19 1963-03-19 Elektrode zweiter Art

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1235036B true DE1235036B (de) 1967-02-23

Family

ID=6976941

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1963B0071191 Pending DE1235036B (de) 1963-03-19 1963-03-19 Elektrode zweiter Art

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1235036B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2215378A1 (de) * 1972-01-19 1973-08-02 Gary Carmack Messelektrode und deren verwendung
DE2912834A1 (de) * 1978-03-31 1979-10-04 Magyar Tudomanyos Akademia Verfahren zur herstellung von silber/silberchlorid-bezugselektroden hoher genauigkeit und stabilitaet
WO2006002921A1 (en) * 2004-07-02 2006-01-12 Sentec Ltd. Electrode for magnetic flow sensor

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE847362C (de) * 1941-06-21 1952-08-25 Hoechst Ag Spannungserzeugende Elektrode zur Messung der Konzentration von Ionen, insbesondere Wasserstoffionen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE847362C (de) * 1941-06-21 1952-08-25 Hoechst Ag Spannungserzeugende Elektrode zur Messung der Konzentration von Ionen, insbesondere Wasserstoffionen

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2215378A1 (de) * 1972-01-19 1973-08-02 Gary Carmack Messelektrode und deren verwendung
DE2912834A1 (de) * 1978-03-31 1979-10-04 Magyar Tudomanyos Akademia Verfahren zur herstellung von silber/silberchlorid-bezugselektroden hoher genauigkeit und stabilitaet
WO2006002921A1 (en) * 2004-07-02 2006-01-12 Sentec Ltd. Electrode for magnetic flow sensor
US7735379B2 (en) 2004-07-02 2010-06-15 Sentec Limited Electrode for magnetic flow sensor

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1942379C3 (de) Elektrode zur potentiometrischen Bestimmung von Ionenaktivitäten in Lösung und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2433487C3 (de) Alkalizelle
CH658739A5 (de) Elektrochrome anzeigevorrichtung.
DE2232769B2 (de) Galvanisches Element
DE2950383C2 (de) Elektrochemische Elektrode sowie Verfahren zur Ausbildung einer auf Ionen ansprechenden Membran für eine elektrochemische Elektrode sowie Verfahren zur Herstellung einer elektrochemischen Elektrode
DE2141413A1 (de) Elektrische Festkorperzelle mit stabilisiertem Widerstand
DE1771705B1 (de) Wasserfreier elektrolyt aus einer loesung von lithiumper chlorat fuer in tetrahydrofuran fuer galvanische elemente
DE1423371B2 (de) Elektrodenkomponente und verfahren zu ihrer herstellung
DE1235036B (de) Elektrode zweiter Art
DE3111261C2 (de) Positive Ladungstransferkomplexelektrode für galvanische Festelektrolytzellen
DE2559978C2 (de) Verfahren zur Regenerierung einer Anode
EP1480038A1 (de) Potentiometrische, ionenselektive Elektrode
DE2040200B2 (de) Membran fuer elektroden zur messung von ionenkonzentrationen
DE2600846A1 (de) Ionenselektive elektrode
DE1922225A1 (de) Ionenaustauschelektrode
DE2546677A1 (de) Verfahren zur herstellung von cadmiumelektroden fuer nickel-cadmium-batterien
DE2843458C3 (de) Selbsttragende Kupfer-(I)-chlorid-Elektrode für galvanische Elememente und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2110451C3 (de) Organischer Festelektrolyt mit einem Elektrondonator-Akzeptor-Komplex, welcher 7.7.8.8-Tetracyanchinodimethan enthält
DE2621731A1 (de) Verfahren zur herstellung einer ionenselektiven elektrode
DE2400613C2 (de) Elektrodenanordnung zur potentiometrischen Bestimmung von Ionen in einer Lösung
DE847362C (de) Spannungserzeugende Elektrode zur Messung der Konzentration von Ionen, insbesondere Wasserstoffionen
DE2110450B2 (de) Organischer Festelektrolyt mit einem Elektrondonator-Akzeptor-Komplex, welcher 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan enthält, und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2139358C3 (de) Reversibles galvanisches Element
DE1423371C (de) Elektrodenkomponente und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1614980C3 (de) Elektrochemische Steuerzelle