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Lochsieb In der Technik werden oftmals Materialien gesiebt, die auf
der Siebfläche eines Lochsiebes eine hohe Verschleißwirkung ausüben. In solchen
Fällen werden dann Siebflächen aus Blechen möglichst hoher Härte verwendet. Man
kann jedoch auf den vorhandenen Stanzmaschinen bzw. Perforiermaschinen nur Siebbleche
bis zu einer Festigkeit von maximal etwa 100 kg/mm2 entsprechend einer Brinellhärte
von etwa 300ko,/mm2 g lochen. Auch die Stanzwerkzeug gge lassen praktisch eine höhere
Blechfestigkeit nicht zu. Hinzu kommt, daß bei einer höheren Festig ,keit die Gefahr
besteht, daß beim Stanzen die Stege zwischen den Löchern einreißen. Wenn man Bleche
mit noch höherer Härte haben will, hat man sich bisher damit Geholfen, daß man stärkere
Lochbleche nach dem Stanzvorgang warm behandelt und dann vorwiegend im Einsatz gehärtet
hat. Dieses Verfahren ist jedoch nicht voll befriedigend, da sich bei dem Stanzvorgang
Haarrisse bilden, die sich bei der Wärmebehandlung erweitern und bei Schwingsieben
u. dgl. Schwingungsbrüche bzw., insbesondere bei Kollergangrostplatten, sogenannte
Stanzbrüche ergebeir. Außerdem hat dieses Verfahren den Nachteil, daß die Gefahr
besteht, daß sich die meist größeren Lochbleche beim Ab-
schrecken in
öl oder Wasser verziehen. Ein nachträgliches Richten der verzogenen Bleche
ist aber bei der hohen Härte von über 50 RC nicht mehr möglich.
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Es ist ferner ein Lochsieb mit einem dem Sieb die erforderliche Tra-
und Schwingungsfestigkeit gebenden Lochblech bekannt, das -als Unterlage für eine
Vielzahl von der Unterlage getragener und die Siebfläche bildender Einzelelemente
dient, die als die Löcher des Siebes umgrenzende Buchsen ausgebildet sind und mit
Paßsitz in den Löchern der Unterlage sitzen. Wenn die Lochränder des Siebes aus
extrem hartem Material bestehen sollen, ist am Lochrand das Einsetzen eines Verstärkungsringes
oder das Aufbringen einer Auftragsschweißung auf jeder Buc'hse vorgesehen. Dies
ist aber nicht voll befriedigend und recht mühselig herzustellen.
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Es ist nun zwar auch ein Plattensiebboden bekannt, der aus einer Vielzahl
von hochverschleißfesten Körpern, z. B. aus Hartkeramik oder Sintermetaft, besteht,
die durch plastische oder zeitweilig plastische Kleber mosaikartig mit Fehlstellen
zur Bildung von Sieböffnungen miteinander und über eine Zwischenschicht aus gleichem
Kleber mit einer Unterlageplatte verbunden sind. Dieses bekannte Sieb wird dadurch
hergestellt, daß die verschleißfesten. Körper auf einem Blech aufgeklebt werden
und daß dann die Unterlage an den Stellen der Fehlstellen aufgebohrt wird.
Dieses Aufbohren an -den Stellen der späterefi Sieblöcher erfordert natürlich erhebliche
Arbeit. Als weiterer Nachteil ist anzusehen, daß das spätere Siebloch nicht von
einem geschlossenen Materialrand umgeben wird, C im
da am Rande des Siebloches
Fugen mehrerer Körper münden.
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Der letztoenannte Nachteil ist bei einem anderen bekannten Sieb vermieden,
bei dem die Siebfläche aus einer Vielzahl von verschleißfesten Platten aus Keramik
oder Metall zusammengesetzt ist, in deren jeweils einige Löcher der Siebfläche
vorher ausgeformt sind. Diese Einzelelemente sind jedoch an Rahmenträgem durch ein
Verbindungsmittel befestigt, das zwar nachgiebig sein kann, das aber einen Ersatz
beschädigter Siebflächenabschnitte durch frische Einzelelemente behindert.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Siebe mit großer Verschleißfestigkeit
und Standfestigkeit zu schaffen, bei denen keine Gefahr von Schwinggungsbrüchen
besteht und die sowohl in einfacher Weise aufgebaut sind als auch in beschädigten
Bereichen leicht durch Austausch beschädigter Siebteile durch frische Siebteile
ausgebessert werden können. Zur Lösung dieser bei keinem der bekannten Siebe vollständig
gelösten Aufgabe zeigt die Erfindung zwei alternative Lösungswege.
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Der erste Lösungsweg geht von der obenim dritten Absatz geschilderten
speziellen Gattung aus, bei der C
hochverschleißfeste Einzelplatten
über eine nachgiebige Verbindungsschicht von der Unterlage gehalten sind, und besteht
darin, daß gemäß der Erfindung statt massiver Platten für die Einzelplatten Lochplatten
gewählt werden. Durch die Verwendung eines vorgefertigten Lochbleches erübrigt es
sich, nach dem Aufbringen der Einzelelemente z. B. durch Aufkleben die Sieblöcher
in der Unterlage erst auszubohren, und die Verwendung hochverschleißfester vorgefertigter
Lochplatten vermeidet den Nachteil von Fugen am Rande der Sieblöcher.
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Die Einzelelemente der Siebauflage bestehen aus einem hochverschleißfesten
und - wenn dies erforderlich ist - auch korrosionsfesten Werkstoff
und können in ihrer fertigen Form gegossen, geschmiedet, C
,gewalzt oder gepreßt
sein. Als Werkstoff kommt z. B. der unter der Bezeichnung NI-HARD gehandelte Werkstoff
in Frage. Dies ist ein Cr-Ni legierter Guß mit einer Vickers-Härte von über
650, der auch zusätzlich mit anderen Elementen, wie Molybdän, legiert sein
kann. Ferner kommen für die Einzelelemente Vergütungsstähle mit Carbidbildnern,
Stellite, harte Federstähle, keramisch gebundene oder sogenannte Sinterwerkstoffe
und ferner Schmelzbasalt in Frage. Es können auch andere Werkstoffe Verwendung finden,
die mit einer besonderen, durch Spritzen, Aufa -"alvanisieren, Aufschweißen oder
Aufdampfen auf gebrachten verschleißfesten Schicht überzogen sind. In besonderen
Fällen kommen auch Kunststoffe in Frage. Die Einzelelemente bedürfen keiner Nachbearbeitung
mehr, die praktisch auch kaum vort' genommen werden kann. C, Als nachgiebige Verbindun
'g kommt neben dem bekannten Aufkleben, beispielsweise durch einen thermoplastischen
Kunststoff, insbesondere ein Aufvulkanisieren in Betracht.
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Das neue Sieb hat nicht nur den Vorteil, daß der Verschleiß gering
ist und besonders stark abgenutzte Flächenteile des Siebes durch Auswechseln der
Einzelelemente erneuert werden können, sondern auch den weiteren Vorteil, daß die
Lochgröße und damit die Absiebung in der benötigten Körnung über eine lange Zeit
unverändert bleibt. Es läßt sich in sehr einfacher Weise herstellen. Da zwischen
den verschleißfesten Einzelelementen und der Unterlage eine nachgiebige Schicht
vorhanden ist, ist außerdem der Siebeffekt hoch, da die kleinen Einzelelemente unterschiedliche
Schwingungen ausführen können und damit die Verstopfungsgefahr der Sieböffnungen
klein aehalten wird.
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Z,
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Auflage aus aneinander
anstoßenden, jeweils ein einziges Siebloch umgrenzenden Rahmen gebildet wird.
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Bei dem zweiten Lösungsweg der Erfindung, der auch von dem oben im
dritten Absatz genannten Stand der Technik ausgeht und bei dem im Normalfall auch
jeweils nur ein Siebloch von einem Einzelelement umgrenzt ist, sind - unter
der Voraussetzuna, des genannten Standes der Technik, daß die Einzelelemente mittels
des nachgiebigen Verbindungsmittels auf der Unterlage gehalten sind - die
hochverschleißfesten Einzelelemente in der oben im zweiten Absatz genannten bekannten
Weise buschsenförmig ausgebildet und in den Löchern eines vorgefertigten Lochbleches
eingesetzt. Als nachgiebiges Verbindungsmittel dienen gemäß der Erfindung Flanschbuchsen
aus Gummi oder Kunststoff, in welche die buchsenförmigen Einzelelemente eingedrückt
sind. Während bei dem oben im zweiten Absatz erwähnten bekannten Sieb die buchsenförmigen
Einzelelemente mit Paßsitz in den Löchern des Lochbleches eingesetzt sind, was handwerklich
sehr schwierig ausführbar ist und außerdem leicht zu einem Herausspringen der Buchsen
aus dem Lochsieb führt, können bei dem Sieb nach der Erfindung die buchsenförmigen
Elemente druckknopfartig in die Flanschbuchsen eingedrückt werden, wo sie während
des Betriebes gegen Herausspringen elastisch gehalten, aber bei Bedarf jederzeit
auswechselbar sind.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt den Teil einer Draufsicht einer gemäß der Erfindun
'g gestalteten Siebfläche und F i g. 2 einen Schnitt nach II-II der
F i g. 1;
F i g. 3 und 4 zeigen als alternative Ausführungsform der
Erfindung eine Klemmbefestigung eines Einzelelementes in einem Lochblech, wobei
F i g. 4 ein Schnitt längs der Linie IV-IV in F i g. 3 ist.
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Bei der Siebfläche nach den F i g. 1 und 2 besteht die Unterlage
aus einem Blech 1 hoher Schwingungsfestigkeit, in das in der üblichen Weise
Löcher 2 eingestanzt sind, die aber etwas größer gehalten sind, als es der geforderten
abzusiebenden Körnung entspricht. Auf die Unterlage 1 sind rahmenförmige
Lochplatten 3 aus einem hochverschleißfesten Werkstoff mittels einer Gummischicht
4 aufvulkanisiert. Jeder Rahmen umschließt nur ein Siebloch. Die Rahmen sind mit
ihrem der gewünschten Körnung entsprechenden Loch 5 beispielsweise durch
Gießen hergestellt.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist ein quadratisches Siebloch
gezeigt. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf quadratische Sieböffnungen
beschränkt. Die öffnungen können jegliche Gestalt haben. In den F i g. 3
und 4 ist dementsprechend ein rundes Loch vorgesehen. Der Rahmen ist jedoch außen
wieder quadratisch, damit die Einzelelernente 14 in ihrer Gesamtheit wieder eine
zusammenhängende Fläche bilden. Hier besitzen die Einzelelemente 14 an der Unterseite
einen mit ihnen aus einem Stück bestehenden Kragen 15 mit radial vorstehendem
Rand 16. In die runden Löcher des als Siebunterlage dienenden Lochbleches
1 sind zunächst Gummiringe 17 mit U-förinieem Querschnitt eingebracht
und dann die Einzelelemente 14 mit ihrem Kragen 15 eingepreßt, wobei der
vorstehende Rand 16 die Einzelelernente 14 an einem Herausfallen hindert.