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Aufklappbare Tragbahre Aufklappbare Tragbahre für den Transport liegender
Personen bestanden bisher gewöhnlich aus einem Rohrgestell mit einem Stoffbezug.
Ein aufklappbares Rohrgestell ist verhältnismäßig kompliziert herzustellen und außerdem
schwer und platzraubend.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aufklappbare
Tragbahre zu schaffen, die, aus einem einheitlichen Material hergestellt, ohne besonderes
Rohrgestell auskommt und sich besonders flach zusammenlegen läßt, dabei aber eine
ausreichende Starrheit besitzt, um die liegende Person ohne unzulässige Krümmung
sicher zu unterstützen.
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Die Aufgabe wird mit der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand von Zeichnungen
beschrieben. Die Zeichnungen stellen dar in F i g. 1 eine Aufsicht auf eine Tragbahre
nach der Erfindung in aufgeklappter Form, F i g. 2 eine Aufsicht auf die Tragbahre
von F i g. 1 in zusammengelegtem Zustand, F i g. 3 eine Seitenansicht entlang der
Linie 3-3 von Fig.2, F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 von Fig. 1, F
i g. 5 einen Schnitt entlang der Linie 5-5 von Fig. 1, F i g. 6 eine Aufsicht auf
eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tragbahre, F i g. 7 eine Aufsicht
auf die Tragbahre von F i g. 6 in zusammengelegtem Zustand und F i g. 8 eine Seitenansicht
auf die zusammengelegte Tragbahre von F i g. 7, Fig. 9, 10 und 11 die Aufsicht,
Seitenansicht und einen Schnitt (entlang der Linie 11-11 von Fig.9) durch eine andere
Ausführungsform, die für den Versand bestimmt ist.
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Die F i g. 1 zeigt eine Tragbahre 10 nach der Erfindung, die aus
einem einzigen Stück aus einem gepreßten, halbstarren Material besteht, z. B. einer
Preßfaserplatte. Die Tragbahre 10 besitzt einen länglichen Mittelteil 12 und zwei
am Ende der Tragbahre angeordnete Teile oder Abschlußteile 14 und 16.
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Jeder Abschlußteil 14 und 16 ist mit dem Mittelteil 12 an sogenannten
Falzlinien 18 und 20 verbunden.
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Diese Falzlinien haben jeweils nach unten abgebogene Teile 18 a, 18
b (F i g. 5), an deren freien Kanten die einzelnen Teile der Tragbahre gelenkig
zusammenhängen.
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Entlang der gegenüberliegenden Seiten des Mittel stückes 12 sind
Öffnungen oder Ausschnitte 22 vorgesehen, damit Träger den Verletzten auf der Bahre
befördern können. In der Nähe des Endes eines Abschlußteiles, in diesem Fall des
Teiles 14, liefert ein gebogener Ausschnitt 24 eine Lasche 26, die die Tragbahre
in zusammengelegtem Zustand hält (Fig. 2 und 3).
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F i g. 2 und 3 zeigen außerdem, daß in zusammengelegtem Zustand die
Abschlußteile 14 und 16 nach innen über den Mittelteil 12 geklappt sind und die
Lasche 26 in das überlappende Ende des gegenüberliegenden Abschlußteiles 16 eingreift
und somit verhindert, daß die Abschlußteile nur lose entlang der Falzlinien eingeschlagen
werden. Es kann selbstverständlich an Stelle der eingearbeiteten Lasche 26 eine
beliebige Befestigungsmöglichkeit angebracht werden, z. B. eine Schnappvorrichtung.
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Das Stück 10, das die Tragbahre darstellt, ist gewöhnlich flach.
Es ist jedoch halbstarr und läßt sich, ohne zu brechen, belasten und wird leicht
gekrümmt, wenn es der Belastung beim Transport eines Verletzten ausgesetzt wird.
In einem solchen Fall biegt sich der Teil 10 ein wenig durch (s.Fig.4), so daß der
Verletzte gut geborgen ist. Die Krümmung nimmt zu (d. h. wird stärker konkav) oder
nimmt ab (d. h. weniger stark konkav) in Abhängigkeit von plötzlich auftretenden
senkrechten Beschleunigungskräften, wodurch das Material als Stoßdämpfer dient,
der diese plötzlich auftretenden Kräfte abfängt, die sich sonst auf den Verletzten
auswirken würden. Der Mittelteil sollte so ausgebildet sein, daß er stärkeren
Beanspruchungen
widerstehen kann, als während des Gebrauchs zu erwarten sind, obgleich er von geringerem
Gewicht und geringer Masse ist. Das läßt sich dadurch erreichen, daß geeignete Füllstoffe
und Bindemittel auf die gewünschte Härte und Zähigkeit gepreßt werden, so daß eine
Platte mit der optimalen Festigkeit entsteht, die wünschenswert für den geplanten
Verwendungszweck ist. Die Tragbahre soll für den Gebrauch und die Aufbewahrung unter
allen klimatischen Bedingungen geeignet sein.
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Um das verwendete Material gegen Feuchtigkeit und den gewöhnlichen
Verschleiß widerstandsfähig zu machen, wird die Faserplatte mit einem Stoff auf
Nitrozellulosegrundlage überzogen, der die Poren der Faserplatte ausfüllt und verhindert,
daß Feuchtigkeit eindringen kann. Die Faserplatte wird vorzugsweise aus sehr kräftigem
Kraftpapier hergestellt, das auf beiden Seiten mit einem Jutefüllstoff bekleidet
ist.
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Diese Grundlage wird mit einem entsprechenden wasserfesten Polyvinyl-Bindemittel
gebunden und zu einer sehr dichten Platte gepreßt.
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F i g. 1 und 2 zeigen, daß die Abschlußteile 14 und 16 in diesem
Fall eine geringere seitliche Ausdehnung als der Mittelteil 12 besitzen, so daß
in zusammengelegtem Zustand (s.Fig.2) die Abschlußteile die Öffnungen 22, die zum
Eingreifen der tragenden Personen dienen, nicht überdeckt werden, wodurch die Bahre
auch in dieser Form leicht gehandhabt werden kann.
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Die Abschlußteile 14 und 16 sind frei gelenkig an den Falzlinien
18 und 20, solange der Teil 10 eben ist. Wird dieser Teil belastet, dann wird er
leicht nach innen gekrümmt, und die Abschlußteile 14 und 16 und die Falze 18 und
20 verbiegen sich entsprechend, wodurch die Abschlußteile in ausgestreckter Form
festgehalten werden, da die Verbiegung in senkrechter Richtung verläuft. Die Tragbahre
wird also eine wirkungsvolle Krankenbahre, die ausreichend starr in Längsrichtung
ist, um jede gewünschte Last mit Hilfe der Öffnungen 22 zu tragen. Falls erwünscht,
können zweckentsprechende Vorrichtungen an den Öffnungen 22 angebracht werden (hier
nicht gezeigt), die eine Verstärkung der Bahre bewirken und ein besseres Angreifen
und Tragen ermöglichen.
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F i g. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Tragbahre nach der
Erfindung. Diese Tragbahre besteht aus einer Vereinigung von einer Tragbahre mit
Haltevorrichtung, bei der Haltegurte vorgesehen sind, die den Verletzten ganz oder
teilweise stillegen.
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Die Tragbahre ist auch in diesem Fall aus einem Stück eines halbstarren
Materials, vorzugsweise einer Faserplatte, in der oben beschriebenen Weise angefertigt.
Die Platte besitzt zwei Abschlußteile 30 und 32, die an einen Mittelteil 28 entlang
der Falzlinie 40 und 42 angebracht sind. Öffnungen oder Ausschnitte zum Angreifen
der Träger 46 sind an den gegenüberliegenden Seiten des Mittelteiles 28 und des
Abschlußteiles 30 vorgesehen, und außerdem sind Öffnungen 38 für die Haltegurte
an den gleichen Seitenkanten vorgesehen.
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Die Haltegurte 48 haben freie Enden 50, die über den Mittelteil 28
und den Abschlußteil 30 in der gezeigten Weise geschnürt werden und in die dafür
vorgesehenen Öffnungen 38 greifen. Der Ausdruck »Gurt« soll jedes geeignete Material
umfassen, das gewebt oder gesträhnt sein kann und die erforderliche Festigkeit und
Elastizität besitzt. Ebenso können an Stelle der Öffnungen 38, die für die Schnürung
der
Gurte 48 bevorzugt werden, andere zweckentsprechende Vorkehrungen für das Eingreifen
der Gurte an der Platte getroffen werden, welche die Tragbahre darstellt.
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Die Gurte 48 werden über der Oberfläche des Mittelteiles 28 und des
Abschlußteiles 30 (F i g. 6) durch die Öffnungen 38 und zurück auf der Unterseite
der Teile (F i g. 7) geschnürt. Auf diese Weise verstärken die Gurte die Teile der
Tragbahre, wenn die Enden 50 der Gurte 48 gegen eine freie Bewegung gesichert werden.
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Der Abschlußteil 32, der den Abschluß der Tragbahre darstellt, auf
dem der Kopf des Verletzten zu liegen kommt, besitzt Seitenteile 34 und 36, die
mit dem Abschlußteil 32 entlang der Falzlinie 44 verbunden sind. Ein Haltegurt 52
ist an einem der Seitenteile 36 angebracht und eine Öffnung 54 auf dem anderen Seitenteil
34. Bei Gebrauch können die Seitenteile 34 und 36 nach oben geklappt werden und
mit Hilfe des Gurtes 52 und der Öffnung 54 in dieser Stellung befestigt werden,
so daß der Kopf des Verletzten eingebettet ist und geschützt gegen die Berührung
von Ästen u. dgl., die während des Transportes in seine Nähe gelangen können.
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Die Fig. 7 und 8 zeigen die Tragbahre in zusammengelegter Form.
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Die Fig.9, 10 und 11 stellen Aufsicht, Seitenansicht und Schnitt
(entlang der Linie 11-11 von Fig.9) einer anderen Ausführungsform der Erfindung
dar, die in ihrem Aufbau für den Versand in zusammengelegtem Zustand abgewandelt
ist.
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An Stelle der Falzlinien an dem einen Stück aus einem halbstarren
Material (Fig.6) besitzt die für den Versand durch die Paketpost od. dgl. bestimmte,
abgewandelte Form drei Falzlinien 43, 41 und 39 (s. Fig.9). Diese beschreiben den
Kopfteil 33, den Brustteil 31, den Hüftteil 29 und den Fußteil 27. Bei dieser abgewandelten
Form werden die Gurte 50a der F i g. 11 durch die Öffnungen kreuzweise über die
Oberfläche der Tragbahre gelegt, um den Kranken, der auf der Tragbahre befördert
werden soll, festzuhalten.
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Um das Zusammenlegen zu erleichtern (s. F i g. 10) ist der Kopfteil
mit zwei Seitenteilen 33 und 35 und mit Öffnungen in diesen Klappen versehen, durch
welche Haltegurte 52 a für den Kopf geführt werden können.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 9 bis 11 dient eine Drahtklammer
55 zur Befestigung der Kantenverstärkung 51 entlang der gegenüberliegenden, nach
innen gerichteten Längsseiten der Bahre. Diese nach innen gerichteten Seiten werden
eingeschnitten, so daß sich eine getrennte, verstärkte Abschlußkante an allen vier
Teilen in der in F i g. 11 gezeigten Weise bildet, die das Zusammenlegen der Tragbahre
für die Verpackung und den Versand vereinfacht.
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Das Material der Tragbahre nach der Erfindung sollte sich leicht
bedrucken lassen, so daß, falls gewünscht, die Gebrauchsanweisung und Anleitungen
zur ersten Hilfe usw. auf eine der zusammenliegenden Flächen der Tragbahre gedruckt
werden können.