DE1235007B - Winkelmessgeraet - Google Patents

Description

DEUTSCHES PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 42 c-5/02

Nummer: 1 235 007

Aktenzeichen: W 32475 IX b/42 c

1 235 007 Anmeldetag: 23.Juni 1962

Auslegetag: 23. Februar 1967

Die Erfindung betrifft ein Winkelmeßgerät mit Teilkreis und Vorrichtungen zum Ablesen diametral einander gegenüberliegender Teilkreisstriche nach der Koinzidenzmethode mit Hilfe eines optischen Mikrometers.

Die Kreise der Vermessungsinstrumente sind mit einer Teilung versehen. Entweder sind alle Striche beziffert oder, namentlich bei sehr feinen Teilungen, nur sogenannte Hauptstriche. Zur Ablesung dient ein Index geeigneter Form. Fällt der Index auf einen Teilstrich, so ist die Ablesung sehr einfach, fällt er aber zwischen zwei Teilstriche, so muß der Abstand des Indexes vom vorhergehenden Teilstrich mit einer Hilfsteilung oder einem Mikrometer gemessen werden (Feinablesung).

Es sind optische Zählwerke bekannt, die diese Feinablesung mit Ziffern angeben. Dabei ist der Index meistens als Doppelstrich ausgebildet. Das Bild des vorhergehenden Teilstriches wird optisch oder mechanisch in die Mitte des Doppelstriches zo eingestellt und der Weg an einem digitalen Zählwerk abgelesen.

Diese Einrichtung beschränkt sich aber auf Messungen, bei denen sich die Ablesung immer nur auf eine einzige Stelle des Teilkreises bezieht. Sobald es sich aber um große Genauigkeit handelt, müssen stets zwei einander diametral gegenüberstehende Stellen des Teilkreises abgelesen werden, um den Einfluß der Exzentrizität der Kreisteilung unschädlich zu machen. Es sind Mikrometer bekannt, in denen diametrale Stellen eines Kreises derart zusammengespiegelt werden, daß sich die beiden Bilder an einer feinen Trennungslinie berühren und die Teilstriche höhen- und seitenverkehrt einander gegenüberstehen. Zum Ablesen werden die beiden Bilder gegenläufig verschoben, bis von zwei diametralen Teilstrichen jeder die gerade Verlängerung des anderen ist, d. h., bis sie koinzidieren. Mit einem Mikrometer kann man den zum Koinzidieren der Teilstriche nötigen Weg mit großer Genauigkeit messen. Die Grobablesung der ganzen Grade und weiterer Intervalle der Kreisteilung erfolgt am Kreisbild selber durch Ablesen eines bezifferten Teilstriches und Abzählen der Intervalle unbezifferter Teilstriche. Das gleiche gilt analog für die Ablesung der Mikrometerteilung.

Dabei muß man zwei Fälle unterscheiden. Angenommen, die Bilder zweier diametraler Teilstriche seien in Koinzidenz gebracht. Dann gilt als Grobablesung der Wert eines dieser Striche. Dreht man nun den Kreis, so bewegen sich die Bilder der Teilstriche gegenläufig. Wenn der eine Strich um ein Winkelmeßgerät

Anmelder:

Wild Heerbrugg Aktiengesellschaft,
Heerbrugg (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. C. Stoepel

und Dipl.-Ing. W. Gollwitzer, Patentanwälte,
Landau (Pfalz), Am Schützenhof

Als Erfinder benannt:

Max. Karl Appius, Goldbach (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 9. Februar 1962 (1607)

halbes Intervall in einer Richtung geht, so bewegt sich der gegenüberliegende ebenfalls um ein halbes Intervall, aber in entgegengesetzter Richtung. Dabei entsteht im Rahmen der Beobachtungsgenauigkeit wieder eine Koinzidenz, und zwar zwischen zwei einander nur annähernd diametral gegenüberliegenden Strichen, die beide um ein halbes Intervall gegen die vorhergehende Koinzidenz verschoben sind. Bei einem Kreis mit Strichintervallen von beispielsweise 20 Minuten erhält man deshalb alle 10 Minuten eine Koinzidenzstelle, und die Grobablesung kann auf halbe Intervalle erfolgen, also von 10 zu 10 Minuten.

Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß auch die Mitte der Teilkreisintervalle beziffert ist und die Mikrometerstriche durch Zahlen ersetzt sind. Die Grobablesung erfolgt also an den beiden diametralen Kreisstellen und die Feinablesung an der Mikrometerteilung nicht mehr durch Ablesung bezifferter Hauptteilstriche und Abzählen unbezifferter Unterteilstriche, sondern durch Ablesen einer Folge von Ziffern. Das kann dadurch geschehen, daß man das halbe Intervall entweder voll oder nur mit seiner Ordnungszahl (Stelle nach dem Komma) beziffert, wobei die voranstehenden Ziffern am vorhergehenden Intervall abgelesen werden müssen (siehe F i g. 3). In allen Fällen müssen im Gesichtsfeld des Ablesemikroskops geeignete Blenden angeordnet sein, welche die nicht zur Ablesung gehörenden Zahlen zudecken.

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Claims (3)

Fig. 1 ist ein Beispiel für eine zweckmäßige Anordnung der Teilstriche, Ziffern und Blenden. Feld a zeigt eine Anzahl diametraler Teilstriche in beliebiger Stellung, also nicht in Koinzidenz. In Feldft erscheinen die Zahlen für die Grobablesung. Sie sind hier gegenüber den Blendenausschnitten verschoben und kommen erst in die zur Ablesung richtige Lage, wenn die Teilstriche koinzidieren. Feld c zeigt die Zahlen des Mikrometers für die Feinablesung. Im Gegensatz zu den Zahlen der Grobablesung, die für die Ablesung an bestimmter Stelle des Blendenausschnittes stehen, können die Zahlen der Feinablesung jede beliebige Stellung einnehmen. Als Ablesung gilt hier die Zahl, die nächst der Mitte des Feldes c steht. Man könnte allerdings die Mikrometerzahlen auch sprungweise um je eine Zeile vorrücken lassen, falls man sich davon einen Vorteil verspräche. In F i g. 2 stehen die Teilstriche in Koinzidenz, Grobablesung 128,6, Feinablesung 345, Ganzablesung also 128,6345. Die Zahlen der Grobablesung 128,6 stehen auf gleicher Höhe mit zwei koinzidierenden Teilstrichen; die Zahl nach dem Komma ist deshalb gerade. In F i g. 3 steht die Zahl nach dem Komma der Grobablesung (Ordnungszahl) gegenüber der Mitte zwischen zwei Teilstrichen, weshalb diese Zahl ungerade sein muß. Ablesung 237,3847. Patentansprüche:

1. Winkelmeßgerät mit Teilkreis und Vorrichtungen zum Ablesen diametral einander gegenüberliegender Teilkreisstriche nach der Koinzidenzmethode mit Hilfe eines optischen Mikrometers, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Mitte der Teilkreisintervalle beziffert ist und die Mikrometerstriche durch Zahlen ersetzt sind.

2. Winkelmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Gesichtsfeld des Ablesemikroskops über der Teilkreis- und Mikrometerbezifferung liegende Blende nur die zur jeweiligen Anzeige gehörende Bezifferung freigibt.

3. Winkelmeßgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Bezifferung der Mitte der Teilkreisintervalle nur die jeweils letzte Stelle angegeben ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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