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Vorrichtung zum Hochkantstapeln von Glasscheiben Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum automatischen Hochkantstapeln von auf einem Förderer in waagerechter
Lage angelieferten Glasscheiben.
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Am Ende einer Produktionslinie für Glasscheiben stellt sich das Problem,
die waagerecht, in der Regel auf einer Transportrollenbahn oder auf einem Transportband
angelieferten Glasscheiben in senkrechter Lage auf einem Gestell zu stapeln. Das
in der Regel fahrbare Gestell dient dazu, den senkrechten Glasstapel zur nächsten
Bearbeitungsstation zu fahren.
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Es ist bereits bekannt, die Scheiben mit Hilfe großer Sauger abzuheben
und auf den Transportwagen abzustellen (USA.-Patentschrift 2 162 580).
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Die Verwendung solcher Saugeinrichtungen stößt jedoch z. B. bei Ornamentglas
mit seinen nicht glatten Oberflächen auf Schwierigkeiten, weil hier die Saugteller
nicht vollständig dicht aufliegen.
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Insbesondere für das Hochkantstapeln von Ornamentglas, aber auch
weil man glaubte, das Anheben mittels Saugtellern sei allgemein sehr aufwendig,
hat man eine Vorrichtung entwickelt, die ohne Saugteller arbeitet (deutsche Auslegeschrift
1 180 681).
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Bei dieser Stapelvorrichtung sind am unteren Ende des Kippgestells
um eine zur Kippachse des Gestells parallele Achse angetriebene Walze vorgesehen,
auf die sich die vorlaufende Kante der Glasscheibe abstützt und welche die auf ihrem
Rand aufliegende Glasscheibenkante bis zu der auf der Transportbühne bereits aufgestellten
vorhergehenden Scheiben transportieren. Am Kippgestell ist im oberen Bereich ein
Stößel vorgesehen, der die Glasscheibe aus der senkrechten Stellung umkippt. Ferner
fährt die Transportbühne nach dem Anlegen der Scheibe jeweils um ein der Stärke
der zu stapelnden Glasscheibe entsprechendes Stück zurück.
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Die Verwendung von Saugtellern beim Stapeln von Glasscheiben ist
jedoch in vielen Fällen vorteilhaft, und die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe
gestellt, eine mit Saugtellern arbeitende Vorrichtung zu schaffen, mit der ohne
großen Aufwand ein präzises Hochkantstapeln der Glasscheiben vollkommen automatisch
möglich ist.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum automatischen Hochkantstapeln
von auf einem Förderer in waagerechter Lage angelieferten Glasscheiben mit einem
am Ende des Förderers angeordneten, zwischen die Transportwalzen oder Transportriemen
eingreifenden Kippgestell, welches die Glasscheibe in die senkrechte Stellung kippt,
an einen Lagerbock heranfährt und die Scheiben auf dem Lagerbock nahezu senkrecht
stapelt, besteht die Erfindung darin,
daß am oberen Ende des Kippgestells an sich
bekannte Saugteller angeordnet und in Richtung auf das untere Ende des Kippgestells
absenkbar sind und daß am Fuß des Kippgestells Gleitbahnen angebracht sind, gegen
die die Glasscheibe durch die Saugteller angelegt wird und an denen die Glasscheibe
beim Absenken der Saugteller entlanggleitet.
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Das Kippgestell ist zweckmäßig auf einem fahrbaren Wagen angeordnet,
so daß es nach dem Ergreifen der Glasscheibe auf den Glasstapel zu verfahrbar ist.
Die Beendigung der Vorfahrt erfolgt unmittelbar, bevor die in etwa senkrechter Stellung
transportierte Glasscheibe sich in geringem Abstand vor dem Lagergestell bzw. den
bereits gestapelten Glasscheiben befindet, und wird durch ein Tastorgan ausgelöst,
das bei Berührung mit dem Glasstapel einen Endschalter betätigt.
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Vorzugsweise sind die Gleitbahnen am Fuße des kippbaren Rahmens in
Bewegungsrichtung der Glasscheibe von dem Kippgestell weggeneigt.
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Die Gleitbahnen selbst bestehen zweckmäßig aus einer Reihe von übereinander
angeordneten, frei drehbaren Rollen.
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Zweckmäßig sind die Saugteller an der Kolbenstange eines hydraulischen
Zylinders angeordnet, der parallel zu der Glasscheibe in der Absenkrichtung montiert
ist.
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Die Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert
werden. Die Zeichnungen zeigen in F i g. 1 eine Seitenansicht der neuen Stapelvorrichtung
während des Stapelvorganges, F i g. 2 die Stapelvorrichtung in Aufnahmestellung
einer Glasscheibe, F i g. 3 eine Aufsicht auf die Stapelvorrichtung in Ruhestellung
und in Fig.4 eine schematische Darstellung der Wirkungsweise der Stapelvorrichtung.
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Mit 1 ist ein Lagergestell bezeichnet, das auf dem Fahrgestell 2
aufsitzt. Die Glasscheiben werden auf die am Boden des Lagergestells quer angeordneten
Absetzbalken 3 mit ihrer unteren Kante aufgesetzt und gegen die geneigte Fläche
des Lagergestells angelegt.
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Das Kippgestell besteht aus dem Rahmen 4, dessen verschiedene Streben
in der Kippachse 5 zusammengeführt sind. Die Kippachse 5 ist in dem Wagen 6 drehbar
gelagert, der mittels der Räder 7 auf den Schienen 8 verfahrbar ist. Zur Steuerung
der Vor-bzw. Rückfahrt des Wagens 6 dient der Druckzylinder 9, der einerseits an
dem Gestell 10 des Förderers und andererseits bei 11 an dem Wagen 6 befestigt ist.
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Die Kippbewegung des Rahmens 4 wird gesteuert durch den Druckzylinderl2,
der einerseits bei 13 an dem Wagen 6 und andererseits bei 14 an der Strebe 4 a des
Rahmens drehbar befestigt ist.
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Parallel zu der Glasscheibe 15 ist in dem Rahmen 4 der Druckzylinder
16 angeordnet. Der Druckzylinder 16 ist bei 17 an dem Profil 18 des Rahmens 4 befestigt,
während die Kolbenstange 19 bei 20 an dem Träger21 montiert ist. Der Träger 21 besteht
aus einer Rohrkonstruktion, deren seitliche Teile 22 und 23 Gleitbuchsen sind, die
auf den Stangen 24 und 25 des Rahmens 4 gleiten. An dem Träger 21 ist der Arm 26
angebracht, an dessen Enden die Saugteller 27 und 28 sitzen.
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An dem am Fuße des Rahmens 4 sitzenden Profil 18 sind Anschläge 30
angebracht, gegen die die auf dem Förderband ankommenden Glasscheiben laufen, die
für die genaue Lage der Glasscheiben sorgen.
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Nachdem die Glasscheibe durch die Saugteller 27, 28 übernommen worden
ist, werden die Anschläge30 über nicht dargestellte hydraulische Zylinder heruntergeklappt.
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Ebenfalls an dem Profill8 sind die Gleitbahnen 31 und 32 angeordnet.
Die Gleitbahnen 31, 32 bestehen aus einer Reihe von hintereinander angebrachten
Rollen 33, die auf den Achsen 34 drehbar angebracht sind. Die Achsen 34 sind auf
dem Profileisen 35 befestigt, das über das Profilstück 36 an dem Profil 18 sitzt.
Das Profileisen 35 ist gegenüber der Ebene, in der die Glasscheibe auf dem Förderer
ankommt, um den Winkel a geneigt angeordnet.
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Zur Steuerung des Stapelvorganges sind verschiedene Endschalter vorgesehen.
Die Endschalter 40 und 41 sind in dem Förderer angeordnet. Der Endschalter 40 dient
dazu, die Geschwindigkeit der ankommenden Scheibe zu reduzieren, während durch den
am Ende des Förderers angeordneten Endschalter 41 der Antrieb des Förderers abgeschaltet
und der Kippvorgang eingeleitet wird. Am vorderen Ende des Wagens 6 ist der Endschalter
42 vorgesehen, der durch den Arm 4 a des Rahmens betätigt und durch den die Vorfahrt
des Wagens 6 eingeleitet wird. An dem Profil 18 des Kippgestelles selbst ist der
Endschalter 43 angeordnet, dessen Tastorgan 44 unterhalb der unteren Kante der von
den Saugtellern erfaßten Glasscheibe hervorsteht, bei der Vorfahrt des Wagens 6
den Glasstapel abtastet, die Vorfahrt des Wagens 6 abschaltet und den Absetzvorgang
der Glasscheibe einleitet.
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Die Schienen 8, auf denen der Wagen 6 verfahrbar ist, sind innerhalb
des letzten Teiles des Förderers angeordnet. Der Förderer besteht aus dem Gestell
50, auf dem die Wellen 51 gelagert sind. Auf den Wellen 51 sind in Abständen Riemenscheiben
an-
gebracht, über die die Transportkeilriemen 53 laufen.
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Die äußeren Transportkeilriemen sind um die Länge des Kippgestelles
verlängert, so daß das Kippgestell in diesem ausgesparten Teil des Förderers die
Kippt bewegung ausführen kann.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Glas scheibe läuft auf dem
Transportriemen 53 in Richtung des Pfeiles F auf das heruntergekippte und in Aufnahmestellung
befindliche Kippgestell zu. Bei Betätigung des Endschalters 40 durch die Scheibe
wird die Geschwindigkeit der Scheibe reduziert. Die Scheibe betätigt dann den Endschalter
41, wodurch die Antriebsvorrichtung für die Transportriemen abgeschaltet wird. Die
Glasscheibe--läuft dann noch-ein kurzes Stück, bis sie gegen die Anschläge30 stößt,
die für eine genaue Lage der Glasscheibe sorgen.
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Sobald die Scheibe zum Stillstand gekommen ist, werden - ausgelöst
durch den Endschalter 41 über ein Zeitverzögerungsrelais die Anschläge 30 mit Hilfe
eines nicht dargestellten kleinen Hydraulikzylinders heruntergeklappt. Gleichzeitig
wird an die Saugteller 27, 28 über ebenfalls nicht dargestellte Vakuumleitungen
ein Unterdruck angelegt, wodurch die Glasscheibe erfaßt und festgehalten wird. Darauf
wird der Druckzylinder 12 beaufschlagt, wodurch das Kippgestell um die Achse 5 in
die senkrechte Stellung gekippt wird. Sobald sich der Rahmen 4 in der senkrechten
Stellung befindet, wird der Endschalter 42 durch den Arm 4 a betätigt. Der Endschalter
42 bewirkt seinerseits die Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 9, wodurch der
Wagen 6 mit dem Kippgestell in Richtung auf das Lagergestell 1 geschoben wird.
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Das Tastorgan 44 des Endschalters 43, das unterhalb der unteren Kante
der von den Saugtellern erfaßten Glasscheibe hervorsteht, stößt während der Vorfahrt
des Wagens 6 gegen die auf dem Gestell 1 stehende Glasscheibe und schaltet die Beaufschlagung
des Hydraulikzylinders 9 ab, wodurch der Wagen 6 in dieser Stellung zum Stillstand
kommt.
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Nachdem der Wagen 6 zum Stillstand gekommen ist, wird - ebenfalls
durch den Endschalter 43 ausgelöst - der Druckzylinder 16 betätigt. Die Kolbenstange
19 und damit der Träger 21 mit den Saugtellern 27 und 28 werden dadurch abgesenkt.
Die Unterkante der Glasscheibe 15 wird an den Rollen 33 der Gleitbahnen 31, 32 entlanggeführt,
bis die Unterkante der Glasscheibe 15 auf die Absetzbalken 3 aufgesetzt wird. Durch
die Gleitbahnen 31, 32, die in jedem Fall mit den auf dem Lagergestell stehenden
Glasscheiben einen bestimmten Winkel bilden, wird die Glasscheibe 15 ohne Berührung
mit der obersten Scheibe des Glasstapels abgesenkt. Erst im Augenblick des Aufsetzens
der Glasscheibe 1S auf die Absetzbalken 3 berührt die Unterkante den Glasstapel,
so daß die Glasscheiben ohne Zwischenraum abgesetzt werden.
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Durch ein nicht dargestelltes Zeitrelais, das ebenfalls durch den
Endschalter 43 ausgelöst wurde, wird nach dem Aufsetzen der Glasscheibe der Unterdruck
in den Saugtellern 27, 28 aufgehoben, und die Saugteller werden mit Druckluft beaufschlagt.
Die senkrecht stehende Glasscheibe löst sich von den Saugtellern und fällt langsam
gegen die auf dem Lagergestell stehenden Glasscheiben.
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Nachdem die Glasscheibe 15 auf dem Gestell 1 abgesetzt ist, wird
der Druckzylinder 9, durch ein Zeitrelais betätigt, von neuem beaufschlagt und fährt
den
Wagen 6 in die Ausgangsstellung zurück. Gleichzeitig wird der Druckzylinder 12 betätigt,
der das Kippgestell wieder in die waagerechte Stellung absenkt. Auch der hydraulische
Zylinder 16 wird wieder betätigt, wodurch auch die Sauger 27, 28 in ihre Ausgangsstellung
zurückkehren.
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Wie die schematische Darstellung in F i g. 4 zeigt, wird durch die
Wirkung der Saugteller die Glasscheibe gegebenenfalls leicht durchgebogen, wodurch
eine besonders gute Anlage an die Gleitbahnen gewährleistet ist.