DE123336C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 123336 KLASSE 46 c.

Schalldämpfer für Motoren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1900 ab.

Die Verwendung von Prefsluft nimmt besonders im Bergbau eine noch wachsende Bedeutung an. Sehr störend wirkt aber hierbei noch das starke Geräusch, welches die aus den Auslafskanälen der Cylinder von Druckluftmaschinen austretende gebrauchte Prefsluft verursacht. Von der Arbeitsstelle aus die gebrauchte Luft durch Rohre oder Schläuche fortzuleiten, ist bei beweglichen Motoren nicht angängig. Das Arbeiten mit diesen Maschinen wird durch die mit starkem Geräusch austretende Luft bedeutend erschwert und stellenweise, z. B. in niedrigen Flötzen, fast unmöglich gemacht. Die Verminderung des Geräusches der austretenden Prefsluft ist deshalb von grofsem Vortheil, namentlich auch, da die Gefahr für Verletzungen des den Motor bedienenden Arbeiters wesentlich dadurch vermindert wird, dafs eine Verständigung möglich ist. Beim Bergwerksbetriebe tritt z. B. der Fall ein, dafs man in einem Flötz von geringer Mächtigkeit eine mit Prefsluft getriebene Schrämmaschine arbeiten läfst, die fast genau den Raum zwischen Liegendem und Hangendem einnimmt; in diesem Falle ist in einem wenig mächtigen Flötz der Auspuff von so starkem Geräusch begleitet, dafs von einer Verständigung bei der Maschine kaum die Rede sein kann. In dem Geräusch des Auspuffs liegt deshalb eine grofse Gefahr und deshalb duldet die Bergbehörde nicht, dafs eine Maschine unter solchen Umständen arbeitet.

Der den Gegenstand der Erfindung bildende Schalldämpfer ist dadurch gekennzeichnet, dafs der Mantel des Motorcylinders (Dampf- oder Luftcylinders) zu schalldämpfenden Räumen nach oben und unten sowie seitwärts derart ausgebildet ist, dafs diese Räume einen geringen Platz beanspruchen.

Fig. ι zeigt einen Schnitt durch die Mitte eines an einem Cylinder angebrachten Schalldämpfers, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 eine obere Ansicht, Fig. 4 eine untere Ansicht; Fig. 5 bis 8 zeigen ähnliche Schnitte bezw. Ansichten einer Abart, bei welcher der Cylindermantel in der runden Form und Gröfse des Cylinderfiantsches als Schalldämpfer ausgebildet ist, und Fig. 9 bis 12 eine Abart, bei welcher der Cylindermantel in vierkantiger Form als Schalldämpfer ausgeführt ist.

Der Mantel des Motorcylinders ist zu schalldämpfenden Räumen e g i sowohl nach oben und seitwärts als nach unten ausgebildet. Es möge ein Motor für Betrieb durch Prefsluft angenommen werden.

Die Prefsluft tritt in der dargestellten Ausführungsform durch die Kanäle α aus dem Cylinder in den Schalldämpfer b, welcher beispielsweise durch zwei Längsrippen c und d getheilt ist und die Luft zwingt, sich zuerst in der ersten Abtheilung e zu vertheilen, alsdann durch die Oeffnungen/ in die zweite Abtheilung g zu treten, um von hier wieder durch die an der entgegengesetzten Seite des Schalldämpfers liegenden Öeffnungen h in die dritte Abtheilung i zu gelangen, von wo aus der Austritt durch die Oeffnung k stattfindet. Durch diesen längeren Weg der Luft wird ein sanftes, fast geräuschloses Austreten derselben erzielt.

Verein deutscher Bezirksverein a. u. ntüu«. Jnqenieu^c

In den in Fig. 5 bis 8 bezw. 9 bis 12 dargestellten Ausführungsformen ist ein nennenswerth weiterer Raum als der durch die Gröfse des Cylinderflantsches gegebene für den Schalldämpfer nicht erforderlich.

Der Vortheil der beschriebenen Anordnung besteht darin, dafs der Schalldämpfer einen sehr geringen Raum einnimmt. Darin aber liegt ein erheblicher technischer Vortheil, zumal ein Aufstellen von Auspufftöpfen in niedrigen Flötzen, in welchen der betreffende Motor beispielsweise zum Betriebe von Schrämmaschinen verwendet wird, wegen Raummangels und wegen der steten Fortbewegung der Maschine oft schwierig ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Schalldämpfer für Motoren, dadurch gekennzeichnet, dafs der Mantel des Cylinders (Dampfoder Luftcylinders) zu schalldämpfenden Räumen nach oben und unten sowie seitwärts derartig ausgebildet ist, dafs diese Räume keinen, nicht in allen Fällen zur Verfügung stehenden Platz beanspruchen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.